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Herbert Röhrig

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Herbert Röhrig (*4. März1903 inHannover; †7. April1977 ebenda)[1] war ein deutscherHeimatforscher,Jurist,Kaufmann undVorsitzender desNiedersächsischen Heimatbundes.[2]

Leben

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Geboren in Hannover zur Zeit desDeutschen Kaiserreichs als Sohn eines Kaufmanns, besuchte Herbert Röhrig das hannoverscheGoethe-Gymnasium[1] etwa zur gleichen Zeit wie der im selben Jahrgang geborene spätere SchauspielerTheo Lingen.[3] Röhrig aber machte schon als Schüler von sich reden, indem er – aus Protest gegen denpreußisch orientiertenGeschichtsunterricht eigene Artikel zu Themen aus derGeschichte der Stadt Hannover sowie der Geschichte etwa des ehemaligenKönigreichs Hannover in verschiedenen hannoverschenTageszeitungen veröffentlichte.[1]

Nach dem Abitur studierte RöhrigRechtswissenschaften an derChristian-Albrechts-Universität zu Kiel, derEberhard Karls Universität Tübingen sowie derGeorg-August-Universität Göttingen, wo er mit dem Titel einesDr. jur.[1] durch seine rechts- und staatswissenschaftlicheDissertationDas sächsisch-thüringische Strafrecht im 19. Jahrhundert schloss.[4]

Im Anschluss an sein Studium absolvierte Röhrig inHamburg eine kaufmännische Ausbildung in einem dortigen Industrieunternehmen.[1]

Nach dem Tod seines Vaters im Jahr 1930 übernahm Herbert Röhrig die bereits von seinem Großvater gegründeteFirmaW. Röhrig & Sohn,Großhandel für Farben und chemische Rohstoffe. Parallel dazu übernahm er zahlreicheEhrenämter in verschiedenenFachverbänden.[1] Bedeutung erlangte Röhrig jedoch vor allem durch seinen Einsatz für die Belange seinerHeimat, ihreNatur und Geschichte sowie die Heimatpflege.[1]

Nach derMachtergreifung durch dieNationalsozialisten erarbeitete Herbert Röhrig ab 1934 ein neues Konzept für das dann 1937 im ehemaligenPalais Simon wiedereröffneteHandels- und Industriemuseum (siehe dort) derIndustrie- und Handelskammer Hannover, als deren Mitglied er mehr als vier Jahrzehnte in derVollversammlung agierte.[1] Röhrig beantragte am 10. Juni 1937 die Aufnahme in dieNSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 4.495.769).[5]

Nach den Zerstörungen durch dieLuftangriffe auf Hannover imZweiten Weltkrieg war Herbert Röhrig schon im letzten Kriegsjahr einer der Mitbegründer der mit Genehmigung derBritischen Militärbehörden schon 1945 gegründetenAufbaugemeinschaft Hannover, zu derenVorsitzenden er später gewählt wurde. In dieser Funktion stritt Röhrig „[...] für einen bestmöglichen Wiederaufbau seiner Vaterstadt“. Zudem engagierte er sich in den 16 Jahren seiner Mitgliedschaft imEilenriedebeirat für die Erhaltung des hannoverschen Stadtwaldes.[1]

1956 bis 1975 hatte Herbert Röhrig den Vorsitz desNiedersächsischen Heimatbundes (NHB) inne, derDachorganisation der Heimatpflege in Niedersachsen. Parallel dazu führte er von 1958 und ebenfalls bis 1975 als Vorsitzender denKulturring Hannover.[1]

„[...] Als exzellenter Kenner des Landes [wurde Herbert Röhrig] zur zentralen Gestalt der niedersächsischen Heimatbewegung, ohne sich dem notwendigen Fortschritt zu verschließen“. Während er einerseits für die Heimatforschung auch durchLaien eintrat, verlieh er andererseits der Heimatpflege Profil, etwa mit der von ihm 1961 für die Jahresberichte eingeführten „Roten Mappe“, die sich zum „Markenzeichen“ des NHBs entwickelte. Zudem war er bekannt für seine historischen Sammlungen[6] und veröffentlichte selbst zahlreiche Schriften.[1]

Herbert Röhrig blieb in seiner hannoverschen Heimat verwurzelt, zeigte sich aber weltoffen und reiste viel. SeineBeisetzung erfolgte aufHoher See.[1]

Ehrungen

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Werke (Auswahl)

