Intrinsischer Faktor

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Intrinsischer Faktor
Eigenschaften des menschlichen Proteins
Masse/LängePrimärstrukturca. 50kDa, 399 Aminosäuren
Bezeichner
Gen-NameGIF
Externe IDs
Vorkommen
Homologie-FamilieHovergen
ÜbergeordnetesTaxonSäugetiere[1]

DerIntrinsische Faktor, genannt auchIntrinsic-Faktor, abgekürztIF, ist der Name einesGlykoproteins inSäugetieren und dient der Aufnahme vonCobalamin (Vitamin B12,Extrinsic Factor) im terminalenIleum (Hüftdarm).Mutationen imGIF-Gen können zu IF-Mangel,Vitamin-B12-Mangel undperniziöser Anämie führen (Intrinsic-Faktor-Mangel).[2][3]

Inhaltsverzeichnis

Physiologische Bedeutung

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Vitamin B12 kann nur im terminalen Ileum, dem unteren Teil desDünndarms,resorbiert werden. Es wird zwar von den Darmbakterien des Dickdarms in großen Mengen gebildet, jedochhinter dem genannten Resorptionsabschnitt. Damit kann das durch Darmbakteriengebildete Vitamin nicht verwertet werden und muss mit der Nahrung aufgenommen werden. Die Kotaufnahme vieler Tiere, z. B. Affen, mag diesen Hintergrund haben.

Vitamin B12 enthält Cobalamin in proteingebundener Form. Durch proteolytische Prozesse im Magen der VerdauungsenzymePepsin undTrypsin wird das Vitamin zersetzt. Um Cobalamin aufnehmen zu können, ist der beim Menschen von denBelegzellen der Magenschleimhaut gebildete Intrinsic-Faktor nötig. Es handelt sich um einGlykoprotein von etwa 50 kDa. Es bindet Cobalamin, das so im terminalen Ileum über spezifische Rezeptoren aufgenommen werden kann.

Der Cobalamin-intrinsic-factor-Komplex wird in denDarmepithelzellen gespalten. Cobalamin wird in der Blutbahn durch das TransportproteinTranscobalamin II transportiert.

Wirkungsweise

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Der Intrinsische Faktor wird bei den meisten Säugetieren von denBelegzellen des Magenbodens (Fundus ventriculi) und -körpers (Corpus ventriculi) produziert. BeiKatzen wird der Intrinsic-Faktor ausschließlich in derBauchspeicheldrüse gebildet, beiHunden ein erheblicher Teil.[4]

Der Intrinsic-Factor-Cobalamin-Komplex bewegt sich in den Darm und bindet dort an der Außenseite vonEpithelzellen anCubilin. Nachdem auchMegalin an Cubilin gebunden ist, wird der Gesamtkomplex überEndozytose ins Innere der Zelle transportiert.

Die Aufnahmefähigkeit von Cobalamin über den Intrinsischen Faktor ist begrenzt. Überschüssig aufgenommene Mengen werden größtenteils ausgeschieden und verbleiben zu geringen Teilen durch Diffusionsprozesse im Körper.

Krankheiten

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In seltenen Fällen (jährlich ca. 1 Fall pro 10 000 Einwohner) kann es zu einem Mangel am Intrinsic-Faktor kommen. Bei diesen Menschen kann infolgedessen eineperniziöse Anämie oder einefunikuläre Myelose auftreten.

Der Grund für einen solchen Mangel kann z. B. die Autoimmunkrankheit A-Gastritis (chronische Gastritis Typ A) sein. Hier greift der Körper die Intrinsic-Faktor-produzierendenBelegzellen an und zerstört diese. Bei Hunden und Katzen führen Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse zu einem Mangel. Die Resorption von Vitamin B12 ist dann stark eingeschränkt. In aller Regel reicht in solchen Fällen die hochdosierte orale Gabe von Vitamin B12 (1 mg täglich) aus. Eine parenterale Gabe in Form derintramuskulären Applikation (Vitamin-B12-Spritze) ist nur in Ausnahmefällen erforderlich.

Mit Hilfe desSchilling-Tests (nachRobert F. Schilling, 1953) kann zwischen Intrinsic-Faktor-Mangel und Resorptionsdefiziten unterschieden werden. Jedoch ist der Schilling-Test im klinischen Alltag heute praktisch obsolet. Er wurde von dem Nachweis von Autoantikörpern gegen Intrinsic Factor undBelegzellen verdrängt, welcher einfacher durchführbar ist und ohne Strahlenbelastung auskommt. Diese Antikörper-Tests weisen jedoch nur eineperniziöse Anämie nach, Vitamin B12-Resorptionsstörungen anderer Ursache werden nicht erfasst.[5]

Literatur

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  • Robert F. Schilling:Intrinsic factor studies. II. The effect of gastric juice on the urinary excretion of radioactivity after the oral administration of radioactive vitamin B12. In:J. Lab. Clin. Med. 42, 1953, S. 860–866.

Einzelnachweise

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  1. Homologiegruppe bei OMA
  2. UniProtP27352
  3. Eintrag zuIntrinsic-Faktor-Mangel, kongenitaler. In:Orphanet (Datenbank für seltene Krankheiten)
  4. J. C. Fyle:Feline Intrinsic faktor (IF) is pancreatic in origin and mediates ileal cobalamin (CBL) absorption. In:J. Vet. Intern. Med. 7, 1993, S. 133–135.
  5. B. Annibale, E. Lahner, G. D. Fave:Diagnosis and management of pernicious anemia. In:Current gastroenterology reports. Band 13, Nummer 6, Dezember 2011, S. 518–524,doi:10.1007/s11894-011-0225-5,PMID 21947876 (Review).
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