Hydrant

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Überflurhydrant

EinHydrant (vonaltgriechischὕδωρhydōr „Wasser“)[1] ist eineArmatur zur Entnahme von Wasser aus einemWasserverteilungssystem.

Wasserversorger nutzen in regelmäßigen Abständen (in Wohngebieten üblicherweise 100 bis 150 Meter) eingerichtete Hydranten als Teil der zentralenLöschwasserversorgung von Städten und Gemeinden.[2] Sie ermöglichen derFeuerwehr, aber auch öffentlichen (z. B. Straßenmeisterei, kommunale Betriebe) und privaten (z. B. Straßenreinigungsfirmen, Zeltfestveranstaltern) Nutzern die Wasserentnahme aus dem öffentlichenWasserleitungsnetz (Sammelwasserversorgung). Zusätzlich dienen Hydranten zur Wartung von Rohrleitungen: zum Spülen, zum Entlüften oder zum Entspannen (Druck ablassen). Beim Ausfall eines Leitungsabschnittes sind sie dafür gedacht, Notverbindungen mit Schläuchen herzustellen. SpezielleHinweisschilder weisen im öffentlichen Raum auf Unterflurhydranten hin.

Der Begriff ist auch für Entnahmestellen von anderen Flüssigkeiten, beispielsweiseKerosin aus einerPipeline üblich.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

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Vor dem Bau von Wasserleitungen warenBrunnen undGewässer oft die einzige Trinkwasserquelle und dienten auch derBrandbekämpfung. Allerdings wurden dazu vieleEimer und Personen benötigt. Die in Dörfern und Städten für die Sicherheit der Bürger verantwortlichen Verwaltungen hatten frühzeitig das Verhalten im Brandfall inFeuer-Ordnungen festgeschrieben. So heißt es beispielsweise in der im Jahr 1764 veröffentlichten „Feuer-Ordnung der Hochfürstlichen Anhaltischen ResidenzstadtDessau[3]:

„(6.) Damit es auch an denen zum Löschen benötigten Eimern nicht fehlen möge, soll jedes Brauhaus sechs und jedes Budenhaus drei Feuereimer […] in gutem Stande zu haben schuldig sein. Dafern aber ein Hausbesitzer diese gehörige Zahl nicht hätte, solle der Rat dafür Sorge tragen, dass jene die Eimer zu einem billigeren Preise bekommen können.“

Zur Weiterleitung von Wasser zu bewohnten Siedlungen verlegte man bereits frühzeitig auch im Boden versenkte, hölzerne Rohre, alsPipen bezeichnet. Eine solche frühe Anlage ist etwa aus Augsburg um das Jahr 1410 überliefert. Die längs durchbohrten Baumstämme transportierten das Wasser ohne Druck ausschließlich mittels Gefälle. So waren die erreichbaren Stellen der Rohre für eine Brandbekämpfung schlecht geeignet. Wenn diese Stellen durch Anbohren von oben entstanden waren, wurden sie nach Benutzung mit einem längeren Holzstopfen wieder verschlossen, der von der Straßendecke aus sichtbar blieb. Diese Methode gilt als Vorläufer der heute gebräuchlichen „Hydrantenleitungen“.[3]

Die Entwicklung vonFeuerspritzen, also handbetriebener Wasserpumpen, löste die Eimerkette langsam ab. Da die Wasserentnahmemöglichkeiten nicht überall in bewohnten Orten gegeben waren, entwickelte manSturmfässer zur Zwischenlagerung von Wasser. Dabei lobten Ratsherren Prämien für denjenigen Pferdebesitzer aus, der im Brandfall mit seinem Wagen als erster am Standort der Sturmfässer eintraf und diese dann zum Brandherd transportierte.[3] Auch wurden Regenwasserzisternen zur Wasserbevorratung genutzt oder künstlicheLöschwasserteichen angelegt, deren Lage am Straßenrand markiert wurde. Zum Teil wurden Hochbehälter errichtet, wenn deren Befüllung durch Pumpen möglich war.

Eine große Erleichterung brachten die ersten fest verlegten metallenen Wasserleitungen mit ständig verfügbaren Entnahmestellen. Diese erhielten die BezeichnungHydrant. Dabei halten mit Dampfpumpen oder späterelektrischen Pumpen befüllteWassertürme oder höher gelegenen Reservoirs den notwendigen Wasserdruckhydrostatisch aufrecht. So wurden um das Jahr 1850 inWien die ersten Hydranten, noch alsFeuerwechsel bezeichnet, aufgestellt.[4] Damit kann Wasser schneller und mit geringerem Aufwand zur Verfügung gestellt werden.[5]

Eine ähnliche Vorrichtung zur leichteren Wasserentnahme war der Wasserkasten nach Lambert[6] von 1849, heute würde dieser als Unterflurhydrant bezeichnet.

DieWassergewinnung undWasserversorgung gehören ebenso zur Wasserbereitstellung von Hydranten wie der Schutz des Wassers. Es sind technische Maßnahmen zu ergreifen, um ein Rückfließen von entnommenem Wasser in das Trinkwassernetz zu verhindern. Dies war hin und wieder vorgekommen, seit einigen Jahren wird jedoch sehr viel Wert auf die Verhinderung dessen gelegt. Dies fand sich auch in der 2001 novelliertenTrinkwasserverordnung wieder.

Überflurhydrant

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Überblick

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Überflurhydrant ohne Fallmantel

Der Überflurhydrant (in Österreich Oberflurhydrant) ist oberirdisch fest installiert und hat mehrere Abgänge mit genormtenKupplungen, üblicherweise in der Nenngröße B oder C und seltener auch A. Dies ist auch abhängig vom Innendurchmesser der Zuleitung. Der A-Abgang wird meist in der Industrie und bei größeren Wohnanlagen benutzt, um größere Wassermengen aus dem Netz entnehmen zu können. An diesen A-Abgang dürfen keine A-Saugschläuche angeschlossen werden, da unter ungünstigen Umständen im Rohrnetz einUnterdruck entstehen könnte[A 1] und es damit zu Schäden im Rohrnetz kommen könnte. Für die Feuerwehr ist die Fördermenge des Hydranten von Bedeutung. Als Faustformel ergibt sich die Fördermenge in Liter/Minute für den Überflurhydranten aus dem 12- bis 15-fachen des Nenndurchmessers (zum Beispiel H100: min. 1200 l/min bis max. 1500 l/min).

Vorteil von Überflurhydranten ist ihre Sichtbarkeit, durch die sie im Notfall schnell aufgefunden werden können, zudem können sie nicht so leicht durch abgestellte Fahrzeuge verdeckt werden wie Unterflurhydranten. Nachteilig ist die schwierigere Positionierung, da sie ein Verkehrshindernis darstellen und daher nicht überall aufgestellt werden können, auch die Gefahr der Beschädigung durch Fahrzeuge ist gegeben.

Fallmantelhydrant

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Überflurhydrant mit Fallmantel, neue Bauform
Überflurhydrant mit Fallmantel, alte Bauform

Der Fallmantelhydrant ist eine Unterart derÜberflurhydranten. Die B-Abgänge, die jeweils ein eigenes Absperrorgan haben, werden mit einem Fallmantel verdeckt, der sie vor Verschmutzung und Beschädigung schützt. Der Abgang mit der Nenngröße A wird meist bei besonders gefährdeten Objekten, wie Flughäfen oder Industrieanlagen, verwendet.

