Humble Pie
Humble Pie | |
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![]() Humble Pie (1972) | |
Allgemeine Informationen | |
Herkunft | London,England |
Genre(s) | Rock,Folkrock,Bluesrock |
Aktive Jahre | |
Gründung | 1969, 1979, 1988, 2001, 2018 |
Auflösung | 1975, 1983, 2000, 2002 |
Website | |
Gründungsmitglieder | |
Steve Marriott(bis 1983; † 1991) | |
Peter Frampton(bis 1971) | |
Greg Ridley(1969–1975, 2001–2002; † 2003) | |
Jerry Shirley(bis 1981, 1988–1999, 2001–2002, seit 2018) | |
Aktuelle Besetzung | |
Graham Bonnet(seit 2020) | |
Andy Summers(seit 2020) | |
Nigel Harrison(seit 2019) | |
Zoot Money(2001–2002, seit 2019) | |
Jerry Shirley(bis 1981, 1988–1999, 2001–2002, seit 2018) | |
Ehemalige Mitglieder | |
Bobby Tench(1980–1981, 2001–2002; † 2024) | |
Anthony „Sooty“ Jones(1980–1981, 1989; † 1999) | |
Charlie Huhn(1989–2000) | |
Alan Greene(1990–1999) | |
David „Clem“ Clempson(1971–1975, 2019) |
Humble Pie ist eine 1969 gegründete britischeRockband, die sich aus bereits bekannten vormaligen Mitgliedern anderer Bands zusammensetzte.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Gründung und frühe Jahre
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Band entstand 1969 inLondon, als sich der Sänger und GitarristPeter Frampton (vonThe Herd) und der SchlagzeugerJerry Shirley (vonApostolic Intervention), der auch sang sowie Keyboard, Vibraphon, Bass und Gitarre spielte, zusammenschlossen, um eine neue Formation zu gründen.Steve Marriott (unter anderem Gitarre, Gesang, Keyboard, Harmonica) hatte die beiden miteinander bekannt gemacht, und als er sich an Silvester 1968/69 unvermittelt von denSmall Faces trennte, rief er an, um zu fragen, ob er mitmachen könne. Gleichzeitig konnte er den Sänger, Gitarristen und BassistenGreg Ridley (vonSpooky Tooth) vor allem als Bassisten für das Projekt gewinnen. Aufgrund ihrer Zusammenstellung wurde die Band von der Presse alsSupergroup bezeichnet. Die Antwort darauf war ihr Name: „Humble Pie“ essen zu müssen, ist im englischen Sprachraum ein Synonym für den Sturz vom hohen Ross.
Schon ihre DebütsingleNatural Born Bugie war ein Hit und erreichte Platz 4 in England. Es folgten die AlbenAs Safe as Yesterday Is undTown & Country, das die SingleThe Sad Bag of Shaky Jake enthielt, die aber kein Hit wurde. Stilistisch lassen sich die ersten Alben zwischen Rock und Folkrock einordnen. Nach dem Zusammenbruch vonImmediate Records übernahm Dee Anthony das Management der Gruppe. Unter seiner Führung wechselte die Band zu der amerikanischen PlattenfirmaA&M Records, wo sie ihre ersten Erfolge mit den AlbenHumble Pie undRock On feiern konnten.
Erfolg und Wendung zum Bluesrock
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Sie hatten jetzt eine gute Ausgangsposition, um in den Vereinigten Staaten erfolgreich zu sein. Im Zuge ihrer Tournee durch Amerika entstand in New York ein besonders angesehenes Live-Album:Performance – Rockin’ theFillmore. Als Höhepunkt eines Auftritts spielte die Band den TitelI Don’t Need No Doctor, der auch als Single erschien.
Allerdings kam es schon bald zu Unstimmigkeiten über die weitere musikalische Richtung.Frampton, der sich von Marriott immer mehr in den Hintergrund gedrängt fühlte, verließ daraufhin die Band im Herbst1971, um eine Solokarriere zu starten.David „Clem“ Clempson vonColosseum ersetzte Peter Frampton und der Sound von Humble Pie wurde härter. Das erste in dieser Besetzung eingespielte AlbumSmokin wurde zugleich ihr erfolgreichstes. Es hielt sich nicht zuletzt deshalb wochenlang in den LP-Hitlisten, weil die Band unermüdlich auf Tournee war.
Das darauffolgende Doppelalbum mit dem TitelEat It konnte diesen Erfolg nicht mehr wiederholen, dennoch hielt es sich in den Top 20 und war zumindest für die Kritiker interessant, weil es die Vielseitigkeit der Band demonstrierte: Seite eins ist mit kernigen Bluesrocksongs bestückt, deren Texte sich – typisch für die Rockmusik – mit Frauen, Alkohol und anderenDrogen befassen. Auf der zweiten Seite versucht sich Marriott an Soul-Nummern wieThat’s How Strong My Love Is und wird dabei von dem schwarzen Gesangstrio „The Blackberries“ (Venetta Fields,Clydie King, Billie Barnum) unterstützt. Seite drei enthält ausschließlich Songs von Marriott und ist auf Folk- und Countrymusik fokussiert. Die letzte Seite besteht aus dem Live-Mitschnitt eines Konzerts in Glasgow u. a. mit einer Coverversion desRolling-Stones-HitsHonky Tonk Women und einer 13-minütigen Fassung vonJr. Walker’s(I’m a) Road Runner. Trotz der überlangen Songs zog der charismatische Sänger Steve Marriott sein Publikum in den Bann, denn auf der Bühne wurde er zu einem Energiebündel, dem man gerne zusah und zuhörte, nicht zuletzt wegen der zahlreichen neckischen Anspielungen.
