Heinkel HE 10 | |
---|---|
Typ | Schwimmer-Schul- undReiseflugzeug |
Entwurfsland | Deutsches Reich |
Hersteller | Heinkel |
Erstflug | 1928 |
Produktionszeit | 1928 |
Stückzahl | 2 |
DieHeinkel HE 10 ist eindeutschesSchwimmerflugzeug, das von denHeinkel-Flugzeugwerken inWarnemünde in den 1920er Jahren entwickelt und gebaut wurde. Das KürzelHE steht für „Heinkel Eindecker“.
Die HE 10 entstand 1928 im Auftrag derDeutschen Verkehrsfliegerschule (DVS) auf der Grundlage des für eine Atlantiküberquerung entwickelten SchwimmerflugzeugsHE 6 von 1927 und war als Langstreckenflugzeug für die Ausbildung vonNavigatoren sowie als Reiseflugzeug vorgesehen. Es wurden noch im gleichen Jahr zwei Stück mit den Werknummern 317 und 318 fertiggestellt und das erste davon vom 7. bis 28. Oktober auf derILA öffentlich präsentiert. Während der Erprobung kamen einige Unzulänglichkeiten zum Vorschein, die Schwingungen des Leitwerks und des Instrumentenpaneels, eine undichte Kabine, mangelnde Längsstabilität im Flug und schlechte Manövriereigenschaften auf dem Wasser umfassten. Abhilfe für letztere konnte durch ein vergrößertes und nach unten gezogenes Seitenruder und eine vergrößerte Höhenflosse geschaffen werden. Nach Beseitigung auch der restlichen Beanstandungen übernahm die DVS im Juni bzw. August 1929 beide HE 10 und stellte sie auf ihrer Warnemünder Basis alsD–1662 undD–1731 in Dienst.[1] Sie bewährten sich nachfolgend bei Flügen zur Funk- und Navigationsausbildung gut. Allerdings hatte dieD–1731 am 14. Januar 1931 einen schweren Unfall. Beim Start zu einem Ausbildungsflug beiSeegang 2 bis 3 brach durch Wasserberührung eine Propellerspitze weg und der Motor wurde teilweise aus seiner Aufhängung gerissen. Das mit fünf Personen vollbesetzte Flugzeug konnte relativ unbeschadetnotlanden, doch die Bergung gestaltete sich des stärker werdenden Wellengangs wegen schwierig. Nachdem mehrfach dasSchlepptau riss, trieb es schließlich an Land und wurde dort weiter beschädigt durch die stationseigeneBarkasse, die, durch ein sich um die Schraube wickelndes gerissenes Schleppseil steuerlos geworden, ebenfalls an Land trieb und gegen die HE 10 gedrückt wurde.
Die HE 10 ist ein halbfreitragenderTiefdecker inGemischtbauweise. Der Rumpf besteht aus einem stoffbespannten Stahlrohrgerüst mit einer geschlossenen Kabine für drei bis fünf Sitze. Der Bug ist im Motorbereich mit Aluminium beplankt, die Kabine besteht ausDuraluminium mit Fenstern ausCellon. Hinter dem Motorbrandschott ist der 120-l-Öltank untergebracht.[2] Das Tragflächengerüst bilden zwei hölzerneKastenholme mitSprucegurten undSpanten ausSperrholz. Die Außenverkleidung besteht zum größten Teil aus Stoffbespannung, lediglich die Rumpfunterseite zwischen den Holmen sowie die Vorderkanten sind aus Sperrholz gefertigt. In den Flächen befinden sich die 2100 l fassenden Kraftstofftanks aus Aluminium.[2] DasLeitwerk besteht aus stoffbespanntem Stahlrohr. Es beinhaltet eine im Flug verstellbare Höhenflosse und ausgeglichene Ruder. Das Schwimmwerk wird von zwei parallel gesetzten Holzschwimmern gebildet, deren Unterseiteeinstufig und im vorderen Bereich flach ist und nach hinten starkgekielt ausläuft. Sie sind in mehrere wasserdicht Abteilungen gegliedert und haben etwa 4800 l Inhalt.
Kenngröße | Daten (HE 10a)[3] | Daten (HE 10b)[3] |
---|---|---|
Besatzung | 5 | 3 |
Spannweite | 18,2 m | |
Länge | 13,1 m | |
Höhe | 4,68 m | |
Flügelfläche | 60,93 m² | |
Rüstmasse | 2540 kg | 2490 kg |
Nutzlast | 460 kg | 172 kg |
Startmasse | 4800 kg | 4810 kg |
Triebwerk | einflüssigkeitsgekühlterZwölfzylinder-Viertakt-V-Motor | |
Typ | BMW VI 7,3ZU | BMW VI 5,5 |
Startleistung Nennleistung am Boden | 750 PS (552 kW) bei 1700/min 620 PS (456 kW) bei 1625/min | 630 PS (463 kW) bei 1650/min 600 PS (441 kW) bei 1620/min |
Höchstgeschwindigkeit in Bodennähe | 246 km/h | 185 km/h |
Landegeschwindigkeit | 106 km/h | |
Steigzeit auf 1000 m Höhe | 5,6 min | 11,7 min |
Reichweite | 3000 km | 5200 km |
Dienstgipfelhöhe | 4000 m |