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Herbert A. Simon

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Herbert A. Simon (Gemälde vonRichard Rappaport)
Simon (links) in einer Schachpartie gegenAllen Newell um 1958

Herbert Alexander Simon (*15. Juni1916 inMilwaukee,Wisconsin; †9. Februar2001 inPittsburgh,Pennsylvania) war einUS-amerikanischerSozialwissenschaftler. Im Jahr 1978 erhielt er denAlfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften„für seine bahnbrechende Erforschung der Entscheidungsprozesse in Wirtschaftsorganisationen“.

Leben

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Simon war Sohn deutschstämmiger Eltern. Sein Vater Arthur Simon, einElektroingenieur (TH Darmstadt), war 1903 ausEbersheim in die USA ausgewandert; seine Mutter Edna Marguerite Merkel, eine Pianistin, hatte Vorfahren inPrag undKöln. Nach der Ausbildung an einerHigh School strebte er dem Vorbild eines Onkels, einem Sozialwissenschaftler, nach und studierte ab 1933 inChicago Sozialwissenschaften mit mathematischem Schwerpunkt; er strebte an, die Gesellschaftswissenschaft durch eine analytische und systematische Basis zu stützen. 1936 schloss er sein Studium ab und war bis 1939 als Forschungsassistent in der Stadtverwaltung und von 1939 bis 1942 als Leiter einer Forschungsgruppe an derUniversität Berkeley tätig. Sein Thema waren bereits seit seiner Universitätszeit die Entscheidungsfindungsprozesse in Organisationen. Parallel zu seiner Zeit in Berkeleypromovierte er an derUniversity of Chicago überEntscheidungsfindung in Verwaltungsorganisationen.

Simon trat 1942 in Chicago amIllinois Institute of Technology eine Stelle alsPolitologe an, wobei er parallel Kontakte zu Ökonomen (u. a.Milton Friedman) an der University of Chicago aufbaute und Vorlesungen inWirtschaftswissenschaften hörte. Zu seiner mathematisch-sozialwissenschaftlichen Ausrichtung kam nun eine fundierte Ausbildung in Wirtschaftswissenschaften. Seit 1949 baute er gemeinsam mit anderen Wissenschaftlern amCarnegie Institute of Technology einen Aufbaustudiengang für Industrieverwaltung auf. Außerdem war er Mitglied der Kommission, die für die Koordination desMarshall-Plans verantwortlich war.

Das ursprüngliche Forschungsgebiet der Entscheidungsfindung innerhalb von Organisationen hatte Simon nie ganz verworfen. Das Thema beschäftigte ihn kontinuierlich über die nächsten Jahrzehnte, ohne dass er seine normale Lehrtätigkeit aufgab.[1] Seit 1954 erforschte Simon diese Prozesse mit Hilfe vonComputersimulationen, und er entwickelte 1956 mitAllen Newell denLogical Theorist. Dieses Programm war erstmals dazu in der Lage, eine Menge von logischenTheoremen zu beweisen. Konkret führte der Logical Theorist den Beweis von 38 Theoremen aus denPrincipia Mathematica vonBertrand Russell undAlfred North Whitehead. Dieses Ergebnis war ein Meilenstein derkünstlichen Intelligenz, da gezeigt wurde, dass Programme zu Aktionen fähig sind, für die ein MenschIntelligenz braucht. Ein weiterer wichtiger Schritt hin zum maschinellenProblemlösen war die ebenfalls mit Newell entwickelte SoftwareGeneral Problem Solver (allgemeiner Problemlöser). 1959 wurde Simon in dieAmerican Academy of Arts and Sciences sowie dieAmerican Philosophical Society[2] gewählt, 1967 in dieNational Academy of Sciences.

Daneben war er zwischen 1968 und 1971 im wissenschaftlichen Beraterstab der PräsidentenJohnson undNixon tätig.

Privates

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Simon war seit 1937 mit Dorothea Pye verheiratet. Das Paar hatte drei Kinder.Im Februar 2001 starb Simon im Alter von 84 Jahren in Pittsburgh, Pennsylvania.

Auszeichnungen

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Siehe auch

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Veröffentlichungen

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  • Administrative Behavior. A Study of Decision-Making Processes in Administrative Organizations. New York/London 1947
    • Das Verwaltungshandeln. Eine Untersuchung der Entscheidungsvorgänge in Behörden und privaten Unternehmen. Mit einem Vorwort vonChester I. Barnard. Kohlhammer, Stuttgart 1955; Übersetzung der 3. Auflage:Entscheidungsverhalten in Organisationen. Eine Untersuchung von Entscheidungsprozessen in Management und Verwaltung. Verlag Moderne Industrie, Landsberg 1981,ISBN 3-478-39260-8
  • mitJames G. March:Organizations. 1958; Blackwell, Malden (Mass.) 1993,ISBN 0-631-18631-X
    • Organisation und Individuum. Menschliches Verhalten in Organisationen. Betriebswirtschaftlicher Verlag Gabler, Wiesbaden 1976,ISBN 3-409-38211-9
  • The Shape of Automation: for Men and Management. Evanston, New York 1965
    • Perspektiven der Automation für Entscheider. Schnelle, Quickborn 1966
  • The Sciences of the Artificial. The MIT Press, Cambridge (MA) 1969
  • Reason in Human Affairs. Stanford University Press, 1983
    • Homo rationalis. Die Vernunft im menschlichen Leben. Campus-Verlag, Frankfurt/New York 1993,ISBN 3-593-34846-2
  • Models of my life. Basic Books, New York 1991,ISBN 0-465-04640-1

