Das älteste schriftlich überlieferte Hockeyregelwerk der Welt, dieRules of Harrow, wurde im Jahr 1852 inEngland veröffentlicht. In den 1840ern wurde im englischen Blackheath der erste Hockeyverein gegründet.[1] Das erste Wettspiel wurde 1896 zwischen englischen Schülern desPädagogiums Bad Godesberg und deutschen Schülern desBonner Königlichen Gymnasiums in Bonn gespielt. 1899 absolvierten in Berlin die Damenmannschaft desBerliner Damen Hockey Club und in Hamburg derErste Hamburger Hockey-Club ihre ersten Wettspiele als Clubmannschaften.[2] In Berlin wurde 1902 der Berliner Hockey-Verband als erster regionaler Hockeyverband in Deutschland gegründet. 1908 nahm eine Mannschaft desUhlenhorster HC für Deutschland am erstenolympischen Hockeyturnier teil. Hamburg ist heute die Hochburg des deutschen Hockeysports, mit den meisten Vereinsspielern und mit den erfolgreichsten Mannschaften.
Am 31. Dezember 1909 wurde inBonn derDeutsche Hockey-Bund gegründet. 1913 wurde derÖsterreichische Hockeyverband (ÖHV) gegründet, 1919 der Schweizerische Landhockeyverband, der sich 2015 inSwiss Hockey umbenannte. Am 7. Januar 1924 gründeten sieben Nationen (Belgien, Frankreich, Spanien, Österreich, Schweiz, Tschechoslowakei, Ungarn) den Weltverband FIH (Fédération Internationale de Hockey). Der Hauptsitz befindet sich inLausanne. Anfang der 1950er Jahre wurde begonnen, während des Winters wegen der schlechten Wetterbedingungen in der Halle Hockey zu spielen. Die Regeln wurden in Österreich und Deutschland verfasst und gelten heute noch im Prinzip unverändert, wurden in den letzten Jahren aber den aktuellen Entwicklungen angepasst.
Der oft (auch kritisch) bemerkte Umstand, dass hockeyspielende Frauen Röcke tragen, rührt daher, dass Hockey eine der ältesten Sportarten ist, die Frauen überhaupt zugänglich war. Sie spielten schon um 1900 Hockey, damals freilich in knöchellangen Röcken.[3] Mit dem Wandel der Sitten konnten die Röcke Stück für Stück den sportlichen Erfordernissen angepasst werden. Auch der Umstand, dass man im deutschen Sprachraum allgemein vonDamenhockey, nicht vonFrauenhockey spricht, beruht auf der vergleichsweise langen Tradition. In den Hockeyländern, abgesehen von Indien und Pakistan, wie z. B. Niederlande, Großbritannien, Australien, Argentinien, Südkorea, Deutschland, wird Hockey von Frauen in ähnlicher Leistungsbreite und Leistungsdichte betrieben wie von Männern.
In Deutschland gibt es zum Stichtag 1. Januar 2023 insgesamt 89.354 Mitgliedschaften in 359 Hockeyvereinen.[4]
Beim Hockey ist nur für den Torwart einespezielle Schutzausrüstung erlaubt. Für Feldspieler sind nur bestimmte Ausrüstungsteile zugelassen, um Verletzungen vorzubeugen. Außerdem wird ein Vereinstrikot getragen. Während des Spiels muss die Ausrüstung korrekt getragen werden, falls nicht, kann der Schiedsrichter eine Strafe für „unkorrekte Ausrüstung“ aussprechen.
Schienbeinschützer (vom Regelwerk nicht vorgeschrieben, werden jedoch in der Regel von allen Feldspielern getragen)
Mundschutz (vom Regelwerk nicht vorgeschrieben, manchmal eine recht teure Spezialanfertigung vom Zahntechniker, es sind aber vor allem billigere, aber weniger schützende Versionen im Handel erhältlich und auch üblich)
Schutzhandschuh (in der Halle: großer Handschuh, der auch den Daumen umfasst, auf dem Feld: kleinerer Handschuh, geht nicht bis an die Fingerspitzen; der Schutzhandschuh befindet sich aufgrund der üblichen Schlägerhaltung an der linken Hand, mittlerweile sind wegen großer Verletzungsgefahr auch Handschuhe für die rechte Hand erhältlich)
Gesichtsmasken für die Verteidiger (bei Strafecken, freiwillig)
Knieschutz (bei Strafecken, freiwillig)
Tiefschutz (bei Strafecken, nur Männer, freiwillig)
Beim Hockey treten zweiMannschaften, die aus jeweils zehn Feld- und einem Torspieler bestehen (beim Kleinfeld sechs Feldspieler und Torwart und in der Halle fünf Feldspieler und Torwart), gegeneinander an. Außerdem sind bis zu fünf Wechselspieler erlaubt, die jederzeit wechseln dürfen, außer bei Strafecken (Interchanging). Es darf so oft gewechselt werden, wie man will. Gespielt wurde früher auf Naturrasen (und ausnahmsweise auf Hartplätzen u. ä.), inzwischen wird hochklassiges Hockey fast ausschließlich auf Kunstrasen gespielt (ein Vorteil ist z. B. die ebenere Oberfläche, die schnelleres Tempo und bessere Ballkontrolle ermöglicht, sowie die Wetterunabhängigkeit des Rasens). Im Unterschied zu anderen Ballsportarten ist Hockey grundsätzlich ein körperloses Spiel, d. h. der Gegenspieler darf nicht abgedrängt oder aktiv abgeblockt werden.
Feldhockey-Spiele dauern im Erwachsenenbereich 4 × 15 Minuten, wobei es eine 40 Sekunden dauernde Auszeit bei Strafeckenverhängung sowie nach Erzielen eines Tores gibt. Bei Wiederholung einer Strafecke wird keine neue Auszeit gewährt. Bei längeren Unterbrechungen wird die Zeit angehalten. Im Jugendbereich sowie bei Turnieren kann es abweichende Regelungen geben, zum Beispiel zwei Halbzeiten oder kürzere Spielzeiten.
Der Spielball darf weder den Fuß noch irgendetwas anderes außer der flachen Seite des Schlägers berühren. Nur der Torwart darf den Ball innerhalb des eigenen Schusskreises auch mit dem Körper abwehren. Bei unabsichtlichen Regelverstößen der verteidigenden Mannschaft innerhalb des Schusskreises gibt es eine Strafecke, auch „kurze Ecke“ genannt. Bei absichtlichen Verstößen wird ein Siebenmeter verhängt.
Im Feldhockey darf der Ball hoch gespielt werden, wenn er für die Spieler nicht gefährlich ist. Nur beim Torschuss darf der Ball hochgeschlagen, ansonsten nurgeschlenzt werden. Wenn ein Spieler einen hoch gespielten Ball annehmen möchte, dürfen andere Spieler ihm nicht näher als fünf Meter kommen, bis der Ball angenommen worden ist und auf dem Boden unter Kontrolle des Spielers ist. Falls unklar ist, wer dem Ball am nächsten ist, hat der Spieler das Recht auf den Ball, welcher der Mannschaft angehört, die den Ball nicht hoch gespielt hat.
Das Feldhockey-Spielfeld ist 91,4 × 55 m groß (≙ 100 × 60 Yards), bei Hallenhockey kleiner. Die beiden Spielfeldhälften werden jeweils durch eine 22,9 m von der Torauslinie entfernte Viertellinie unterteilt. 6,40 m (≙ 7,00 Yards) vor der Tormitte befindet sich der so genannte Sieben-Meter-Punkt (für Strafstöße). Außerhalb des regulären Punktspielbetriebes wird auchKleinfeldhockey gespielt.
Gespielt wird heute zumeist aufKunstrasenplätzen, teilweise auch noch aufRasen (Naturrasen).
Das Ziel ist es, denBall (meist ein Kunststoffball von 22,4 bis 23,5 cm Umfang, also 7,1 bis 7,5 cm Durchmesser, früher aus Leder oder Presskork) in das 2,14 m hoheTor zu schießen, wobei der Ball nur mit der flachen Seite des Schlägers gespielt werden und der Torschuss nur in dem vor dem Tor markierten Schusskreis erfolgen darf. Dieser Schusskreis ist ein von der Tormitte ausgehender gedachter Halbkreis mit dem Radius 14,63 m (Feldhockey, Hallenhockey: 9 m).
Eine Besonderheit im Hockey ist die sogenannteStrafecke oder „kurze Ecke“. Sowohl im Feld- als auch im Hallenhockey erfolgt bei einem Regelverstoß der verteidigenden Mannschaft im Schusskreis oder auch bei groben Regelverstößen außerhalb des Schusskreises eine Strafecke.
