Hochdorf LU
LU ist das Kürzel für denKanton Luzern in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des NamensHochdorff zu vermeiden. |
Hochdorf | |
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Staat: | Schweiz![]() |
Kanton: | Kanton Luzern![]() |
Wahlkreis: | Hochdorf |
BFS-Nr.: | 1031i1f3f4 |
Postleitzahl: | 6280 (Hochdorf) 6280 (Urswil) 6283 (Baldegg) |
UN/LOCODE: | CH HOC |
Koordinaten: | 664773 / 22435647.1678.29295485Koordinaten:47° 10′ 1″ N,8° 17′ 35″ O; CH1903: 664773 / 224356 |
Höhe: | 485 m ü. M. |
Höhenbereich: | 463–537m ü. M.[1] |
Fläche: | 9,63 km²[2] |
Einwohner: | i10'033(31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 1042 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 22,8 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.hochdorf.ch |
![]() Hochdorf von Nordwesten aufgenommen | |
Lage der Gemeinde | |
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Hochdorf (schweizerdeutschHoofdere[ˈhoːfdərə][6]) ist eineEinwohnergemeinde imSchweizer KantonLuzern. Sie gehört zumWahlkreis Hochdorf und ist Sitz eines der vier LuzernerBezirksgerichte.
Geographie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Hochdorf liegt im LuzernerSeetal. Die Gemeinde besteht aus den OrtsteilenHochdorf-Dorf,Baldegg, Ligschwil, Urswil und zahlreichen Häusergruppen und Einzelgehöften.
Das Dorf selber liegt an der Strasse Luzern–Lenzburg rund einen Kilometer südöstlich desBaldeggersees. Im Norden des Orts liegt derJunkerewald, eines der wenigen Waldgebiete der Gemeinde. Am westlichen Dorfrand fliesst dieSeetaler Ron vorbei.
Der Ortsteil Ligschwil liegt 1,5 km südlich des Dorfzentrums auf482 m ü. M. Ebenso wie das südöstlich von ihm liegende Urswil (2 km südlich des Dorfs;495 m ü. M.) wird er von der Seetaler Ron durchflossen. Das gesamte Gemeindegebiet südlich des Dorfs ist mit Ausnahme desWasewalds und kleiner Wälder(Wirtlewald, Tannhölzli, Dessehölzli) landwirtschaftliches Nutzgebiet.
Das Gemeindegebiet nordwestlich von Hochdorf Dorf hin zum Baldeggersee ist ehemaliges Sumpfland. Kleine Überreste mit einem Seelein zeugen noch heute davon. Der Ortsteil Baldegg, der ein eigenes Dorf ist, liegt am Südostufer des Baldeggersees. Er liegt 2 km vom Zentrum von Hochdorf entfernt auf469 m ü. M. und wird vomStägbach durchflossen.
Die Höhenunterschiede innerhalb der Gemeinde sind gering. Der Baldeggersee liegt als tiefster Punkt der Gemeinde auf464 m ü. M. Der höchste Punkt befindet sich auf einer kleinen Anhöhe östlich von Urswil auf513 m ü. M.
Von der Fläche von 1031 ha sind 960 ha Landgebiet. Der Rest ist der Hochdorfer Anteil am Baldeggersee. Die Landfläche wird zu 59,4 % landwirtschaftlich genutzt, während 28,6 % Siedlungsfläche sind (Häuser, Strassen etc.). Bloss 11,7 % sind von Wald und Gehölz bedeckt (Stand 2015/16).[7]
Angrenzende Gemeinden sindBallwil,Eschenbach,Hohenrain,Rain undRömerswil.
Bevölkerung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Einwohnerzahl wuchs von 1798 bis 1850 stark an (1798–1850: +31,6 %). Danach ging sie bis 1880 leicht zurück (1850–1880: −8,7 %). Mit der Ansiedlung von Industriebetrieben und der Inbetriebnahme der Seetalbahn (Luzern–Lenzburg) setzte ein starkes Wachstum ein (1888–1910: +135,9 %). Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts folgte ein mässiges, aber stetes Wachstum (1910–1950: +25,1 %). In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verdoppelte sich die Bevölkerung (1950–2000: +100,6 %). Seit der Jahrtausendwende wuchs die Gemeinde Hochdorf bis 2015 weiterhin mässig (2000–2015: +28,7 %), seither stagniert die Einwohnerzahl (2015–2020: +1,5 %).

Quellen: 1798–1837: Helvetische und kantonale Volkszählungen[8]; 1850–1980 Volkszählungsergebnisse, 1981–2010 ESPOP, seit 2011 STATPOP
Sprache
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Bevölkerung spricht im Alltag dashochalemannischeLuzerndeutsch.
Religionen – Konfessionen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Früher bestand die gesamte Einwohnerschaft aus Mitgliedern der römisch-katholischen Kirche. Heute sieht die religiöse Landschaft wie folgt aus: Es gibt 77,35 % römisch-katholische (Bistum Basel), 8,63 % evangelisch-reformierte (Evangelisch-Reformierte Landeskirche des Kantons Luzern) und 2,80 % orthodoxe Christen. Daneben findet man 4,43 % Muslime, 2,99 % Konfessionslose und 0,71 % Angehörige anderer nichtchristlicher Glaubensgemeinschaften (Stand 2000).
Herkunft – Nationalität
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ende 2020 zählte die Gemeinde 9872 Einwohner. Davon waren 7702 Schweizer Staatsangehörige und 2170 (= 22,0 %) Menschen andererStaatsangehörigkeit. Die grössten Zuwanderergruppen kommen aus demKosovo (378 Menschen),Italien (306),Deutschland (255),Portugal (229),Serbien (133),Eritrea (99),Polen (82),Bosnien und Herzegowina (73), derTürkei (57),Spanien (56),Ungarn (49),Nordmazedonien (31),Sri Lanka (28) undRumänien (22).[9][10]
Geschichte
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Bei Ausgrabungen fand man eine Pfahlbausiedlung aus derjüngeren Steinzeit. Hochdorf wird erstmals im Jahr 924 alsHodorf (1045:Hotorf) erwähnt und könnte «Dorf des Hoho» bedeuten; «Hochdorf» wäre demnach eine spätere Umdeutung.[11] Urswil wird erstmals im Jahr 893, Baldegg erstmals 1236 genannt. 962 oder 964 findet in Hochdorf vermutlich die Einweihung einer Kirche durch Bischof Konrad von Konstanz statt. Im Jahr 1243 fällt Hochdorf von den Herren von Lenzburg an dieHabsburger. Nach der Schlacht von Sempach bemächtigt sichLuzern der Gegend. Hochdorf gehört bis 1798 zur VogteiRothenburg und wird 1803 an dessen Stelle Amtshauptort des neu gegründetenAmtes Hochdorf.
Oftmals verwüsteten Brände das Dorf. So ging 1707 das ganze Dorf in Flammen auf, noch heute erinnert ein Brunnen im Dorf an den Dorfbrand.
Die Ritter am See oder von Baldegg finden sich in der dortigen Doppelburg 1238 urkundlich erwähnt.
1907 führten die Arbeiter dermetallurgischen Betriebe einenGeneralstreik durch.[12]
Politik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat Hochdorf besteht aus fünf Mitgliedern und setzt sich wie folgt zusammen (2020)[13]:
- Lea Bischof-Meier: Gemeindepräsidentin; Ressort Präsidiales und Kultur
- Daniel Rüttimann: Ressort Soziales, Gesundheit, Sicherheit
- Reto Anderhub: Finanzen, Wirtschaft, Jugend und Sport
- Stefan Kaeslin: Ressort Bildung
- Gaby Oberson: Ressort Bau, Verkehr und Umwelt
Gemeindeschreiber ist Thomas Bühlmann.
Kantonsratswahlen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bei denKantonsratswahlen 2023 desKantons Luzern betrugen die Wähleranteile in Hochdorf:Mitte 38,49 %,SVP 21,60 %,FDP 15,76 %,SP (mit JUSO) 11,28 %,Grüne (mit JG) 7,90 % undglp 4,97 %.[14]
Nationalratswahlen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bei denSchweizer Parlamentswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile in Hochdorf:Mitte 40,6 %,SVP 22,9 %,FDP 13,1 %,SP 9,8 %,GPS 5,7 %,glp 5,3 %,EVP 0,3 %.[15]
Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Hochdorf ist gut durch den öffentlichen Verkehr erschlossen. Der Ort liegt an der BahnlinieLuzern–Lenzburg und wird durch dieSeetalbahn bedient. Die Gemeinde hat seit Dezember 2006 vier Bahnstationen – Hochdorf, Baldegg, Baldegg Kloster und Hochdorf Schönau. Überdies gibt es die Buslinien Hochdorf–Hohenrain–Hochdorf (Rundkurs), Hochdorf–Römerswil–Beromünster, Hochdorf–Gelfingen–Hitzkirch–Schongau/Müswangen–Hämikon (nur abends), Hochdorf–Rotkreuz SBB («TransSeetalExpress») sowie nachSempach.
Durch Hochdorf führt die Kantonsstrasse 26 Luzern–Lenzburg. Die nächsten Autobahnanschlüsse sind Sempach in 9 km und Emmen-Süd in 10 km Entfernung an der A2. Der Anschluss Gisikon-Root an derA14 (Luzern-Zug) ist ebenfalls 10 km weit weg.
Im Seetal verläuft die vonSchweizMobil markierte Veloroute «Seetal-Bözberg», die von der Stadt Luzern durch das Mittelland und über den Jura bis an denRhein führt. Sie liegt im Gemeindegebiet von Hochdorf mehrheitlich auf Nebenstrassen und durchquert Urswil, das Ortszentrum von Hochdorf, den WeilerHuwil, der zu Römerswil gehört, und erreicht bei Nunwil das Ufer des Baldeggersees.[16]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Galerie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Hochdorf von Nordwesten am Abend
- Hochdorf von Osten
- DieHochdorf Nutritec AG in Hochdorf
- Kapelle in Urswil
- Pfarrkirche
- Reformierte Kirche
- Rathaus
- Braui
- Peter-Halter-Schulhaus
- Ortskern aus der Luft
Persönlichkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- August Frey (1912–1998), Maler und Grafiker
- Jakob Frey (1681–1752), Kupferstecher und Verleger graphischer Werke
- Theo Frey (1908–1997), Fotograf
- Jost Bernhard Häfliger (1759–1837), Pfarrer, Förderer des Landschulwesens und Pionier der Mundartliteratur
- Leodegar Ineichen († 1876), letzter Abt (1859–1862) desKlosters Rheinau
- Erich Mächler (* 1960), Radrennfahrer
- Theres Roth-Hunkeler (* 1953), Schriftstellerin, Journalistin und Hochschullehrerin
- Hans Sticher (1934–2022), Chemiker und Professor
- Joseph Widmer (1779–1844), Hochschullehrer am Lyzeum Luzern und Dompropst in Beromünster
Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Othmar Wey, Waltraud Hörsch: Hochdorf (Gemeinde). In:Historisches Lexikon der Schweiz. 18. Dezember 2007.
- Waltraud Hörsch: Baldegg (Siedlung). In:Historisches Lexikon der Schweiz. 11. Januar 2002.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website der Gemeinde Hochdorf
- Gemeindeprofil des kantonalen statistischen Amtes für das Jahr 2018 (PDF; 315 kB)
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Generalisierte Grenzen 2024.Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑Generalisierte Grenzen 2024.Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023.Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023.Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde (Memento desOriginals vom 1. Januar 2015 imInternet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bfs.admin.ch (Ständige Wohnbevölkerung)
- ↑ortsnamen.ch, abgerufen am 3. Januar 2020.
- ↑Bodennutzung nach Nutzungsarten 2015/2016. LUSTAT Statisik Luzern, 19. April 2022, abgerufen am 25. Januar 2024.
- ↑Robert Gubler, Bevölkerungsentwicklung und wirtschaftliche Wandlungen im Kanton Luzern. Tabelle I. n. S. 112
- ↑Ständige und nichtständige Wohnbevölkerung nach institutionellen Gliederungen, Geburtsort und Staatsangehörigkeit (Bundesamt für Statistik STAT-TAB)
- ↑Ausländische Wohnbevölkerung nach Nationalität, Aufenthaltsstatus und Bevölkerungstyp (LUSTAT Statistik Luzern)
- ↑Lexikon der schweizerischen Gemeindename. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S. 447.
- ↑Marco Zanoli, François Walter, Laurent Auberson:Atlas historique de la Suisse – L’histoire suisse en cartes. Édition augmentée. 3. Auflage. Éditions Livreo-Alphil, Neuchâtel 2022,ISBN 978-2-88950-104-5,S. 167.
- ↑Gemeinderat. Abgerufen am 27. Oktober 2020 (Schweizer Hochdeutsch).
- ↑Kantonsratswahlen: Stärke der Parteien 2023 (LUSTAT Statistik Luzern)
- ↑Nationalratswahlen 2023. Bundesamt für Statistik, abgerufen am 25. Januar 2024.
- ↑Seetal-Bözberg-Route Auf schweizmobil.ch. Abgerufen am 5. Februar 2020.