Iloilo City (Hiligaynon:Ciudad sang Iloilo;Filipino:Lungsod ng Iloilo) ist die Hauptstadt derphilippinischen ProvinzIloilo. Sie liegt an der Südküste der InselPanay im westlichen Teil der Inselgruppe derVisayas.
Die Stadt, am gleichnamigen Fluss gelegen, hat 447.992 Einwohner (Zensus 1. August 2015) auf einer Fläche von etwa 56 km² und besteht aus den sieben StadtbezirkenIloilo City Proper,Jaro,Molo,Mandurriao,La Paz,Lapuz undArevalo. Politisch weiter unterteilt wird sie in zirka 180Baranggays oder Ortsteile. Iloilo City wird häufig als das „Herz der Philippinen“ bezeichnet oder auch „Prinzessin des Südens“ genannt. Der Ballungsraum vonMetro Iloilo (263.150 km²; 510.230 Einwohner) gehört zu den am dichtesten bevölkerten Großstädten der Philippinen. Iloilo City ist auch ein bedeutendes Kulturzentrum.
Im Jahre 1600 wurde die kleine Hafenstadt von den Spaniern alsLa Punta gegründet. Ihr heutiger Name wird von der ursprünglichen Bezeichnung der ProvinzIrong-Irong, der sich aus demAltmalaiischen als„Nasenform“ übersetzen lässt und auf die nasenförmige Landfläche der Provinz verweist, abgeleitet. Historische Funde, wie Porzellan und Schmuck aus dem Mittelalter, deuten darauf, dass hier der Handel mitChina,Indien undSiam schon Jahrhunderte vor der Ankunft der Spanier stattfand.
La Punta diente als Hafenanlage der damaligen StadtJaro. Später siedelten sich Spanier und Chinesen hier an. Im 17. Jahrhundert wurde die Stadt von niederländischen Eroberern übernommen, bis sie später aus dem Land vertrieben wurden. Ab dem Jahr 1800 wuchsen Handel und Schiffbau in rasantem Tempo, so dass die Stadt zu einer Metropole heranwuchs, sie wurde als zweitwichtigster Hafen der Philippinen angesehen.
Am 31. März 1855 öffnete der Hafen für den internationalen Handel und es wurden landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Zuckerrohr und Kokosnüsse sowie einheimische Textilien in alle Welt (vor allem nachAustralien undHongkong) exportiert. Der Hafen hat viele Handelsflotten ausJapan undEuropa eingelockt. Daraus ergab sich, dass diplomatische Vertretungen fremder Staaten wieGroßbritannien,Portugal,China undNorwegen ihre Konsulate hier eröffneten. Die Stadt war bald als „reichste Stadt des Landes“ bekannt. Emigranten und Händler ausSchottland,Irland,Indien und China zog es hierher, genau so wie wohlhabende Nachfahren von Spaniern aus Manila. Um diese Zeit erfolgte auch die Eröffnung der ersten Golfplatzanlage (1860) inSüdostasien sowie der Bau der ersten Eisenbahnlinie außerhalb von Luzon. Etliche Stahlbrücken und ein gut ausgebautes Straßennetz wurden für den Transport von Gütern in der gesamten Provinz errichtet. 1893 wurde die Stadt alsMunicipio de Iloilo neugegründet. Der König von Spanien nannte die StadtLa Muy Leal y Noble Ciudad de Iloilo.
Nach derPhilippinischen Revolution wurde Iloilo als Hauptstadt des kurzlebigenEstado Federal de las Visayas (Freier Bundesstaat der Visayas) ernannt, etwa ein Jahr vor der Proklamierung der Ersten Philippinischen Republik.
1933 wurde Asiens älteste private Fluggesellschaft, dieIloilo-Negros Air Express Co., sowie die erste philippinisch-betriebene ReedereiNegros Navigation von der Lopez Familie eingerichtet, knapp sechzehn Jahre vor der Gründung des kommerziellenPhilippine Airlines. Am 25. August 1937 wurde die Großstadt durch die Zusammenlegung der zwei Nachbarstädte Jaro und Iloilo sowie deren umgebenden Stadtgemeinden von Molo, Mandurriao, La Paz und Arevalo zu einer Metropole, offiziell als Iloilo City entstanden. Als japanische Besatzungstruppen im Zweiten Weltkrieg die Stadt übernahmen, wurden viele historische Denkmäler sowie die damals gutausgebaute Infrastruktur zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlor die Stadt an wirtschaftlicher und industrieller Bedeutung, und die Hafenanlage wurde nur noch als lokaler Transporthafen benutzt. Erst in den 1990er Jahren zeichnete sich in der Stadt ein erneuter Aufschwung ab.