Die angreifende Mannschaft bei einer Strafecke
Die verteidigende Mannschaft bei einer Strafecke
Bei einer Strafecke begeben sich bis zu vier Spieler plus Torwart der verteidigenden Mannschaft auf Höhe der Torauslinie neben oder in das Tor. Sie müssen alle mit den Füßen hinter der Linie stehen. Die anderen Verteidiger müssen sich hinter die Mittellinie begeben. Ein Spieler der angreifenden Mannschaft („Herausgeber“) befindet sich mit dem Ball auf der Höhe der Torauslinie, eine beliebige Anzahl an weiteren Angreifern hält sich außerhalb des Schusskreises auf. Nachdem der Schiedsrichter die Ecke freigegeben hat, erfolgt durch den Herausgeber ein Anspiel auf einen der Angreifer. Erst wenn dieses Abspiel erfolgt ist, dürfen die Abwehrspieler den Schusskreis betreten. Die Angreifer nehmen den Ball in der Regel außerhalb des Schusskreises an, da der Ball mindestens einmal den Kreis verlassen muss, bevor ein Tor erzielt werden darf. Den Angreifern stehen mehrere Optionen offen, zum Beispiel Annahme und Torschuss durch ein und denselben Spieler, Annahme durch den Stopper und Torschuss durch einen anderen Spieler, oder auch ein Abspiel.
Die Wahrscheinlichkeit, dass bei solch einer Strafecke ein Tor fällt, ist hoch. Zur Abwehr einer Strafecke dürfen von den Verteidigern Gesichtsmasken getragen werden.
EinSiebenmeter wird bei absichtlichen Regelverstößen der Verteidiger im Schusskreis verhängt, oder bei Regelverstößen, die ein Tor oder zumindest eine nahezu hundertprozentige Torchance verhindert haben. Während der Ausführung des Siebenmeters wird die Zeit angehalten. Beim Schuss für den Siebenmeter darf nicht ausgeholt werden.
Im Feld- und Hallenhockey werden für persönliche Strafen farbige Signalkarten verwendet. Der Weltverband FIH hatte sie in den 1970er-Jahren eingeführt, damit die Strafen übersichtlicher gestaltet werden können. Damit auchfarbenblinde Spieler oder Offizielle erkennen können, welche Strafe ausgesprochen worden ist, haben die farbigen Karten unterschiedliche Formen.[5]
Gelbe Karte Feldhockey: 5 bis 15 Minuten Ausschluss Hallenhockey: 2 bis 10 Minuten Ausschluss
Rote Karte Ausschluss auf Dauer im Feld- und Hallenhockey
Grüne Karte: Die grüne Karte bedeutet seit Anfang November 2016 nur noch im Feldhockey eine ernsthafte Verwarnung eines Spielers bei einem Regelverstoß. National und international wird seit 2012 zusätzlich im Feldhockey ein Spielausschluss auf Zeit von zwei Minuten ausgesprochen. Im Hallenhockey bedeutet die grüne Karte seit Anfang November 2016 sowohl national als auch international nur noch einen Spielausschluss auf Zeit von einer Minute. Eine Verwarnung wird nur noch durch räumliche Nähe mündlich ausgesprochen.[6] Maximal sollen insgesamt drei grüne Karten je Verein verhängt werden. Ein Spieler kann nur eine grüne Karte erhalten, sein nächster Regelverstoß hat eine gelbe Karte zur Folge.
Die gelbe Karte[7] bedeutet einen Ausschluss auf Zeit von 2 bis 5 Minuten auf Kleinfeld-Feldhockey, 2 bis 10 Minuten beim Hallenhockey sowie 5 bis 15 Minuten beim Großfeld-Feldhockey. Dabei spielt die Mannschaft mit einem Spieler weniger. Begeht ein Spieler beim Großfeld-Feldhockey einen technischen Regelverstoß ohne Körperkontakt, müssen die Schiedsrichter ihn für mindestens 5 Minuten des Feldes verweisen. Bei einem Foulspiel mit Körperkontakt muss der Spieler für 10 Minuten das Spielfeld verlassen. Begeht der Spieler nach Verhängen einer Zeitstrafe, aber vor dem Anpfiff der Spielfortsetzung, ein weiteres Vergehen, erhöht sich die ausgesprochene Zeitstrafe um 5 Minuten. Wenn ein Auswechselspieler oder Betreuer auf Zeit vom Spiel ausgeschlossen wird, müssen sie sich auf der Sitzgelegenheit für auf Zeit vom Spiel ausgeschlossene Spieler aufhalten. Außerdem muss der Mannschaftsführer einen seiner auf dem Spielfeld befindenden Spieler benennen, der auf der Mannschaftsbank oder an der Stelle, an der diese stehen müsste, Platz nehmen muss, jedoch als Auswechselspieler zur Verfügung steht. Auf Zeit ausgeschlossene Spieler oder Betreuer dürfen sich in der Halbzeitpause bei ihrer Mannschaft aufhalten und müssen zu Beginn der zweiten Halbzeit zu der vorbestimmten Stelle zurückkehren, bis die Strafzeit abgelaufen ist. Sie dürfen auch an einer Besprechung im Rahmen einer Auszeit teilnehmen.
