Hildegard Alex

Hildegard Alex (*7. Januar1942 inTeplitz-Schönau,Reichsgau Sudetenland) ist einedeutscheSchauspielerin undHörspielsprecherin.
Leben
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Frühe Jahre und Privates
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Hildegard Alex wuchs in derLutherstadt Wittenberg auf. Ihre Schauspielausbildung an derHochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin beendete sie 1962 mit demDiplom. Ab Mitte der 1960er Jahre gehörte sie zum festen Ensemble an derBerliner Volksbühne, wo sie sich alsCharakterdarstellerin profilierte.[1]
Hildegard Alex war einige Jahre lang mit dem SchauspielerHans-Peter Reinecke verheiratet.
Film, Fernsehen und Hörspiel
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nach Beendigung ihrer Schauspielausbildung war Alex in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen zu sehen. 1962 gab sie ihrFilmdebüt in der Hauptrolle der Eva unter der Regie vonHans Krebs in dem FernsehfilmDas hat mit Liebe nichts zu tun. Ihr Leinwanddebüt hatte sie 1968 in dem Schwarz-Weiß-Streifen12 Uhr mittags kommt der Boß vonSiegfried Hartmann. 1973 war sie in der DEFA-LiteraturverfilmungUnterm Birnbaum nachTheodor Fontane in einer Nebenrolle als Frau Konicke zu sehen. 1977 spielte sie nebenSonja Hörbing undBirgit Edenharter eine der drei titelgebenden Töchter vonHerbert Köfer inEberhard Schäfers FernsehkomödieDrei Töchter – Armer Vater.[2] 1979 wurde sie vonManfred Mosblech als Oberschwester Marianne in dem JugenddramaMarta, Marta an der Seite vonMarijam Agischewa undOtto Mellies besetzt.[3] Mehrfach trat sie in den Episoden der FernsehreihenPolizeiruf 110 undDer Staatsanwalt hat das Wort in Erscheinung.[4][5] Daneben wirkte sie mehrfach in den 1980er-Jahren in der FernsehserieSchauspielereien, in der sie pro Folge in mehrere Rollen gleichzeitig schlüpfte.
Nach der Wende konnte Alex nahtlos an ihre Erfolge in der DDR anknüpfen. In den 1990er-Jahren hatte sie Gastspiele amBurgtheater Wien und amSchauspielhaus Hamburg. 1995 stand sie gemeinsam mitHerbert Köfer im Theater „Schlossgarten“ inArnstadt für das LustspielDie Bratpfannenstory als Ärztin Dr. Carmen Funke auf der Bühne. Daneben war Alex auch weiterhin in Film und Fernsehen aktiv. 1994 hatte sie nebenGerit Kling in der ARD-SerieDie Gerichtsreporterin als Maria Bender eine feste Serienrolle. 1995 und 1996 war sie als Frau Engel in neun Episoden der Sat.1-KrankenhausserieFür alle Fälle Stefanie zu sehen. Von 2001 bis 2008 war sie in der FernsehserieDie Anstalt – Zurück ins Leben in der Rolle der Marianne Richter zu sehen. 2006 übernahm sie inHans-Christoph Blumenbergs dreiteiligem DokudramaDie Kinder der Flucht an der Seite vonEva-Maria Hagen die Rolle der Freundin Ursula und spielte in einer Nebenrolle inUlrich Königs WeihnachtskomödieHilfe, meine Tochter heiratet. Eine ähnlich gelagerte Rolle hatte sie 2008 als Haushälterin Hilde im Weihnachts-EpisodenfilmWenn wir uns begegnen vonSigi Rothemund. Im gleichen Jahr war sie unter der Regie vonThomas Berger in dem historischen Sat.1-FernsehzweiteilerWir sind das Volk – Liebe kennt keine Grenzen zu sehen. Sie wirkte als Schauspielerin vor der Kamera bis zum Jahr 2013 in über 80 Film-und-Fernsehproduktionen mit.[6][7]
Alex betätigte sich auch als Synchronsprecherin[8] und als Hörspielsprecherin. Ab 1974 wirkte sie kontinuierlich in zahlreichen Hörspielproduktionen für denRundfunk der DDR mit. Sie war insgesamt an 150 Hörspielen beteiligt.
