Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Zum Inhalt springen
WikipediaDie freie Enzyklopädie
Suche

Homomorphiesatz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

DerHomomorphiesatz ist einmathematischerSatz aus dem Gebiet derAlgebra, der in entsprechender Form für Abbildungen zwischenGruppen,Vektorräumen undRingen gilt. Er stellt jeweils einen engen Zusammenhang zwischenGruppenhomomorphismen undNormalteilern,Vektorraumhomomorphismen undUntervektorräumen sowieRinghomomorphismen undIdealen her. Der Homomorphiesatz lautet:

Istf:AB{\displaystyle f\colon A\to B} einHomomorphismus undker(f){\displaystyle \ker(f)} derKern vonf{\displaystyle f}, dann ist der QuotientA/ker(f){\displaystyle A/\ker(f)}isomorph zumBildf(A){\displaystyle f(A)}.

Gruppe

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Aussage

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Istf:(G,)(H,){\displaystyle f\colon \left(G,\circ \right)\to \left(H,\star \right)} einGruppenhomomorphismus, dann ist derKernN:=ker(f){\displaystyle N\colon =\ker \left(f\right)} einNormalteiler vonG{\displaystyle G} und dieFaktorgruppeG/N{\displaystyle G/N} ist isomorph zum Bildf(G){\displaystyle f\left(G\right)}. Ein entsprechenderIsomorphismus ist gegeben durchf~:G/Nf(G);gNf(g){\displaystyle {\tilde {f}}\colon G/N\rightarrow f(G);gN\mapsto f\left(g\right)}.

Beweis

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Es reicht zu zeigen, dass die Abbildungf~{\displaystyle {\tilde {f}}} einGruppenisomorphismus ist.

f~{\displaystyle {\tilde {f}}} istwohldefiniert undinjektiv, da

aN=bNb1aNf(b1a)=ef~(aN)=f(a)=f(b)=f~(bN){\displaystyle aN=bN\Leftrightarrow b^{-1}a\in N\Leftrightarrow f(b^{-1}a)=e\Leftrightarrow {\tilde {f}}(aN)=f(a)=f(b)={\tilde {f}}(bN)}

f~{\displaystyle {\tilde {f}}} ist einGruppenhomomorphismus, da für alle NebenklassenaN{\displaystyle aN} undbN{\displaystyle bN} gilt:

f~(aNbN)=f~(abN)=f(ab)=f(a)f(b)=f~(aN)f~(bN){\displaystyle {\tilde {f}}\left(aN\circ bN\right)={\tilde {f}}\left(abN\right)=f(ab)=f(a)\star f(b)={\tilde {f}}(aN)\star {\tilde {f}}(bN)}

f~{\displaystyle {\tilde {f}}}surjektiv, da für jedesg:=f(g)f(G){\displaystyle g\colon =f\left(g'\right)\in f\left(G\right)} gilt:f~(gN)=f(g)=g{\displaystyle {\tilde {f}}\left(g'N\right)=f\left(g'\right)=g}.

Hieraus folgt, dassf~:G/Nf(G){\displaystyle {\tilde {f}}\colon G/N\rightarrow f(G)} einGruppenisomorphismus ist, und somitG/Nf(G){\displaystyle G/N\cong f\left(G\right)}.

Beispiele

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
det:GL(n,K)K=K{0}{\displaystyle \det \colon \operatorname {GL} (n,K)\to K^{*}=K\setminus \{0\}}
ist ein Gruppenhomomorphismus, dessen Kern aus derspeziellen linearen GruppeSL(n,K){\displaystyle \operatorname {SL} (n,K)} dern×n{\displaystyle n\times n}-Matrizen mit Determinante1{\displaystyle 1} besteht. Nach dem Homomorphiesatz gilt
GL(n,K)/SL(n,K)K{\displaystyle \operatorname {GL} (n,K)/\operatorname {SL} (n,K)\cong K^{*}}.
Hieraus folgt insbesondere, dass im Gegensatz zur linearen GruppeGL(n,K){\displaystyle \operatorname {GL} (n,K)} die FaktorgruppeGL(n,K)/SL(n,K){\displaystyle \operatorname {GL} (n,K)/\operatorname {SL} (n,K)} abelsch ist.
  • Analog zeigt man:
O(n,K)/SO(n,K){1,1}{\displaystyle \operatorname {O} (n,K)/\operatorname {SO} (n,K)\cong \left\{-1,1\right\}}
wobeiO(n,K){\displaystyle \operatorname {O} (n,K)} für dieorthogonale Gruppe undSO(n,K){\displaystyle \operatorname {SO} (n,K)} für die spezielle orthogonale Gruppe steht.

Ring

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Istf:RS{\displaystyle f\colon R\to S} einRinghomomorphismus, dann ist der Kernker(f){\displaystyle \ker(f)} einIdeal vonR{\displaystyle R} und derFaktorringR/ker(f){\displaystyle R/{\ker(f)}} ist isomorph zum Bildim(f){\displaystyle \operatorname {im} (f)}.

