Holsthum
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 54′ N,6° 25′ O49.8917138888896.4132388888889210Koordinaten:49° 54′ N,6° 25′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Eifelkreis Bitburg-Prüm | |
Verbandsgemeinde: | Südeifel | |
Höhe: | 210 m ü. NHN | |
Fläche: | 9,31 km2 | |
Einwohner: | 635 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 68 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 54668 | |
Vorwahl: | 06523 | |
Kfz-Kennzeichen: | BIT, PRÜ | |
Gemeindeschlüssel: | 07 2 32 053 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Pestalozzistraße 7 54673 Neuerburg | |
Website: | holsthum.de | |
Ortsbürgermeister: | Klaus-Dieter Reschke | |
Lage der Ortsgemeinde Holsthum im Eifelkreis Bitburg-Prüm | ||
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Holsthum (dialektalHolzem) ist eineOrtsgemeinde imEifelkreis Bitburg-Prüm inRheinland-Pfalz. Sie gehört derVerbandsgemeinde Südeifel an. Holsthum ist ein staatlich anerkannterErholungsort.
Geographie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Holsthum liegt an der Mündung derEnz in diePrüm imNaturpark Südeifel. Zur Gemeinde gehört auch derWeilerHolsthumerberg.[2]
Nachbarorte von Holsthum sind die OrtsgemeindenPeffingen im Norden,Wolsfeld im Nordosten,Alsdorf im Osten,Prümzurlay undFerschweiler im Süden sowieSchankweiler im Nordwesten.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Vorgeschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bereits in derAltsteinzeit vor rund 30.000 Jahren lebten in der Gegend um Holsthum Menschen inFreilandstationen, was die Funde vonsteinzeitlichenArtefakten belegen. Aus derJungsteinzeit gibt es Funde derGlockenbecherkultur durch eine Armschutzplatte und einen durchbohrten Anhänger. Eine Besiedlung in derBronzezeit ließ sich durch die Funde von bronzenen Armringen und Fragmente eines Zierbandes aus Goldblech nachweisen. Aus derUrnenfelderzeit stammen Fundstücke aus ausgegrabenenBrandgräbern.[3]
In der Ortsumgebung gab es einerömerzeitliche Besiedlung, was römische Siedlungsstellen und römische Brandgräberfelder belegen. Dazu zählt auch die in den 1990er Jahren freigelegte Römische Villa.
Mittelalter und Neuzeit
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Holsthum wird in den Quellen erstmals 869 alsHolzheim erwähnt. Der Franke Leofrid schenkte derAbtei Echternach denherrenmansus Bedense in villa nucupante Holzheim (Landgut in Holzheim). Um 1100 erschien die Siedlung Holzheim im Echternacher Prozessionsverzeichnis alsHolzem.[4] Diese Form des Ortsnamens ist im Holsthumer Platt sowie in vielen weiteren Moselfränkischen Dialekten nach wie vor gebräuchlich. In einem Visitationsprotokoll aus dem Jahre 1570 ist die Rede von einer Kapelle inHolzthump. Ab 1772 hat sich als schriftliche BezeichnungHolsthum durchgesetzt.
Schankweiler und Holsthum bildeten gemeinsam einen Hof mit insgesamt 21Stockgütern und gehörte spätestens um 1400 denHerren von Bourscheid, deren Sitz die nördlich vonDiekirch gelegeneBurg Bourscheid war. Im 15. Jahrhundert waren dieWeiher von Nickenich Inhaber derHerrschaft Bourscheid. Durch Heirat mit Margaretha Weiher von Nickenich erbte Dietrich von Metternich-Sommerberg 1496 den Besitz. Dessen Sohn Wolfgang Heinrich von Metternich-Sommerberg verstarb 1699 als letzter seiner Linie. Die Tochter Wolfgang Heinrichs brachte die Herrschaftsrechte ihrem Gatten Karl Kaspar Hugo von Metternich-Müllenark zu.Maria Theresia von Eltz-Rodendorf, Enkelin des letztern, heiratete Franz LudwigSchenk von Schmidtburg vomSchloss Gemünden und besaß durch Erbe ein Fünftel der Herrschaft Bourscheid. 1765 konnte sie alle Anteile in ihrer Hand vereinigen.[5] Der HerrschaftsverwalterJohann Dominik Laeis begründete 1769 die HolsthumerGlashütte und erbaute im Auftrag der Baronin Marie Therese Schenk von Schmidtburg 1789 das heutigeSchloss Holsthum.
