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Holmium

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Eigenschaften
Allgemein
Name,Symbol,OrdnungszahlHolmium, Ho, 67
ElementkategorieLanthanoide
Gruppe,Periode,BlockLa,6,f
Aussehensilbrig weiß
CAS-Nummer

7440-60-0

EG-Nummer231-169-0
ECHA-InfoCard100.028.335
Massenanteil an derErdhülle1,1 ppm (57. Rang)[1]
Atomar[2]
Atommasse164,930328(7)[3]u
Atomradius (berechnet)175 (226)pm
Kovalenter Radius192 pm
Elektronenkonfiguration[Xe] 4f11 6s2
1.Ionisierungsenergie6.0215(6)eV[4]580.99kJ/mol[5]
2. Ionisierungsenergie11.781(20) eV[4]1136.7 kJ/mol[5]
3. Ionisierungsenergie22.79(3) eV[4]2200 kJ/mol[5]
4. Ionisierungsenergie42.52(8) eV[4]4100 kJ/mol[5]
5. Ionisierungsenergie63.9(3) eV[4]6170 kJ/mol[5]
Physikalisch[2]
Aggregatzustandfest
Kristallstrukturhexagonal
Dichte8,78 g/cm3 (25°C)[6]
Magnetismusparamagnetisch (χm = 0,049)[7]
Schmelzpunkt1734K (1461 °C)
Siedepunkt2873 K[8] (2600 °C)
Molares Volumen18,74 · 10−6 m3·mol−1
Verdampfungsenthalpie251 kJ·mol−1[8]
Schmelzenthalpie17 kJ·mol−1
Schallgeschwindigkeit2760 m·s−1
Elektrische Leitfähigkeit1,23 · 106S·m−1
Wärmeleitfähigkeit16W·m−1·K−1
Chemisch[2]
Oxidationszustände(+2),+3
Normalpotential−2,33V (Ho3+ + 3 e → Ho)
Elektronegativität1,23 (Pauling-Skala)
Isotope
IsotopNHt1/2ZAZE (MeV)ZP
163Ho
{syn.}4570aε0,003163Dy
164Ho
{syn.}29minε0,987164Dy
β0,962164Er
165Ho
100 %Stabil
166Ho
{syn.}26,763hβ1,855166Er
167Ho
{syn.}3,1hβ1,007167Er
Weitere Isotope sieheListe der Isotope
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[9]

Pulver

Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-SätzeH:228
P:210[9]
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten beiStandardbedingungen.

Holmium ist einchemisches Element mit demElementsymbol Ho und derOrdnungszahl 67. ImPeriodensystem steht es in der Gruppe derLanthanoide und zählt damit auch zu denMetallen der Seltenen Erden. Holmium ist ein graues, weiches undduktiles Metall, welches relativkorrosionsbeständig ist. Holmium wurde bereits 1878 entdeckt, reines Holmium wurde jedoch erst 1939 isoliert. Es findet sich in den MineralenGadolinit undMonazit. Holmium ist nur wenig toxisch, eine biologische Funktion ist jedoch nicht bekannt. Es gibt nur wenige Verwendungen von Holmium.

Geschichte

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1878 entdeckten dieSchweizer ChemikerMarc Delafontaine undJacques-Louis Soret durch spektroskopische Analysen, dass das 1843 vonCarl Gustav Mosander entdeckteErbiumoxid ein weiteres Element enthalten muss, das sie vorläufig X nannten. Unabhängig davon untersuchte der schwedische ChemikerPer Teodor Cleve ebenfalls Erbiumoxid und fand bei spektroskopischen Untersuchungen von Erbiumsalzlösungen, dass diese aus drei Elementen bestehen müssen. Die beiden neben Erbium identifizierten Elemente nannte erThulium nach einer alten Bezeichnung von Skandinavien undHolmium nach der schwedischen HauptstadtStockholm.[10] Kurze Zeit später erkannte er, dass Holmium und das von Soret entdeckte X identisch sind.[11]

