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Hohenthurn

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Hohenthurn
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Hohenthurn
Hohenthurn (Österreich)
Hohenthurn (Österreich)
Basisdaten
Staat:Osterreich Österreich
Land:Kärnten Kärnten
Politischer Bezirk:Villach-Land
Kfz-Kennzeichen:VL
Fläche:27,18 km²
Koordinaten:46° 33′ N,13° 40′ O46.55652777777813.659166666667620Koordinaten:46° 33′ 24″ N,13° 39′ 33″ O
Höhe:620 m ü. A.
Einwohner:908 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte:33 Einw. pro km²
Postleitzahl:9613
Vorwahlen:0 42 56
Gemeindekennziffer:2 07 13
NUTS-RegionAT211
Adresse der Gemeinde-
verwaltung:
Draschitz 33
9613 Hohenthurn
Website:www.hohenthurn.gv.at
Politik
Bürgermeister:Michael Schnabl (ÖVP)
Gemeinderat:(Wahljahr:2021)
(11 Mitglieder)
5
3
2
1
Insgesamt 11 Sitze
Lage von Hohenthurn im Bezirk Villach-Land
Lage der Gemeinde Hohenthurn im Bezirk Villach-Land (anklickbare Karte)
Lage der Gemeinde Hohenthurn im Bezirk Villach-Land (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Hohenthurn, im Hintergrund der Dobratsch
Hohenthurn, im Hintergrund derDobratsch
Quelle:Gemeindedaten beiStatistik Austria

Hohenthurn (slowenisch:Straja vas) ist einezweisprachige[1][2] Gemeinde mit 908 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) imBezirk Villach-Land inÖsterreich, im BundeslandKärnten.

Geographie

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Blick auf Hohenthurn

Die Gemeinde Hohenthurn liegt im UnterenGailtal sowie an den Nordhängen derKarnischen Alpen im Südwesten Kärntens. Im Norden bildet dieGail die Gemeindegrenze, im Osten dieGailitz.

Gemeindegliederung

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Hohenthurn besteht aus den beidenKatastralgemeinden Dreulach (Drevlje) und Hohenthurn (Straja vas) und umfasst folgende sechs Ortschaften (Einwohnerzahlen Stand 1. Jänner 2024[3]):

  • Achomitz (Zahomec) (86)
  • Draschitz (Drašče) (211)
  • Dreulach (Drevlje) (113)
  • Göriach (Gorje) (93)
  • Hohenthurn (Straja vas) (211)
  • Stossau (Štasava) (194)

Nachbargemeinden

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Nötsch im Gailtal
Feistritz an der GailKompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigtArnoldstein
Malborghetto ValbrunaTarvis

Geschichte

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Vom 10. bis zum 6. Jahrhundert v. Chr. befand sich nahe Dreulach einehallstattzeitliche Höhensiedlung. Später stand dort ein römischer Wehrturm, der um 200 n. Chr. zerstört wurde. Hohenthurn wurde 1253 alsGöströsdorf erstmals urkundlich erwähnt.

Seit der Besiedlung des Gebietes durch dieKarantaner-Slawen im 6. Jhdt. und der Errichtung deskarantanischen Staatswesens im 7. Jahrhundert ist das Gebiet des gesamten UnterenGailtales und von Hohenthurn eng mit derslowenischen Kulturgeschichte verbunden und war noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts weitgehend slowenischsprachig. Das Untere Gailtal ist bekannt für seine einzigartiges, ursprünglich slowenisches Brauchtum (das selbst zahlreiche überregionale Einflüsseinkulturiert hat) und das nunmehr eine zweisprachige regionaleIdentität aufweist.

Die Gemeinde Hohenthurn konstituierte sich im Jahr 1850, zu der noch die Katastralgemeinden Maglern/Megvarje, Seltschach/Sovče und Feistritz an der Gail/Bistrica na Zilji zählten. Maglern (1865) und Seltschach (1877) kamen später zur GemeindeArnoldstein, 1906 verselbständigte sich Feistritz an der Gail als eigenständigeOrtsgemeinde. 1973 wurde Feistritz an der Gail wieder eingemeindet, 1991 nach einer Volksbefragung erneut selbständig.

In der Nacht auf Freitag, 26. Feber 2021 wurde der Tresor mit 2500 Euro Bargeld und 88Vorwahlstimmen aus dem Gemeindeamtgestohlen. Bürgermeister Florian Tschiderle (ÖVP) trat nach 18 Jahren im Amt nicht mehr an, es gab 2021 nur einen Bürgermeisterkandidaten.[4] Am Samstagvormittag meldete sich ein Grundbesitzer nach dem Fund des Tresors auf einem Holzlagerplatz beiThörl-Maglern. Bürgermeister Tschiderle und die Polizei fanden den Tresor geöffnet vor, erleichtert um das Bargeld, jedoch samt den ungeöffneten Vorwahlstimmen. Die Gemeindewahlbehörde entschied noch am 27. Feber, dass die Vorwahlstimmen gültig bleiben und die Wahl am darauffolgenden Sonntag ganz regulär stattfinden kann.[5]

Bevölkerung

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Laut Volkszählung 2001 hat die Gemeinde Hohenthurn 857 Einwohner. Davon gehören 8,3 % derslowenischsprachigen Volksgruppe an.