Der Beweis verläuft analog zumBeweis für Gruppen, es muss nur noch gezeigt werden:

f~(aNbN)=f~((ab)N)=f(ab)=f(a)f(b)=f~(aN)f~(bN){\displaystyle {\tilde {f}}\left(aN\cdot bN\right)={\tilde {f}}\left(\left(a\cdot b\right)N\right)=f\left(a\cdot b\right)=f\left(a\right)\cdot f\left(b\right)={\tilde {f}}\left(aN\right)\cdot {\tilde {f}}\left(bN\right)}

Vektorraum

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Aussage

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Istf{\displaystyle f} ein Vektorraumhomomorphismus, d. h. einelineare Abbildung vonV{\displaystyle V} nachW{\displaystyle W}, dann ist der Kernker(f){\displaystyle \ker(f)} einUntervektorraum vonV{\displaystyle V} und derFaktorraumV/ker(f){\displaystyle V/{\ker(f)}} ist isomorph zum Bildim(f){\displaystyle \operatorname {im} (f)}.

Beispiel

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Der Differentialoperator

ddx: C1(R)C0(R),f(x)ddxf(x)=f(x){\displaystyle {\frac {\mathrm {d} }{\mathrm {d} x}}\colon \ C^{1}(\mathbb {R} )\rightarrow C^{0}(\mathbb {R} ),\quad f(x)\mapsto {\frac {\mathrm {d} }{\mathrm {d} x}}f(x)=f'(x)}

ist ein Homomorphismus vom Vektorraum der aufR{\displaystyle \mathbb {R} } stetig differenzierbaren FunktionenC1(R){\displaystyle C^{1}(\mathbb {R} )} in den Vektorraum der aufR{\displaystyle \mathbb {R} } stetigen FunktionenC0(R){\displaystyle C^{0}(\mathbb {R} )}.Sein Kern ist die Menge der konstanten Funktionen, die hier alsR{\displaystyle \mathbb {R} } notiert wird. Nach dem Homomorphiesatz gilt

C1(R)/RC0(R){\displaystyle C^{1}(\mathbb {R} )/\mathbb {R} \cong C^{0}(\mathbb {R} )}

Der Isomorphismus ist dabei der induzierte Homomorphismus

ddx~:C1(R)/RC0(R),f(x)+Rf(x){\displaystyle {\widetilde {\frac {\mathrm {d} }{\mathrm {d} x}}}:C^{1}(\mathbb {R} )/\mathbb {R} \rightarrow C^{0}(\mathbb {R} ),\quad f(x)+\mathbb {R} \mapsto f'(x)}.

Sein inverser Homomorphismus ist die unbestimmte Integration

dx: C0(R)C1(R)/R,g(x)g(x)dx=G(x)+R,{\displaystyle \int \cdot \,\,\mathrm {d} x\colon \ C^{0}(\mathbb {R} )\rightarrow C^{1}(\mathbb {R} )/\mathbb {R} ,\quad g(x)\mapsto \int g(x){\mathrm {d} }x=G(x)+\mathbb {R} ,}

wobeiG(x){\displaystyle G(x)} eine beliebigeStammfunktion vong(x){\displaystyle g(x)} ist.

Verallgemeinerungen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Homomorphiesatz für algebraische Strukturen:
Sind(A,(fi)i{1,,n}){\displaystyle (A,(f_{i})_{i\in \{1,\dotsc ,n\}})} und(B,(gi)i{1,,n}){\displaystyle (B,(g_{i})_{i\in \{1,\dotsc ,n\}})} zweialgebraische Strukturen gleicher Art und istφ:AB{\displaystyle \varphi \colon A\to B} einHomomorphismus dieser Art mit Kernθφ{\displaystyle \theta _{\varphi }}, so giltA/θφφ(A){\displaystyle A/\theta _{\varphi }\simeq \varphi (A)}.
  • Der Satz gilt allgemein in jederabelschen Kategorie.
  • Der Satz gilt beispielsweise auch in der Kategorie dertopologischen Gruppen; allerdings ist dasBild dann auch im kategoriellen Sinne zu verstehen, es handelt sich also im Allgemeinen nicht um das mengentheoretische Bild mit derinduzierten Topologie. Auch ist ein bijektiver stetiger Homomorphismus nur dann ein kategorieller Isomorphismus, wenn auch seine Umkehrung stetig ist, d. h. wenn er auch einHomöomorphismus ist.

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Christian Karpfinger, Kurt Meyberg:Algebra. Gruppen – Ringe – Körper. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2009,ISBN 978-3-8274-2018-3, S. 54, S. 167–168
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Homomorphiesatz&oldid=252500628
Kategorien:

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp