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Henry J. Kellermann

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(Weitergeleitet vonHeinz Kellermann)

Henry Joseph Kellermann (geboren als Heinz Joseph Kellermann12. Januar1910 inBerlin; gestorben12. Mai1998 inBethesda (Maryland)) war ein deutschamerikanischer Jurist und Diplomat.

Leben

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Juristische Thesen Berlin 1937

Heinz Kellermann war ein Sohn des Rabbiners und SchulleitersBenzion Kellermann und der Thekla Lehmann (1876–1964). Sein 1915 geborener BruderErnst Walter Kellermann[1] wurde Physiker. Als Jugendlicher wurde er 1926 Mitglied im Jüdisch-Liberalen Jugendverein und 1928 Leiter der Arbeitsgemeinschaft Jüdisch-Liberaler Jugendverbände. Er studierte ab 1928 Rechtwissenschaften in Berlin, Freiburg und Heidelberg und begann 1932 das Referendariat. Ab 1932 war er Redaktionsmitglied derCV-Zeitung und der Jüdisch-Liberalen Zeitung. Er arbeitete in Berlin in einer Rechtsanwaltskanzlei. Nach derMachtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 erhielt er als Jude ein Berufsverbot als Anwalt. Er veröffentlichte 1935 ein Manifest in der SchriftenreiheDeutschjüdischer Weg desVortrupps. 1935/36 studierte er an derHochschule für die Wissenschaft des Judentums und war Mitglied im ArbeitskomiteeGroß Breesen. Er wurde 1937 beiEduard Kohlrausch undKarl Klee an derUniversität Berlin promoviert. Kellermann emigrierte 1937 in die USA, wo er mit einem Stipendium der jüdischen Gemeinde Baltimore an der School of Social Work derColumbia University studierte. Er heiratete 1938 in New York die Lehrerin Mignon Lunt Pauli, sie hatten drei Kinder, darunter die 1944 in London geborene SchauspielerinSusan Kellermann. 1941 erhielt er die amerikanische Staatsbürgerschaft.

Henry J. Kellermann arbeitete für denNational Refugee Service, ab 1942 für denForeign Broadcast Information Service und ab 1944 für dasOffice of Strategic Services (OSS), das ihn 1945 im besetzten Deutschland zumInternationalen Militärgerichtshof (IMT) delegierte, wo er Beweise sammelte und Verhöre durchführte. Kellermann wurde 1946 Beamter desState Departments und war die nächsten Jahre mit deutschen Problemen wie derReeducation befasst. Er war von 1956 bis 1961 Vertreter bei derUNESCO in Paris und von 1961 bis 1966Charge d'Affairs in der Schweiz.

Nach seiner Pensionierung im Jahr 1970 war er noch Berater für internationalesUmweltrecht derNational Academy of Sciences und dozierte in den frühen 1980er Jahren zu internationalen Fragen desUmweltschutzes an der Diplomatenschule derGeorgetown University. Kellermann erhielt im Außenministerium denSuperior Honor Award und in Deutschland dasGroße Bundesverdienstkreuz. Er lebte zuletzt inChevy Chase (Maryland).

Schriften (Auswahl)

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Dissertation 1937
  • Der „Bund“. In:Wille und Weg des deutschen Judentums. Berlin: Vortrupp, 1935, S. 30–45
  • Die Beweisbestimmung als Begriffsmerkmal der Urkunde. Berlin : Brandel, 1937
  • The present status of German youth. Washington: U.S. Govt. Print. Off., 1946
  • Cultural relations as an instrument of U.S. foreign policy : the educational exchange program between the United States and Germany, 1945–1954. Washington: Government Print. Office, 1978.
  • From imperial to national-socialist Germany : recollections of a German-Jewish youth leader, in: The Leo Baeck Institute Year Book 39 (1994), S. 305–330.
  • Settling accounts - the Nuremberg Trial, in: The Leo Baeck Institute Year Book 42 (1997), S. 337–356.

Literatur

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  • Kellermann, Henry Joseph, in:Werner Röder,Herbert A. Strauss (Hrsg.):Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933. Band 1: Politik, Wirtschaft, Öffentliches Leben. München: Saur 1980,ISBN 3-598-10087-6, S. 359.
  • Werner Angress:Auswandererlehrgut Groß Breesen, in: The Leo Baeck Institute Year Book 10 (1965), S. 168–187.

Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Walter Kellermann, bei ÖAW
Personendaten
NAMEKellermann, Henry J.
ALTERNATIVNAMENKellermann, Henry Joseph; Kellermann, Heinz (Geburtsname)
KURZBESCHREIBUNGdeutschamerikanischer Jurist und Diplomat
GEBURTSDATUM12. Januar 1910
GEBURTSORTBerlin
STERBEDATUM12. Mai 1998
STERBEORTBethesda (Maryland)
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