Hebräische Zahlschrift

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Zahlenwerte
HebräischWert
Alephא1
Bethב2
Gimelג3
Dalethד4
Heה5
Wawו6
Zajinז7
Chetח8
Tetט9
Jodי10
Kaphכ20
Lamedל30
Memמ40
Nunנ50
Samechס60
Ajinע70
Peפ80
Tzadeצ90
Kophק100
Reschר200
Schinש300
Tawת400

Diehebräische Zahlschrift stelltZahlenwerte in einem dezimalenAdditionssystem dar. Als Grundlage dient dabei dashebräische Alphabet. Dabei ist den Buchstaben jeweils ein Zahlenwert der Einer, Zehner und Hunderter zugeordnet.

In derhebräischen Bibel werden Zahlen stets alsZahlwörter ausgeschrieben. In althebräischen Inschriften des 1. Jahrtausends v. Chr. wurdenhieratische Zahlzeichen oder Zählstriche verwendet. Eine Zuordnung von Zahlwerten zu den hebräischen Buchstaben kann in vorchristlicher Zeit nicht nachgewiesen werden. In Griechenland aber ist die Verwendung dergriechischen Zahlschrift nach demmilesischen Prinzip seithellenistischer Zeit attestiert, weshalb die Forschung heute davon ausgeht, dass alle alphabetischen Zahlendarstellungen Europas und des Nahen Ostens Adaptationen des griechischen Modells darstellen.[1]

Im modernen Hebräisch werden keine hebräischen Zahlzeichen, sondernindische Ziffern verwendet. Die Darstellung von Zahlen mit hebräischen Buchstaben findet sich allerdings noch in alten Texten, bei der Nummerierung der Klassenstufen in der Schule und bei der Angabe von Daten imjüdischen Kalender.

Inhaltsverzeichnis

Darstellung

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Die Zahlen werden einfach durch Aneinanderreihen derBuchstaben mit den entsprechenden Zahlenwerten dargestellt, beginnend mit dem höchstwertigen Buchstaben in der Schreibrichtung von rechts nach links. So wird zum Beispiel 345 als שמה dargestellt.

Für Zahlen ab 500 wird der BuchstabeTav (ת – für vierhundert) entsprechend oft zusätzlich geschrieben. Es gibt kein Zeichen für dieNull. Hat eine Dezimalstelle den Wert Null, wird kein Zeichen geschrieben, so schreibt sich beispielsweise die Zahl600 als תר.

Finalbuchstaben
HebräischWert
Kaph Sofitך500
Mem Sofitם600
Nun Sofitן700
Pe Sofitף800
Tzade Sofitץ900

Es existiert auch eine Interpretation der hebräischen Finalbuchstaben (eine spezielle Buchstabenvariante, die am Wortende verwendet wird) für die „fehlenden“ Zahlenwerte 500 bis 900 (zum Beispiel ם für תר), diese ist jedoch nicht weit verbreitet. Die traditionelle Schreibweise benutzt nur die normalen Buchstaben.

Zahlen größer als 999 werden in separaten Gruppen geschrieben, wobei die Werte der Gruppen mit 1000, 1.000.000 und so weiter multipliziert werden. Die Zahl 1.234.567 schreibt sich somit א רלד תקסז. Es gibt bei dieser Darstellung jedoch Probleme, wenn eine Gruppe den Wert Null hat. In diesem Fall werden zur eindeutigen Darstellung Worte wie „Tausend“ hinzugefügt.

Stehen Zahlen im Hebräischen nicht allein, sondern in einem Text, so werden sie mitGeresch (׳) oder Gerschajim (״) gekennzeichnet, um Verwechslungen mit normalen Buchstaben und Worten auszuschließen. Dabei wird an einstellige Zahlendarstellungen einGeresch angehängt. Bei mehrstelligen Zahlendarstellungen werden an der vorletzten StelleGerschajim eingefügt (zum Beispiel ב׳ für 2 und רמ״ו für 246).

Die Endziffern 15 und 16 werden grundsätzlich nicht als יה und יו für 10 + 5 und 10 + 6, sondern als טו und טז für 9 + 6 und 9 + 7 dargestellt, um Ähnlichkeiten mit dem Namen Gottes (יהוה,JHWH) zu vermeiden. Diese Regel findet auch in nichtreligiösen Zusammenhängen Beachtung. Hat ein nach der regulären Reihenfolge entstehendes Wort eine negative Bedeutung, können die Buchstaben auch in einer anderen Reihenfolge geschrieben werden. Ebenso kann die Reihenfolge umgestellt werden, wenn sich dadurch ein Wort mit einer positiven Bedeutung ergibt.

Gematrie

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Hauptartikel:Gematrie

Da die so dargestellten Zahlen auch immer Buchstabenkombinationen sind, die alsWort oder Teil eines Wortes verstanden werden können, spielen hebräische Zahlendarstellungen in derGematrie eine große Rolle. Bei dieser Technik, die vor allem in derKabbala verwendet wird, werden Aspekte der Wortbedeutung aus dem Zahlenwert erschlossen und Beziehungen zwischen verschiedenen Worten aus dem Verhältnis ihrer jeweiligen Zahlenwerte hergestellt.

Literatur

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  • Georges Ifrah:Histoire universelle des chiffres. L'intelligence des hommes racontée par les nombres et le calcul. 2 Bände. Robert Laffont, Paris 1994,ISBN 2-221-90100-2 (deutsch (Übersetzung einer älteren Auflage): George Ifrah:Universalgeschichte der Zahlen. Sonderausgabe, 2. Auflage. Campus-Verlag, Frankfurt am Main u. a. 1991,ISBN 3-593-34192-1).

Einzelnachweise

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  1. Vgl. Georges Ifrah:Histoire universelle des chiffres. l'intelligence des hommes racontée par les nombres et le calcul. Band 1:Table analytique. 1. édition, 10. réimpression. Robert Laffont, Paris 1994,ISBN 2-221-05779-1, S. 547–578: Kapitel 18:Origine de la numération alphabétique.
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