Heldrungen
Heldrungen Stadt und LandgemeindeAn der Schmücke | |
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Koordinaten: | 51° 18′ N,11° 13′ O51.30138888888911.216666666667128Koordinaten:51° 18′ 5″ N,11° 13′ 0″ O |
Höhe: | 128 m |
Fläche: | 23,27 km² |
Einwohner: | 2139 (31. Dez. 2018) |
Bevölkerungsdichte: | 92 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 2019 |
Postleitzahl: | 06577 |
Vorwahl: | 034673 |

Heldrungen ist ein Ortsteil der Stadt und LandgemeindeAn der Schmücke imthüringischenKyffhäuserkreis. Die Stadt wird von derFestung Heldrungen beherrscht, einerFestung mit Wassergraben und vierBastionen.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Im Jahre 777 wurde Heldrungen erstmals urkundlich erwähnt.
- ImBauernkrieg nach der Schlacht beiBad Frankenhausen wurde im Jahre 1525Thomas Müntzer gefangen genommen und in Heldrungen inhaftiert. Hier verfasste er seine letzten Schriften.
- Das Stadtrecht wurde durch KaiserKarl V. am 10. August 1530 verliehen.
- 1841 erhielt Heldrungen seine Magistratsverfassung.
- Während desZweiten Weltkrieges musstenKriegsgefangene ausFrankreich,Polen und derSowjetunion Zwangsarbeit in der lokalen Landwirtschaft verrichten.[1]
Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Braunsroda b. Heldrungen eingegliedert.
Am 1. Januar 2019 schlossen sich die Landstadt Heldrungen und die GemeindenBretleben,Gorsleben,Hauteroda,Hemleben undOldisleben zur neuen Stadt und Landgemeinde An der Schmücke zusammen. Die Landstadt Heldrungen war Sitz derVerwaltungsgemeinschaft An der Schmücke. Zur Landstadt Heldrungen gehörten die beiden Stadtteile Am Bahnhof undBraunsroda.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Entwicklung der Einwohnerzahl(31. Dezember):Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik
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Politik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ehemaliger Stadtrat
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Kommunalwahl 2014 zum letzten Stadtrat ergab diese Sitzverteilung:
- Bürger für Heldrungen: 5 Sitze
- CDU: 4 Sitze
- SPD: 3 Sitze
- DIE LINKE: 2 Sitze
Ehemaliger Bürgermeister
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Juni 2016 wurde Norbert Enke im zweiten Wahlgang im Amt bestätigt.[2] Er war bis zur Auflösung der Stadt im Amt.
Wappen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „In Blau ein doppelschwänziger gekrönter goldener Löwe, überdeckt von einem rot-silberngeschachten Schrägrechtsbalken.“
In der Literatur finden sich zwei Varianten des Stadtwappens von Heldrungen: 1. Otto Hupp, Deutsche Ortswappen, zeigt auf goldenem Grund einen schwarzen, rotbewehrten Löwen, überdeckt von einem silber-rot geschachten Schräglinksbalken. Erläuternd fügt Hupp hinzu, dass es sich hierbei um das Wappen der alten Herren von Heldrungen handele. 2. C. Sagittarius, Geschichte der thüringischen Herrschaft Heldrungen, beschreibt das Wappen der Herren von Heldrungen wie folgt: „… ein gelber aufgerichteter vor sich sehender Löwe, über welchem ein quer- oder gelehnter Balken über Eck mit roth und weiß, schachweise verändert, gezogen im blauen Felde, …. In dieser Form führten es auch die Grafen von Mansfeld im dritten Feld ihres Wappens. Sie waren 1479 in den Besitz der Herrschaft Heldrungen gelangt.“[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bauwerke
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Festung Heldrungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Geschichte derSchloss- und Festungsanlage Heldrungen reicht bis in das Jahr 1217 zurück, die eigentliche Wasserburg wurde von 1512 bis 1519 errichtet. Nach nahezu vollständiger Zerstörung in den Jahren 1664 bis 1668 wurde sie mit einer Wehranlage versehen. Innerhalb der Festung wurdeThomas Müntzer nach seinerNiederlage beiBad Frankenhausen im sogenannten Müntzer-Turm festgehalten und gefoltert. Seit 1975 befand sich dort eine Gedenkstätte, die nach 1990 beseitigt wurde. Ab 1997 wurden Teile der historischen Wallanlage restauriert. Auf dem Gelände der Wasserburg gibt es seit den 1970er Jahren eine Jugendherberge und ein Café. Im Jahr 2010 wurden für die Erhaltung und Modernisierung der Burganlage 3,75 Mio. Euro Fördermittel vom Thüringer Bauministerium bereitgestellt. Der DJH Landesverband Thüringen e.V. investierte gut 1,6 Mio. in die Sanierung und Modernisierung der Jugendherberge mit 130 Betten. Sie gehört nach der Fertigstellung zu den modernsten Jugendherbergen in Deutschland.[4]
Rathaus
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Rathaus wurde zwischen 1900 und 1901 erbaut. Baumeister war der ArchitektFriedrich Fahro ausHalle (Saale).
