Hemel Hempstead
Hemel Hempstead | ||
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Staat: | Vereinigtes Konigreich![]() | |
Koordinaten | 51° 45′ N,0° 28′ W51.7526-0.4692Koordinaten:51° 45′ N,0° 28′ W | |
Traditionelle Grafschaft | County of Hertford | |
Einwohner | 95.961 | |
Verwaltung | ||
Post town | HEMEL HEMPSTEAD | |
Postleitzahlenabschnitt | HP1, HP2, HP3 | |
Vorwahl | 01442 | |
Landesteil | England | |
Region | East of England | |
Shire county | Hertfordshire | |
District | Dacorum | |
Britisches Parlament | Hemel Hempstead | |
Hemel Hempstead ist eine Stadt in derenglischen GrafschaftHertfordshire und Verwaltungssitz des BezirksDacorum. Sie existiert als Siedlung seit dem8. Jahrhundert. In der Stadt leben 95.960 (Stand 2021) Einwohner.[1] Am 11. Dezember 2005 ereignete sich in dem TreibstofflagerBuncefield Depot nahe der Stadt eine schwere Explosion, die Hemel Hempstead in die internationalen Schlagzeilen brachte.
Geographie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Hemel Hempstead (örtlich auchHemel genannt) liegt zwischen den FlüssenGade undBulbourne ca. 43 Kilometer nordwestlich des Londoner Stadtzentrums. Die „West Coast Main Line“ vonLondon nach denMidlands geht durch den Bahnhof von Hemel Hempstead. Quer dazu verläuft derGrand-Union-Kanal. Diese beiden Verbindungen sowie auch die FernstraßeA41 folgen dem natürlichen Verlauf des Bulbourne-Tals. Hemel Hempstead ist im Osten auch mit derMotorway M1 verbunden. DieMotorway M25 liegt einige Meilen südlich der Stadt. Im Norden und Westen finden sich einige Dörfer und Wälder verstreut. Im Süden befindet sichWatford und im OstenSt Albans.
Herkunft des Namens
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der Name wird auf den EintragHamelamesede aus demDomesday Book zurückgeführt. Im Laufe der Zeit wurde darausHamelhamsted.Hemel geht wahrscheinlich aufHaemele zurück, den Namen eines Landbesitzers in der Gegend aus dem 8. Jahrhundert. Es wird vermutet, dassHempstead vonHomestead (Heimatstadt) kommt.
Flughafen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Vier Kilometer südwestlich von Hemel Hempstead liegt der früher alsRAF Bovingdon genutzte ehemalige Militärflugplatz, der teilweise auch alsRAF Hemel Hempstead bezeichnet wurde.
Ab 1947 wurde der nunmehr zivile Flughafen Bovingdon durch mehrere Fluggesellschaften für Wartung (wieBritish Overseas Airways Corporation (BOAC) undBritish European Airways (BEA)) oder auch als Basis ihres Betriebs genutzt, wie beispielsweise durchBritish Eagle International Airlines von 1948 bis 1952.
Auch andere Fluggesellschaften wie Air Charter (ab 1947) wurden dort gegründet oder verlegten ihren Sitz nach Bovingdon wie Air Contractors (1948 bis 1949), Air Freight (1947 bis 1953), British American Air Services (ab 1947), British Nederland Air Services (ab 1948), Lancashire Aircraft Corporation (ab 1947), Skyways (ab 1952), Trans World Charter (Mai 1948 bis Dezember 1951) und World Air Freight (1948 bis April 1950).[2]
Auch als Frachtflughafen wurde der Flughafen populär, z. B. bei Air Transport Charter aus Jersey, die Gemüse aus Italien und Frankreich für den Bedarf in London einflog sowie Blue-line Airways und die französischeTransports Aériens Intercontinentaux (TAI). Ab Januar 1949 wurde durch die französischeCompagnie Air Transport ein täglicher Flug von Caen nach Bovingdon durchgeführt, bei dem im Auftrag der französischenCamembert-Export-Vereinigung mit Frachtern des TypsBristol 170 jeweils rund fünf Tonnen dieses Käses transportiert wurden. Dieser Betrieb wurde scherzhaft als „Camembert-Luftbrücke“ bezeichnet.