Literatur

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Weblinks

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Commons: Herbert Simon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Theories of Decision-Making in Economics and Behavioral Science. In: American Economic Review, 49 (1959), S. 253–283.
  2. Member History: Herbert A. Simon. American Philosophical Society, abgerufen am 26. Dezember 2018. 
Träger desTuring Awards

1966:Perlis |1967:Wilkes |1968:Hamming |1969:Minsky |1970:Wilkinson |1971:McCarthy |1972:Dijkstra |1973:Bachman |1974:Knuth |1975:Newell,Simon |1976:Rabin,Scott |1977:Backus |1978:Floyd |1979:Iverson |1980:Hoare |1981:Codd |1982:Cook |1983:Thompson,Ritchie |1984:Wirth |1985:Karp |1986:Hopcroft,Tarjan |1987:Cocke |1988:Sutherland |1989:Kahan |1990:Corbató |1991:Milner |1992:Lampson |1993:Hartmanis,Stearns |1994:Feigenbaum,Reddy |1995:Blum |1996:Pnueli |1997:Engelbart |1998:Gray |1999:Brooks |2000:Yao |2001:Dahl,Nygaard |2002:Rivest,Shamir,Adleman |2003:Kay |2004:Cerf,Kahn |2005:Naur |2006:Allen |2007:Clarke,Emerson,Sifakis |2008:Liskov |2009:Thacker |2010:Valiant |2011:Pearl |2012:Micali,Goldwasser |2013:Lamport |2014:Stonebraker |2015:Diffie,Hellman |2016:Berners-Lee |2017:Hennessy,Patterson |2018:Hinton,LeCun,Bengio |2019:Catmull,Hanrahan |2020:Aho,Ullman |2021:Dongarra |2022:Metcalfe |2023:Wigderson |2024:Barto,Sutton

Träger des Alfred-Nobel-Gedächtnispreises für Wirtschaftswissenschaften

1969: Ragnar A. K. Frisch,Jan Tinbergen |1970: Paul A. Samuelson |1971: Simon S. Kuznets |1972: John R. Hicks,Kenneth J. Arrow |1973: Wassily Leontief |1974: Gunnar Myrdal,Friedrich August von Hayek |1975: Leonid W. Kantorowitsch,Tjalling C. Koopmans |1976: Milton Friedman |1977: Bertil Ohlin,James E. Meade |1978: Herbert A. Simon |1979: Theodore W. Schultz,Sir Arthur Lewis |1980: Lawrence R. Klein |1981: James Tobin |1982: George J. Stigler |1983: Gérard Debreu |1984: Richard Stone |1985: Franco Modigliani |1986: James M. Buchanan Jr. |1987: Robert M. Solow |1988: Maurice Allais |1989: Trygve Haavelmo |1990: Harry M. Markowitz,Merton H. Miller,William F. Sharpe |1991: Ronald H. Coase |1992: Gary S. Becker |1993: Robert W. Fogel,Douglass C. North |1994: John C. Harsanyi,John F. Nash Jr.,Reinhard Selten |1995: Robert E. Lucas |1996: James A. Mirrlees,William Vickrey |1997: Robert C. Merton,Myron S. Scholes |1998: Amartya Sen |1999: Robert A. Mundell |2000: James J. Heckman,Daniel L. McFadden |2001: George A. Akerlof,A. Michael Spence,Joseph E. Stiglitz |2002: Daniel Kahneman,Vernon L. Smith |2003: Robert F. Engle III,Clive W. J. Granger |2004: Finn E. Kydland,Edward C. Prescott |2005: Robert J. Aumann,Thomas C. Schelling |2006: Edmund S. Phelps |2007: Leonid Hurwicz,Eric S. Maskin,Roger B. Myerson |2008: Paul Krugman |2009: Elinor Ostrom,Oliver E. Williamson |2010: Peter A. Diamond,Dale T. Mortensen,Christopher A. Pissarides |2011: Thomas J. Sargent,Christopher A. Sims |2012: Alvin E. Roth,Lloyd S. Shapley |2013: Eugene F. Fama,Lars Peter Hansen,Robert J. Shiller |2014: Jean Tirole |2015: Angus Deaton |2016: Oliver Hart,Bengt Holmström |2017: Richard H. Thaler |2018: William D. Nordhaus,Paul Romer |2019: Abhijit Banerjee,Esther Duflo,Michael Kremer |2020: Paul Milgrom,Robert B. Wilson |2021: David Card,Joshua Angrist,Guido Imbens |2022: Ben Bernanke,Douglas W. Diamond,Philip Dybvig |2023: Claudia Goldin |2024: Daron Acemoğlu,Simon Johnson,James A. Robinson |2025: Joel Mokyr,Philippe Aghion,Peter Howitt

Personendaten
NAMESimon, Herbert A.
ALTERNATIVNAMENSimon, Herbert Alexander (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNGUS-amerikanischer Sozialwissenschaftler, Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften
GEBURTSDATUM15. Juni 1916
GEBURTSORTMilwaukee,Wisconsin
STERBEDATUM9. Februar 2001
STERBEORTPittsburgh,Pennsylvania
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