Ab 1801 gehörte Holsthum zurfranzösischenMairie Schankweiler (Wälderdepartement), ab 1816 zurpreußischenBürgermeisterei Schankweiler (Rheinprovinz), die 1909 zum AmtsbezirkWolsfeld kam. Die Pfarrei, zu der 1803 nochPeffingen gekommen war, trägt seit 1941 den Namen Holsthum. 1970 kam Holsthum nach Auflösung des Amts Wolsfeld zur neu gebildetenVerbandsgemeinde Irrel, die 2014 in die neue Verbandsgemeinde Südeifel aufging.[6]
Die 1810 errichtete KircheSt. Mariä Himmelfahrt undSt. Rochus[7] wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und 1966 verändert wiederaufgebaut. Der alte Teil dient seither als Querhaus zum Neubau. Zur Pfarrei Holsthum gehört auch dieSchankweiler Klause, die anstelle eines Vorgängerbaus auf der Schankweiler Höhe 1762 neu errichtet wurde.
DieKriegsgräberstätte Holsthum ist Ruheort für 243 imZweiten Weltkrieg gefallene Soldaten aus ganz Deutschland, darunter der GeneralleutnantKurt Möhring. Sie ist eine der Besichtigungspunkte des WanderwegesPromenade du Souvenir (Westwallwanderweg), der grenzüberschreitend über geschichtliche Ereignisse derArdennenoffensive 1944/45 informiert.
Statistik zur Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Holsthum, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[8][1]
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Politik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DerGemeinderat in Holsthum besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei derKommunalwahl am 9. Juni 2024 in einerMehrheitswahl gewählt wurden, und demehrenamtlichenOrtsbürgermeister als Vorsitzendem.[9]
Bürgermeister
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Klaus-Dieter Reschke wurde am 15. Januar 2020 erneut Ortsbürgermeister von Holsthum, nachdem er dieses Amt bereit von 2009 bis 2014 ausgeübt hatte. Da bei derDirektwahl am 26. Mai 2019 kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters dem Rat. Dieser entschied sich einstimmig für Reschke.[10] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde Klaus-Dieter Reschke als einziger Bewerber mit einem Stimmenanteil von 91,7 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[11]
Zwischen 2014 und Januar 2020 hatte Heinz Faust das Amt bekleidet (zuletzt geschäftsführend).[10] Reschkes Vorgänger Heinz Berscheid († 2021) war von 1989 bis 2009 Bürgermeister der Ortsgemeinde.[12]
Wappen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]![]() | Blasonierung: „Silber, geteilt durch eine blaueWellendeichsel, oben eine roteheraldische Lilie belegt mit einem silbernen Kreuz,heraldisch rechts ein roterPortikus bestehend aus einem Dreiecksdach und sechs Säulen, heraldisch links eine rote, fallendeHopfendolde.“[13] |
Wappenbegründung: Oben im Wappen dargestellt ist eine heraldische Lilie, belegt mit einem silbernen Kreuz. Dies und der silberne Hintergrund des Wappens soll Bezug nehmen auf fast 900 Jahre Zugehörigkeit der Gemeinde zuLuxemburg. Heraldisch rechts dargestellt ein Portikus, ein Hinweis auf die Freilegung einerRömischen Villa. Links dargestellt ein Hopfenfruchtzapfen mitRanke, ein Symbol für den Anbau der örtlichen Sonderkultur. Die blaue Wellendeichsel im Wappen stellt diePrüm dar, die den Ort teilt. Die senkrechte Wellendeichsel symbolisiert denEnzbach, der in Holsthum in die Prüm mündet. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
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- Römische Villa Holsthum
- Schloss Holsthum
- Kapelle St. Rochus
- Hüttenbrennen am ersten Sonntag der Fastenzeit (sogenannter Scheef-Sonntag)[14]
- Menhire: Der sogenannteLangenstein und derMenhir in der Gründelhecke
- Ehemalige Glashütte[15]
- Kriegsgräberstätte Holsthum
- Mariensäule von 1920
- Wanderwege Holsthum[16]
- WestwallwanderwegPromenade du Souvenir[17]
Siehe auch:Liste der Kulturdenkmäler in Holsthum
Siehe auch:Liste der Naturdenkmale in Holsthum
Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In Holsthum kreuzen sich die beiden LandesstraßenL 2 undL 4. Von ihnen zweigt im Ort dieKreisstraße K 19 nach Ferschweiler ab.
