AlsSternsinger bezeichnet man eine Gruppe von Menschen – meist Kinder –, von denen dem Brauchtum gemäß drei als dieheiligen drei Könige verkleidet sind. Sternsingergruppen ziehen in der Zeit vonWeihnachten bis zum Fest derErscheinung des Herrn am 6. Januar durch die Gemeinde, bringen an den Türen von Häusern und Wohnungen denSternsingersegen an,inzensieren mitWeihrauch, singen Sternsingerlieder, sagen Sternsingersprüche bzw. -gedichte auf und sammeln auch Geld für wohltätige Zwecke, meist für die weltweite Unterstützung von Kindern in Not. DerHeischebrauch desSternsingens ist ab dem 16. Jahrhundert nachweisbar und wird auch alsDreikönigssingen (regional auchDreikönigsingen) bezeichnet.
Das Sternsingen geht auf die Erwähnung der Weisen oder Sterndeuter inMt 2,1 EU zurück. Im sechsten Jahrhundert wurden auf Grund ihrer drei GabenGold, Weihrauch und Myrrhe (Mt 2,11 EU) drei Personen vermutet. Aus den Sterndeutern wurden im achten Jahrhundert unter Bezug aufJes 60,3 EU undPs 72,10 EU Könige mit den NamenCaspar,Melchior undBalthasar. Diese Könige wurden teilweise alsHeilige bezeichnet und verehrt. IhreReliquien befinden sich seit 1164 imDreikönigenschrein imKölner Dom. Einer der Könige wird traditionell alsMohr dargestellt und wurde seit dem Mittelalter als Vertreter Afrikas gedeutet, während die beiden anderen für Europa und Asien standen, die in jener Zeit bekannten drei Erdteile, die somit alle zum neugeborenen Kind Jesus fanden. FürBeda Venerabilis (8. Jh.) symbolisierten die drei Könige die drei Lebensalter (Jüngling, Mann, Greis) und die drei damals bekannten Kontinente (Asien, Europa und Afrika).[1]
Die Ursprünge des Sternsingens liegen vermutlich in denDreikönigsspielen. Das Sternsingen entwickelte sich unterschiedlich im Norden und Süden Europas.
Im Norden verloren mit dem Beginn desProtestantismus dieKlosterschulen ihr Einkommen, da die Regierungen klösterliches Land und Güter an sich nahmen. Die Klosterschüler nutzten in der Not die Gelegenheit, mittels Sternsingen Spenden zu sammeln. InNorwegen ist der Brauch ab 1563 belegt. In den folgenden Jahrhunderten wurde das Sternsingen inNordeuropa vorrangig von Klosterschülern betrieben. Im ausgehenden 19. Jahrhundert wurde es zunehmend als Form vonBettelei von den Behörden verboten und der Brauch starb vielerorts nahezu aus. In den 1920er-Jahren kam das Sternsingen an einzelnenskandinavischen Orten wieder neu auf. Es ist hier vorrangig in Städten, selten auf dem Land, zu finden.
InMitteleuropa ist das Sternsingen ein traditioneller Brauch in derrömisch-katholischen und deraltkatholischen Kirche. Aufzeichnungen desKlosters St. Peter in Salzburg belegen ein erstes Sternsingen im Jahr 1541. Belege für ein Sternsingen finden sich für 1550 in Wasserburg am Inn, 1552 inLaufen undEggenburg,[2] 1569 für dasBenediktinerstift Ettal und 1577 fürBurghausen. Besonders nach 1560 verbreitete sich das Sternsingen und verband sich dabei mit dem zu dieser Zeit gebräuchlichen Ansingen beim Fest der Heiligen Drei Könige durch Schülerchöre. Gebietsweise war das Sternsingen nur bestimmten Berufsgruppen erlaubt. InFreising hatten dieses Recht dieLeineweber, in Laufen die Salzach-Schiffer und im damaligenMünchner VorortAu dieMaurer. In anderen Gegenden gingen arme Kinder und Jugendliche in Eigeninitiative von Haus zu Haus und sammelten Naturalien und Geld für sich und ihre Familien. Im Raum Freising wurde es am 22. November 1784 per königlich-bayerischen Erlass verboten, da die gesammelten Spenden dort für Bier in Wirtshäusern verbraucht und das Sternsingen mit größerem Lärm verbunden war. Dennoch blieb der Brauch bestehen.[3]
Seit Mitte des 20. Jahrhunderts gibt es inDeutschland,Österreich undBelgien zentral gesteuerte Sternsingeraktionen. Gesammelt wird meist fürEntwicklungshilfeprojekte, die weltweit Kindern in Not helfen.
