| Hengstpass | |||
|---|---|---|---|
| Himmelsrichtung | West | Ost | |
| Passhöhe | 985 m ü. A. | ||
| Bundesland | Oberösterreich | ||
| Wasserscheide | Dambach →Teichl →Steyr | Rotkreuzbach →Laussabach →Enns | |
| Talorte | Windischgarsten | Oberlaussa | |
| Ausbau | Landesstraße L 550 | ||
| Gebirge | Reichraminger Hintergebirge/Haller Mauern | ||
| Karte | |||
| Koordinaten | 47° 42′ 1″ N,14° 26′ 28″ O47.70027777777814.441111111111985Koordinaten:47° 42′ 1″ N,14° 26′ 28″ O | ||
DerHengstpass ist ein Gebirgspass in deroberösterreichischen GemeindeRosenau am Hengstpaß an der Grenze zurSteiermark. Er trennt dasReichraminger Hintergebirge (Oberösterreichische Voralpen) von denHaller Mauern (Ennstaler Alpen). Der Passübergang ist alsLandesstraße L 550 ausgebaut und verbindet die OrteWindischgarsten und Rosenau am Hengstpaß mit den teils in der Steiermark, teils in Oberösterreich liegenden OrtenOberlaussa undUnterlaussa und der steirischen MarktgemeindeAltenmarkt.
Über den Hengstpass verläuft dieWasserscheide zwischen demDambach im Westen, der über dieTeichl in dieSteyr entwässert, und dem Rotkreuzbach im Osten, der über denLaussabach in dieEnns fließt. Der tiefste Punkt der Wasserscheide weist eine Höhe von964 m ü. A. auf und findet sich bei derEgglalm.[1]Diese wurde bis zur Neutrassierung des Hengstpassstraße als Passstation mit Wirts- und Posthaus genutzt.[2]Die Egglalm wird heute durch einen Güterweg erschlossen. Die heutige Landesstraße führt nicht mehr über die ehemaligeHengstpasshöhe, sondern über einen östlich gelegenen Nebenpass, und erreicht dabei eine Höhe von985 m ü. A.[1]
Die alte Hengstpassstraße hatte seit dem 16. Jahrhundert große Bedeutung für denProviant- undEisentransport. Während das Eisen aus dem Ennstal zur Weiterverarbeitung ins Garstner-,Krems- undSteyrtal transportiert wurde, wurden in umgekehrter Richtung die Eisenarbeiter mit Lebensmitteln versorgt. Am Pass wurden dabei für die Fuhrleute gegen Bezahlung Hengste bereitgestellt, um deren Zugtiere schonen zu können.[3]
Durch die topographische Lage kommt es im Winter oft zu ergiebigen Schneefällen, die es kurzzeitig unmöglich machen, die Passstraße zu benützen. Aufgrund der mittlerweile hohen touristischen Bedeutung wird die Straße aber schnell geräumt. Im Bereich der Gemeinde Rosenau wurden zweiLawinengalerien über die Straße errichtet.
Erst 2008 wurde eine Stromleitung entlang des Passes gebaut, um die zahlreichen Gebäude ganzjährig mit Strom zu versorgen.
Im November 2015 wurde mittels Helikopter am Fuß des Mitterbergs – sein Gipfel liegt gut fünf Kilometer südlich des Passes – auf 1400 m Seehöhe ein 43 m hoher dreikantiger Gitterrohrmast als Sender für Mobiltelefonie (mit LTE 800) aufgestellt,[4] womit das Gebiet des Passes seit Einführung von GSM erstmals mit Mobilfunk versorgt wird. Die westlich nahe gelegene Gemeinde Rosenau und Blaulichtorganisationen unterstützten das Ansuchen des NetzbetreibersA1 um Errichtung dieses Senders im Naturschutzgebiet.[5]
Bekannt ist das Passgebiet als beliebte Wanderregion mit zahlreichen bewirtschafteten Almen und Gasthäusern. Sowohl im Sommer als auch im Winter stehen unzählige Möglichkeiten für Wander-, Ski- und Radtouren zur Verfügung. Beschildert sind unter anderem ein Almenrundwanderweg von derPuglalm ausgehend sowie ein Wanderweg von der Peterbauernalm zur Schoberbauernalm. Gut besucht ist auch der Klettergarten an derKampermauer (1394 m,Lage47.69083333333314.4891666666671394). Der Pass grenzt an den südlichen Rand desNationalparks Kalkalpen.
Nahe der Passhöhe gibt es im BereichZickerreith einen Parkplatz, von dem aus es möglich ist, Wanderungen in den Nationalpark durchzuführen. Ein beliebtes Wanderziel ist hier vor allem derWasserklotz (1505 m,Lage47.72111111111114.4811111111111505), von dem man sowohl RichtungWindischgarsten undTotes Gebirge als auch weit in den Nationalpark und darüber hinaus blicken kann.
Die Hütte befindet sich direkt auf der 985 m hohen Passhöhe. Errichtet wurde sie von der Nationalpark O.ö. Kalkalpen Service Ges.m.b.H. und im August 2009 eröffnet. Sie dient einerseits als Informations- und Servicestelle und anderseits als Selbstversorgerhütte für Gruppen. Dabei stehen 2 Bettenlager für je 10 Personen und ein Zweibettzimmer zur Verfügung.