Zur Inbetriebnahme des Hydranten wird mit dem Innendreikant amHydrantenschlüssel eine Halterung im Hydrantenkopf gelöst, wodurch der Fallmantel herabgleitet und die oberen Entnahmeventile freigibt. Durch Drehen des gesamten Kopfes wird der Ventilkegel geöffnet, die in der Säule enthaltene Luft entweicht durch das einströmende Wasser über ein Entlüftungsventil, auchMerkbolzen genannt. Der Merkbolzen verhindert auch das Verschließen des Fallmantels, bevor der Hydrant nicht geschlossen und die Wassersäule über die selbsttätige Entleerung abgebaut wurde. So wird ein Einfrieren verhindert.

Kippmantelhydrant oder „Alter Münchner“

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In München existierenKippmantelhydranten, die zu Anfang des 20. Jahrhunderts installiert worden waren. Im 21. Jahrhundert gibt es davon nur noch wenige funktionsfähige Armaturen. Diese Hydranten benötigen zum Betrieb einen besonderen Hydrantenschlüssel. Eine weitere Besonderheit sind die linksschließenden Ventile.[7]

Unterflurhydrant

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Überblick

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  • DIN-Hydrant
    DIN-Hydrant
  • Hinweisschild zu einem Unterflur-Hydranten DN 300 (Nennweite 300 mm) 1,1 Meter links und 8,4 Meter vor dem Schild
    Hinweisschild zu einem Unterflur-HydrantenDN300 (Nennweite 300 mm)1,1 Meter links und8,4 Meter vor dem Schild
  • Württemberger Schachthydrant
  • Fontäne eines defekten Unterflurhydranten
    Fontäne eines defekten Unterflurhydranten
  • Flugzeugbetankung aus einem Hydranten einer Pipeline auf einem Flughafen
    Flugzeugbetankung aus einem Hydranten einerPipeline auf einemFlughafen
  • DN80 Leitung mit starkem Rost
    DN80 Leitung mit starkem Rost
  • Unterflurhydrant mit Aufsatzrohr und Tankschlauch
    Unterflurhydrant mit Aufsatzrohr und Tankschlauch

Die Unterflurhydranten befinden sich unterhalb einer Hydrantenkappe, die in die Straße eingebaut wird. Der Deckel der Hydrantenkappe wird mit demSchieberschlüssel ausgehoben und zur Seite geschwenkt, wodurch der Hydrantenfuß zugänglich wird.

Der Unterflurhydrant ermöglicht den Anschluss eines Standrohres. Unterflurhydranten haben den Nachteil, dass sie von Kraftfahrzeugen zugeparkt werden können oder durch Schnee oder Eis ihre Deckel festgefroren und somit oft nicht benutzbar sind. Das Festfrieren des Deckels in derHydrantenkappe kann durch Einfetten beider Teile oder durch Einfügen einer Plastikfolie weitgehend vermieden werden, setzt jedoch eine regelmäßige Pflege voraus.Württemberger Schachthydranten sind gängig in Teilen Württembergs. Sie wurden bevorzugt, da diese etwa einen Meter tiefer als die normalen Unterflurhydranten sitzen, und somit die Gefahr des Zufrierens in kalten Wintern verringert wird. Schnee stellt dennoch insofern ein Problem aller Unterflurhydranten dar, dass die Schächte unter der Schneedecke verschwinden und erst gesucht werden müssen. Somit ist eine genaue Bezeichnung durchHinweisschilder erforderlich, die die exakte Lage des Hydranten angeben. Die Hinweisschilder geben die seitliche und vorwärtige Entfernung des Hydranten vom Schild in Metern an. Die Fördermenge (in Litern/Minute) eines Unterflurhydranten kann mittels einer Faustformel aus dem 7- bis 10-fachen des Nenndurchmessers abgeschätzt werden (zum Beispiel: H80 ergibt min. 560 l/min bis max. 800 l/min). Die Faktorspanne ergibt sich aus dem Nutzungsgrad der Leitung, an die der Hydrant angeschlossen ist. Die maximale Fördermenge wird bei einer sauberen Leitung erreicht. In alten und wenig verwendeten Leitungen setzen sich Sedimente und Verkrustungen ab, die den nutzbaren Querschnitt der Leitung minimieren.

