Honigtau

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Honigtau erzeugendeRindenläuse der GattungCinara auf dem mehrjährigen Holz derGemeinen Fichte

Honigtau ist ein zuckerhaltiges Ausscheidungsprodukt verschiedenerSchnabelkerfe (Hemiptera), vor allem derBlattläuse (Aphidina),Schildläuse (Coccina),Blattflöhe (Psyllina) undMottenschildläuse (Aleyrodina) sowie verschiedenerZikaden (Auchenorrhyncha). DieseInsekten ernähren sich vom Saft aus denSiebröhren verschiedener Pflanzen. Durch den hohen Druck in diesen Röhren nehmen die Tiere viel Flüssigkeit auf und geben diese in Form von Honigtau wieder ab.

Honigtau ist auch unter dem NamenMeltau (lateinischmel‚Honig‘) bekannt, nicht zu verwechseln mitMehltau.

Aus vomMutterkornpilz infizierten Getreidekörnern kann eine dem Honigtau ähnliche Flüssigkeit austreten.

Inhaltsverzeichnis

Nahrung für Insekten

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EineAmeise nimmt einen Honigtautropfen bei einerRindenlaus auf

Honigtau stellt eine beliebte Nahrungsquelle für verschiedene Insekten dar, die sich von dem süßen Saft ernähren oder ihn als Beikost verwenden. Bekannt ist das Erbetteln von Honigtau durchAmeisen (Formicidae), die sich Blattläuse wie Milchkühe halten und diese auch vor Fraßräubern schützen.[1] Die meisten anderen Insekten, so etwa vieleZweiflügler (Diptera) undHautflügler (Hymenoptera), lecken den Honigtau von Blättern oder Nadeln ab, wo er einen dicken und klebrigen Film bilden kann.

Wenn Insekten ihn nicht abernten, wird der zuckerhaltige Saft rasch vonRußtaupilzen besiedelt. Diese Pilze schädigen die Pflanze nicht direkt, können aber diePhotosynthese behindern.

Auch auf Fahrzeugen, die in der warmen Jahreszeit unter stark von Blattläusen besiedelten Bäumen parken, ist Honigtau nach einigen Stunden als klebriger Film erkennbar.

Da jedoch vieleNutzpflanzen mitPflanzenschutzmitteln behandelt werden, könnte pestizidbelasteter Honigtau zumInsektensterben beitragen.[2][3]

Analytik der Bestandteile

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Zur zuverlässigen qualitativen und quantitativen Bestimmung der Bestandteile des Honigtaus findet nach angemessenerProbenvorbereitung dieHPLC und die Kopplung derGaschromatographie mit derMassenspektrometrie Anwendung.[4][5] Im frischen Zustand ist Honigtau klar. Er ist reich an Zuckern, vor allem anFrucht-,Trauben- und normalem Zucker (Saccharose), daneben kommen auchMaltose,Fructomaltose undMelezitose sowie weitereOligosaccharide in kleineren Mengen vor. Daneben enthält der HonigtauFermente, organische Säuren,Vitamine undAdenosinphosphate.

Bestimmte Honigtaue enthalten bienenunverträgliche oder toxische Anteile, die die nicht ansteckende Schwarzsucht (Waldtrachtkrankheit) auslösen,[6] die sich durch Haarverlust bei Bienen äußert, wodurch der Körper der Bienen schwarz erscheint, was durch Verlegung der Bienenstöcke an einen pollenreichen Standort behandelt werden kann.[7]

Honigtau und Waldhonig

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Entdeckeln einerBienenwabe mit dunklemHonig aus Honigtau

Honigbienen sammeln gelegentlich Honigtau stattNektar. Dieser stellt dann die Grundlage für verschiedene Honigsorten dar, die als Blatt-, Tannen- oderWaldhonige bezeichnet werden. Die Farbe und dasAroma dieserHonige variieren je nach Herkunft sehr stark, vor allem bei den vonTannen undFichten stammenden Waldhonigen. Auch einige Hummelarten sammeln Honigtau.

Im Waldhonig ist immer ein gewisser Gehalt an der ZuckerartMelezitose vorhanden. Dies hängt vom Stoffwechsel des Wirtsbaumes (Phloemsaft) und derFermentierung durch die verschiedenenRindenlausarten ab. So steht z. B. die Gefleckte Lärchenrindenlaus (Cinara laricis) im Verdacht, besonders viel Melezitose zu erzeugen. Wenn der Anteil dieses Dreifachzuckers 10 bis 12 Prozent überschreitet, kandiert der Honig schon imHonigraum des Bienenvolks (vom Boden der Wabenzelle aus). So kann er nicht mehr oder nur noch teilweise und mit deutlich erhöhtem Aufwand geerntet werden. Solcher Honig wird dann auch als Melezitosehonig oder Zementhonig bezeichnet.

Literatur

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Weblinks

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Commons: Honeydew – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Honigtau – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Ameise melkt Blattlaus. In: gfoe.org. Abgerufen am 12. August 2019. 
  2. Stephanie Kusma: Pflanzenschutzmittel im Honigtau können Nützlinge gefährden. In: nzz.ch. 11. August 2019, abgerufen am 12. August 2019. 
  3. Miguel Calvo-Agudo, Joel González-Cabrera, Yolanda Picó, Pau Calatayud-Vernich, Alberto Urbaneja, Marcel Dicke, Alejandro Tena:Neonicotinoids in excretion product of phloem-feeding insects kill beneficial insects. In:Proceedings of the National Academy of Sciences. 2019,doi:10.1073/pnas.1904298116.
  4. C. Ni, B. Zhu, N. Wang, M. Wang, S. Chen, J. Zhang, Y. Zhu:Simple column-switching ion chromatography method for determining eight monosaccharides and oligosaccharides in honeydew and nectar. In:Food Chem. 194, 1. Mar 2016, S. 555–560.PMID 26471592
  5. M. K. Dhami, R. Gardner-Gee, J. Van Houtte, S. G. Villas-Bôas, J. R. Beggs:Species-specific chemical signatures in scale insect honeydew. In:J. Chem. Ecol. 37(11), Nov 2011, S. 1231–1241.PMID 22089823
  6. Friedrich Pohl:Bienenkrankheiten. 2. Auflage. Kosmos, Stuttgart 2005,ISBN 3-440-10407-9, S. 135 f.
  7. Schwarzsucht. Bayer Vital GmbH, archiviert vom Original am 19. Oktober 2016; abgerufen am 17. November 2017. 
Normdaten (Sachbegriff):GND:4554936-9(lobid,OGND,AKS)
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