Die gelb-rote Karte bedeutet für den Spieler oder Betreuer den Ausschluss für die restliche Spieldauer. Der betroffene Spieler (oder Betreuer) muss das Spielfeld und dessen nähere Umgebung verlassen, seine Mannschaft spielt für den Rest des Spiels mit einem Spieler weniger. Die gelb-rote Karte wird verhängt, wenn ein Spieler, der im laufenden Spiel bereits eine Zeitstrafe oder gelbe Karte erhalten hat, einen Regelverstoß begeht, der eine weitere Zeitstrafe oder gelbe Karte zur Folge hätte. Eine gelb-rote Karte ist mit einer Sperre für das nächste Spiel verbunden. Im Hallenhockey darf sich die Mannschaft, deren Spieler oder Betreuer eine gelb-rote Karte („zweite gelbe Karte“) erhalten hat, bei einer Spielzeit von 2 × 30 Minuten nach 15 Minuten, bei einer Spielzeit von weniger als 2 × 30 Minuten nach 10 Minuten vervollständigen.
Die rote Karte ist die höchste Bestrafung beim Hockey. Der betroffene Spieler (oder Betreuer) muss das Spielfeld und dessen nähere Umgebung verlassen, seine Mannschaft spielt für die restliche Spielzeit mit einem Spieler weniger. Die Schiedsrichter müssen einen ausführlichen Bericht zu der roten Karte verfassen und an den zuständigen Ausschuss schicken. Der Spieler ist mindestens für die nächsten zwei Spiele gesperrt, wenn der zuständige Ausschuss nicht eine längere Sperre beschließt.
Endet ein Spiel in einem Ausscheidungswettbewerb unentschieden, so wird der Sieger über einen Shoot-Out festgestellt. Mindestens fünf Spieler müssen von der Viertellinie aus startend versuchen, gegen einen Torwart ein Tor zu erzielen. Dazu haben sie jeweils acht Sekunden Zeit. Bei einem Foul des Torwarts am Angreifer wird mit einem Siebenmeter fortgefahren.
Seit den Olympischen Spielen in London 2012 kann jede Mannschaft pro Halbzeit bei strittigen Spielsituationen (gegnerischer Fuß blockt Ball; Ball wird für den Spieler gefährlich hoch gespielt etc.) einen Videobeweis einfordern.[8]
Für den Videobeweis sitzt ein zusätzlicher Schiedsrichter in einem geschlossenen Raum und beurteilt mit Hilfe der Videobilder unabhängig von den beiden Schiedsrichtern auf dem Spielfeld die Situation. Dabei ist das, was sich der Videoschiedsrichter ansieht und was er sagt, für den Zuschauer vor dem Fernsehen oder Stream stets zu hören. Um einen Videobeweis einzufordern, muss ein Spieler das dem Schiedsrichter mit einem in der Luft angezeigten „T“ symbolisieren.[9] Fällt der Videobeweis zu Gunsten der beantragenden Mannschaft aus, so verbleibt ihr die Möglichkeit eines weiteren Videobeweises in dieser Halbzeit. Andernfalls hat die Mannschaft ihr Recht auf einen weiteren Videobeweis vergeben. Falls es auch im Videobeweis nicht zu sehen ist, ob die Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters richtig oder falsch war, gibt es noch immer die Möglichkeit eines erneuten Videobeweises, die Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters zählt dann allerdings.Des Weiteren besteht auch die Möglichkeit, dass der Schiedsrichter selbst einen Videobeweis einfordert, um bei einer für ihn schwierig zu entscheidenden Situation Klarheit zu bekommen. „Die Verhängung persönlicher Strafen darf nicht Gegenstand der Anforderung eines Videobeweises durch eine Mannschaft sein.“[9]
Hallenhockey ist eine Variante des Hockeys, die zunächst im mitteleuropäischen Raum (Deutschland, Schweiz, Österreich, Frankreich) verbreitet war. Inzwischen wird auch in Osteuropa viel und erfolgreich Hallenhockey gespielt. Hallenhockey entstand zur Überbrückung der Wintermonate, in denen ein Spiel auf dem Feld nicht möglich war. Nunmehr wird regelmäßig im Sommer auf dem Feld und im Winter in der Halle gespielt. Seitdem im Hallenhockey Weltmeisterschaften ausgetragen werden, erfährt dieser Sport auch in anderen Ländern größere Popularität. Einige Hockeynationen ohne Spielverkehr in der Halle wie die Niederlande, England, USA, Kanada und Australien nehmen mittlerweile recht erfolgreich an internationalen Hallenturnieren teil.
