DerFußballclub Hansa Rostock e. V., kurzF. C. Hansa Rostock und allgemein bekannt alsHansa Rostock, ist ein deutscherFußballverein ausRostock. Mit 30.105 Mitgliedern (Stand: 23. November 2025) ist er dermitgliederstärkste Sportverein ausMecklenburg-Vorpommern.[1] Gegründet wurde der F. C. Hansa alsFußballclub am 28. Dezember 1965 mit der Ausgliederung der Fußballabteilung aus dem am 11. November 1954 gegründetenSC Empor Rostock.
Seine größten Erfolge verbuchte der F. C. Hansa1990/91 mit dem Gewinn der unter der BezeichnungNOFV-Oberliga letztmals ausgespielten Meisterschaft sowie des1991 unter der BezeichnungNOFV-Pokal letztmals ausgetragenen Pokal-Endspiels (jeweils der ehemaligen entsprechenden DDR-Wettbewerbe). Nachfolgend entwickelte sich Hansa mit derzeit zwölf Bundesligateilnahmen zum erfolgreichsten Verein aus dem Nordosten imwiedervereinigten Deutschland. Nach den Abstiegen in den Jahren2010 und2012 aus der2. Bundesliga in die3. Liga gelang in derSaison 2020/21 der Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga. In derSaison 2023/24 erfolgte nach drei Jahren der erneute Abstieg in die Drittklassigkeit.
Im November 1954 wurde der „Feldwebel“ Pfau (l.) erster Trainer vomSC Empor Rostock.
Im Jahre 1954 wurden im Rahmen der Leistungssportförderung in den meistenBezirken der DDR so genannteSportclubs gegründet, die anders als die breitensportorientiertenBetriebssportgemeinschaften zu leistungssportlichen Zentren ihrer jeweiligen Region und ihrer zentralenSportvereinigung werden sollten. In Rostock, der größten DDR-Stadt nördlichBerlins, wurde am 11. November 1954 der anfangs noch als „SK Empor Rostock“ bezeichneteSC Empor Rostock mit Sektionen für sieben Sportarten gegründet. Mit demFischkombinat Rostock alsTrägerbetrieb war er das designierte Leistungszentrum der Sportvereinigung Empor, welche die Sportgemeinschaften mit Trägerbetrieben aus dem Bereich Handel und Versorgungswirtschaft umfasste. Das am 27. Juni 1954 eröffneteOstseestadion war weitgehend fertiggestellt, im Gegensatz zum Feldhandball konnte jedoch keine höherklassige Fußballmannschaft aus den Sportgemeinschaften der Umgebung zusammengestellt werden.[2]
Auch weil der Norden der DDR seit dem AbstiegMotor Wismars nach der Saison1951/52 in derDDR-Oberliga nicht mehr vertreten war und in der bereits begonnenen Saison1954/55 überwiegend sächsische Mannschaften um die Meisterschaft spielten, beschloss die DDR-Sportführung, die Mannschaft der sächsischenBSG Empor Lauter noch während der Saison nach Rostock zu delegieren.[3][4] Bereits 1953 warVorwärts Leipzig in einem ähnlichen Vorhaben nach Berlin delegiert worden. Während die FachzeitschriftNeue Fußballwoche den Umzug Empor Lauters nach Rostock in einer Sonderausgabe 1991 mit dem späterenGewerkschaftsbund-VorsitzendenHarry Tisch in Verbindung brachte, gilt als eigentlicher Initiator des UmzugsKarl Mewis,[3] der zu diesem Zeitpunkt erster Sekretär derSED-Bezirksleitung Rostock war.
