AlsHartgewebe bezeichnet man einen seit etwa 70 Jahren üblichenFaser-Kunststoff-Verbund, bei dem mehrere Lagen textilenLeinen- oderBaumwollgewebes mit demDuroplastPhenolharz verklebt werden. In seiner frühesten Form ist es unter dem HandelsnamenBakelit bekannt.
Trotz seines Alters kommt er noch in sehr vielen technischen Spezialanwendungen zum Einsatz, u. a.: im Motorenbau, in derElektrotechnik und allgemein als Maschinenteil, zum Beispiel alsZahnrad.
Zu den besonderen Eigenschaften des Hartgewebes zählen, dass es hart, abriebfest und thermisch hoch belastbar ist. Darüber hinaus wirkt es elektrisch isolierend und hat eine hohe Schwingungs- und Schalldämpfung.
Der Werkstoff ist verwandt mitHartpapier, bei dem stattdessenZellulosefasern als Füllstoff verwendet werden. Er hat jedoch eine höhere Festigkeit und im Allgemeinen eine geringere Wasseraufnahme als jenes, da unter anderem die verwendeten (Baumwoll-)Fasern besser imprägnierbar sind.
Karosserieteile des PKWTrabant bestehen aus Phenolharz und losenBaumwollfasern.
Phenolharz-Faserverbundwerkstoffe werden auch alsHitzeschild verwendet, da sie bei extremer thermischer Belastung eine schützende Koksschicht ausbilden.
Als Nachfolger werden Werkstoffe aufEpoxidharz-Basis unter anderem auch mitGlasfaser-Gewebe verwendet.