Zurrömisch-katholischen Kirche bekennen sich 92 % der Gemeindebevölkerung, zurevangelischen Kirche 3 % und zumIslam 2 %; 2,5 % sind ohne religiöses Bekenntnis. Noch im Jahr 1924 wurden alle Pfarren im Unteren Gailtal slowenisch geführt, lediglich zwei Filialkirchen in den Schlössern Wasserleonburg und Bodenhof wurden deutsch geführt.[6]

Die katholische Pfarre Göriach/Gorje, zu der Hohenthurn zählt, wird zweisprachig, deutsch-slowenisch, geführt.[7][8]

Der slowenischeDialekt von Hohenthurn/Straja vas zählt typologisch zurslowenischen Dialektgruppe des sogenanntenGailtaler Dialektes (ziljsko narečje oderziljščina). Kennzeichnend sind zahlreiche phonetische, morphologische und lexikalische Archaismen.[9][10][11]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Pfarrhof undPfarrkirche Göriach
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Hohenthurn

Vereine

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  • DerKatholische slowenische Bildungsverein Zilja (Gail) (slow.Katoliško slovensko izobraževalno društvo Zila) für Achomitz und Umgebung wurde 1904 zur Festigung der slowenischen Identität gegründet. Initiatoren waren Franz Schaubach undFranz Grafenauer, der erste langjährige Präsident war Franc Kriegl, vulgo Krieglč, sein Nachfolge wurde sein Sohn Niko Kriegl. Die Versammlungen wurden im Gasthaus Hrepec abgehalten, eine Vereinsbibliothek wurde geführt, ein Tamburizza-Orchester eingerichtet und ein reiches Theaterleben unter der Leitung von Marija Zwitter konnte bis zum Verbot des Vereins durch die Nazis gedeihen und weithin ausstrahlen. Nach dem Krieg wurde der Verein unter dem NamenSlovensko prosvetno društvo Zila wiedergegründet.
  • Der zweisprachigeSportverein Achomitz/Športno društvo Zahomc[12] brachte die SchispringerKarl Schnabl (Olympiasieger Großschanze 1976) undFranz Wiegele hervor.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaftssektoren

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Die folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Anzahl der Betriebe und der Beschäftigten in denWirtschaftssektoren:[13][14][15]

WirtschaftssektorAnzahl BetriebeErwerbstätige
2021[16]201120012021[16]20112001
Land- und Forstwirtschaft1)4196107453223
Produktion732442823
Dienstleistung3430161226044

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999, Arbeitsstätten im Jahr 2021

Tourismus

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Skisprunganlagen in Achomitz

Nicht unbedeutend ist der Fremdenverkehr, bedingt durch die Nähe zum SkigebietNassfeld sowie demFaaker undPressegger See. Im Jahresschnitt übernachten rund 10.000 Gäste in Hohenthurn, dabei ist eine leichte Spitze im Sommer erkennbar.[17]

Verkehr

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Die Verkehrserschließung erfolgt über dieSüdautobahn (A 2), dieGailtal Straße (B 111) und die Landesstraße L 27a. In der Gemeinde gibt es vierFreiwillige Feuerwehren. DieRodolfsbahn tangiert die Gemeinde im Südosten, der nächste Bahnhof ist rund 5 Kilometer im Osten in Arnoldstein.

Politik

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Gemeinderat

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DerGemeinderat von Hohenthurn hat 11 Mitglieder.

Bürgermeister

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Wappen

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Der namensgebende hohe Turm im Wappen von Hohenthurn wurde heraldisch als bezinnter Turm dargestellt, ist also nicht dem Kirchturm von Hohenthurn nachempfunden; er könnte aber auch auf den römischen Wachturm auf der Dert anspielen. Das Muster des Ornaments im Schildhaupt ist einem Keramikfund aus der mittleren Bronzezeit nachempfunden und soll damit die Bedeutung der prähistorische Siedlung zum Ausdruck bringen.

Das Wappen von Hohenthurn wurde der Gemeinde am 24. November 1993 verliehen und hat folgendeBlasonierung:

„In silbernem Schildhaupt inSchattenfarbe vier allseits anstoßende gestürzte, mit je fünf Ringen belegte Sparren, unten begleitet von halben Spitzen außen und drei ganzen mit je einem Ring belegten Spitzen innen; darunter in Grün ein vierzinniger silberner, teilweise schwarz gefugter Turm mit je einer schwarzen hochrechteckigen Fensteröffnung vorne oben und hinten unten.“[22]

Die Fahne ist Grün-Weiß mit eingearbeitetem Wappen.

