Bereits 2016 gab Świątek ihren Einstand auf derITF Women’s World Tennis Tour und gewann noch im gleichen Jahr ihren ersten Profititel. 2017 war sie bei zwei weiteren ITF-Turnieren siegreich, doch aufgrund einer Verletzung am rechten Sprunggelenk, die einen operativen Eingriff erforderlich machte, musste sie ab Juni für die restliche Saison pausieren.[4]Ihr Comeback gab sie sieben Monate später imFed Cup für diepolnische Fed-Cup-Mannschaft gegenBulgarien. Im Laufe des Jahres 2018 verbesserte sich Świątek mit mehr als 40 Siegen bei nur sechs Pflichtspielniederlagen und drei Titeln,[5] darunter auch ihr bisher größter bei einem Turnier der $60.000-Kategorie inBudapest, in der Weltrangliste in die Top 200.
2019 spielte Świątek bei denAustralian Open erstmals die Qualifikation bei einem Grand-Slam-Turnier und erreichte dort nach einem Sieg überAna Bogdan auf Anhieb die zweite Runde. InLugano rückte sie dann bei ihrer zweiten Hauptfeldteilnahme in ihr erstes Endspiel auf derWTA Tour vor, in dem siePolona Hercog in drei Sätzen unterlag. Bei denFrench Open überraschte Świątek im Anschluss mit dem Einzug ins Achtelfinale, verlor dort jedoch glatt gegenSimona Halep, und kam beimRogers Cup in Montreal als Qualifikantin nach einem Sieg überCaroline Wozniacki in die dritte Runde. Nach dem Erreichen der zweiten Runde bei denUS Open beendete sie die Saison, die sie erstmals unter den besten 50 der Welt abschloss.
2020 erreichte Świątek bei denAustralian Open zum zweiten Mal die vierte Runde eines Grand-Slam-Turniers, dort unterlag sieAnett Kontaveit in drei Sätzen. Vor der pandemiebedingten Saisonunterbrechung erzielte sie mit Platz 48 ihre bislang beste Weltranglistenposition. Bei denUS Open erreichte sie die dritte Runde, in der sie gegen die spätere FinalistinWiktoryja Asaranka verlor. Wenige Wochen darauf zog sie im Oktober bei denFrench Open ohne Satzverlust in ihr erstesGrand-Slam-Finale ein, das sie gegenSofia Kenin in zwei Sätzen mit 6:4 und 6:1 gewann. Zuvor konnte sie im Achtelfinale das Spiel gegen die topgesetzteSimona Halep mit 6:1 und 6:2 für sich entscheiden. Mit dem Gewinn ihres ersten Grand-Slam-Titels rückte sie auf Platz 17 der Weltrangliste vor. Sie war damals die jüngste French Open Siegerin seitMonica Seles in 1992 und nurSteffi Graf hat an einem French Open jemals weniger Spiele verloren als sie.[6]
Am 1. Dezember 2021 beendete Świątek die Zusammenarbeit mit Piotr Sierzputowski, der sie über fünf Jahre trainiert hatte. Als neuen Trainer stellte sie anschließend Tomasz Wiktorowski vor.[7]
2022: Weltranglistenerste, zwei Grand-Slam-Titel im Einzel und 37 Siege in Serie
Anfang 2022 erreichte Świątek bei denAustralian Open das Halbfinale. Danach gewann sie innerhalb weniger Wochen die drei WTA-1000-Turniere in Doha, Indian Wells und Miami, jeweils im Finale ohne Satzverlust. Aufgrund ihrer Erfolge und des Rücktritts vonAshleigh Barty übernahm Świątek am 4. April 2022 erstmals die Spitze derWeltrangliste. Sie ist die erste Polin, die diese Position erreichte.[8]Ende April 2022 konnte sie sich im Finale des Turniers vonStuttgart gegenAryna Sabalenka in zwei Sätzen durchsetzen und gewann somit ihr viertes Turnier in Folge.[9] Im Mai folgte der nächste Titelgewinn inRom nach einem Finalerfolg überOns Jabeur.Im Juni 2022 bezwang Świątek bei denFrench Open im Finale die US-AmerikanerinCoco Gauff mit 6:1 und 6:3 und sicherte sich so ihren zweiten Grand-Slam-Titel.[10]
Zwischen dem 21. Februar 2022 (Doha) und dem 27. Juni 2022 (Wimbledon) gewann Świątek 37 Matches in Folge.[11] Dies ist die bislang längste WTA-Siegesserie im 21. Jahrhundert.[11]
Im Finale derUS-Open bezwang Świątek Ons Jabeur glatt in zwei Sätzen.[12] Sie ist die erste Polin, die die US Open im Dameneinzel gewonnen hat.[13] Hierdurch erhöhte sich die Zahl ihrer Grand-Slam-Siege im Einzel auf insgesamt drei, davon zwei im Jahr 2022.