Empor Lauter gehörte wie Empor Rostock der Sportvereinigung Empor an und war zum Zeitpunkt des Umzugs mit 10:6 Punkten aktueller Tabellenführer der Oberliga. InLauter verfügte die Mannschaft jedoch über keine auf Dauer wettbewerbsfähige Infrastruktur und konkurrierte mit weiteren Erstligisten in näherer Umgebung. Das Punktspiel des neunten Spieltages gegenMotor Zwickau wurde abgesetzt, um den Umzug der Mannschaft nach Rostock zu ermöglichen. Einige Lauterer Spieler wechselten jedoch zu Motor Zwickau, in niederklassige Ligen oder beendeten ihre Karrieren, wobei drei Spieler erst unter dem Eindruck wütender Proteste seitens der Lauterer Einwohnerschaft auf den bereits zugesagten Ortswechsel verzichteten, so dass lediglich zwölf Spieler mit TrainerOswald Pfau nach Rostock wechselten.[5] Während die Rostocker Spieler in der Folgezeit bei Auswärtsspielen insbesondere gegen sächsische Mannschaften mitunter als „Verräter“ beschimpft wurden,[6] führte der Umzug in Lauter zu lang anhaltenden Ressentiments, die sich zunächst in der Ausgrenzung von Angehörigen der delegierten Spieler äußerten.[5]
Empor Rostock gehörte zwar zu den als Sportclub besonders geförderten Sportgemeinschaften; mit den Sportvereinigungen Motor, Turbine oder Dynamo konnte die vergleichsweise kleine Sportvereinigung Empor jedoch nicht konkurrieren. So wurde in den Anfangsjahren des Clubs der Fußballkader hauptsächlich mit jungen Talenten aus dem Norden der DDR aufgefüllt: Neben dem direkten Rostocker Umfeld waren insbesondere dieTSG Wismar undEinheit Greifswald bis in die 1970er Jahre Delegierungsschwerpunkte. Nur wenige etablierte Oberligaspieler wurden in dieser Zeit an die Ostseeküste delegiert.
1: Acht Spieltage zu Saisonbeginn (fünf Siege, drei Niederlagen) wurden als beziehungsweise vonEmpor Lauter ausgetragen. 2: Zur Einführung einer Meisterschaftsrunde im Jahresrhythmus wurde eine Übergangsrunde ohne Meisterschaft gespielt.
Kursiv geschriebene Spieler kamen vonEmpor Lauter nach Rostock.
Am elften Spieltag, der am 14. November 1954 ausgetragen wurde, absolvierte die Oberliga-Mannschaft Rostocks ihr erstes Punktspiel vor 17.000 Zuschauern[7] im noch nicht komplett fertiggestellten Ostseestadion gegenChemie Karl-Marx-Stadt (0:0).[8] Bis zum Saisonende rutschte die kurzfristig mit weiteren Spielern der Region verstärkte Mannschaft auf den neunten Rang der DDR-Oberliga ab, erreichte aber das Finale desFDGB-Pokals. GegenWismut Karl-Marx-Stadt unterlag die Rostocker Mannschaft im LeipzigerBruno-Plache-Stadion mit 2:3 nach Verlängerung.
Nachdem Empor Rostock in der Übergangsrunde1955 noch den zweiten Platz belegt und mitGerhard Schaller erstmals einen Spieler zurNationalmannschaft der DDR geschickt hatte,[9] stieg die Mannschaft in der Saison1956 als Tabellenletzter in diezweitklassige Liga ab. Dabei hatte Rostock zunächst unterWilli Möhring, dann unterErich Dietel nur zwei Hinrunden-Siege erzielt und zuletzt unterLothar Wiesner, demKurt Zapf als Spielertrainer zur Seite stand, gegen den Abstieg gespielt. UnterHeinz Krügel erreichte Rostock jedoch 1957 den sofortigen Wiederaufstieg und zusätzlich den zweiten Einzug ins FDGB-Pokalfinale, das gegenLok Leipzig (1:2) trotz zwischenzeitlicher Führung erneut in der Verlängerung verloren ging.
In der Folgezeit etablierte sich Empor Rostock in der Oberliga und erreichte unter TrainerWalter Fritzsch1960 abermals das FDGB-Pokalfinale, verlor jedoch gegenMotor Jena (2:3) zum nunmehr dritten Mal in der Verlängerung, obwohl Rostock noch in der 63. Minute mit 2:0 in Führung gegangen war.1961/62 wurde die Rostocker Mannschaft Vize-Meister der Oberliga, nachdem sie am 33. Spieltag als Tabellenführer den punktgleichen ZweitenVorwärts Berlin empfangen hatte und mit 1:3 vor 30.000 Zuschauern im Ostseestadion unterlag. Es gelang nicht, den Rückstand in den folgenden Spielen aufzuholen. Dennoch wurde die Mannschaft in einer Umfrage der ZeitungJunge Welt zurMannschaft des Jahres 1961 gewählt,[10] während RostocksArthur Bialas mit 23 TorenTorschützenkönig der Oberliga wurde.