In der Folge versuchten Cleve und andere, durchfraktionierte Kristallisation reines Holmiumoxid darzustellen, scheiterten aber immer wieder. Während dieser Versuche konnte der französische ChemikerPaul Émile Lecoq de Boisbaudran 1866 zeigen, dass im Holmiumoxid ein weiteres Element enthalten ist, das erDysprosium nannte.[12] Die Gewinnung von reinem Holmiumoxid gelang 1911 dem schwedischen ChemikerOtto Holmberg aus 29 kgEuxenit als Ausgangsstoff. Er kombinierte dabei die fraktionierte Kristallisation verschiedener Salze, unter anderem vonOxalaten,m-Nitrobenzolsulfonaten undNitraten miteinander, bis er alle anderen Elemente abgetrennt hatte. Schließlich konnte er die Atommasse des neuen Elements bestimmen.[13]

Metallisch reines Holmium wurde erstmals 1939 hergestellt.[14]

Vorkommen

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Holmium ist auf der Erde ein seltenes Element, seineHäufigkeit in derkontinentalen Erdkruste beträgt etwa 1,3 ppm. Unter den Lanthanoiden zählt es zu den seltensten Elementen, nurTerbium,Thulium,Lutetium und das radioaktivePromethium sind seltener.[15] Unter den Seltenen Erden wird es mit Yttrium und den Elementen von Terbium bis Lutetium zu den schweren Seltenen Erden (Heavy Rear Earth Elements, HREE) gezählt.

Wie alle Seltenen Erden ist Holmiumlithophil und daher vor allem in der kontinentalen Erdkruste zu finden, nur wenig imErdmantel. Seltene Erden werden zudem zu deninkompatiblen Elementen gezählt, jedoch ist es bei verschiedenen Gesteinen und Lanthanoiden unterschiedlich ausgeprägt. Während leichte Lanthanoide stark inkompatibel sind, ist dies bei schweren weniger der Fall. Vor allem inGranat werden HREE wie Holmium bevorzugt eingebaut.[16]

Es sind keine Holmiuminerale bekannt, das Element kommt stetsvergesellschaftet mit anderen schweren Seltenerdelementen in Erzen vor. Die wichtigsten holmiumhaltigen Minerale sindXenotim,Gadolinit-(Y),Bastnäsit,Allanit undBritholit.[17] Der Holmiumgehalt von Xenotim liegt je nach Probe bei 1 bis 1,3 %[18]

Die kommerziell wichtigste Quelle für Holmium sind ionenadsorbierendeTonminerale (Regolith-hosted ion-adsorption deposits, IADs). Diese entstehen bei derVerwitterung von Muttergesteinen vor allem in denSubtropen und adsorbieren die in den Ausgangsgesteinen enthaltenen Seltenerdmetalle. IAD-Vorkommen besitzen zwar nur einen relativ geringen Anteil an Seltenerdelementen von 0,05 bis 0,2 %, diese lassen sich jedoch relativ einfach durchAuslaugen aus den Tonmineralen lösen.[19]

Die wichtigsten Vorkommen von ionenadsorbierenden Tonmineralen liegen im SüdenChinas, aber auch inMyanmar,Vietnam,Malawi,Brasilien, denPhilippinen und denVereinigten Staaten sind Vorkommen bekannt. Kommerziell ausgebeutet werden vor allem die Vorkommen in Südchina und Myanmar.[20] Die chinesischen Tonmineral-Vorkommen enthalten etwa 1,7 ppm Holmium, es sind noch einige Vorkommen mit höheren Gehalten von bis zu 15 ppm in einer kleinen, sehr HREE-reichen Lagerstätte inPenco,Chile bekannt.[21]

Gewinnung und Darstellung

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Nach einer aufwändigen Abtrennung der anderen Holmiumbegleiter wird das Oxid mitFluorwasserstoff zum Holmiumfluorid umgesetzt. Anschließend wird mit Calcium unter Bildung vonCalciumfluorid zum metallischen Holmium reduziert. Die verbleibenden Calciumreste und Verunreinigungen werden in einer zusätzlichen Umschmelzung imVakuum abgetrennt.

Eigenschaften

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Holmium

Das silberweiß glänzendeMetall der Seltenen Erden ist weich und schmiedbar.

Holmium weist besondere magnetische Eigenschaften auf. In seinenferromagnetischen Eigenschaften ist es demEisen weit überlegen. Holmium besitzt zusammen mitDysprosium das höchstemagnetische Moment (10,6μB) aller natürlich vorkommenden chemischen Elemente.[22][23] MitYttrium bildet es magnetische Verbindungen.

