Honoris causa
Honoris causa (lat. ‚Ehren halber‘, abgekürzth. c., deutsch auchE. h.; letzterer v. a. im technischen Bereich alsDr.-Ing. E. h.[1] verliehen) dient zur Kennzeichnung von als Auszeichnungen verliehenenGraden, Bezeichnungen undTiteln, die damit von regulär erworbenen Bezeichnungen (akademische Grade,Amtstitel/-bezeichnungen) abgegrenzt werden. Teilweise ist die Unterscheidung nur noch historisch, da die „reguläre“ Würde gar nicht mehr vergeben wird.[2]
Am bekanntesten dürfte dieEhrendoktorwürde sein, abgekürzt meist alsDr. h. c. InÖsterreich findet sich die Phrase auch in Verbindung mit verschiedenenBerufstiteln, etwa imBaurat h. c. und imBergrat h. c.[3]
Auch beiausländischen Ehrengraden gelten hinsichtlich der Führung dieselben Voraussetzungen wie bei der Führung tatsächlicher akademischer Grade aus dem Ausland. Ist die Führung des regulären Doktor-Grades einer Institution beispielsweise nur mit Ergänzung der verleihendenHochschule und des Landes zulässig (dies ist mit vereinzelten Ausnahmen i. d. R. bei allen Graden außerhalb der Europäischen Union der Fall), so gilt dies auch für den Ehrengrad. Eine abweichende Gradführung kann in Deutschland den Tatbestand des§ 132a StGB (Missbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen und Abzeichen) erfüllen.
Dr. h. c. mult.
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Wenn eine Person mindestensdreigleichwertige und gleichartige Würdigungen erhalten hat, ist aus Gründen der Vereinfachung die Abkürzungh. c. mult. üblich. Diese steht fürhonoris causa multiplex, also für die mehrfache Auszeichnung (z. B.Dr. h. c. mult. Max Mustermann anstattDr. h. c. Dr. h. c. Dr. h. c. Max Mustermann).[4]
Zu beachten ist, dass die Gleichwertigkeitsanforderungen hinsichtlich der Multiplikation streng auszulegen und insbesondere in Deutschland auch strafrechtlich geschützt sind (vgl.§ 132a StGB).
Beispiel: Wurde beispielsweise ein Wissenschaftler im Laufe seiner Karriere mit je einem Dr. h. c. derUniversität Hamburg, derUniversität Sevilla und derUniversität Trujillo inPerú ausgezeichnet, kann er die Ehrengrade nur vollständig führen, nicht jedoch in vereinfachter Form alsDr. h. c. mult., da der Grad der nicht-europäischen Universität in Perú nicht ohne Herkunftsangabe geführt werden kann und eine vereinfachte Form unterstellen würde, es handle sich um drei gleichwertige Grade. Der deutsche und spanische Ehrengrad können jedoch beide ohne Herkunftsangabe geführt werden. Die korrekte Gradführung lautet in diesem Fall entsprechend:Dr. h. c. Dr. h. c. Dr. h. c. (Univ. Trujillo, Perú) Max Mustermann. Hätte der Wissenschaftler die Ehrengrade allerdings allesamt durch die innereuropäischen Universitäten Hamburg, Sevilla undRom-La Sapienza verliehen bekommen, könnte er seine Auszeichnungen wie folgt abkürzen:Dr. h. c. mult. Max Mustermann.
Häufige falsche Verwendung: Dres. h. c.
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die gelegentlich vonzweifach mit einem Ehrendoktorgrad ausgezeichneten Personen verwendete AbkürzungDres. h. c. fürDoctores honoris causa (Doktoren Ehren halber) ist – ebenso wie bei vollpromovierten Personen – nicht korrekt. Die Abkürzung „Dres.“ steht zwar für den Plural von „Doktor“, nimmt jedoch Bezug auf zwei oder mehrere verschiedene Personen (z. B. „Praxis Dres. med. Mustermann & Beispielfrau“).[5]
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑vgl. z. B.Verkündungsblatt der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover vom 10.01.2013 1/2013 | Promotionsordnung der Fakultät für Elektrotechnik und Informatik zum Dr.-Ing. (PDF), auf
- ↑alleantworten.de: Was ist ein Dr. h. c.? In: Website alleantworten.de. alleantworten.de, 18. Mai 2021, abgerufen am 9. Juni 2023.
- ↑RIS - Schaffung von Berufstiteln - Bundesrecht konsolidiert, Fassung vom 13.11.2023. Abgerufen am 13. November 2023.
- ↑Abkürzung: doctor honoris causa multiplex - alle Bedeutungen | Was bedeutet das? Abgerufen am 3. Dezember 2023.
- ↑Volker Rieble: Kolumne „Mein Urteil“ | "Dres. h.c." faz.de, 24. Juli 2009, abgerufen am 17. Mai 2023.