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  • Ostfriesland. Das Land um denUpstalsboom, Bremen: Friesen-Verlag, 1927
  • Tidde Winnenga. Eine Erzählung vom Dollarteinbruch, Leer-Ostfriesland: D. H. Zöpfs & Sohn, [1930]
  • Heilige Linien durch Ostfriesland (=Arbeiten zur Landeskunde und Wirtschaftsgeschichte Ostfrieslands, Heft 5), Aurich: A. H. F. Dunkmann, 1930
  • Das Handels- und Industrie-Museum zu Hannover. Was es will und wie es werden soll (=Wirtschaftsblatt Niedersachsen, Jahrgang 1934, Nummer 19/20), Hannover: Handels- und Industrie-Museum der Industrie- und Handelskammer zu Hannover, [1934]
  • Vom Schaffen und Wirken desHandelsvertreters, Hamburg: Hanseat. Verl. Ant., 1938
  • Wir Handelsvertreter und die vertretenen Firmen. Eine kaufmännische und menschliche Betrachtung. Hrsg. vom Forschungsverband für den Handelsvertreter-Handelsmaklerberuf, Braunschweig: Limbach, 1957
  • Hannover. Werden und Wachsen aus Landschaft und Lage, Hannover: Dorn (1958)
  • Johann Duve. Aufstieg und Untergang des ersten hannoverschen Unternehmers. In:Hannoversche Geschichtsblätter. Neue Folge 15 (1961), S. 225–280
  • Rettung vonRundlingen im HannoverschenWendland, mit der Beilage von Ernst Preising:Die Landschaft des Wendlandes und ihre Besonderheiten, aus:„Niedersachsen“. Zeitschrift für Heimat und Kultur. 1969, Heft 4, Hildesheim: Lax, 1969
  • Laßt den Bürgern ihre Eilenriede, aus:Zeitschrift Niedersachsen, 1971, Heft 3, Hrsg. vom Niedersächsischen Heimatbund e. V., Hannover, 1971
  • Klosterfonds undKlosterkammer, Hannover: SelbstverlagAlleehof 3, 1971

als Herausgeber:

  • Hannoversche Rotröcke in Griechenland. das Tagebuch des FähnrichsZehe in denTürkenkriegen 1685 - 1688 (=Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens, Bd. 84), Hildesheim: Lax, 1975

Zu den zahlreichen Schriften Röhrigs verzeichnet dieGottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek eine umfangreicheBibliographie.[2]

Literatur (Auswahl)

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  • H. J. Fricke:Herbert Röhrig 70 Jahre, in:Zeitschrift Niedersachsen, hrsg. vom Niedersächsischen Heimatbund, Ausgabe April 1973, S. 357f.
  • Georg Schnath:Dr. Herbert Röhrig, in:Zeitschrift Niedersachsen, hrsg. vom Niedersächsischen Heimatbund, Ausgabe April 1977, S. 42f.
  • Otto Wilhelm:Bibliographie von Niedersachsen und Bremen. Landeskunde und Landesentwicklung, Wirtschaft, Kultur, Staat, Teil 2:1962 bis 1965 (=Veröffentlichungen des Niedersächsischen Instituts für Landeskunde und Landesentwicklung an der Universität Göttingen, zugleichSchriften der Wirtschaftswissenschaftlichen Gesellschaft zum Studium Niedersachsens. Reihe A, 1, Bd. 90), Hildesheim: Lax in Kommission, 1968, S. 1647
  • Otto Wilhelm:Bibliographie von Niedersachsen und Bremen. Landeskunde und Landesentwicklung, Geschichte, Wirtschaft, Kultur, Staat, Teil 3:1966 bis 1970, Bd. 1–2 (=Veröffentlichungen des Niedersächsischen Instituts für Landeskunde und Landesentwicklung an der Universität Göttingen, zugleichSchriften der Wirtschaftswissenschaftlichen Gesellschaft zum Studium Niedersachsens. Reihe A, 1, Bd. 103, 1–2), bearbeitet mit Unterstützung der Niedersächsischen Landesbibliothek Hannover. Göttingen: Göttinger Tageblatt in Kommission, 1974, S. 3803
  • Reinhard Oberschelp (Bearb.):Niedersachsen-Bibliographie. Berichtsjahr 1908 bis 1970. Systematisches Gesamtverzeichnis, Bd. 5, Mainz-Kastel: Gaertner 1985, S. 293
  • N.N.:Niedersächsische Bibliographie. Hrsg.: Niedersächsische Landesbibliothek Hannover. Bd. 1–19. Berichtsjahr 1971 bis 1999. Hildesheim: Lax (Bd. 8 ff.: Hameln: CW Niemeyer) 1974–2004, S. 3212

Weblinks

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Anmerkungen

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  1. Davon abweichend nennt die Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek in ihrer online-DatenbankNiedersächsische Personen (siehe dort, Neueingabe erforderlich) an Stelle der Ehrenmitgliedschaft in der IHK ab 1973 diejenige im Niedersächsischen Heimatbund

Einzelnachweise

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  1. abcdefghijklmWaldemar R. Röhrbein:Röhrig, Herbert, in:Hannoversches Biographisches Lexikon, S. 298f.;Vorschau überGoogle-Bücher
  2. abcdefRöhrig, Herbert (Memento desOriginals vom 31. Juli 2017 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/gwlb.de in derDatenbankNiedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek in der Version vom 24. November 2014
  3. Sandy Apelt: Herbert Röhrig. Tabellarischer Lebenslauf imLeMO (DHM undHdG)
  4. Vergleichedie Angaben derDeutschen Nationalbibliothek
  5. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/35281554
  6. Niederdeutsches Heimatblatt:Seltenes Schiffsdokument gestiftet In: Blatt Nr. 231 vom März 1969, S. 3, abgerufen am 23. Februar 2017
Personendaten
NAMERöhrig, Herbert
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Heimatforscher, Jurist, Kaufmann und Vorsitzender des Niedersächsischen Heimatbundes
GEBURTSDATUM4. März 1903
GEBURTSORTHannover
STERBEDATUM7. April 1977
STERBEORTHannover
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