

DieWaggonfabrikP. Herbrand & Cie. inKöln-Ehrenfeld wurde im September 1866 durch Peter Herbrand gegründet, der zuvor in der Geschäftsleitung derWaggonfabrikTalbot & Herbrand inAachen saß. Die Produktionsanlagen befanden sich zwischen derVenloer Straße Nr. 427, der Herbrandstraße und der unmittelbar angrenzendenEisenbahnstrecke, also mit direktemGleisanschluss an dieBahnstrecke Köln–Aachen. In den Räumen befindet sich heute ein Gastronomiebetrieb.
Herbrand bauteGüter-,Personen- undStraßenbahnwagen inNormal- undSchmalspur. Zu den Kunden des Unternehmens zählten Staatsbahnen deutscher Staaten (sie bestellten vor allemPost- undGepäckwagen), ab 1877 der KölnerPferdebahn-BetreiberErnst Hardt, nahegelegene Kleinbahnbetriebe wie dieBergheimer Kreisbahn, dieGeilenkirchener Kreisbahn und dieEuskirchener Kreisbahnen, sowie Straßenbahnbetriebe aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland.
Herbrand stellte unter anderem die mechanischen Teile der ersten kommerziell betriebenen Straßenbahn-Triebwagen und -beiwagen derLokalbahn Mödling–Hinterbrühl (SB Tw 1–15) und derFrankfurt-Offenbacher Trambahn-Gesellschaft (FOTG) her. Dieelektrische Ausrüstung der Triebwagen der FOTG stammte vonSiemens & Halske.
1881 vernichtete ein Brand die Werkshallen; diese konnten aber bald wieder aufgebaut werden. 1889 wurde das Unternehmen in eineAktiengesellschaft umgewandelt und firmierte unterWaggonfabrik Aktien-Gesellschaft vorm. P. Herbrand & Cie., Köln-Ehrenfeld. Damals hatte das Unternehmen 480 Beschäftigte; zwei Jahre später waren es bereits 700. 1917 ging das Unternehmen in derLinke-Hofmann-Werke Aktiengesellschaft auf.
Bereits 1887 baute die Waggonfabrik von Herbrand akkubetriebene Straßenbahnwagen. DasSiegburger Kreisblatt berichtete am 20. April 1887 über die erste Probefahrt in Köln.
Durch die Verlagerung der benachbarten Eisenbahnstrecke auf einenDamm entfiel zwischen 1913 und 1923 der unmittelbare Gleisanschluss. 1928 wurden die Produktionsanlagen stillgelegt.