Kennzeichnung im öffentlichen Raum

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Schematischer Aufbau der Hydrantenabschiebfunktion
Schematischer Aufbau der Hydrantenabschiebfunktion

SpezielleHydrantenhinweisschilder weisen im öffentlichen Raum auf Unterflurhydranten hin.

Standrohr

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Standrohr im Unterflurhydranten
Oberirdisch aufgebauter Unterflurhydrant mit Standrohr

DasStandrohr ist einewasserführende Armatur zur Wasserentnahme aus dem öffentlichen Versorgungsnetz über Unterflurhydranten. Es besteht aus einem langen Standrohrunterteil mit einem Griffstück, einerKlauenmutter am Fuß des Rohres mit einem Dichtring sowie einem kurzen Standrohroberteil mitStopfbuchse undStopfbuchsbrille. Oberhalb davon befinden sich zwei Niederschraubventile mit ein bis zweiFestkupplungen. In neueren Standrohren werden immer häufiger auchRückflussverhinderer eingebaut, um das Zurückfließen von Wasser aus dem angeschlossenen Schlauch zu verhindern, da es auf diese Weise zu Verunreinigungen des Trinkwassernetzes kommen kann.

Das Standrohr wird mit dem Griffstück durch Rechtsdrehen auf demHydrantensitz befestigt, wobei die Klauenmutter in der Klaue des Unterflurhydranten festgehalten und hochgeschraubt wird; dadurch wird der Dichtring fest auf den Unterflurhydranten gepresst und schließt diesen auch bei höheren Drücken dicht ab.

Die Stopfbuchsbrille ist durch zwei Schrauben mit dem Griffstück verbunden, somit kann das Standrohroberteil durch die Stopfbuchse in eine günstigere Lage gedreht werden; dies sollte grundsätzlich durch Rechtsdrehen geschehen, um zu verhindern, dass sich die Klauenmutter aus der Klaue herausdreht und das Standrohr unter Druck in die Höhe schießt.

Die Festkupplungen ermöglichen den gleichzeitigen Anschluss von zwei Schlauchleitungen an das Standrohr. Vor ihnen befinden sich die Niederschraubventile, welche in geöffnetem Zustand den gesamten Durchflussquerschnitt freigeben müssen. Dabei müssen etwaige Undichtigkeiten durch die Konstruktion der Ventile leicht zu beheben sein. Die Ventilteller sind drehbar und gegen selbstständiges Lösen gesichert.

Standrohre für die Feuerwehr sind mit zweiB-Festkupplungen nach DIN 14375 genormt. Sie wiegen nicht mehr als 7,5 kg und sind bei 25 bar auf Dichtigkeit geprüft, die Absperrorgane jeweils auf 16 bar. Standrohre mit zwei C-Festkupplungen sind nicht mehr genormt.

Um ein Standrohr verwenden zu können, wird einSchieberschlüssel benötigt, mit welchem der Hydrantenschacht sowie der Hydrant selbst geöffnet werden. Bevor die Schlauchleitung an den Hydranten angeschlossen wird, muss dieser über das Standrohr gespült werden, damit Steine und Verunreinigungen aus der Leitung dieFeuerlöschpumpe nicht beschädigen können.[8] Außerdem muss das Standrohr gegen den Straßenverkehr gesichert werden.

Neben dem durch die DIN 14375 einheitlich genormten Standrohr werden gelegentlich auch die 1,95 m langen Standrohre fürWürttemberger Schachthydranten eingesetzt.

Teilschnitt eines Unterflurhydranten mit Fußventil

Alle Hydrantentypen haben ein Fußventil, das auch gleichzeitig der Entleerung dient. DiesesVentil wird über ein Gestänge von oben her mit dem Hydranten- bzw. Schieberschlüssel beim Unterflurhydranten bewegt. Im Normalfall ist der Hydrant wasserfrei und kann daher auch nicht einfrieren. Die Entleerung erfolgt entweder über ein Schotterbett oder dieRegenwasserkanalisation.