Theater
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 1966:Jean Anouilh:Jeanne oder die Lerche (Jeanne) – Regie:Hans-Joachim Martens (Volksbühne Berlin)
- 1967:Helmut Baierl:Mysterium Buffo – Variante für Deutschland (Unreine) – Regie:Wolfgang Pintzka (Volksbühne Berlin)
- 1967:Friedrich Schiller:Kabale und Liebe (Luise) – Regie: Hans-Joachim Martens (Volksbühne Berlin)
- 1968:Arthur Fauquez:Barbarossa und die Sonnenblumeninsel (Bäuerin) – Regie:Ottofritz Gaillard (Volksbühne Berlin)
- 1971:Carlo Gozzi:König Hirsch (Clarisse) – Regie:Benno Besson/Brigitte Soubeyran (Volksbühne Berlin)
- 1973:Denis Diderot:Rameaus Neffe (Serviererin) – Regie: Brigitte Soubeyran/Ernstgeorg Hering/Helmut Straßburger (Volksbühne Berlin – Sternfoyer)
- 1974:Francisco Pereira da Silva:Speckhut (Richterserau) – Regie:Manfred Karge/Matthias Langhoff (Volksbühne Berlin)
- 1974:Christoph Hein:Schlötel oder Was solls – Regie: Manfred Karge/Matthias Langhoff (Volksbühne Berlin)
- 1974:István Örkény:Katzenspiel (Frau Orbans Tochter) – Regie: Brigitte Soubeyran (Volksbühne Berlin)
- 1980:Georg Kaiser:Von morgens bis mitternachts (Maske mit Holzbein) – Regie:Uta Birnbaum (Volksbühne Berlin)
- 1987:Alfred Döblin:Berlin Alexanderplatz (Hure) – Regie: Ernstgeorg Hering/Helmut Straßburger (Volksbühne Berlin)
- 2025:Christoph Marthaler/Jürg Laederach: Wachs oder Wirklichkeit (Volksbühne Berlin)
Filmografie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Filme
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 1962: Das hat mit Liebe nichts zu tun
- 1967:Geheimcode B/13 (Vierteiler)
- 1968: Die Sanften vom Don
- 1968: 12 Uhr mittags kommt der Boß
- 1973:Unterm Birnbaum
- 1974: Nachtasyl
- 1976: Abschied von Gabriele
- 1977:Drei Töchter – Armer Vater
- 1977:Camping-Camping
- 1977: Die Verführbaren
- 1978: Rotschlipse
- 1979:Der Menschenhasser (Theateraufzeichnung)
- 1979:Marta, Marta
- 1981/1988:Jadup und Boel
- 1982:Benno macht Geschichten (Zweiteiler)
- 1982: Die Nacht mit Friedemann
- 1983: Im Spiegel
- 1983: Der Mann und sein Name
- 1984: Immer, wenn Lehmann kommt
- 1984: Ich liebe Victor
- 1985: Wer ist denn Wuttke?
- 1986: Freitag, der Achte
- 1986:Der Hut des Brigadiers
- 1987:Die Alleinseglerin
- 1989:Der Bruch
- 1990:Lasst mich doch eine Taube sein
- 1990:Himmelblaue Augen
- 1990: Garantiert ungestört
- 1995:Die Bratpfannenstory
- 1999:Klemperer – Ein Leben in Deutschland (Sechsteiler)
- 2006:Hilfe, meine Tochter heiratet
- 2007:Max Minsky und ich
- 2008:Wenn wir uns begegnen
Fernsehserien- und reihen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 1972:Der Staatsanwalt hat das Wort: Der illegale Projektant
- 1974:Der Staatsanwalt hat das Wort: Das Gartenfest
- 1977:Polizeiruf 110: Die Abrechnung
- 1978:Der Staatsanwalt hat das Wort: Der Kurschatten (TV-Reihe)
- 1978:Polizeiruf 110: Die letzte Chance (TV-Reihe)
- 1980/1990:Der Staatsanwalt hat das Wort: Risiko
- 1980:Polizeiruf 110: In einer Sekunde
- 1980–1988:Schauspielereien (3 Folgen)
- 1981:Polizeiruf 110: Der Teufel hat den Schnaps gemacht
- 1982:Polizeiruf 110: Der Unfall
- 1983: Der Staatsanwalt hat das Wort: Verlorene Zeit
- 1984:Familie Neumann (FolgeDer prima Kumpel Willi/Pumpe und Petroleum)
- 1986:Neumanns Geschichten (FolgeParty mit Musik/Gleiche Zeit - Gleicher Tisch/Eifersucht und Trainingsanzug)
- 1988:Polizeiruf 110: Der Mann im Baum
- 1988:Polizeiruf 110: Flüssige Waffe
- 1990:Polizeiruf 110: Abgründe
- 1994:Immenhof (FolgeWeiche Landung)
- 1994:Liebling Kreuzberg (FolgeWeiche Landung)
- 1994:Die Gerichtsreporterin (5 Folgen)
- 1994:Wir sind auch nur ein Volk (FolgeDer empfindliche Bruder)
- 1996:Mona M. – Mit den Waffen einer Frau (FolgeTodesfalle)
- 1999:Salto Kommunale (FolgeTote Seelen)
