DerIndianapolis Motor Speedway ist die ältere und größere der zwei großen Motorsportanlagen in Indianapolis, neben dem nur zwölf Kilometer (7,5mi) entferntenLucas Oil Raceway at Indianapolis.
Der UnternehmerCarl Graham Fisher aus Indiana, selbst begeisterter Rennfahrer, beschäftigte sich ab 1903 mit der „Notwendigkeit einer Versuchsstrecke von drei bis fünf Meilen“. Unterstützt wurde er vonFrederick E. Moskovics, dem Geschäftsführer des AutobauersMarmon in Indianapolis.[4]
Die erste in den Vereinigten Staaten speziell für Autorennen gebaute Rennstrecke wurde im August 1909 erstmals benutzt. Die damals mitSchotter undTeer befestigte Fahrbahn verursachte jedoch einige tödliche Unfälle sowohl bei den Fahrern als auch bei den Zuschauern. Das Rennen wurde bereits nach der Hälfte der Renndistanz abgebrochen. Fisher ließ daraufhin die Rennstrecke mit 3,2 Millionen Ziegelsteinen (bricks) renovieren. Am 30. Mai 1911 konnten das erste Mal dieIndianapolis 500 stattfinden. Der erste Sieger warRay Harroun aufMarmon Wasp mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 120,060 km/h.
Logo des Indianapolis Motor Speedway von 1970er bis 2008
Logo des Indianapolis Motor Speedway von 2009 bis 2011
Im Jahr 1935 gab es 15 Unfälle, was dazu führte, die Ziegelsteinoberfläche durch Asphaltflecken zu ersetzen. Das Ansehen der Indy 500 stieg so weit, dass das Rennen von 1950 bis 1960 zurFormel-1-Weltmeisterschaft zählte.
In den 1960er Jahren wurde die Ziegelsteinoberfläche bis auf einen dreiFuß (einYard, entsprechend 91Zentimeter) breiten Streifen an der Start- und Ziellinie komplett durch Asphalt ersetzt, was dem Oval den NamenThe Brickyard einbrachte.
Im Jahr 1989 fuhr der ehemalige Formel-1-PilotEmerson Fittipaldi die höchste Geschwindigkeit mit 350 km/h, ein Jahr später siegteArie Luyendyk mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 299,307 km/h.
Für die Formel 1 wurde im Jahr 1998 eineInfield-Strecke geschaffen. Dabei wird auf einem Teil des Ovals gefahren und anschließend durch die Mitte des Ovals zurück. Anders als der Ovalkurs wird die Infield-Strecke allerdings im Uhrzeigersinn befahren, was den Konventionen der meisten anderen Formel-1-Strecken entspricht. Im Jahr 2005 sorgte ein neuer Asphaltbelag für einen Skandal in der Formel 1. Der Grand Prix wurde nur von den sechsBridgestone-bereiften Autos gefahren, nachdem es in den Trainingsläufen wiederholt zu Reifenschäden der mitMichelin bereiften Autos kam, und Michelin den von ihnen belieferten Teams aus Sicherheitsgründen die Absage des Rennens empfahl.
Am 17. Juli 2007 wurde bekannt gegeben, dass auf der Strecke im Infield ab derSaison 2008 mit demGroßen Preis von Indianapolis auch Rennen derMotorrad-Weltmeisterschaft ausgetragen werden. Dabei wurde die Formel-1-Strecke in umgekehrter Richtung und in etwas abgeänderter Form befahren.
Am 4. November 2019 gab Hulman & Company den Verkauf seines Unternehmens bekannt, mit eingeschlossen im Verkauf der Indianapolis Motor Speedway, anRoger Penske (Penske Corporation).[6]
Das Quad-Oval
1998 gebaute Infield-Rennstrecke für die Formel 1
Abgeänderte Infield-Rennstrecke für die Motorrad-WM
The BrickyardBlick auf die Startaufstellung zum GP der USA 2006. Rechts ist der markante Pfeiler zu sehen, auf dem die Rennpositionen angezeigt werden.Der „Pagoda“-Hauptkontroll-Tower
Das Oval besitzt vier um 9° 12' überhöhte Steilkurven mit einer Länge von jeweils 1320 Fuß (zirka 400 Meter).
Die Gesamtlänge beträgt 2,5 Meilen (zirka 4 Kilometer).
Die Grand-Prix-Strecke hat eine Länge von 4,192 Kilometern, und es wurden von derFormel 1 73 Runden gefahren. Der Pole-Rekord stammt vonRubens Barrichello aus dem Jahr 2004 mit einer Zeit von 1:10,233 Minuten. Die absolute Bestzeit erzielte er an jenem Wochenende jedoch in 1:09,454 im 1st Run des Qualifyings, das aber nicht für die Startaufstellung maßgeblich war und von 2003 bis 2005 gefahren wurde.
Zwischen 1950 und 1960 wurde dasIndy 500 im Rahmen der „Automobil-Weltmeisterschaft“ (erst ab1981 „Formel-1-Weltmeisterschaft“) ausgetragen. Da aber keine Fahrzeuge nach Formel-1-Reglement zugelassen waren, werden diese Rennen hier nicht mit aufgezählt.
Griffith Borgeson:The Golden Age of the American Racing Car. 2. Auflage. Herausgeber SAE (Society of Automotive Engineers), Warrendale PA 1998,ISBN 0-7680-0023-8. (englisch)
Hugh G. Conway:Grand Prix Bugatti. Verlag Robert Bentley, Cambridge MA (USA) 1968,ISBN 0-8376-0018-9. (Nachdruck: 2004,ISBN 0-9548972-0-X) (englisch)Bugatti Typen 35, 37, 43, 54, 59