Standrohre werden auch durch dieWasserversorger für die Trinkwasserversorgung bei Volksfesten,Messen und ähnlichen Veranstaltungen genutzt. Häufig sind sie dann mit einemWasserzähler ausgestattet.

Hydrantenverzeichnis

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AlsHydrantenverzeichnis oderHydrantenplan bezeichnet man einen Straßenplan, in dem alle Hydranten, offene Gewässer und unterirdischeLöschwasserbehälter eingetragen sind. Die Karte wird meist vom zuständigen Wasserversorger oder städtischen Amt gepflegt.[9] In Deutschland sind in vielen Fällen diese Pläne auch digital abrufbar.[10]

Einige Feuerwehren halten Hydrantenverzeichnisse inzwischen imFeuerwehrfahrzeug oder im Mannschaftsraum bereit, damit die Lage von Hydranten bereits bei der Anfahrt zur Einsatzstelle erkundet und die Fahrzeugaufstellung entsprechend festgelegt werden kann.[11] Auch mittels Smartphone sind oft Hydrantenstandorte abrufbar.[12]

Innerhalb des ProjektesOpenStreetMap ist für den D-A-CH-Bereich die Spezialkarte OpenFireMap[13] im Aufbau. Diese zeigt die Lage und weitergehende Informationen zu Feuerwehrhäusern, Hydranten und medizinischen Notaufnahmen.

Relevante Normen / Regelwerke

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In Deutschland und Österreich sind die maßgeblichen Normen größtenteils mit derEuropäischen Norm harmonisiert. Außerdem sind innerhalb der Normen noch Freiräume sowohl in der Anwendung als auch in der Konstruktion, die hier nicht detailliert beschrieben sind.

  • DIN EN 14339 „Unterflurhydranten“ (Ersatz für DIN 3221)
  • DIN EN 14384 „Überflurhydranten“ (Ersatz für DIN 3222)
  • DIN 3321 „Anforderungen und Anerkennungsprüfungen für Hydranten“
  • ÖNORM F 2010
  • EN 1074-6 „Armaturen für die Wasserversorgung – Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit und deren Prüfung – Teil 6: Hydranten“
  • DVGW e. V.:Technische Mitteilung, Merkblatt W 331, Auswahl, Einbau und Betrieb von Hydranten. DVGW Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfachs e. V., Bonn 2006,ISSN 0176-3504.
  • DVGW e. V.:Technische Regel, Arbeitsblatt W 405, Bereitstellung von Löschwasser durch die öffentliche Trinkwasserversorgung. DVGW Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfachs e. V., Bonn 2008,ISSN 0176-3504.

Internationale Unterschiede

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Hydranten am Feuerwehr-Museum inTeterow

Das öffentlicheWasserleitungsnetz ist in Mitteleuropa unterhalb derFrostgrenze im Erdreich verlegt. Hydranten verfügen über ein Absperrelement (Schieber), das ebenfalls in entsprechender Erdtiefe angebracht ist. Nach dem Schließen des Absperrelements wird die Rohrleitung zwischen Absperrelement und Hydrant (Steigleitung) mittels eines Ventils entleert, so dass die Frostsicherheit wiederhergestellt wird. Im internationalen Sprachgebrauch spricht man hier von einem „dry barrel“-Hydranten.

In Gebieten ohne Frostgefahr ist diese Anordnung nicht notwendig. DieSteigleitung bleibt wassergefüllt. Absperrelemente sind nur oberirdisch bzw. direkt unter Erdgleiche vorhanden. Dieser Typ wird „wet barrel“-Hydrant genannt.