InDeutschland,Österreich, derSchweiz und den italienischen RegionenTrentino-Südtirol undFriaul findet das Sternsingen heute vorrangig von katholischen Gemeinden organisiert statt. Die Sternsinger sind oft Kinder und Jugendliche, heute meist in Begleitung eines Erwachsenen, die nach der Aussendung in der Weihnachtsoktav bis zumDreikönigsfest am 6. Januar, gegebenenfalls auch noch am folgenden Wochenende,[4] als Heilige Drei Könige gekleidet von Haus zu Haus ziehen.
Traditionell und der christlichenIkonographie folgend ist einer der Sterndeuter alsMohr verkleidet.[5] Dies wurde von verschiedenen Seiten alsBlackfacing kritisiert.[6][7] Kirchlicherseits wird darauf hingewiesen, dass hier ein im Ursprung ganz anderer Brauch, der auf das 14. Jahrhundert zurückgeht und eine neue Einstellung zu Afrika bedeutete,[8] an US-amerikanischen Maßstäben gemessen wird.[9][10]
Sternsinger werden von der jeweiligenPfarrgemeinde ausgesandt. Oft findet eine Aussendungsfeier in einemGottesdienst statt. Den Menschen, die ihnen die Tür öffnen oder einlassen, singen die Sternsinger Lieder, sprechen ein Gebet oder sagen ein Gedicht auf. Dann schreiben sie an die Haustüren oder die Türbalken mit geweihter Kreide die traditionelleSegensbitteC+M+B mit der jeweiligen Jahreszahl. Der Segen ist einSakramentale. Es gibt auch erwachsene Sternsinger, etwa bei Auftritten an öffentlichen Plätzen, bei Einrichtungen mit Nachtdiensten oder in Lokalen.[11]
In Deutschland und der Schweiz wird von den veranstaltenden Organisationen für das gegenwärtige Jahr die Schreibweise „20*C+M+B+25“ empfohlen. Diese Schreibweise hat lautKindermissionswerk folgende Bedeutung: ein Stern für denStern von Betlehem und die drei Kreuze für dendreifaltigen Gott. In Österreich und Südtirol findet vor allem die Schreibweise „20-C+M+B-25“ mit einem weiteren Kreuz über dem Buchstaben M Anwendung. Zudem existieren regional verschiedene andere traditionelle Schreibweisen, bei denen nur zwei Kreuze („20*C+M+B*25“, „20 C+M+B 25“, „20+CMB+25“) oder vier Kreuze („20+C+M+B+25“) geschrieben werden.
Die Bedeutung der Buchstaben C, M und B wird spätestens seit den 1950er-Jahren als Abkürzung derlateinischen Worte „Christus mansionem benedicat“ (= „Christus segne dieses Haus“) gedeutet.[12] Die Inschrift soll den Segen Gottes auf das Haus und seine Bewohner herabrufen und sie vor Unglück schützen. Frühere Quellen dieser Deutung fehlen. In älteren volkskundlichen Abhandlungen herrscht die Deutung der Buchstaben alsInitialen der drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar vor. Dies wird auch dadurch erhärtet, dass in manchen Regionen die Schreibweise „K+M+B“ üblich ist.[13] In der anderen Theorie wird das „K“ in dieser Schreibweise als Abkürzung für das griechische Wort für „Herr“ (κύριος, „Kyrios“) interpretiert („Kyrios mansionem benedicat“).
