Hirschlatt

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Hirschlatt
Koordinaten:47° 41′ N,9° 31′ O47.6905555555569.5152777777778440.4Koordinaten:47° 41′ 26″ N,9° 30′ 55″ O
Höhe: 440,4 m ü. NHN
Eingemeindung:1. April 1937
Eingemeindet nach:Ettenkirch
Postleitzahl:88048
Vorwahl:07541

Hirschlatt ist ein Stadtteil vonFriedrichshafen amBodensee, der zur OrtschaftEttenkirch gehört.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

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EhemaligerKelhof des Klosters Kreuzlingen und Kirche St. Sylvester in Hirschlatt

Hirschlatt wurde 1074 alsHirceslat erstmals urkundlich erwähnt. Der Name bedeutet „Hirschsumpf“. Die Reichsvogtei Hirschlatt gehörte zunächst dem HerzogWelf IV., dann denStaufern und schließlich Werner vonRaderach. Um 1300 wurde der Ort an dieGrafen von Montfort verpfändet.

Diese verkauften 1656 für 5000Gulden das Recht derNiederen Gerichtsbarkeit in der Reichsvogtei Hirschlatt an dasKloster Kreuzlingen. 1749 erwarb dieses für 14000 Gulden[1] von derHabsburger Monarchie die vollen Hoheitsrechte über dieReichsvogtei Hirschlatt. Da diese Vogteireichsunmittelbar war, wurden die Äbte des Klosters Kreuzlingen fortan zu denReichstagen eingeladen.[2] Aber auch nach dem Verkauf dieser Rechte verblieb die territoriale Obrigkeit über die Reichsvogtei Hirschlatt bei der Habsburger Monarchie. Diese behielt damit das allgemeine Gesetzgebungsrecht und das Recht,Zoll zu erheben.

Mit demReichsdeputationshauptschluss von 1803 verlor das Kloster Kreuzlingen seine Hoheitsrecht wieder. Hirschlatt fiel zunächst an dasFürstentum Hohenzollern-Hechingen, welches 1813 dieses Gebiet für 140.000 Gulden an dasHerzogtum Württemberg verkaufte. Dort war es eine selbständige Gemeinde innerhalb desOberamts Tettnang.

1937 wurde Hirschlatt in die Gemeinde Ettenkirch eingegliedert, welche wiederum am 1. Dezember 1972 nachFriedrichshafen eingemeindet wurde.[3]

Infrastruktur

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Im Mittelalter befand sich das Kloster Hirschlatt mit dem KastelKestenbach, BurgRaderach, den PfarrweilernKehlen,Ailingen undBerg auf einer Verkehrsachse zwischen dem Schloss Tettnang und dem Bischofsschloss Markdorf. Nach heutigen Erkenntnissen befinden sich große Teile dieser historischen Straße auf der heutigen Haupttrassen. Bei Hirschlatt K7725. Die Übergänge über die FlüsseSchussen undRotach befanden sind für die Schussen bei Kehlen und die Rotach inIttenhausen.

Literatur

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  • Gemeinde Hirschlatt. In:Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.):Beschreibung des Oberamts Tettnang (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886.Band 14). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1838,S. 181–184 (Volltext [Wikisource]). 

Einzelnachweise

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  1. 4000 Gulden für das Recht derHohen Gerichtsbarkeit und 10000 Gulden für das Recht der Forst- und Jagdherrlichkeit.
  2. Verena Baumer-Müller: Johann Baptist Dannegger. In:Historisches Lexikon der Schweiz. 15. März 2005, abgerufen am14. Juni 2019.
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983,ISBN 3-17-003263-1,S. 534 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF;41,1 MB]). 
Ortschaften und Stadtteile vonFriedrichshafen
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