Hellabrunn
Hellabrunn (alte SchreibweisenHellenbrun,Hellenprun,Hellbrun,Hellbronn) war der Name einesEinzelgehöfts der früheren GemeindeGiesing, die am 1. Oktober 1854 in diebayerischeLandeshauptstadtMünchen eingemeindet wurde. Das Einzelgehöft lag unmittelbar südlich vonSiebenbrunn. ImOrtschaftenverzeichnis des Königreichs Bayern von 1876 ist die Einzelsiedlung mit zwei Gebäuden und zwei Einwohnern nachgewiesen (Stand der Volkszählung am 1. Dezember 1875).[1]
Das Gebiet gehört zum heutigen StadtteilHarlaching (Stadtbezirksteil Siebenbrunn des StadtbezirksUntergiesing-Harlaching).Heute wird der Name gebraucht, um den dort gelegenen MünchnerTierpark Hellabrunn zu bezeichnen (nicht zu verwechseln mit demTiergarten Hellbrunn inSalzburg).
Die erste schriftliche Erwähnung des Ortes unter diesem Namen datiert vom 20. März 1754, an jenem Tag wurde das damalige Gut von Franz Anton von Paur in derGiesinger Au zu einem adeligen Sitz erhoben. Der Name bedeutetHeller Brunnen oderklares Wasser, Namen dieser Art waren imBarock fürSchlösser beliebt (Fontainebleau,Clairfontaine), wie auch beim benachbartenSiebenbrunn. Den inhaltsgleichen Namen führt das für seineWasserspiele berühmteSchloss Hellbrunn inSalzburg, das von 1612 bis 1619 erbaut wurde. Der Name ist wahrscheinlich eine Anspielung auf die Wasserspiele in den barocken Parkanlagen der Schlösser auf der Hangkante oberhalb der Flussauen, beispielsweise endeten die Wasserfälle des SchlossgartensHarlaching am Fuß des Berges in 25Fontänen. Eher unwahrscheinlich ist die Herkunft des Namens als Hinweis auf eine aus demIsarhang sprudelnde helle Quelle, obgleich in der Gegend mehrere kleine Quellen entspringen, keine von diesen ist jedoch ungewöhnlich klar oder sonst auffällig. Ab 1812 taucht der Name auch imTopographischenAtlas von Bayern auf. Bei der Gemeindebildung 1818 wurdeHellbrun Teil der Gemeinde Harlaching, später wurde es mit dieser für einige Zeit(Ober-)Giesing zugeschlagen. Am 1. Oktober 1854 wurde Hellabrunn, das zur Gemeinde Giesing gehörte, nach München umgegliedert.[2]
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Koenigreichs Bayern … mit einem General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Decbr. 1875 bearbeitet vom kgl. Statistischen Bureau in München, München, 1876, Spalte 4
- ↑Wilhelm Volkert (Hrsg.):Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C.H.Beck’sche Verlagsbuchhandlung, München 1983,ISBN 3-406-09669-7,S. 601.
48.09722222222211.554166666667Koordinaten:48° 5′ 50″ N,11° 33′ 15″ O