Immunsuppressivum

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Immunsuppressiva sind Substanzen, welche die Funktionen desImmunsystems vermindern.Immunsuppressiv wirkende Medikamente werden z. B. bei folgenden Indikationen angewendet:[1]

Diese Medikamente sind nicht ohne Nebenwirkungen und Risiken. Insbesondere bei den weniger selektiv wirkenden Substanzen kommt es zu einer durch die Hauptwirkung bedingten Einschränkung der Abwehrmechanismen, was das Infektionsrisiko steigert und die Vermehrung und Verbreitungmaligner Zellen im Organismus erleichtert – also das Risiko einer Krebserkrankung erhöht.[2]

Inhaltsverzeichnis

Wirkstoff-Gruppen

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(Quelle:[1])

Glucocorticoide

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Glucocorticoide, wie beispielsweisePrednisolon oderDexamethason, sind Bestandteil der meisten immunsuppressiven Therapieschemata. Sie wirken in sehr frühen Phasen der Immunreaktion und vermitteln ihre Effekte über verschiedene Mechanismen. Sie greifen in die Transkription vonZytokinen ein und unterdrücken damit deren Synthese. Dadurch hemmen sie die Aktivierung vonLymphozyten, vermindern die Entwicklung derMonozyten zuMakrophagen und hemmen diePhagozytoseaktivität der Makrophagen.

Zytostatika

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Die meistenZytostatika wirken immunsuppressiv. Als Immunsuppressiva werden vor allem

eingesetzt.

Antikörper

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Zur Immunsuppression stehenpolyklonale undmonoklonale Antikörper zur Verfügung. Zu den polyklonalen Antikörpern gehören polyklonaleAntithymozyten-Globuline, die zur Prophylaxe von Abstoßungsreaktionen eingesetzt werden.Aufgrund der bahnbrechenden Arbeiten von Milstein, Köhler und Jerne wurde in den letzten Jahrzehnten eine Vielzahl monoklonaler Antikörper entwickelt und in die Therapie eingeführt. Eine tabellarische Zusammenstellung findet sich unterMonoklonaler Antikörper.

Calcineurininhibitoren

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  • Ciclosporin ist einzyklisches Polypeptid aus 11 Aminosäuren, das aus dem PilzTolypocladium inflatum gewonnen wird. Es hemmt sowohl die humorale als auch die zelluläre Immunreaktion. Der in der T-Zelle gebildete Ciclosporin-Ciclophilin-Komplex hemmt die Aktivität der ProteinphosphataseCalcineurin und in der Folge dieIL-2-Synthese und damit dieT-Zell-Proliferation.
  • Tacrolimus istMakrolid-Lacton, das vonStreptomyces tsukubaensis gebildet wird. Es wirkt, wie Ciclosporin, als Hemmstoff vonCalcineurin, ist dabei aber potenter und hat ein günstigeres Nebenwirkungsprofil.
  • Pimecrolimus ist ebenfalls ein Makrolid-Lacton, das strukturell mit Tacrolimus verwandt ist.

TOR-Inhibitoren

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  • Sirolimus (Rapamycin) undEverolimus sind Makrolide. DasActinobacteriumStreptomyces hygroscopicus produziert Sirolimus, Everolimus ist ein Derivat von Sirolimus. Sirolimus und Everolimus hemmen denmTOR-Komplex (mammalian target of rapamycin), ein zentrales Steuerungsmolekül für die Zellvermehrung. Damit hemmen beide mTOR-Hemmer die Proliferation von B- und T-Zellen.

Sonstige

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  • Belatacept, ein löslichesFusionsprotein, das aus der extrazellulären Domäne des humanen zytotoxischenT-Lymphozyten-Antigens 4 (CTLA-4) und der Fc-Domäne des humanen IgG1-Antikörpers besteht.
  • Fingolimod, eine synthetische Nachbildung des natürlichen Wirkstoffs Myriocin aus dem in der traditionellen chinesischen Medizin genutzten PilzIsaria sinclairii. Die Substanz bindet indirekt an denSphingosin-1-phosphat-Rezeptor (S1P-Rezeptor) und veranlasst dadurch T- und B-Zellen sich aus dem Blutsystem in die Lymphknoten zurückzuziehen.
  • Fumarsäuredimethylester wirkt auf bislang nicht exakt bekanntem Weg immunmodulierend und ist beiPsoriasis undMultipler Sklerose zugelassen.
  • Opioide können bei dauerhafter Anwendung sowohl die angeborene, als auch die erworbene Immunität schwächen. Es wird vermutet, dass dies durch eine Interaktion mit den auf Immunzellen befindlichenOpioidrezeptoren zusammenhängt. Dieser Effekt ist jedoch eine unerwünschte Wirkung.

Siehe auch

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Weiterführende Literatur

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Einzelnachweise

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  1. abMutschler Arzneimittelwirkungen : Lehrbuch der Pharmakologie, der klinischen Pharmakologie und Toxikologie ; mit einführenden Kapiteln in die Anatomie, Physiologie und Toxikologie. Stuttgart, WVG, 2013. 10., vollständige überarbeitete und erweiterte Auflage.
  2. Susanne Donner:Krebsrisiko steigt nach Organspende massiv In: derbund.ch, 11. September 2018, abgerufen am 11. September 2018.
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