Hidatsa

DieHidatsa, auchMinitari oderGros Ventres of the Missouri genannt, sind ein nordamerikanischesIndianervolk aus derSioux-Sprachfamilie. Es lebte am oberenMissouri River zwischen Heart River und Little Missouri River in halbpermanenten Dörfern.
Kultur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Hidatsa waren ein sesshaftes Volk, das in runden Hütten mit erdbedeckten Dächern wohnte; sie pflanzten Mais, Bohnen und Kürbis (Squash) und betrieben Töpferei. Außer demTabakanbau, der mit den anderen Stämmen gehandelt wurde, machten die Frauen die gesamte Feldarbeit. Die Männer jagten denBison und anderes Großwild auf dem Grasland und gingen auf den Kriegspfad. Die soziale Organisation der Hidatsa umfasste altersabgestufte Kriegerbünde, deren Mitgliedschaft käuflich erworben wurde; außerdem gab es verschiedeneClans und soziale Gesellschaften. Die Vererbung erfolgte in der mütterlichen Linie. Wie bei anderen Plainsstämmen war derSonnentanz die wichtigste Zeremonie, die eine Selbstfolterung beinhaltete.


Die Sprache der Hidatsa ist am engsten mit der Sprache derAbsarokee verwandt, mit denen sie vor der historischen Zeit vereinigt waren. Kulturell ähnelten sie denMandan, ein Ergebnis von mehr als 200 Jahren fortdauernder und friedlicher Gemeinschaft. In den letzten Jahren des 18. Jahrhunderts gab es mehr als 2.000 Hidatsa, die mit den Mandan zusammen eine zentrale Stellung im ausgedehnten Handelsnetz der nördlichenPlains besetzten. Sie erwarben Pferde, Lederbekleidung und Büffelroben von den nomadischen kriegerischen Völkern im Westen und tauschten sie mit europäischen Händlern gegen Gewehre, Messer und andere europäische Erzeugnisse.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Jahre 1837 schwächte einePockenepidemie ihre Zahl so entscheidend, dass sie nur noch ein Dorf bevölkerten. Die fortwährendenSchikanen der feindlichenDakota zwangen sie, das Dorf nach Fort Berthold zu verlegen und sich mit den Mandan 1845 und denArikara 1862 aus Verteidigungsgründen zu vereinigen. Seit der Einrichtung eines dauerndenIndianerbüros 1868 sind die Hidatsa, Mandan und Arikara gemeinsam als die „drei verbundenen Stämme“ (Three Affiliated Tribes) bekannt und leben dort zusammen in derFort Berthold Reservation inNorth Dakota. Die Volkszählung aus dem Jahr 2000 ergab 624 Stammesangehörige der Hidatsa. Im Gegensatz zu den Sprachen der Mandan und Arikara, die akut vom Verschwinden bedroht sind, wurde die Hidatsa-Sprache nach einer Zählung aus dem Jahr 2000 noch von 508 Menschen gesprochen.[1]
Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Raymond J. DeMallie (Hrsg.):Handbook of North American Indians. Bd. 13: Plains. Smithsonian Institution Press, Washington D.C. 2001.ISBN 0-16-050400-7
- Maximilian zu Wied-Neuwied:Reise in das innere Nord-America in den Jahren 1832 bis 1834. 2 Bände mit Illustrationen vonKarl Bodmer, Koblenz, 1840–41. Reprint von L. Borowsky, München, 1979.