In der Saison1962/63 wurde Empor Rostock mit sechs Punkten Rückstand aufMotor Jena und1963/64 mit zwei Punkten Rückstand auf dieBSG Chemie Leipzig erneut Vize-Meister, woraufhin der Mannschaft fortan der Ruf des „ewigen Zweiten“ anhaftete.[10]1964/65 nahmen mitWolfgang Barthels,Jürgen Heinsch,Herbert Pankau undKlaus-Dieter Seehaus vier Rostocker Spieler an denOlympischen Sommerspielen 1964 teil und erreichten mit der zum vorerst letzten Mal gesamtdeutschen Mannschaft die Bronze-Medaille, mit Empor Rostock aber nur den fünften Rang in der Oberliga. Trainer Fritzsch hatte zum April 1965 sein Amt niedergelegt, ihm folgte Kurt Zapf als Interims- und ab Juli 1965Gerhard Gläser als Cheftrainer.
Am 28. Dezember 1965 um 18:32 Uhr[11] wurde mit der Unterzeichnung der Gründungsurkunde die Rostocker Fußballabteilung aus dem GesamtvereinEmpor gelöst und derF. C. Hansa Rostock als reinerFußballclub gegründet. Diese von der Sportführung der DDR veranlasste Ausgliederung war Teil der Bestrebungen des Verbandes, Leistungszentren speziell für den Fußball zu etablieren, der damit eine Sonderstellung im Leistungssportsystem der DDR einnehmen sollte. Bereits am 22. Dezember 1965 war der1. FC Magdeburg als erster Fußballclub gegründet worden; die Gründungen der Fußballclubs aus Berlin, Chemnitz, Erfurt, Halle und Leipzig folgten im Januar 1966. Trägerbetrieb des F. C. Hansa wurde dasKombinat Seeverkehr und Hafenwirtschaft, so dass die RostockerStaatsamateure unter anderem als Buchhalter imÜberseehafen Rostock angestellt wurden.[12][13] Erster Vorsitzender des F. C. Hansa wurdeHeinz Neukirchen.
In der Rückrunde der Saison1965/66 absolvierte die Mannschaft ihre ersten Spiele als F. C. Hansa Rostock und belegte schließlich den vierten Platz der Abschlusstabelle.1966/67 belegte die Mannschaft lediglich den zehnten Rang, obwohl in derselben Saison der nunmehr vierte Einzug ins FDGB-Pokalfinale gelang, das mit 0:3 gegenMotor Zwickau erstmals schon in der regulären Spielzeit verloren ging.
Mannschaftsfoto des F. C. Hansa 1969/70
Zu Beginn der Saison1967/68 ließ die DDR-Sportführung dieASG Vorwärts Rostock nach Stralsund delegieren, auch weil diese, zu diesem Zeitpunkt in der zweitklassigen Liga spielend, als Konkurrenz für den F. C. Hansa angesehen wurde.[14] Am Saisonende wurde RostocksGerd Kostmann mit 15 erzielten Toren Torschützenkönig und Hansa mit fünf Punkten Rückstand aufCarl Zeiss Jena zum nunmehr vierten Mal Vize-Meister der Oberliga, wodurch erstmals derMessepokal als Vorläufer des heutigenUEFA-Pokals erreicht wurde. Dort setzte sich Rostock in der ersten Runde gegen denOGC Nizza durch und schied in der zweiten Runde aufgrund der Auswärtstorregel gegen denAC Florenz aus. Der vierte Platz1968/69 bedeutete für Hansa die erneute Qualifikationen zum Messepokal und für Kostmann mit 18 erzielten Toren den erneuten Gewinn der Torjägerkrone, Trainer Gläser allerdings war im Mai 1969 wegen ausbleibender Titelgewinne zunächst durch seinen Vorgänger Wiesner ersetzt worden, dem ab Juli 1969Horst Saß im Amt nachfolgte.