Persönlichkeiten

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  • Johann Millonig (1826–1900), Landwirt und Politiker
  • Johann Schnabl (* 26. Dezember 1827 Achomitz/Zahomec; † 24. Jänner 1904 Ahomitz), prononcierter Slowene, ab 1850 über 20 Jahre Bürgermeister von Hohenthurn/Straja vas[23]
  • Franc Schaubach (* 3. Dezember 1881 in Draschitz/Drašče; † 6. August 1954 inČrnomelj), slowenischer Jurist und Politiker, zwischen 1927 und 1929 Bürgermeister von Groß-Maribor.[24][25]
  • Johann Schnabl, vulgo Hrepec (* 7. September 1897 inFeistritz an der Gail/Bistrica na Zilji; † 11. Juli 1964 in Ahomitz), prononcierter Slowene, Kandidat derKoroška slovenska stranka (Kärntner slowenischen Partei), 1928–1938 Bürgermeister von Hohenthurn/Straja vas[26]
  • Karl Schnabl (* 1954), Schispringer
  • Franz Wiegele (* 1965), Schispringer
  • Marco Ventre (* 1975), Schlagerstar, Radiomoderator (ORF Kärnten) und Fernsehreporter (ORF)
  • Daniel Tschofenig (* 2002), Schispringer

Weblinks

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Commons: Hohenthurn – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Albert F. Reiterer:Lebenswelt Muttersprache. Das Slowenische und seine heutige Wahrnehmung – ein Bericht. In:Karl Anderwald, Peter Karpf, Hellwig Valentin (Hrsg.):Kärntner Jahrbuch für Politik 2000. Klagenfurt 2000, S. 340–362.
  2. Albert F. Reiterer:Minderheiten Wegzählen? Methodische und inhaltliche Probleme amtlicher Sprachenzählungen. In: M. Pandel [e.a.] (Hrsg.):Ortstafelkonflikt in Kärnten – Krise oder Chance? Wien 2004, S. 25–38.
  3. Statistik Austria:Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  4. 88 Vorwahlstimmen in Hohenthurn gestohlen orf.at, 26. Februar 2021, abgerufen am 27. Februar 2021.
  5. Hohenthurn: Stimmzettel bleiben gültig orf.at, 27. Februar 2021, abgerufen am 27. Februar 2021.
  6. Pfarrkarte der Diözese Gurk, 1924
  7. http://www.kath-kirche-kaernten.at/pfarren/pfarre/C3042/
  8. Liste der Pfarren im Dekanat Hermagor/Šmohor
  9. Fran Ramovš:Kratka zgodovina slovenskega jezika. Ljubljana 1936.
  10. Tine Logar:Slovenska narečja. Ljubljana 1975
  11. Tine Logar:Koroška slovenska narečja In: Enciklopedija Slovenije 5 (Kari–Krei), Ljubljana 1991.
  12. Sportverein Achomitz/Športno društvo Zahomc
  13. Ein Blick auf die Gemeinde Hohenthurn, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 27. Oktober 2023. 
  14. Ein Blick auf die Gemeinde Hohenthurn, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 27. Oktober 2023. 
  15. Ein Blick auf die Gemeinde Hohenthurn, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 27. Oktober 2023. 
  16. abSTATcube. Statistik Austria, abgerufen am 27. Oktober 2023. 
  17. Ein Blick auf die Gemeinde Hohenthurn, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 27. Oktober 2023. 
  18. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Hohenthurn. Amt der Kärntner Landesregierung, 1. März 2015, abgerufen am 15. April 2022. 
  19. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2021 in Hohenthurn. Amt der Kärntner Landesregierung, 28. Februar 2021, abgerufen am 15. April 2022. 
  20. Bürgermeisterwahl 2015. Land Kärnten, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. Dezember 2020; abgerufen am 28. November 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ktn.gv.at 
  21. Bürgermeisterwahl 2021. Land Kärnten, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. November 2021; abgerufen am 5. November 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ktn.gv.at 
  22. zitiert nach Wilhelm Deuer:Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006,ISBN 3-900531-64-1, S. 140.
  23. Peter Wiesflecker:Hohenthurn, Geschichte eines Lebensraumes und seiner Menschen. Klagenfurt 2009, S. 212, 217–218, 350.
  24. Danijel Grafenauer:Življenje in delo Julija Felaherja in koroški Slovenci. (Phil.Diss.) Maribor 2009, S. 160–161
  25. Avguštin Malle:Schaubach, Franc. In: Enciklopedija Slovenije, Band 11 (Savs-Slovenska m), Ljubljana 1997, S. 11
  26. Peter Wiesflecker:Hohenthurn, Geschichte eines Lebensraumes und seiner Menschen. Klagenfurt 2009, S. 231–235.
Städte und Gemeinden imBezirk Villach-Land
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