Hsinbyushin

Hsinbyushin (Birmanisch:ဆင်ဖြူရှင်, [sʰɪ̀ɴ pʰjú ʃɪ̀ɴ];Thai:พระเจ้ามังระ; *12. September1736; †10. Juni1776 inAva) war zwischen 1763 und 1776 Herrscher desKönigreichs Ava im heutigenMyanmar aus derKonbaung-Dynastie. Er unterwarf 1767 das siamesischeKönigreich Ayutthaya und zerstörtedessen Hauptstadt endgültig.
Leben
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Hsinbyushin, der teilweise auch Mongra genannt wurde, war der zweitgeborene SohnAlaungpayas, des Gründers der Konbaung-Dynastie. Er war zunächst ein erfolgreicher Militärbefehlshaber, ehe er 1760 Anwärter auf den Thron wurde. Drei Jahre später wurde er am 29. November 1763 als Nachfolger seines verstorbenen BrudersNaungdawkyi neuer König von Ava im heutigen Myanmar.
1764 führte er einen Feldzug nach Osten und eroberte zunächstChiang Mai undVientiane, ehe er das Flusstal desMae Nam Chao Phraya besetzte. Nach dem Fall des ein Jahr belagertenKönigreichs Ayutthaya und dem Tode von KönigEkathat im April 1767 ordnete er dieDeportation von TausendenKriegsgefangenen nach Ava an.Siamesische Geschichtschroniken führen dazu aus:
- „Bayinnaung, der König vonHanthawaddy, führte Krieg wie ein Monarch, aber Hyinbyushin, der König von Ava, wie ein Räuber.“ (‚The King of Hanthawaddy [Bayinnaung] waged war like a monarch, but the King of Awa [Hsinbyushin] like a robber.‘)
Die Kontrolle über Siam war allerdings nur von kurzer Dauer, da GeneralTaksin die Armee Hsinbyushins bald zurückschlagen konnte.
Andererseits führte die Eroberung der Hauptstadt des Reiches Ayutthaya 1767 dazu, dass Hsinbyushin viele Hofmusiker mitbrachte, die siamesische Spielweisen wie zum Beispiel bei der BogenharfeSaung gauk, dem Nationalinstrument Myanmars, in die myanmarische Musik einführten. Dazu gehörten eine pentatonische Stimmung (belae) und neue Melodien für alte birmanische Lieder, teilweise wurde auch nur der Rhythmus übernommen. Weitere Angriffe auf das von Taksin 1768 gegründeteKönigreich Thonburi unternahm er nach dieser Niederlage allerdings nicht mehr.
Aufgrund dieser Situation marschierte Hyinbyushin mit seinen Truppen drei Mal für Plünderungen und die Gefangennahme vonSklaven in denFürstenstaatManipur ein, den heutigen gleichnamigenindischen Bundesstaat. Als er nach der dritten Invasion die Oberhoheit über Manipur erklärte, konnte er durch Truppen desKönigreichs Großbritannien zurückgeschlagen werden.
Der größte Schlag gegen seine Macht folgte aber durch Truppen aus demKaiserreich China. Die Aggressivität seiner Truppen imShan-Staat,Laos und Chiang Mai, der damaligen Hauptstadt des KönigreichsLan Na, brachten denchinesischen KaiserQianlong dazu, in der Zeit von 1765 bis 1769 vier Feldzüge, den sogenanntenchinesisch-birmanischen Krieg, gegen das Königreich Ava zu führen, die allerdings alle von Hsinbyushin erfolgreich zurückgeschlagen wurden. 1769 kam es daher zur Unterzeichnung einesFriedensvertrages zwischen dem Königreich Ava und dem Kaiserreich China, der zugleich den Handel und diplomatische Beziehungen zwischen beiden Ländern vorsah.
1773 kam es zu einem Aufstand im Süden des Königreichs, den Hsinbyushin allerdings unterdrückte. Unter seiner Herrschaft erreichte 1774 der Bau desShwedagon, der wichtigsteSakralbau und das religiöse Zentrum Birmas inRangun, der als Wahrzeichen des ganzen Landes und eine der berühmtestenStupas der Welt gilt, seine Höhe von 98 Metern.
Nach seinem Tode folgte ihm am 10. Juni 1776 sein SohnSingu Min als König von Ava. Es folgte eine Phase der Thronfolgestreitigkeiten, da Hsinbyushins Vater Alaungpaya eigentlich testamentarisch bestimmt hatte, dass alle seine legitimen Söhne nacheinander König sein sollten.
Nachwirkungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Handlung der Eroberung des Königreichs Ayutthaya und insbesondere die Zurückschlagung der Invasoren wurde in demthailändischenHistorienfilmBang Rajan – Kampf der Verlorenen (2000) desFilmregisseursThanit Jitnukun verfilmt.
Hsinbyushin zu Ehren wurde die 2004 für diemyanmarische Eisenbahn fertiggestellte Hsinbyushin-Brücke über denChindwin benannt.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Personendaten | |
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NAME | Hsinbyushin |
KURZBESCHREIBUNG | birmanischer König |
GEBURTSDATUM | 12. September 1736 |
STERBEDATUM | 10. Juni 1776 |
STERBEORT | Ava |