Abstieg und Trennung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die nun folgende LPThunderbox wurde als glanzlos kritisiert und konnte an die Erfolge der Vorgängeralben nicht mehr anknüpfen. Für die eingefleischten Fans bewegte sich der Gesangsstil zu sehr in Richtung Soul und Gospel. Das vorerst letzte AlbumStreet Rats enthielt Cover-Versionen des Chuck Berry-KlassikersRock & Roll Music und derBeatles-HitsWe Can Work It Out,Drive My Car undRain, die aber von Marriott & Co. in Blues-Nummern umgewandelt wurden. Die Plattenfirma griff auf Songmaterial zurück, das die Bandmitglieder eigentlich nicht veröffentlichen wollten. Aber in der Band herrschte inzwischen eine gewisse Gleichgültigkeit, denn jeder verfolgte seine eigenen Projekte. So spielte Steve Marriott beispielsweise mit verschiedenen Musikern die sogenanntenScrubbers-Sessions ein, die allerdings erst 1997 veröffentlicht wurden. Das Ende war in Sicht. Im Jahre 1975 trennte sich die Gruppe vorerst und Marriott schloss sich einer Reunion derSmall Faces an, die noch zwei Alben hervorbrachte.
Reunion in den frühen 1980er Jahren
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nachdem sich dieSmall Faces aber wieder getrennt hatten, entschieden sichSteve Marriott undJerry Shirley 1980, Humble Pie wiederauferstehen zu lassen. Allerdings präsentierte sich die Band nicht mehr in der Originalbesetzung. Am Bass war jetzt Anthony Jones und die zweite Gitarre spielteBobby Tench, der schon mit Musikern wie Jeff Beck, Ginger Baker, Van Morrison und Eric Burdon zusammengearbeitet hatte. Sie starteten gleich mit einem weiteren Albumerfolg:On to Victory. 1981 sollte der Erfolg mitGo for the Throat wiederholt werden. Das Album war aber trotz guter Kritiken lange nicht so erfolgreich wie der Vorgänger. Es folgte eine unglückselige Tournee durch Amerika: Wiederholt musste die Konzertreihe wegen eines Unfalls und wegen Krankheit unterbrochen werden. Nach zwei Alben und einer Tournee trennten sich Humble Pie (Mk II) wieder, und jeder ging seiner Soloarbeit nach.
Steve Marriotts Tod und letzte Reunionpläne
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1991 begannMarriott, wieder mitPeter Frampton zusammenzuarbeiten. Die beiden hatten neues Material geschrieben und aufgenommen, und ein Neuanfang fürHumble Pie schien möglich.
Am 20. April 1991, am Tag nach seiner Rückkehr aus den Vereinigten Staaten, starb Steve Marriott bei einem selbstverschuldeten Brand in seinem Landhaus in Essex, weil er vergessen hatte, seine Zigarette zu löschen. Er wurde 44 Jahre alt.
Zum 10. Todestag von Steve Marriott wurde im Londoner Astoria ein „Memorial Concert“ als Würdigung seines Schaffens veranstaltet. Viele der musikalischen Weggefährten Marriotts und Verehrer traten bei dem Konzert auf. Auch die vier verbleibenden Mitglieder von Humble Pie spielten dabei erst- und einmalig in der Besetzung Peter Frampton, Clem Clempson, Greg Ridley und Jerry Shirley. Die Setlist beinhaltete fünf der bekanntesten Hits der Band, darunter den Anfangserfolg „Natural Born Boogie“, den die Band sonst nie live gespielt hat. Das Konzert wurde mitgeschnitten und unter dem Titel „One More Time For The Ol’ Tosser“ herausgegeben.
2002 beschlossenGreg Ridley undJerry Shirley, Humble Pie noch einmal aufleben zu lassen, und brachten das AlbumBack On Track heraus. Sie bereiteten sich für eine Tour 2003 vor, die abgebrochen werden musste, da Greg Ridley am 19. November 2003 unerwartet an einer Lungenentzündung und den daraus folgenden Komplikationen in Spanien starb.
Diskografie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Alben
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- As Safe as Yesterday is (1969)
- Town and Country (1969)
- Humble Pie (1970)
- Rock On (1971)
- Performance – Rockin’ the Fillmore (1971, US:
Gold)[1]
- Smokin’ (1972, US:
Gold)
- Eat It (1973)
- Thunderbox (1974)
- Street Rats (1975)
- On to Victory (1980)
- Go for the Throat (1981)
- King Biscuit Flower Hour (1996)
- The Scrubbers Sessions (1997)
- Back on Track (2002)
- Live at the Whiskey A-Go-Go ’69 (2002)
Singles
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Natural Born Bugie / Wrist Job (1969)
- The Sad Bag of Shaky Jake / Cold Lady
- Big Black Dog / Strange Days
- Big Black Dog / Only a Roach
- Shine On / Mister Ring
- I Don’t Need No Doctor / A Song for Jenny
- Hot ’n’ Nasty / You’re So Good For Me
- 30 Days in the Hole /C’mon Everybody / Road Runner
- Get Down to It / Honky Tonk Women
- Shut Up and Don’t Interrupt Me / Black Coffee (1973)
- Black Coffee / Say No More
- Oh la de Da / The Outcrowd
- Ninety-Nine Pounds / Rally With Ali
- Rock and Roll Music / Scored Out
- Fool for a Pretty Face / You Soppy Prat (1980)
- Tin Soldier (1981)
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Siegfried Schmidt-Joos,Barry Graves:Rock-Lexikon. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1973, 2. Auflage 1975, Neudruck 1978,ISBN 3-499-16177-X, S. 180 f.
Quellen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Biographie bei AllMusic.com(englisch)
- GregRidley.com(englisch)
- Private Fanpage(deutsch)
- Humble-Pie.net(englisch)