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Hausen am Tann

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WappenDeutschlandkarte
Hausen am Tann
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Hausen am Tann hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten:48° 12′ N,8° 50′ O48.1983333333338.8366666666667745Koordinaten:48° 12′ N,8° 50′ O
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk:Tübingen
Landkreis:Zollernalbkreis
Höhe:745 m ü. NHN
Fläche:8,49 km2
Einwohner:493 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte:58 Einwohner je km2
Postleitzahl:72361
Vorwahl:07436
Kfz-Kennzeichen:BL,HCH
Gemeindeschlüssel:08 4 17 029
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Mühlstraße 6
72361 Hausen am Tann
Website:www.hausen-am-tann.de
Bürgermeister:Stefan Weiskopf
Lage der Gemeinde Hausen am Tann im Zollernalbkreis
Karte
Karte

Hausen am Tann ist eine kleine Gemeinde imZollernalbkreis inBaden-Württemberg (Deutschland).

Geographie

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Naturschutzgebiet Schafberg-Lochenstein
Hausen am Tann mit dem Funkturm auf dem Plettenberg im Hintergrund (Ansicht vom Rappenstein)
Hausen am Tann vor demPlettenberg

Geographische Lage

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Hausen am Tann liegt im westlichen Vorland derSchwäbischen Alb und wird von derSchlichem durchquert. Es ist umgeben von den um die tausend Meter hohen BergenLochen,Rappenstein,Schafberg,Plettenberg undWenzelstein.

Nachbarorte

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Die Nachbarorte im Uhrzeigersinn (von Norden beginnend):

Gemeindegliederung

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Zur Gemeinde Hausen am Tann gehören das Dorf Hausen am Tann und das Gehöft Oberhausen.

Im Gemeindegebiet liegen dieWüstungen Lochenhof, Waldhöfe, Waltershausen, Weiherhausen, Winzeln, Seitenhäuser Häusel und Unnotwirtshaus.[2]

Auf der Gemarkung befinden sich die BurgstellenBurzel undWenzelstein.

Schutzgebiete

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Siehe auch:Liste der Naturdenkmale in Hausen am Tann

Im Norden der Gemeinde liegt das NaturschutzgebietSchafberg-Lochenstein. Große Teile der Gemarkung gehören zumLandschaftsschutzgebietGroßer Heuberg. Auf dem Gemeindegebiet befinden sich weiter einige Teilgebiete desFFH-GebietsÖstlicher Großer Heuberg. Zudem gehört nahezu die gesamte Gemarkung, abgesehen vom besiedelten Bereich, zumVogelschutzgebietSüdwestalb und Oberes Donautal.

Hausen am Tann gehört zumNaturpark Obere Donau.

Geschichte

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Vorgeschichte

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Auf dem Lochen lässt sich eine Besiedlung seit derJungsteinzeit nachweisen.Gerhard Bersu erkannte 1923 eine kontinuierliche Abfolge von der Bronze- in die Eisenzeit, eine bis heute in der Region einmalig dokumentierteStratigraphie. Dieser Übergang von der Bronze- zur Eisenzeit im 9. bis 8. Jahrhundert v. Chr. steht im Mittelpunkt aktueller Forschungen.2024 grubenMartin Bartelheim und Marc Heise auf dem Lochen.[3] Neben Keramik, Spinnwirbel und Fragmenten von Glasperlen fanden sie zahlreicheFibeln.[4] In drei Ausgrabungskampagnen soll bis 2025 an verschiedenen Stellen des Plateaus das archäologische Potential des Platzes in Hausen am Tann überprüft werden und eine für Südwestdeutschland gültige chronologische Entwicklung herausgearbeit werden. Das wird zum einen durch die Analyse des Fundmaterials (Keramik- und Metallfunde) erreicht, sowie durch naturwissenschaftliche Datierungen an organischen Materialien wie zum Beispiel Knochen. Ermöglicht werden die Untersuchungen durch die Unterstützung der Gemeinde Hausen am Tann, des Regierungspräsidiums Tübingen sowie desSchwäbischen Albvereins.

Mittelalter

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Das Gebiet lag während desHochmittelalters imHerzogtum Schwaben und war ein Bestandteil desScherragaus.

Hausen entstand wohl an der Wende vom 7. zum 8. Jahrhundert beim alten Herrensitz des Hofs Winzeln, deren Edelherren den Leitnamen Landolt führten. Diese Namen finden sich von der Mitte des 11. Jahrhunderts bis zum Ende des 13. Jahrhunderts in den Urkunden. Mitte des 13. Jahrhunderts hatte das Kloster Beuron die Grundherrschaft in Winzeln. Über dem Hof lag dieBurg Winzeln. Die niederadlige Ortsherrschaft des 14. Jahrhunderts übten die Herren von Hausen mit dem Beinamen dieUngeschaffenen aus. Ihnen folgten im 15. Jahrhundert die Herren Böcklin.

Im Spätmittelalter hatte die Rottenburger Hauptlinie derGrafen von Hohenberg die Oberhoheit im Ort. Der letzte männliche Vertreter dieser Linie, Graf Rudolf III. von Hohenberg, verkaufte seine Grafschaft 1381 an HerzogLeopold III. von Habsburg, so dass Hausen seither landesherrlich zuVorderösterreich gehörte.