In trockenerLuft ist Holmium relativ beständig, in feuchter oder warmer Luft läuft es unter Bildung einer gelblichen Oxidschicht schnell an. BeiTemperaturen oberhalb von 150 °C verbrennt es zumSesquioxid Ho2O3. MitWasser reagiert es unterWasserstoffentwicklung zumHydroxid. In Mineralsäuren löst es sich unter Bildung von Wasserstoff auf.

In seinen Verbindungen liegt es in derOxidationszahl +3 vor, die Ho3+-Kationen bilden in Wasser gelbe Lösungen.Unter besonderen reduktiven Bedingungen kann bei den Chloriden auch die Oxidationszahl +2 realisiert werden, z. B. im Holmium(II,III)chlorid Ho5Cl11, allerdings existiert das reine Holmium(II)chlorid nicht.

Isotope

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Holmium ist einReinelement: Es hat mit165Ho nur ein einziges stabilesIsotop.

Verwendung

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Wegen seiner hervorragenden magnetischen Eigenschaften verwendet manPolschuhe aus Holmium für Hochleistungsmagnete zur Erzeugung stärkster Magnetfelder.

Weitere Anwendungen:

Biologische Bedeutung

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Holmium hat keine bekanntebiologische Funktion.

Sicherheitshinweise

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Holmium und Holmiumverbindungen sind als wenig toxisch zu betrachten. Metallstäube sind feuer- und explosionsgefährlich.