Die Sternsingeraktion wird inDeutschland auch „Aktion Dreikönigssingen“ genannt und ist weltweit die größte organisierte Hilfsaktion von Kindern für Kinder. Seit 2003 ist „der Gesamtzusammenhang der Aktion Dreikönigssingen (auch die Bezeichnung und das Logo)urheberrechtlich geschützt.“[14]
An der ersten Sternsingeraktion 1959 beteiligten sich Sternsinger in 100 Pfarrgemeinden und sammelten 90.000 Mark (inflationsbereinigt in heutiger Währung: rund 255.000 Euro). Seit 1961 beteiligt sich derBund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) an der Aktion, die seitdem vomKindermissionswerk „Die Sternsinger“ und vom BDKJ gemeinsam getragen wird. Im Jahr 2005 nahmen 12.743 Gemeinden und Gruppen mit ca. 500.000 Kindern und 80.000 Betreuern an der Aktion teil. Es wurde mit rund 47 Millionen Euro in Deutschland ein neuer Rekord beim Spendenaufkommen erreicht. Durch die bei der Aktion gesammelten Spenden erfolgt eine nachhaltige Förderung von Hilfsprojekten, die bedürftigen Kindern weltweit zugutekommen.[15]
Traditionell werden die Sternsinger auch vomBundespräsidenten imSchloss Bellevue, vomBundeskanzler imBundeskanzleramt, von weiteren Mitgliedern derBundesregierung in ihrenMinisterien, von manchen Regierungschefs der Länder und von Bürgermeistern empfangen. Im Jahr 2004 wurden die Sternsinger mit demInternationalen Preis des Westfälischen Friedens ausgezeichnet.
2015 wurde das Sternsingen in dieListe des Immateriellen Kulturerbes in Deutschland aufgenommen.[16]
InSüdtirol, imTrentino (Welschtirol) und imFriaul wird die Sternsingeraktion von der Katholischen Jungschar Südtirols zusammen mitMissioBozen-Brixen organisiert. Mit den Spenden werden kirchliche Projekte inAfrika,Asien,Lateinamerika,Osteuropa undOzeanien unterstützt.[17]
Derslowenische Salesianerpater Janez Rovan ist einer der „Begründer“ des modernen Sternsingens inÖsterreich. Auf Anregung des damaligen Pfarrers inGlobasnitz imJauntal (Kärnten) wurde im Jahr 1946 die Idee des Dreikönigssingens zugunsten Bedürftiger ins Leben gerufen. InWien begründete der Beamte Franz Pollheimer 1946/1947 die Tradition des Sternsingens in der Großstadt, wobei bereits damals bis 1955 für soziale Zwecke, für den Wiederaufbau des WienerStephansdoms und für die Mission (MIVA =Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft) gesammelt wurde. Die Präsenz der Wiener Sternsinger in den Medien und in der Öffentlichkeit – um 1951/1952 begleiteten tausende Wiener die Gruppe auf dem Weg zum Stephansdom – und die Zusammenarbeit mit der MIVA und deren Direktor Karl Kumpfmüller (1918–1988) führte schließlich zur Institutionalisierung der Sternsingeraktion durch dieKatholische Jungschar Österreich. Im Jahr 1949 begann Franz Sommer mit den Vorbereitungen für das Dreikönigssingen in der Steiermark.[18]
Seit 1954 organisiert die Katholische Jungschar Österreich Sternsingen. DieDreikönigsaktion, das Hilfswerk der Katholischen Jungschar, verwaltet die gesammelten Spenden und unterstützt damit jährlich rund 500 Projekte in 20 Ländern in Afrika, Asien und Lateinamerika. Die heute rund 85.000 Sternsinger verkündigen dieFrohe Botschaft, bringen Segen in die Häuser und sammeln Spenden. Bei der 64. Sternsingeraktion 2018 wurden 17,5 Millionen Euro gesammelt. Diese Spenden kommen mehr als einer Million Menschen in Afrika, Lateinamerika und Asien zugute, seit 1954 wurden für die Sternsinger insgesamt 435 Millionen Euro gespendet.[19] Die Sternsingeraktion der Dreikönigsaktion ist mittlerweile die größte jährlich stattfindende Hilfsaktion in Österreich.[20]
