EineInduktionsschleife (auchInduktivschleife,Kontaktschleife oderRingschleife) ist eine Drahtschleife, die insbesondere zu Signalisierungs- und Informationsübermittlung mit Hilfe des Prinzips derElektromagnetischen Induktion verwendet wird.

In derVerkehrstechnik dient eine Induktionsschleife zur Fahrzeugerkennung auf dem Fahrweg.Es kommen große, in die Fahrbahndecke eingelassene oder unter ihr verlegte Kabelschleifen zur Anwendung, vorzugsweise vor denHaltlinien bedarfsgesteuerterVerkehrsampeln, zum Einschalten vonRotlichtüberwachungskameras oder zum Öffnen und Wiederabsenken vonSchranken beiParkhäusern oder beiMautstellen.
Die Induktionsschleife wirkt alsSpule. Sie wirdparallel zu einemKondensator geschaltet und bildet so einenSchwingkreis, dessenResonanzfrequenz von derKapazität des Kondensators (fest gegeben) und von derInduktivität der Spule (der Induktionsschleife) abhängt. Befindet sich ein metallischer Gegenstand (z. B. einFahrzeug) im Bereich der Induktionsschleife wird die Induktivität und dieGüte der Spule verändert:Feldverdrängung undWirbelströme verringern die Güte und die Induktivität,ferromagnetische (Blech-)Teile erhöhen die Induktivität. Dadurch ändert sich die Resonanzfrequenz und dieDämpfung des Schwingkreises. Dies wird von einerelektronischen Schaltung ausgewertet. Dieses Prinzip eignet sich zur statischen Erfassung von Fahrzeugen.[1]

Weiterhin werden noch folgende Prinzipien beschrieben, die jedoch lediglich das Erscheinen/Verlassen des Fahrzeuges registrieren können:

VerkehrsabhängigeAmpelsteuerungen schalten die betreffende Fahrtrichtung frei, wenn mittels der Induktionsschleife ein Fahrzeug gemeldet wird. Zusätzlich kann je nach Art der Steuerung die Freigabe so weit verlängert werden, bis im Fahrzeugstrom eine Lücke erkannt wird.
Durch eine an derHaltlinie verlegte Induktionsschleife kann festgestellt werden, ob ein Fahrzeug in die Kreuzung eingefahren ist.Rotlichtverstöße können so automatisch erkannt werden (sieheGeschwindigkeitsüberwachung). Außerdem werden Induktionsschleifen zurVerkehrszählung genutzt, wobei unter anderem auch mobile Ausführungen vorkommen, die lediglich über den Fahrweg gelegt werden.[2]
Durch die Auswertung der gemessenenHüllkurve ist es möglich, die erfassten Fahrzeuge nach Typen zu unterscheiden (z. B.Pkw,Kraftrad,Lkw). Mit einer Doppelschleife (zwei Induktionsschleifen, die in kurzem Abstand hintereinander verlegt wurden) kann neben einer feineren Typunterscheidung (z. B. kleine gegenüber großen Fahrzeugen oder Gespannen) auch dieGeschwindigkeit bestimmt werden.
Durch Auslegung der Empfangsempfindlichkeit auf bestimmteFrequenzen (etwa um 10 kHz) können beispielsweiseEinsatzfahrzeuge mit entsprechenden Signalisierungseinrichtungen die Ampelsignale für ihre Fahrtrichtung bevorzugt aufgrün stellen, um schneller voranzukommen.
Induktionsschleifen zur Steuerung einerAmpel sind im Allgemeinen für Kraftfahrzeuge optimiert. Ob auchRadfahrer von der Induktionsschleife detektiert werden, hängt von der eingestellten Empfindlichkeit ab. Auch der Metallanteil des Fahrrads spielt eine Rolle. Zur Erreichung eines möglichst hohen Störeffekts und damit einer möglichst hohen Wahrscheinlichkeit der Erkennung, ist es empfehlenswert über den Rand der Schleife zu fahren.

Im Schienenverkehr werden Induktionsschleifen zurDatenübertragung beiZugbeeinflussungssystemen wie derLZB oderSELCAB verwendet. Die aneinandergereihten Schleifen werden hier wegen der geraden, fortlaufenden Führung innerhalb eines Kabels als Linienleiter bezeichnet.
Eine Induktionsschleifenanlage ermöglicht es Hörgeräteträgern,Audiosignale wie Musik inKinos undTheatern, Wortbeiträge bei Veranstaltungen und Vorträgen beispielsweise inKirchen drahtlos über dieHörgeräte mit weniger Störungen zu empfangen. Dazu muss ein Hörgerät über eine sogenannte Telefonspule (kurz T-Spule) verfügen, die daselektromagnetische Wechselfeld der Induktionsschleife aufnimmt.