Jährlich wird am 18. Januar derDr. Graciano Lopez Jaena Day und am Ende des Monats dasDinagyang Festival in der Stadt gefeiert. Am 2. Februar feiert man in Jaro das Fest derNuestra Señora de la Candelaria. DasParaw Regatta Festival folgt Ende Februar in Arevalo. Hier werden einheimische Segelboote kunstvoll bemalt und bis nach Guimaras gesegelt.
Die Stadtbevölkerung besteht hauptsächlich aus Ilonggos und Migranten aus den gesamten westlichen Visayas sowie aus Nachkommen von Wanderarbeitern ausLuzon undMindanao. In der Stadt leben mehrere Nachfahren spanischerMestizen,Philippinische Chinesen,Inder und westliche Rentner.
Besondere Sehenswürdigkeiten der Stadt sind die spanischen Kolonialbauten aus Korallen- und Marmorsteinen sowie die alten Kirchen aus der Barockzeit in Molo, La Paz und Jaro. Der Arroyo-Brunnen vor dem Provinzkapitol und der Glockenturm von Jaro Plaza sind bedeutende Wahrzeichen der Stadt. Bedeutende Baudenkmäler sind auch das mehrere hundert Jahre alteFort San Pedro, diePlaza Libertad und dasMuseo Iloilo. DerBulabog-Putian-Nationalpark liegt ca. 40 km nördlich der Stadt.
Der Ballungsraum von Iloilo City gilt als wirtschaftliches Zentrum von ganz Panay. Hier befinden sich ein Großteil der regionalen Regierungsbehörden sowie der Hauptsitz etlicher Firmen, Industriebetriebe, Büros, Konzerne und Banken. Als Hauptstraßen gelten dieGeneral Luna St.,Iznart St. undJ.M. Basa St.(Calle Real) im Stadtkern sowieM.H. del Pilar St. in Molo und derLopez Jaena St. in La Paz und Jaro. Die alte Hafenanlage der Stadt gilt bis heute noch als bedeutender Ein- und Ausgangspunkt landwirtschaftlicher Erzeugnisse (Reis,Zucker,Kokosnuss,Mango undFisch) aus Panay, Guimaras und Negros nach Luzon und Cebu. Der neugebauteIloilo International Airport verbindet die Region mit nationalen und internationalen Zielen.
Im Jahr 1995 plante man eine wirtschaftliche Stadterweiterung mit den umgebenden Stadtgemeinden Leganes, Oton, Pavia, San Miguel und der Insel Guimaras, die als „Metro Iloilo-Guimaras“ bekannt wurde. Geplant wurden eine moderne Brücke für die benachbarte InselGuimaras, die Modernisierung des alten Handelshafens für den internationalen Schiffsverkehr und neue industrielle Zentren außerhalb des Stadtkerns. Zu dem Plan gehörte auch die Wiederbelebung der alten Eisenbahnlinie, die Iloilo mitPassi City undRoxas City verbinden soll. Auch ein Autobahnausbau wird zurzeit geplant.
Viele Industrieanlagen befinden sich in Jaro. Neue kommerzielle Zentren existieren auch weitgehend in Mandurriao. Besonders erwähnenswert ist dieBenigno Aquino Ave. (diversion road), wo sich viele neue Geschäfte angesiedelt haben. Besonders bekannt ist derSmallville Business Complex undIloilo Esplanade. Im Juni 2007 wurde der neuerbauteNew Iloilo International Airport außerhalb der Stadt eröffnet sowie die alte Hafenanlage rekonstruktiert und modernisiert. Die Infrastruktur, vor allem die Stadtbrücken und das Straßennetz, wurden stark verbessert. Es verfügt Hotels und Resorts für den zunehmenden Tourismus in der Stadt.
Iloilo City ist das regionale Zentrum für Ausbildung und Forschung im westlichen Teil der Visayas. Die Stadt ist auch für ihr relativ hohes Bildungsniveau landesweit als intellektuelles Zentrum bekannt. Inzwischen besitzt sie 30 private Grund- und Hochschulen sowie sieben Universitäten (2 staatlich, 5 privat).