NebenWeltmeisterschaften werden im Hallenhockey auchEuropameisterschaften für Nationalmannschaften und europaweite Wettbewerbe für Vereinsmannschaften ausgetragen.
Im Hallenhockey ist die Seitenauslinie mit Banden versehen. Es wird mit sechs Spielern gespielt. Vorübergehend (2014–2015) wurde international mit fünf Spielern gespielt, 2016 kehrte die FIH zur ursprünglichen Spielerzahl zurück.[10][11] Der Ball ist etwas leichter als bei der Feldvariante. Im Gegensatz zum Feldhockey darf er nicht hoch gespielt werden, es sei denn, es ist ein Torschuss innerhalb des Schusskreises. Der Ball darf nur geschoben, aber nicht geschlagen oder geschrubbt werden. Schlenzen ist nur bei einem Torschuss innerhalb des Schusskreises erlaubt. Außerdem darf jeder Spieler nur mit höchstens zwei Punkten seines Körpers Bodenkontakte haben. Im Übrigen entsprechen Schlägerhaltung und Regeln weitgehend denen des Feldhockeys.
Die Spieler tragen üblicherweise einen Handschuh, um die Hand beim Stoppen des Balles zu schützen. Zu den im Spiel üblichen Tricks gehören Vorhand- und Rückhandzieher, außerdem auch schnelle Drehungen über die Rückhandseite des Gegners. Viele Tricks aus dem Feldhockey entfallen jedoch in der Halle, da der Ball nicht hoch gespielt werden darf. Stattdessen wird die Bande als „Mitspieler“ genutzt. Der flach zu spielende Ball kann nicht mehr in das Seitenaus gehen, sondern prallt in das Feld zurück, was eine Selbstvorlage ermöglicht. Insbesondere auf der rechten Hallenseite ist dies ein Vorteil, da der Gegner dann die Bande auf der Rückhandseite hat.
Hockey5 ist eine Variante des olympischen Hockeys „Elf gegen Elf“. Es wird auf dem sogenannten „Kleinfeld“ mit nur fünf Spielern in jeder Mannschaft gespielt. Die wichtigsten Abweichungen sind:[12][13]
kleineres Spielfeld, maximal 55 m × 41,70 m, ca. die Hälfte eines normalen Feldes (die Tore stehen auf den Seitenauslinien, so dass sie von den Viertellinien halbiert werden),
fünf Spieler, einer davon ist der Torwart,
es gibt keinenSchusskreis, ein Tor kann aus dem gesamten Feld heraus erzielt werden.
Mit der Einführung von Hockey5 im Juli 2013 verspricht sich der Welthockeyverband FIH bessere Entwicklungsmöglichkeiten insbesondere in den Ländern, in denen bisher kein Hockey gespielt wird. Mit dieser Neuregelung wurde vorübergehend auch im internationalen Hallenhockey die Spielerzahl von sechs auf fünf reduziert, was in Deutschland auf heftige Kritik stieß.[14][11] Seit 2016 wird Hallenhockey auch international wieder mit sechs Spielern (Hockey6) gespielt.[10]
Die wichtigsten Turniere für Vereinsmannschaften sind der Europapokal der Landesmeister und der Europapokal der Pokalsieger. Durch die Neuschaffung derEuro Hockey League (EHL) der Männer im Jahr 2007 gibt es den klassischen Europapokal nur noch im Damenbereich. Alle diese Turniere werden vom europäischen Hockeyverband EHF organisiert.