In wenigen Regionen wird das Sternsingen nicht von der Katholischen Jungschar, sondern von Traditionsvereinen organisiert. ImVillgratental sammeln erwachsene Sternsinger von Männergesangsverein und Kirchenchor keine Spenden für wohltätige Zwecke, sondern Lebensmittel und Getränke in einem auf dem Rücken getragenen „Stibich“ (Rückentraggefäß für gedroschenes Korn). Diese werden beim sogenannten „Stibichtreffen“ gemeinsam verzehrt. BeimHeiligenbluter Sternsingen, dessen Wurzeln im 16. Jahrhundert liegen, ziehen in der Nacht vom 5. auf den 6. Januar erwachsene Dorfbewohner in sogenannten „Rotten“ von Haus zu Haus, um in allen Häusern das traditionelle zwölfstrophige Sternsingerlied vorzutragen. Die in der Nacht gesammelten Spenden werden an Bedürftige verteilt. Dieser Brauch und das Sternsingen im Villgratental wurden 2010 in das Verzeichnis desimmateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen.[21]
ImHistorischen Lexikon der Schweiz schreibt Paul Hugger:
„Am Vorabend von Epiphanie, dem Dreikönigsfest (6.1.), segnete man in bäuerlichen Gegenden die Häuser und kennzeichnete den Türsturz mit den Buchstaben C+M+B (Christus mansionem benedicat), volkstümlich als Anfangsbuchstaben der Drei Könige (Caspar, Melchior, Balthasar) gedeutet (Tradition ab dem 7. Jh.). Über alle Sprachgebiete verbreitet ist das Sternsingen, das seit den 1930er-Jahren vielerorts eine Renaissance erlebt hat. Einen fernen Anklang an das alte Brauchtum bringt der „Bohnenkönig“ (in Frankreich seit dem 10. Jh., in der Schweiz v. a. im Jura), der seit 1953 vom Schweizerischen Bäcker-Konditorenmeister-Verband propagiert wird (Dreikönigskuchen). Der 6.1. ist auch ein Anfangstermin der Fasnacht (Schwyz mitGreiflet und Einschellen).“[22]
Das Sternsingen wurde 1989 in der Schweiz neu belebt und seither vonmissio durchgeführt. Unterstützt wird dabei der Solidaritätsfonds „Kinder helfen Kindern“ und ein jährlich wechselndes Projekt desKindermissionswerks.[23][24]
Im SchweizerKanton Luzern wurde von den Sternsingern ein großer Stern vorangetragen, der vom „Sterndreher“ getragen wurde. Das von den Sternsingern unter anderem vorgetragene LiedEs ist für uns eine Zeit angekommen wurde deshalb „Sterndreherlied“ genannt.[25][26]
Die größte Sternsingerkampagne in der Slowakei ist Dobrá Novina (Deutsch: „Frohe Nachricht“). Dobrá Novina ist auch eine der größten Wohltätigkeitsaktionen junger Menschen in der Slowakei. Durchgeführt wird Dobrá Novina durch den JugendverbandeRko.[27]
InSlowenien führen die Sternsinger nach Neujahr eine ArtKrippenspiel auf, bei dem es lustig zugeht. In einer Szene schlafen die Hirten schnarchend auf dem Feld. Mit ohrenbetäubendem Trommelschlag werden sie geweckt. Das Spiel endet mit Musik und Tanz, woran auch das Publikum teilnimmt. Zum Schluss schreibt Balthasar mit Kreide „K + M + B“ und das Jahr über die Tür.
InTschechien führt die dortige Caritas eine „Dreikönigssammlung“ durch, wobei ein Großteil der Erträge für karitative Zwecke in der jeweiligen Region verwendet werden. Bei der Sammlung im Jahr 2018 wurde ein Rekordergebnis von 112 MillionenKronen (vier Millionen Euro) erzielt.[28]
InSkandinavien findet das Sternsingen heute in verschiedenen Formen statt:
ImVereinigten Königreich gibt es neben denStar singers auch den Brauch der sogenanntenStar boys’ singing procession. Diese trägt keinen Stern vor sich her, sondern Laternen mit einer Kerze und geht nicht in Privathäuser, sondern in diePubs, wo die Sänger als Dank Freibier erhalten.