Frühe Neuzeit

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HofgutOberhausen (ehem. Schloss)

Ab dem 16. Jahrhundert hatten dieHerzöge von Württemberg die Herrschaft in Winzeln übernommen, womit die heutige Gemarkung der Gemeinde zwischen Württemberg und Vorderösterreich aufgeteilt war. Im Jahre 1533 belehnten die Habsburger Peter Scheer von Schwarzenberg mit der Herrschaft am Ort. Dieser ließ das Schloss Oberhausen errichten und mit ihm ging die Bildung des Rittergutes Oberhausen einher, das dem Ritterkanton Neckar und Schwarzwald angehörte. Bis heute finden sich noch die Gebäude des alten Gutshofes mit dem einstigen Lustgarten östlich zur Talseite am ehemaligen Schloss. Das Gehöft liegt etwa 1,4 km außerhalb des Dorfes in nördlicher Richtung. Das Rittergut besaßen ab 1657 Rittmeister Johann Werner Freiherr von Stuben und seine Nachkommen, seit 1744 die Herren von Bach und seit 1817 der VerlegerJohann Friedrich Cotta und seine Nachkommen.[5]

Sagen

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Erinnerung an Wilhelmine von Grävenitz

Eine Sage berichtet: Nach der Scheinehe derWilhelmine von Grävenitz im abgelegenen Schloss Oberhausen (heute Gehöft Oberhausen) kehrte sie nach Württemberg zurück.[6]Die Geliebte des Landesvaters wollte auch ihren Einfluss in der Evangelischen Kirche geltend machen. Dies misslang ihr bei dem tief religiösenSuperintendenten jedoch. Auf ihre Bitte, man möge sie namentlich ins Gebet in der Evangelischen Kirche in Württemberg aufnehmen, soll sie von Pfarrer Osiander folgende Antwort erhalten habe:„Das ist schon der Fall in jedem Gottesdienst und zwar mit den Worten der siebten Bitte des Vaterunsers (‚Erlöse uns von dem Übel’)“. Seine Lohnzahlung (damals auch über landwirtschaftliche Eigenbetriebe) wurde sofort eingestellt. Der Tieringer Pfarrer, welcher die Trauung vorgenommen hatte, verstarb. Eine Tafel zur Scheinehe befindet sich am Trauf Richtung Obernheim. Der Aussichtspunkt ermöglicht freie Sicht von Obernheim zum ehemaligen Schloss Oberhausen (48° 11′ 34,53″ N,8° 50′ 30,95″ O48.1929258.84193).

Seit der Zugehörigkeit zu Württemberg

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Durch die Mediatisierung der Gebiete des Hauses Habsburg in Vorderösterreich gelangte der gesamte Ort Hausen 1805 an das KurfürstentumWürttemberg, welches 1806 zumKönigreich erhoben wurde. Der Ort war kurz demOberamt Balingen zugeordnet, jedoch weiterhin dem Patrimonialamt Oberhausen unterstellt. Seit 1810 gehörte Hausen zumOberamt Spaichingen und seit 1842 für fast ein Jahrhundert zumOberamt Rottweil. Bei der Kreisreform während derNS-Zeit in Württemberg gelangte Hausen 1938 zumLandkreis Balingen. Im Jahre 1945 wurde Hausen Teil derFranzösischen Besatzungszone und kam somit zum NachkriegslandWürttemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging. Seit derKreisreform von 1973 ist Hausen eine Gemeinde des neu gebildetenZollernalbkreises.

Religion

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St. Petrus und Paulus in Hausen am Tann

Es gibt in Hausen am Tann eine katholische Kirche und das sogenannteKäpelle. Die römisch-katholische GemeindeSt. Petrus und Paulus gehört zur SeelsorgeeinheitOberes Schlichemtal imDekanat Balingen derDiözese Rottenburg-Stuttgart.

Politik

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Gemeinderat

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Der Gemeinderat in Hausen hat acht Mitglieder. Bei derKommunalwahl am 9. Juni 2024 wurde der Gemeinderat durchMehrheitswahl gewählt. Mehrheitswahl findet statt, wenn kein oder nur ein Wahlvorschlag (Pro Hausen) eingereicht wurde. Die Bewerber mit den höchsten Stimmenzahlen sind dann gewählt. Der Gemeinderat besteht aus den ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Wahlbeteiligung lag bei 67,7 % (2019: 66,1 %).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Sport

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  • Skilifte und Langlaufloipen
  • Golfanlage, 9-Loch
  • Inklusionspark An der Schlichem[7]

Verkehr

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Öffentlicher Verkehr

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DerÖffentliche Nahverkehr wird durch denVerkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 334.

Wanderweg

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Der 2014 eröffneteSchlichemwanderweg führt durch Hausen am Tann.

Söhne und Töchter der Gemeinde

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Literatur

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  • Hausen am Thann. In:Karl Eduard Paulus (Hrsg.):Beschreibung des Oberamts Rottweil (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886.Band 56). H. Lindemann, Stuttgart 1875,S. 420–428 (Volltext [Wikisource]). 

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978,ISBN 3-17-004807-4. S. 246–247
  3. Archäologische Denkmalpflege
  4. Zollern Alb Kurier Schwäbische Zeitung (Hrsg.):Ausgrabungen auf dem Lochenstein. Lokales. Balingen 26. August 2024,S. 15. 
  5. Teilweise erhaltenes Schloss Oberhausen
  6. Ernst Wintergerst:Scheinehe 1711.
  7. www.zollernalb.com

Weblinks

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Commons: Hausen am Tann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Städte und Gemeinden imZollernalbkreis
Städte:

Albstadt |Balingen |Burladingen |Geislingen |Haigerloch |Hechingen |Meßstetten |Rosenfeld |Schömberg

Gemeinden:

Bisingen |Bitz |Dautmergen |Dormettingen |Dotternhausen |Grosselfingen |Hausen am Tann |Jungingen |Nusplingen |Obernheim |Rangendingen |Ratshausen |Straßberg |Weilen unter den Rinnen |Winterlingen |Zimmern unter der Burg

Normdaten (Geografikum):GND:4741324-4 (GND-Explorer,lobid,OGND,AKS) |VIAF:234795088
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