In Holsthum geboren
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Wilhelm Gebers (* 1944), Prähistoriker
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- François Decker:Die Reihe der Herrscher über Burg und Herrschaft Bourscheid. In:Les cahiers de Bourscheid.Nr. 4, 1987,S. 7–11.
- François Decker, Jean-Claude Müller:Regesten des Archivs der Herren von Bourscheid. 1224–1558. Koblenz 1989,ISBN 3-922018-64-5.
- Josef Dreesen:Die Glashütte in Holsthum bei Bitburg. Neuss 1990,ISBN 978-3-88094-665-1.
- Josef Dreesen:Das Fürstentum Lichtenberg (1816–1834) im Vormärz. Ein Provisorium. Neuerburg 2008,ISBN 978-3-00-025346-1.
- Manuel Kehrli e.a.:Holsthum – Ein Dorf in der Südeifel. hrsg. von der Ortsgemeinde Holsthum. Neuerburg 2017.
- Ernest Dominik Laeis:Die Stock- und Vogteiguts-Besitzer der Eifel und der umliegenden Gegenden wider ihre Gemeinden in Betreff streitiger Waldungen. Historisch-juristische Darstellung merkwürdiger Rechtsfälle, nebst ihren Entscheidungen und Belegen.Band 2. Trier 1831 (online [abgerufen am 23. März 2017]).
- Werner Laeis:Chronik der Familie Laeis. Typoskript. Köln 1982.
- Ernst Wackenroder:Die Kunstdenkmäler des Kreises Bitburg. Düsseldorf 1927,ISBN 978-3-88915-006-6.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website
- Förderverein Geschichte und Kultur Holsthum e. V.
- Virtuelles Archiv der Ortsgemeinde Holsthum
- Zur OrtsgemeindeHolsthum gibt es Einträge in derDatenbank der Kulturgüter in der Region Trier.
- Literatur überHolsthum in derRheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑abStatistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden; Fortschreibung des Zensus 2011 (Hilfe dazu).
- ↑Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.):Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: 1. Januar 2021[Version 2022 liegt vor.].S. 94 (PDF; 2,6 MB).
- ↑Schulchronik 1950 – 1980 (letzter Eintrag). (PDF) In: Geschichte der Ortsgemeinde Holsthum – Virtuelles Archiv. Abgerufen am 27. Mai 2019.
- ↑Philipp de Lorenzi:Beiträge zur Geschichte sämtlicher Pfarreien der Diöcese Trier. Bischöfliches General-Vikariat, 1887, S. 160.
- ↑Regesten Bourscheid, Bd. 8, S. 269.
- ↑Standesamtszugehörigkeit der einzelnen Gemeinden. (PDF; 627 KB) Kreisverwaltung des Eifelkreises Bitburg-Prüm, 30. Juli 2021, S. 12, abgerufen am 21. August 2024.
- ↑Eintrag zuSankt Maria und Rochus (Gemeinde Holsthum Oberdorf) in derDatenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 27. Mai 2019.
- ↑Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 6. August 2019.
- ↑Bekanntmachung des Ergebnisses der Wahl zum Ortsgemeinderat Holsthum am 9. Juni 2024. In: Mitteilungsblatt Südeifel, Ausgabe 27/2024. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, 12. Juni 2024, abgerufen am 21. August 2024.
- ↑abKlaus-Dieter Reschke neuer Ortsbürgermeister in Holsthum. In: Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Südeifel, Ausgabe 5/2020. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 25. Oktober 2021.
- ↑Holsthum, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Holsthum. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 21. August 2024.
- ↑Nachruf Heinz Berscheid. In: Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde Südeifel, Ausgabe 33/2021. Linus Wittich Medien GmbH, Höhr-Grenzhausen, abgerufen am 25. Oktober 2021.
- ↑Wappenerklärung. (PDF) Abgerufen am 23. Januar 2017.
- ↑Hüttenbrennen in der Eifel. In: volksfreund.de. Trierischer Volksfreund Medienhaus GmbH, Trier, 10. Februar 2016, abgerufen am 1. Mai 2016.
- ↑Eintrag zuEhemalige Glashütte (Holsthum) in derDatenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 14. April 2017.
- ↑Wanderwege in und um Holsthum. Abgerufen am 23. Januar 2017.
- ↑Promenade du Souvenir. Abgerufen am 22. März 2017.