Verbindungen

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Weblinks

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Commons: Holmium – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Holmium – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Harry H. Binder:Lexikon der chemischen Elemente. S. Hirzel Verlag, Stuttgart 1999,ISBN 3-7776-0736-3.
  2. Die Werte für die Eigenschaften (Infobox) sind, wenn nicht anders angegeben, auswww.webelements.com (Holmium) entnommen.
  3. IUPAC Commission on Isotopic Abundances and Atomic Weights:Standard Atomic Weights of 14 Chemical Elements Revised. In:Chemistry International. 40, 2018, S. 23,doi:10.1515/ci-2018-0409.
  4. abcdeEintrag zuholmium in Kramida, A., Ralchenko, Yu., Reader, J. und NIST ASD Team (2019):NIST Atomic Spectra Database (ver. 5.7.1). Hrsg.:National Institute of Standards and Technology, Gaithersburg, MD.doi:10.18434/T4W30F (physics.nist.gov/asd).  Abgerufen am 13. Juni 2020.
  5. abcdeEintrag zuholmium beiWebElements,www.webelements.com, abgerufen am 13. Juni 2020.
  6. N. N. Greenwood, A. Earnshaw:Chemie der Elemente. 1. Auflage. VCH, Weinheim 1988,ISBN 3-527-26169-9, S. 1579.
  7. Robert C. Weast (Hrsg.):CRC Handbook of Chemistry and Physics. CRC (Chemical Rubber Publishing Company), Boca Raton 1990,ISBN 0-8493-0470-9, S. E-129 bis E-145. Werte dort sind auf g/mol bezogen und in cgs-Einheiten angegeben. Der hier angegebene Wert ist der daraus berechnete maßeinheitslose SI-Wert.
  8. abYiming Zhang, Julian R. G. Evans, Shoufeng Yang:Corrected Values for Boiling Points and Enthalpies of Vaporization of Elements in Handbooks. In:Journal of Chemical & Engineering Data. 56, 2011, S. 328–337,doi:10.1021/je1011086.
  9. abEintrag zuHolmium, Pulver in derGESTIS-Stoffdatenbank desIFA, abgerufen am 26. April 2017. (JavaScript erforderlich)
  10. Per Teodor Cleve:Sur deux nouveaux éléments dans l'erbine. In:Comptes Rendus. 1879, 89, S. 479–481 (Digitalisat auf Gallica).
  11. Per Teodor Cleve:Sur l'erbine. In:Comptes Rendus. 1979, 89, S. 708–709 (Digitalisat auf Gallica).
  12. Paul Émile Lecoq de Boisbaudran:L'holmine (ou terre X de M. Soret) contient au moins deux radicaux métalliques. In:Comptes Rendus. 1866, 102, S. 1003–1006 (Digitalisat auf Gallica).
  13. Otto Holmberg:Beiträge zur Kenntnis des Holmiums. In:Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. 1911, Band 71, Nummer 1, S. 226–235doi:10.1002/zaac.19110710120.
  14. Heinrich Bommer:Kristallstruktur und magnetisches Verhalten des metallischen Holmiums. In:Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie. 1939, Band 242, Nummer 3. S. 277–280doi:10.1002/zaac.19392420307.
  15. David R. Lide (Hrsg.): CRC Handbook of Chemistry and Physics. 85. Auflage. (Internet-Version: 2005), CRC Press / Taylor and Francis, Boca Raton FL,Geophysics, Astronomy, and Acoustics, S. 14-14.
  16. Martin Okrusch, Hartwig E. Frimmel:Mineralogie. 10. Auflage, Springer, 2022,ISBN 978-3-662-64064-7, S. 765–769.
  17. Scott M. McLennan:Holmium. In: William White (Hrsg.):Encyclopedia of Geochemistry. Springer, 2018,ISBN 978-3-319-39311-7, S. 683–684.
  18. Xenotim. In: John W. Anthony, Richard A. Bideaux, Kenneth W. Bladh, Monte C. Nichols (Hrsg.):Handbook of Mineralogy, Mineralogical Society of America. 2001 (handbookofmineralogy.org [PDF; 67 kB; abgerufen am 31. Oktober 2025]).
  19. Charles D. Beard, Eva Marquis, Martin P. Smith, Martin Yan Hei Li, Guillaume Estrade, Kathryn M. Goodenough:Ion Adsorption Mineralisation in Regolith-Hosted REE Deposits. In: Rob J. Bowell, Charles R. M. Butt (Hrsg.):Geology, Geochemistry and Formation of Supergene Mineral Deposits in Deeply Weathered Terrain. Springer, 2025,ISBN 978-3-031-75732-7, S. 365–367.
  20. A. Borst, Martin Smith, Adrian A. Finch, Guillaume Estrade, Cristina Villanova-de-Benavent, Peter Nason, Eva Marquis, Nicola J. Horsburgh, Kathryn Goodenough, Cheng Xu, Jindřích Kynický, Kalotina Geraki:Adsorption of rare earth elements in regolith-hosted clay deposits. In:Nature Communications. 2020, Band 11, Nummer 1doi:10.1038/s41467-020-17801-5.
  21. Kenneth D. Collerson, Roussos Dimitrakopoulos, Guy Greville:A Meaningful metric to compare the value and Prospectivity of Clay-Hosted regolith rare earth element deposits. In: Ore Geology Reviews. Band 180, 2025, Artikel 106582,doi:10.1016/j.oregeorev.2025.106582.
  22. Dysprosium. www.americanelements.com, abgerufen am 27. März 2016 (englisch). 
  23. Holmium. www.americanelements.com, abgerufen am 27. März 2016 (englisch). 
  24. Der Einsatz von Holmium-Lasern mittlerer Leistung in der Endourologie (Memento vom 4. März 2016 imInternet Archive) (PDF; 46 kB).
  25. starna.de:Holmiumglas - UV und sichtbare Wellenlänge.
Periodensystem derElemente
HHe
LiBeBCNOFNe
NaMgAlSiPSClAr
KCaScTiVCrMnFeCoNiCuZnGaGeAsSeBrKr
RbSrYZrNbMoTcRuRhPdAgCdInSnSbTeIXe
CsBaLaCePrNdPmSmEuGdTbDyHoErTmYbLuHfTaWReOsIrPtAuHgTlPbBiPoAtRn
FrRaAcThPaUNpPuAmCmBkCfEsFmMdNoLrRfDbSgBhHsMtDsRgCnNhFlMcLvTsOg
AlkalimetalleErdalkalimetalleLanthanoideActinoideÜbergangsmetalleMetalleHalbmetalleNichtmetalleHalogeneEdelgaseChemie unbekannt
Normdaten (Sachbegriff):GND:4160461-1 (GND Explorer,lobid,OGND,AKS) |LCCN:sh85061510
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