Saß, mit der Integration von jungen Spielern wieJoachim Streich undGerd Kische um die Verjüngung der Mannschaft bemüht, belegte mit Hansa1969/70 nur zwei Punkte vom ersten Abstiegsplatz entfernt den zwölften Rang der Oberliga. Im Messepokal konnte zwar nachPanionios Athen in der ersten Runde im Hinspiel der zweiten RundeInter Mailand mit 2:1 bezwungen werden, nach einer 3:0-Niederlage im Rückspiel schied Rostock jedoch erneut aus dem Wettbewerb aus. Nach drei weiteren Saisons mit Abschlussplatzierungen in der unteren Tabellenhälfte von1970/71 bis1972/73 verließ Saß den F. C. Hansa. Bei denOlympischen Sommerspielen 1972 hatten Rostocks Joachim Streich undDieter Schneider Bronze mit der Nationalmannschaft erreicht.
1973 bis 1990 – Die Rostocker „Fahrstuhlmannschaft“
In den Spielzeiten der Liga nahm Rostock an einer von mehreren Staffeln dieser Spielklasse teil.
UnterHeinz Werner erreichte Rostock mit einem siebten Platz1973/74 wieder die obere Tabellenhälfte, geriet in der Folgesaison1974/75 jedoch in die Abstiegsränge. Bei der Heimniederlage gegenCarl Zeiss Jena am 8. März 1975 wurde Werner noch während des Spiels durch den ParteifunktionärHarry Tisch aus seinem Amt entlassen.[15]Helmut Hergesell, zwei Jahre zuvor noch als Spieler für Hansa tätig, übernahm das Traineramt, konnte aber den zweiten Abstieg Rostocks in die zweitklassige DDR-Liga nicht verhindern. Während Joachim Streich daraufhin nach Magdeburg wechselte und dort zum Rekordspieler der DDR avancierte, verblieb Gerd Kische in Rostock. Beide waren bei derWeltmeisterschaft 1974 für die Nationalmannschaft der DDR angetreten, Kische auch beim Spiel gegen die bundesdeutsche Auswahl. Bei denOlympischen Spielen 1976 sollte Kische zudem das olympische Fußballturnier gewinnen.
Die Leistungsunterschiede zwischen der hauptsächlich aus Betriebssportgemeinschaften bestehenden DDR-Liga und der zum größten Teil aus Fußballclubs bestehenden Oberliga begünstigten den wiederholten Auf- und Abstieg des nunmehr zurFahrstuhlmannschaft gewordenen Teams aus Rostock.[14] So blieb Hansa in der DDR-Liga 1975/76 ohne Niederlage, belegte in der Oberligasaison1976/77 aber mit einem Punkt Rückstand auf die Nicht-Abstiegsplätze den letzten Tabellenplatz. Der Wiederaufstieg 1977/78 gelang trotz zweier Niederlagen erneut als Tabellenführer, wobei mit einem 10:0 gegen dieBSG Motor Wolgast der höchste Pflichtspielsieg der Vereinsgeschichte erspielt wurde. Die enttäuschenden Ergebnisse in der Oberliga-Saison1978/79 hatten daraufhin die Ablösung des Trainers Hergesell durch seinen einstigen MitspielerJürgen Heinsch im Dezember 1978 zur Folge, was den Wiederabstieg zum Saisonende aber nicht mehr verhinderte. Als neuer Trainer folgte ab Juli 1979Harry Nippert auf Heinsch, unter dem Hansa in der Ligasaison1979/80 erneut ohne Niederlage und mit einem weiteren 10:0-Sieg, diesmal über dieBSG Kernkraftwerk Greifswald, umgehend wieder aufstieg und sich in der folgenden Saison1980/81 mit drei Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge schließlich in der Oberliga halten konnte.
Vier weitere Saisons blieb Hansa Rostock von1981/82 bis1984/85 unter dem erneut als Trainer fungierenden Jürgen Heinsch mit Abschlussplatzierungen in der unteren Tabellenhälfte in der Oberliga, bis1985/86 der abermalige Abstieg in die Liga unter TrainerClaus Kreul folgte. Rostocks junger NationalspielerThomas Doll wechselte daraufhin zum DDR-RekordmeisterBFC Dynamo, während die älterenAxel Schulz undRainer Jarohs in Rostock verblieben. Neben dem sofortigen Wiederaufstieg gelang in der Saison 1986/87 unter TrainerWerner Voigt auch der erneute Einzug ins FDGB-Pokalfinale, in dem Rostock mit einer 1:4-Niederlage gegen den1. FC Lokomotive Leipzig zum nunmehr fünften Mal nur den zweiten Platz erreichte. Nachdem die Rostocker Mannschaft in der Saison1987/88 mit zwei Punkten Abstand zu den Abstiegsplätzen noch um den Klassenerhalt gespielt hatte, qualifizierte sie sich durch den vierten Rang der Saison1988/89 zum ersten Mal für den offiziellenUEFA-Pokal, in dem sie jedoch bereits in der ersten Runde gegenBaník Ostrava ausschied.