Siehe auch

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Literatur

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  • Lothar Schott, Manfred Ritter:Feuerwehr Grundlehrgang FwDV 2. 21. Auflage. Wenzel-Verlag, Marburg 2022,ISBN 978-3-88293-121-1. 
  • Lutz Rieck:Feuerlöscharmaturen (= Die Roten Hefte. Heft 6). 11., überarb. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2000,ISBN 978-3-17-015171-0,S. 44–46. 
  • Ulrich Kortt (Bearb.):Hamilton – Handbuch für die Feuerwehr. Boorberg, Stuttgart 2012,ISBN 978-3-415-04560-6. 

Weblinks

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Wiktionary: Hydrant – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Hydranten – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Renate Wahrig-Burfeind (Hrsg.):Wahrig. Illustriertes Wörterbuch der deutschen Sprache. ADAC-Verlag, München 2004,ISBN 3-577-10051-6,S. 402. 
  2. Fachempfehlung – Löschwasserversorgung aus Hydranten in öffentlichen Verkehrsflächen. (PDF; 185 kB) Deutscher Feuerwehrverband - AGBF/DVGW, 21. Dezember 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 22. August 2021; abgerufen am 21. Dezember 2018. 
  3. abcLandesfeuerwehrverband Sachsen-Anhalt, Facharbeitsgruppe Feuerwehrhistorik: Handbuch zur Feuerwehrgeschichte. (PDF; 4,38 MB) Schwerpunkt: Provinz Sachsen, Anhalt, Sachsen-Anhalt. In: www.feuerwehr-sachsen-anhalt.de. September 2010, abgerufen am 10. Januar 2024. 
  4. Die Geschichte der Wiener Feuerwehr, abgerufen am 15. Februar 2018.
  5. Franz-Josef Sehr:Der Bau der ersten Wasserleitung für Obertiefenbach. In:Jahrbuch für den Kreis Limburg-Weilburg 1999. Der Kreisausschuss des Landkreises Limburg-Weilburg, Limburg-Weilburg 1998,S. 274–276. 
  6. Anonymus:Lambert's Wasserkasten, welcher in dem Straßenpflaster eingelassen ist, um aus den Hauptwasserleitungsröhren bei Feuersbrünsten etc. Wasser ablassen zu können. In:Polytechnisches Journal.Band 113, 1849,S. 190–191 (hu-berlin.de [abgerufen am 7. März 2019]). 
  7. Hydrantenkunde (Memento vom 2. Dezember 2012 imInternet Archive) (PDF; 287 kB), Jugendfeuerwehr Sendling
  8. Ausschuss „Feuerwehrangelegenheiten, Katastrophenschutz und zivile Verteidigung“ (AFKzV): Feuerwehr-Dienstvorschrift 1 (FwDV 1). (PDF; 14,32 MB) Grundtätigkeiten – Lösch- und Hilfeleistungseinsatz. In: hlfs.hessen.de. Hessische Landesfeuerwehrschule, Januar 2006, abgerufen am 6. Dezember 2023. 
  9. Amt für Löschwasserversorgung der Stadt Essen (Memento vom 21. September 2007 imInternet Archive)
  10. Kai König: Digitales Hydrantenverzeichnis. (PDF; 415 kB) In: www.schadenprisma.de. März 2010, abgerufen am 1. Mai 2023. 
  11. Hydrantenverzeichnis inDeutschland als Teil der Beladung einesFreiwillige Feuerwehr Blieskastel, Löschbezirk Niederwürzbach: LHF 16/25 (Memento vom 14. Juli 2014 imInternet Archive)
  12. Schneller Handeln mit Hydranten-App auf der Seite des österreichischen Gemeindebundes vom 3. November 2016, abgerufen am 15. Februar 2018.
  13. OpenFireMap

Anmerkungen

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  1. Lutz Rieck:Die Roten Hefte, Heft 27a – Die Löschwasserversorgung, Teil I Die Sammelwasserversorgung. 4. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart 2000,ISBN 3-17-015011-1,S. 61,zweiter Absatz. 
Normdaten (Sachbegriff):GND:7566089-1(lobid,OGND,AKS)
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