- 2001:Der Landarzt (FolgeDer Neue)
- 2001–2003:SOKO Leipzig (6 Folgen)
- 2001–2008: Die Anstalt – Zurück ins Leben (15 Folgen)
- 2005:In aller Freundschaft (FolgeVersprechungen)
- 2005:Adelheid und ihre Mörder (FolgeLeichenwagen)
- 2006:Polizeiruf 110: Kleine Frau
- 2006–2012:SOKO Wismar (verschiedene Rollen, zwei Folgen)
- 2008:Tierärztin Dr. Mertens (FolgeGefährliche Nachbarn)
- 2013:SOKO Stuttgart (FolgeDie Cremeprinzessin)
Hörspiele
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- 1974:Lia Pirskawetz:Vox Humana (Frau Kalis) – Regie:Fritz Göhler (Hörspiel –Rundfunk der DDR)
- 1978:Ingrid Hahnfeld:Vom Aberheiner – Regie:Achim Scholz (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1979:Michail Schatrow:Blaue Pferde auf rotem Gras (Saposhnikowa) – Regie:Peter Groeger (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1981:Theodor Storm:Pole Poppenspäler – Regie:Norbert Speer (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1982:Gisela Richter-Rostalski:Markos Geldschein – Regie: Norbert Speer (Kinderhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1982:Rolf Wohlgemuth:Auf der Schaukel – Regie:Werner Grunow (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1982:Johann Wolfgang von Goethe:Stella – Regie: Fritz Göhler (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1987:Theodor Fontane:Frau Jenny Treibel (Helene) – Regie: Werner Grunow (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1987:Erich Kästner:Fabian oder Der Gang vor die Hunde (Frau Holfeld) – Regie:Joachim Staritz (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1989:Peter Brasch:Santerre (Bauer/Bürger/Aristokrat) – Regie: Joachim Staritz (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1989:Gerhard Rentzsch:Szenen vom Lande – Regie:Karlheinz Liefers (Hörspielreihe: Augenblickchen Nr. 1 – Rundfunk der DDR)
- 1989:Hans Lucke:Der Hund mit der grünen Nase (Direktorin) – Regie:Eveline Fuhrmeister (Kinderhörspiel/Kurzhörspiel – Rundfunk der DDR)
- 1989:Astrid Rösel:Picknick mit einem Toten (Mrs. Swinglay) – Regie:Detlef Kurzweg (Hörspiel – Rundfunk der DDR)
- 2003:Dylan Thomas:Unter dem Milchwald (Erste Frau) – Regie:Götz Fritsch (Hörspiel –MDR)
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- F.-B. Habel,Volker Wachter:Lexikon der DDR-Stars. Schauspieler aus Film und Fernsehen. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 1999,ISBN 3-89602-304-7.
- F.-B. Habel, Volker Wachter:Das große Lexikon der DDR-Stars. Die Schauspieler aus Film und Fernsehen. Erweiterte Neuausgabe. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2002,ISBN 3-89602-391-8.
- F.-B. Habel:Lexikon. Schauspieler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin 2009,ISBN 978-3-355-01760-2.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Hildegard Alex - Schauspielerin | Theapolis. Abgerufen am 21. Oktober 2024.
- ↑Filmeule Karola: Hildegard Alex - Biografie und Filmografie. Abgerufen am 21. Oktober 2024.
- ↑Hildegard Alex - deutsche Schauspielerin - DDR Personen. Abgerufen am 21. Oktober 2024.
- ↑imfernsehen GmbH & Co KG: Filmografie Hildegard Alex. Abgerufen am 21. Oktober 2024.
- ↑Hildegard Alex - Serien, Sendungen auf TV Wunschliste. Abgerufen am 21. Oktober 2024.
- ↑Hildegard Alex | filmportal.de. Abgerufen am 21. Oktober 2024.
- ↑OFDb - Hildegard Alex (Darstellerin). Abgerufen am 21. Oktober 2024.
- ↑Deutsche Synchronkartei | Sprecher | Hildegard Alex. Abgerufen am 21. Oktober 2024.
Personendaten | |
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NAME | Alex, Hildegard |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schauspielerin und Hörspielsprecherin |
GEBURTSDATUM | 7. Januar 1942 |
GEBURTSORT | Teplitz-Schönau,Reichsgau Sudetenland |