Hunting-Clan Air Transport betrieb einen Liniendienst nachNewcastle upon Tyne sowie militärische Charterflüge nach Westafrika und nutzte Bovingdon noch bis 1954 als Wartungsbasis.[3]
Von 1951 bis 1962 nutzte auch dieUnited States Air Force (USAF) den Flugplatz, auch als Transitpunkt für Flüge in die USA. Die Royal Air Force stationierte in den 1960er Jahren verschiedene Typen vonVerbindungsflugzeugen in Bovingdon.
Im Jahr 1972 wurde der Flugplatz durch das Verteidigungsministerium geschlossen.[4] Allerdings fanden auch danach noch zeitweise Aktivitäten mit Leichtflugzeugen statt.
Tanklagerbrand
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In den frühen Morgenstunden des 11. Dezember 2005 geriet dasBuncefield Depot in der Nähe der Autobahn M1 in Brand. Ursache war eine defekte Füllstandsanzeige bei einem der Tanks, der die Nacht hindurch aus einerPipeline nachgefüllt worden war. Sie zeigte ab einem gewissen Zeitpunkt keine Veränderung des Füllstands mehr an, obwohl die Pumpen weiterhin füllten. Das führte zu einer Überfüllung mit langsamem Austreten von Treibstoff am Überlauf einer Überfüll-Sicherung. Durch Verwirbelungen kam es offenbar zu einer Selbstzündung von Dämpfen, wodurch der Inhalt des ersten Tanks entzündet wurde. Er barst mit einer gewaltigen Explosion, die weitere Explosionen auslöste. Insgesamt gerieten sukzessive 20 Tanks in Brand. Es war einer der größten Brände in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Personenschäden hielten sich in Grenzen, es gab drei Schwerverletzte. Dagegen waren die Verunreinigungen von Luft, Wasser und Boden massiv, auch gesundheitliche Spätfolgen sind nicht auszuschließen.[5]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Wilfrid Le Gros Clark (1895–1971), Anatom, Primatologe und Paläoanthropologe
- William George Hill (1940–2021), Genetiker
- Elaine Taylor (* 1943), Schauspielerin
- Ian Crafford (* 1944), Filmeditor
- Ian Banbury (* 1957), Radsportler
- Claire Skinner (* 1965), Schauspielerin
- Steven Wilson (* 1967), Musiker und Musikproduzent
- Mark Sanger (* 1974), Filmeditor
- Luke Donald (* 1977), Profigolfer
- Anthony Davidson (* 1979), Formel-1-Rennfahrer
- Lee Grant (* 1983), Fußballtorhüter
- Chris Eagles (* 1985), Fußballspieler
- Tom Hitchcock (* 1992), Fußballspieler
- Calaum Jahraldo-Martin (* 1993), antiguanischer Fußballspieler
- Max Whitlock (* 1993), Kunstturner
- Charlotte Bankes (* 1995), französisch-britische Snowboarderin
- Katy Dunne (* 1995), Tennisspielerin
- Harry Winks (* 1996), Fußballspieler
- Sheyi Ojo (* 1997), englisch-nigerianischer Fußballspieler
- Anna Henderson (* 1998), Radrennfahrerin
- Tom Walsh (* 1999), Squashspieler
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑East of England (Großbritannien): Grafschaften und Bezirke & Orte - Einwohnerzahlen, Grafiken und Karte. Abgerufen am 28. August 2024.
- ↑Maurice J. Wickstead:Airlines of the British Isles since 1919. Air-Britain (Historians) Ltd., Staplefield, W Sussex 2014,ISBN 978-0-85130-456-4.
- ↑Maurice J. Wickstead:Airlines of the British Isles since 1919. Air-Britain (Historians) Ltd., Staplefield, W Sussex 2014,ISBN 978-0-85130-456-4, S. 263–265.
- ↑Air Authority – A History of RAF Organisation (englisch), abgerufen am 28. August 2024.
- ↑Webseite der Regierung zum Untersuchungsbericht (Memento desOriginals vom 3. September 2007 imInternet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.buncefieldinvestigation.gov.uk