Infantry Tank Black Prince | |
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![]() Prototyp des Black Prince | |
Allgemeine Eigenschaften | |
Besatzung | 5 (Kommandant, Fahrer, Funker, Richtschütze, Ladeschütze) |
Länge | 8,81 m |
Breite | 3,442 m |
Höhe | 2,7 m |
Masse | 51 t |
Panzerung und Bewaffnung | |
Panzerung | Wanne: 0–160 mm, Turm: 0–240 mm |
Hauptbewaffnung | QF 17-pdr Gun Mk. Vll |
Beweglichkeit | |
Antrieb | Bedford Twin-six 260 kW ( PS) |
Geschwindigkeit | 16,9 km/h |
Leistung/Gewicht | 5,1 PS/t |
Reichweite | 160 km |
DerInfantry Tank Black Prince war ein schwerer britischer Kampfpanzer, der zwischen 1943 und 1945 auf Basis des bei den Streitkräften eingeführtenChurchill-Panzers entwickelt wurde. Es blieb bei der Fertigung und Erprobung von Prototypen-Fahrzeugen.
Im Juni 1941 verließen die erstenInfantry Tank Mk IV Churchill die Fertigungshallen vonVauxhall, einer britischen Tochter imGMC-Konzern. Ab diesem Zeitpunkt entwickelte sich derChurchill zum schweren Standardpanzer der britischen Streitkräfte, der in den folgenden Jahren in einer Vielzahl von Ausführungen und mit verschiedensten Spezialaufbauten und -ausrüstungen auf fast allen Kriegsschauplätzen zum Einsatz kam. Ein Schwachpunkt des Churchill war, dass sein Gefechtsturm nur mit einer 2-pdr-Kanone (40 mm) bestückt war. Das Ordnance Office beobachtete die Entwicklung neuer deutscher Panzertypen aufmerksam und vorausschauend hatte man schon im September 1941 nach dem Angriff auf die Sowjetunion einen schwerem Jagdpanzerentwurf auf Basis des Churchill konzipiert, denChurchill 3inch Gun Carrier. Bei diesem Fahrzeug war in einem Kasematt-Aufbau eine 76,2-mm-Panzerabwehrkanone mit langen Rohr montiert. Nachdem Mitte 1942 klar wurde, dass sich in einem neuen Turm des Churchill eine 6-pdr-Kanone (57 mm) einbauen ließ, wurde das Jagdpanzer-Projekt ab 1943 nicht weiter verfolgt.[1]
Das Auftreten schwerer deutscher Panzer in Nordafrika und der Sowjetunion hatte den Bedarf der britischen Streitkräfte an Kampfpanzern mit leistungsfähigen Kampfwagenkanonen deutlich erkennbar gemacht. Die Lösung sollte ein aus demCruiser Tank Mk VIII Cromwell entwickelter Panzer, der (A30) Challenger, werden. Dieser war mit der leistungsfähigen 17-pdr-Kanone (76,2 mm) bewaffnet worden. Bis September 1943 hatte sich herausgestellt, dass der Entwurf dieses Panzer einige schwerwiegende Konstruktionsprobleme aufwies, wodurch sich die Einführung des neuen Typen erheblich verzögern würde.[2]Ein bereits angedachter Nachfolger für denChallenger, derCenturion (A41), war gerade erst beauftragt worden.
Das Ordnance Office sah die beste Chance schnell einen Kampfpanzer mit einer 17-pdr-Bewaffnung zu erhalten in einer Anpassung des in vielen Varianten gebauten und erprobtenInfantry Tank Mk IV Churchill. Die vorgeschlagene Entwicklung eines solchen Fahrzeug war noch zwei Jahre zuvor zu Gunsten des später eingestellten Jagdpanzerkonzepts verworfen worden. Kernproblem war die für einen Turm mit großer Waffe zu schmale Wanne desChurchill. Zeitweise wurde, da die meisten Komponenten des neuen Entwurf vomChurchill stammten, das neue (A43)-Projekt auch alsSuper-Churchill bezeichnet. Doch letztlich etablierte sich die BezeichnungBlack Prince für das Projekt.[3]
Letztlich waren trotz der großen Zahl der Bauteile, die vomChurchill Mk VII übernommen wurden, noch derart viel Entwicklungsarbeit erforderlich, dass erst im Mai 1945 sechsPrototypen desBlack Prince fertiggestellt waren.[4]
Die Motorisierung mit einem Bedford Sechszylinder-Zwillingsmotor wurde vomChurchill übernommen. Durch das auf 50,8 Tonnen angestiegene Gewicht war derBlack Prince, aus diesem Grund mit 17,7 km/h langsamer als seinkleiner Bruder. Um den Bodendruck des höheren Gewichts nicht problematisch werden zu lassen, hatte man die Kette auf 62 cm verbreitert.[5] Die Lufteinlässe für den Motor konnten beim breiteren Fahrzeug auf das Fahrzeugheck verlagert werden, was einen potentiellen Schwachpunkt beseitigte.Er hatte eine breitere Wanne, um den überarbeiteten Turm mit 17-Pfünder-Geschütz aufzunehmen.
Obwohl die Kämpfe in Europa im Mai 1945 endeten wurden die Prototypen einer sorgfältigen Erprobung unterzogen. Hierzu gehörten auch eine umfassende Truppenerprobung, die letzt zeigte, dass der Entwurf A43 dem neuen Entwurf A41Centurion deutlich unterlegen war. Infolgedessen ging kein Produktionsauftrag an Vauxhall.[6]
Das vierte hergestellte Fahrzeug blieb erhalten und befindet sich imTank Museum Bovington inDorset. Daneben existieren die Überreste eines weiteren Prototypen, der lange Jahre als Hartziel auf einem Truppenübungsplatz genutzt wurde.