Kirchen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die KircheSt. Wigbert stammt aus dem späten 17. Jahrhundert.
DieGolgatha-Kirche an der Zufahrt zur Festung gehört derSelbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) an.
Naturschwimmbad Heldrungen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Am westlichen Ortsrand befindet sich amOldislebener Weg auf einem Teilgelände einer noch teilaktiven Kiesgrube befindet dasNaturschwimmbad Heldrungen mit 5-m-Sprungturm, einem Textil- und einem FKK-Bereich. Gastronomie, Beachvolleyball, kostenlose Parkplätze sowie ein Eltern-Kind-Bereich mit Spielplatz zählen weiterhin zu den Angeboten dieses Naturschwimmbades.[5]
Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Fernverkehrsstraßen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Seit Dezember 2008 ist Heldrungen an dieBundesautobahn 71 angeschlossen. Im weiteren Verlauf führt die A 71 (vollständige Freigabe im September 2015) in Richtung Süden durch denSchmücketunnel überErfurt und Suhl nachSchweinfurt und in Richtung Norden nachSangerhausen.
Weiterhin verlief dieBundesstraße 86 von Hettstedt über Sangerhausen in Richtung Straußfurt durch das Stadtgebiet, diese wurde 2013 in südliche Richtung und 2015 in nördliche Richtung zur Landesstraße abgestuft. Südlich der Stadt verläuft durch dieThüringer Pforte dieBundesstraße 85 (Berga – Passau). Seit 2010 entlastet eine Umgehungsstraße die Stadt, diese beginnt nördlich am Abzweig nach Braunsroda, umfährt die Stadt nordwestlich und mündet westlich zwischen der Kernstadt und dem Ortsteil „Am Bahnhof“ in die Bestandstrecke, die ehemalige B 86.
Bahn
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Heldrungen erhielt im Jahre 1881 Anschluss an dieBahnstrecke Sangerhausen–Erfurt. Der Bahnhof befindet sich etwa 2 km westlich der Stadt im Ortsteil „Am Bahnhof“, der in den 1960ern und 1970ern errichtet wurde. Im heutigen Personenverkehr befahren derRegionalexpress 10 (Magdeburg–Erfurt) und dieRegionalbahn 59 (Sangerhausen–Erfurt) die Strecke. Beide verkehren im 120-Minuten-Takt, so dass sich insgesamt ein Stundentakt ergibt.[6]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Hartmann von Heldrungen (um 1210–1282), Kreuzritter, ab 1274Hochmeister des Deutschen Ordens
- Peter Ernst I. von Mansfeld (1517–1604), Feldmarschall der spanischen Armee
- Gottlob Ernst Schulze (1761–1833), Philosoph
- Johann Anton Wilhelm Geßner (1771–1830), Philosoph, Hauslehrer in Heldrungen
- Friedrich Albert Gebhard (1781–1861), russischer Schauspieler und Dramatiker
- Amalie Marschner (1794–1883), Frauenrechtlerin und Pädagogin
- Eduard von Broizem (1798–1872), Ministerialbeamter in Sachsen
- Gustav Hofmeier (1826–1893), evangelisch-lutherischer Geistlicher
- Werner Elert (1885–1954), evangelisch-lutherischer Theologe
- Rudolf Große (1924–2017), Sprachwissenschaftler
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Martin Zeiller:Heldrungen. In:Matthäus Merian (Hrsg.):Topographia Superioris Saxoniae, Thuringiae, Misniae et Lusatiae (= Topographia Germaniae.Band 12). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1650,S. 103 (Volltext [Wikisource]).
- Helge Wittmann; Heimatverein Schloss Heldrungen; Heldrungen:Festschrift anlässlich des Jubiläums 475 Jahre Stadtrecht Heldrungen Petersberg Imhof 2005,ISBN 978-3-86568-075-4.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Aus der Burg- und Zwiebelstadt (Memento vom 17. September 2019 imInternet Archive)
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Thüringer Verband der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933-1945 (Hg.): Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933-1945, Reihe: Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thüringen, Erfurt 2003, S. 171,ISBN 3-88864-343-0
- ↑Grit Pommer: Norbert Enke und Susann Weber gewinnen Stichwahlen in Heldrungen und Oberheldrungen. In: Thüringer Allgemeine. 19. Juni 2016, abgerufen am 16. März 2024.
- ↑Neues Thüringer Wappenbuch Band 2 Seite 27; Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft Thüringen e. V. 1998,ISBN 3-9804487-2-X
- ↑Jugendherberge Heldrungen
- ↑Auf:google.com/maps/ (Satellitenansicht)
- ↑Kursbuch der DB AG