InSpanien und in Teilen vonMexiko findet traditionell am Abend des 5. Januar dasCabalgata de Reyes Magos statt. Die heiligen drei Könige fahren mit prächtigen Wagen durch die Straßen. Ihre Diener werfen Kindern Bonbons zu. Vor dem Zubettgehen putzen die Kinder ihre Schuhe. Am Morgen des 6. Januar finden sie darin Geschenke von den heiligen drei Königen – oder Kohle, falls sie im vergangenen Jahr unartig waren. Dieser Brauch ähnelt den mitteleuropäischen Nikolausbräuchen.
In manchen Regionen werden die Sternsinger traditionell in unterschiedlichen Hautfarben geschminkt, um so die im Mittelalter aufgekommene Vorstellung der unterschiedlichen Herkunft der drei Könige zu symbolisieren.[29] Mitunter wird dieser Brauch auch darauf reduziert, einen der Sternsinger schwarz zu schminken. Ob es sich bei dem dunkelhäutigen König um Caspar, Melchior oder Balthasar handelt, wird nicht einheitlich gehandhabt. In den Legenden galt seit dem 9. Jahrhundert zunächst überwiegend Kaspar als „Mohr“, später Melchior, der auch als vornehmster der drei Weisen angesehen wurde.[30]
In den vergangenen Jahren geriet dieser Brauch vermehrt alsBlackfacing in die Kritik.[31][32][33] Dabei wird darauf Bezug genommen, dass im 18. und 19. Jahrhundert weiße Menschen ihre Gesichter schwarz schminkten, um sich in sogenanntenMinstrel Shows über schwarze Menschen lustig zu machen. Mittels Blackfacing würden auch heute noch schwarze Menschen exotisiert und herabgewürdigt.[34]
Theologisch wird im Gegenzug argumentiert, dass fürBeda Venerabilis (8. Jh.) die drei Könige die drei damals bekannten Kontinente (Asien, Europa und Afrika) symbolisierten und somit ausgesagt werde, dass Menschen aus allen Kontinenten zu Jesus in der Krippe eingeladen seien.[35] Die christliche Bildsprache und die europäische Kunst begannen im 14. Jahrhundert, einen der Könige dunkelhäutig darzustellen; dies kann, so der Mittelalterhistoriker Michel Pastoureau, als Zeichen der Aufgeschlossenheit für Afrika gedeutet werden und markierte eine neue Einstellung zu Afrika.[36]
Die Trägerorganisationen des Sternsingens in Deutschland, Österreich, Südtirol und der Schweiz empfehlen, die Kinder und Jugendlichen, die beim Sternsingen mitmachen, nicht zu schminken. DasKindermissionswerk „Die Sternsinger“ für Deutschland ruft auf: „Kommt so, wie ihr seid!“[37] Missio Schweiz rät den Sternsingern dort vom Schminken ab, wo der Brauch nicht mehr verstanden werde oder den örtlichen Gepflogenheiten nicht mehr entspreche.[38] Die Dreikönigsaktion in Österreich betont, der „Sinn unseres Sternsingens wird von einem Verzicht auf das Schminken in keiner Weise berührt“.[29]
Bereits im Herbst 2021 rief derBund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) imErzbistum Bamberg sowie imErzbistum Köln dazu auf, Kinder beim Sternsingen nicht mehr schwarz zu schminken, da schwarze Menschen diese Tradition als rassistisch empfänden und sie kritisieren; auch die vermeintlich gut gemeinte Intention rechtfertige den Rassismus nicht.[39]
Immer wieder sorgen Vorfälle für mediales Aufsehen, bei denen Menschen die Sternsinger wegschicken, weil keines der Kinder mit dunkler Hautfarbe geschminkt ist.[40]