2023: Weltranglistenerste, Siege an den French Open und den WTA Finals
Bei denFrench Open 2023 konnte sie ihren Titel verteidigen und gewann ihren vierten Grand-Slam-Titel bei der vierten Finalteilnahme.[14] DieWTA Finals in Cancun gewann sie ohne Satzverlust.[15] Nur 20 Spiele gab sie während der Finals ab.[15] Sie beendete die Saison mit 68 Siegen, einem mehr als 2022.[15]
2024: Weltranglistenzweite, Sieg bei den French Open, Dopingsperre
Nach ihrem vierten Sieg bei denFrench Open 2024 am 8. Juni 2024 wurde Świątek nach einer positiven Dopingprobe für einen Monat gesperrt. Dies gab dieInternational Tennis Integrity Agency (ITIA) im November 2024 bekannt. Demnach sei in Świąteks Blut nach einem Test am 12. August die verbotene SubstanzTrimetazidin (TMZ) nachgewiesen worden. Die ITIA schätzt den Vorfall nach einer Anhörung der Weltranglistenzweiten als minder schwer ein, ursächlich war demnach ein verunreinigtes Medikament. Die 23-Jährige verlor durch diese Sperre auch ihr Preisgeld bei denCincinnati Open 2024, die unmittelbar nach dem positiven Test stattfanden. Dort hatte sie das Halbfinale erreicht.[16][17]
2025: Wimbledon-Sieg, Halbfinale bei den Australian Open und French Open
Świątek startete als Weltranglistenzweite mit dem Halbfinaleinzug bei denAustralian Open in dieSaison 2025. Dort unterlag sie Madison Keys in drei Sätzen. Bei den WTA-1000-Turnieren inDoha,Dubai,Indian Wells undMiami erreichte sie das Halbfinale (Doha, Indian Wells) bzw. das Viertelfinale (Dubai, Miami). In der Vorbereitung auf die French Open erreichte sie beim WTA 1000 Turnier im Madrid wiederum das Halbfinale, bevor sie beim WTA 1000 Turnier in Rom bereits in der Runde der letzten 32 ausschied. Vor denFrench Open fiel Świątek auf Weltranglistenplatz fünf zurück. Bei den French Open erreichte Świątek wiederum das Halbfinale. Dort verlor sie in drei Sätzen gegenAryna Sabalenka. In der Vorbereitung aufWimbledon kam sie inBad Homburg ihrem ersten Sieg auf Rasen sehr nahe. Sie unterlag jedoch im FinaleJessica Pegula in zwei Sätzen. In Wimbledon gelang Świątek ihr erster Titelgewinn bei dem Grand-Slam-Turnier und gleichzeitig ihr erster Turniersieg auf Rasen. Im Finale bezwang sieAmanda Anisimova mit 6:0, 6:0. Ein solcher Finalsieg war in Wimbledon zuvor nurDorothy Lambert Chambers in 1911 gelungen, bei einem anderen Grand-Slam-Turnier gelang dies bislang nur Steffi Graf (French Open 1988). Nach dem Turnier in Wimbledon rückte Świątek auf Weltranglistenplatz drei vor.[18]
Die Tabelle listet die Ergebnisse der Grand-Slam-Turniere, der Tour Championships, der Olympischen Spiele, des Fed Cups bzw. Billie Jean King Cups und der Turniere folgender Kategorien auf: 1990–2008: Tier I, 2009–2020: Premier Mandatory und Premier 5, ab 2021: WTA 1000.
Zeichenerklärung:S = Turniersieg; F, HF, VF, AF = Einzug ins Finale, Halb-, Viertel-, Achtelfinale; 1, 2, 3 = Ausscheiden in der 1., 2., 3. Haupt- / Finalrunde; Q1, Q2, Q3 = Ausscheiden in der 1., 2. 3. Qualifikationsrunde; RR = Round Robin (Gruppenphase);nicht ausgetragen oder andere Kategorie; PO (Playoff), P2 = Auf-/Abstiegsrunde zur Weltgruppe I/II im Fed Cup; W2, K1, K2, K3 = Teilnahme in der Weltgruppe II, Kontinentalgruppe I, II, III im Fed Cup.
Iga Świątek hat wiederholt denrussischen Überfall auf die Ukraine 2022 verurteilt und sich mit den Ukrainern solidarisch erklärt, darunter bei der Siegerzeremonie der French Open 2022. Bei dem Turnier zierte ihre Baseball-Kappe ein Anstecker mit der ukrainischen Nationalflagge. In der Berichterstattung der russischen Medien über das Turnier waren diese Passagen ausgelassen.[25] Im Juli 2022 organisierte sie eine karitative Veranstaltung, deren Teilnehmer Geld für die Ukraine-Hilfe spendeten.[26] Świątek rief im Juni 2023 nach ihrem dritten Sieg bei den French Open andere Spieler zur Einheit gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine auf.[27]
Iga Świątek wirbt in Interviews in Presse und Fernsehen sowie in den sozialen Medien für das Lesen von Büchern. Sie gibt an, dass sie gedruckte Bücher grundsätzlich bevorzuge, auf Reisen aber E-Books lese. Am liebsten lese sie Werke der klassischen Literatur, in denen starke Frauen die Protagonisten sind. Die Lektüre helfe ihr auch, sich während anstrengender Tennisturniere zu entspannen.[28]
Am 31. Mai 2025, dem 24. Geburtstag der Sportlerin, wurde imPantomimen-Theater Breslau das Stück "French Open" unter der Regie von Cezary Tomaszewski uraufgeführt. Inhaltliche Vorlage war die Partie Świąteks gegen Naomi Osaka bei den French Open 2024, bei der die Gegnerin den Matchball vergab und Świątek letztlich doch siegte.[29]
↑French-Open-Siegerin Iga Świątek kassiert Sperre wegen Dopings. In:Der Spiegel. 28. November 2024,ISSN2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 28. November 2024]).