Halle In der Halle ist Deutschland die mit Abstand erfolgreichste Nation. Bis 2006 gewann das Herrenteam alle zwölf der bis dahin ausgetragenenEuropameisterschaften, musstein diesem Jahr im Vorrundenspiel gegen Polen beim 4:9 aber zum ersten Mal unter dem Hallendach eine Niederlage hinnehmen. Vorher gab es nur zwei Unentschieden 1988 gegen Frankreich und 2001 gegen Spanien, ansonsten wurden alle Spiele in der Halle gewonnen. Bei der nächstenEM 2008 verlor die Mannschaft das Finale gegen Russland,2010 wurde gar nur der fünfte Platz belegt, bevor das Team2012,2014 und2016 wieder den Titel errang. Nach einem dritten Platz2018 wurde Deutschland2020 wieder Europameister und gewann 2022 die Silbermedaille. Die Damen waren bislang bei 14 von 16 Austragungen siegreich.
Bei der erstenHallen-WM 2003 in Leipzig gewannen beide Teams die Goldmedaille.2007 verteidigten die Herren den Titel, während die Damen Rang drei belegten.2011 holten wieder beide Mannschaften den Titel. Die Herren wurden bei den Weltmeisterschaften2015 in Leipzig Dritter und2018 in Berlin Zweiter, die Damen belegten2015 den zweiten Platz und gewannen2018 erneut den Titel.
DasHerrenteam gewann in der Halle2010,2018 und 2022 den Europameistertitel,2014 und2016 die Silbermedaille sowie2008 und2012 die Bronzemedaille. Nach Bronze2011 und Silber2015 errang das Herrenteam zudem2018 erstmals den Weltmeistertitel, den es2023 erfolgreich verteidigte. Das Damenteam gewann 2023 mit Silber erstmals eine Medaille bei Weltmeisterschaften.
Die U21-Herren erreichten bei den Hallen-Europameisterschaften 2007 und 2013 Gold sowie 2009 und 2011 jeweils Silber.
Dieser organisiert den Spielbetrieb im Feld- und Hallenhockey. Es gibt je eine eingleisige Bundesliga fürDamen undHerren mit zwölf Mannschaften. Darunter folgt die 2. Bundesliga, die jeweils in eine Nord- und eine Südgruppe gegliedert ist. Anschließend kommen die vier Regionalligen (Süd, West, Ost, Nord), wobei es im Süden noch eine 2. Regionalliga mit je einer West- und einer Südstaffel (Hessen, Rheinland-Pfalz/Saar und Bayern, Baden-Württemberg) gibt. Alle Landesverbände betreiben unterhalb der Regionalliga eine Oberliga und mehrere Verbandsligen,sieheHockey-Ligasystem in Deutschland.
Es gibt einen umfangreichen Spielbetrieb für Jugendliche (bis 18 Jahre), der nach Altersklassen gegliedert ist. In den sechs Altersklassen (Weibliche/Männliche U14, Weibliche/Männliche U16, Weibliche/Männliche U18[17]) werden auf dem Feld und in der Halle deutsche Meisterschaften ausgetragen.
Hockey wird schon für Kinder ab vier Jahren angeboten. Für die verschiedenen Altersklassen ab zehn Jahren gibt es in allen Landesverbänden Meisterschaften. Bei den Jüngeren finden diese in Turnierform mit kindgerechten Regeln statt, bei den Älteren dann in Einzelspielen. Für Hockey spielt die körperliche Größe keine entscheidende Rolle, man braucht Kondition, Ballgefühl, Technik und taktisches Verständnis.
Seit der Saison 2023/24 werden die Spiele der Feldhockey-Bundesliga derHerren und derDamen im StreamingdienstDyn übertragen.[18][19] Um dieLive-Streams zu sehen, benötigt man einAbonnement; die Höhepunkte der Begegnungen sind kostenlos auf Youtube zu sehen.[20]
↑abVideobeweis-Mannheim-2017.pdf. In: Regularien zur Anforderung des Videobeweises für die Deutsche Meisterschaft 2017 der Damen und Herren im Feldhockey in Mannheim. Deutscher Hockey-Bund e. V., abgerufen am 4. April 2018.