Ibbi-Sin

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Ibbi-Sin (auchIbbi-Suen) war von 2028 bis 2004 v. Chr. der fünfte und letzte Herrscher derIII. Dynastie von Ur im altenMesopotamien (heutigerIrak). Ibbi-Sin folgte seinem VaterŠu-Sin auf den Thron. Verheiratet war er mitGeme-Enlila. Er wurde nacheinander in drei sumerischen Städten –Ur,Uruk undNippur – gekrönt. Als er den Thron bestieg, war er noch sehr jung. Die Tatsache, dass die meisten führenden Beamten weiterhin im Amt blieben, zeigt jedoch, dass es nicht sofort zu einem Wechsel in der politischen Linie kam. Steuern (in Form von Vieh) flossen aus allen Teilen des Imperiums ein, und zwei literarische Werke insumerischer Sprache, die zu Beginn von Ibbi-Sins Regierungszeit entstanden, lassen vermuten, dass das Land von keinem Unheil betroffen war.

Regierungszeit

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Nach dem zweiten Regierungsjahr hörte eine Stadt nach der anderen auf, Ibbi-Sins Autorität anzuerkennen; Gesetzes- und Verwaltungsdokumente aus diesen Orten sind nicht mehr mit Ibbi-Sins offiziellen Jahresformeln datiert. Dass man sich einer militärischen Bedrohung gegenübersah, zeigt die Tatsache, dass in der Jahresformel für Ibbi-Sins sechstes Regierungsjahr die Instandsetzung von Verteidigungsanlagen in den SchlüsselstädtenNippur undUr erwähnt wird.

Über den Gang der Ereignisse unterrichtet uns ein an Ibbi-Sin gerichteter Brief von einem gewissenIšbi-Erra, einem Ausländer ausMari, der in die Dienste von Ibbi-Sin getreten war und beim Zusammenbruch des Imperiums König vonIsin wurde.

In Ur kam eine Inflation auf, die verheerende Formen annahm. Da die Getreidegebiete an dieAmurriter verlorengingen, griffen Inflation und Hungersnot zweifellos auch auf andere TeileSumers über; die spätereOmen-Literatur berichtet von Aufständen und Rebellionen gegen Ibbi-Sin. Aus dem Weglassen der Jahresformeln Ibbi-Sis nach seinem siebten Regierungsjahr kann man folgern, dass man ihn nun auch inNippur, der Stadt des GottesEnlil, durch den die Königswürde verliehen wurde, nicht mehr anerkannte.

So schrumpfte Ibbi-Sins Reich immer mehr zusammen, bis es schließlich kaum mehr als denStadtstaat Ur umfasste. Mit dem Zusammenbruch der Zentralgewalt inSumer undAkkad sah sich das Land dem wiederholten Ansturm der Bergvölker im Osten ausgesetzt. Schon mehrere Jahre vor dem Ende von Ibbi-Sins Herrschaft warenelamitische Völker in Raubzügen ins Land eingedrungen.

Im 24. Regierungsjahr von Ibbi-Sin griff eine Völkergruppe ausElam, möglicherweise unterHutran-Tepti, sein Land erneut an: Ur wurde zerstört und Ibbi-Sin als Gefangener nach Elam gebracht. So ging dieIII. Dynastie von Ur unter. In Ur selbst blieb eine elamitische Garnison in den Trümmern der Hauptstadt zurück. Von dort wurde sie erst Jahre später vonIšbi-Erra verdrängt.

Literatur

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  • Adam Falkenstein:Die Ibbīsîn-Klage. In:Die Welt des Orients. Band 1, Heft 5. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1950, S. 377–384JSTOR:23470392.
  • Henry William Frederick Saggs:Mesopotamien - Assyrer, Babylonier, Sumerer. Verlag Kindler, Zürich 1966.
  • Erich Ebeling und Bruno Meissner:Reallexikon der Assyriologie. Band 5, Verlag Walter de Gruyter, 1980,ISBN 978-3-11-007192-4, S. 140

Weblinks

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VorgängerAmtNachfolger
Šu-SinKönig von Ur
2028 v. Chr. – 2004 v. Chr.
1. Dynastie von Isin
Personendaten
NAMEIbbi-Sin
ALTERNATIVNAMENIbbi-Suen
KURZBESCHREIBUNGKönig von Sumer und Akkad
GEBURTSDATUMvor 2028 v. Chr.
STERBEDATUMnach 2004 v. Chr.
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