Mannschaftsfoto des F. C. Hansa 1989/90
Nachdem RostocksAxel Kruse während eines Spiels in Kopenhagen im Juli 1989 nach West-Deutschland geflüchtet war, bewirkte die sich abzeichnendedeutsche Wiedervereinigung während der Saison1989/90, in der Hansa den sechsten Tabellenplatz belegte, eine weitgehende Liberalisierung des Sports.[16] So wurden die bislang offiziell bei den Trägerbetrieben der Sportgemeinschaften beschäftigten Spieler mit Spielerverträgen an die Sportgemeinschaften gebunden und damit nicht mehr als Amateure deklariert, während ihnen gleichzeitig gestattet wurde, ihre sportlichen Arbeitgeber ohne Zustimmung der Sportführung zu wählen. Beim Übergang zu einem marktwirtschaftlich agierenden Fußballverein erhielt Rostock infolge eines im Januar 1990 abgeschlossenen Kooperationsvertrags Unterstützung durch denSV Werder Bremen,[17] während die Liquidität des F. C. Hansa zunächst durch eine nachträgliche Ablösezahlung derBerliner Hertha für Axel Kruse abgesichert werden konnte.[18] Im Gegensatz zu anderen Sportgemeinschaften der DDR-Oberliga vermied es Hansa daraufhin zunächst, Spieler an die finanzstarken Vereine Westdeutschlands zu verkaufen, was auch durch die zu Beginn mit 6000 Deutsche Mark (etwa 3000 Euro) monatlich vergleichsweise hoch dotierten Spielerverträge gelang.[19]
Exkurs: Aktivitäten des Ministeriums für Staatssicherheit
In allen Phasen der DDR waren Spieler, Funktionäre und Zuschauer des SC Empor und des F. C. Hansa von Beobachtungen, Interventionen und Repressionen derStasi betroffen. Insbesondere Spieler wurden wegen ihrer Position in der Öffentlichkeit als Vorbilder der sozialistischen Gesellschaft genau beobachtet. Oftmals wurden Karrierewege von einer Zusammenarbeit mit der Geheimpolizei abhängig gemacht oder dies angedroht.[20] Prominente Fälle der Überwachung und teilweisen Verfolgung sind
Oswald Pfau: Der erste Trainer des SC Empor sollte im Jahr 1956Nationaltrainer der DDR werden und stand daher in besonderem Fokus der Staatssicherheit. Urteilte die Stasi im Frühjahr noch, dass Pfau„ein guter Genosse“ mit„klare[r] Parteilinie“ sei[21], änderte sich dies nach seiner Flucht in den Westen wenige Monate später, sodass er als„außerordentlich überheblicher Mensch“ mit„ausgeprägte[r] Geldgier“ beschrieben wurde.[22]
Gerd Kische: Der ehemalige Spieler und spätere Vereinspräsident wurde während seiner Zeit als Nationalspieler von der Staatssicherheit angesprochen und zwischen 1971 und 1976 alsinoffizieller Mitarbeiter unter dem PseudonymIM Neesken geführt. Die Zusammenarbeit wurde schließlich beendet, weil man ihn als unzuverlässig im Sinne des geheimdienstlichen Interesses betrachtete.[23] Er hatte Treffen wiederholt verschoben und verpasst sowie auf Kontaktaufnahmen nicht reagiert. 1974 berichtet die Staatssicherheit, dass Kische„weder die polit. Reife noch die Charaktereigenschaften [habe], um weiter IM zu sein. [...] Bisher war er weder zuverlässig noch ehrlich [...].“[24] Auch später noch wurde Kische durch die Staatssicherheit überwacht.[25] Auch seine Ehe litt unter den vorherigen Kontakten und der weitergehenden Überwachung.[26]
Axel Kruse: Der gebürtigeWolgaster galt Mitte der 1980er Jahre als Nachwuchstalent des F. C. Hansa. Im Jahre 1986 wurde er nach dem Training in das Büro des Vereinsvorsitzenden bestellt und anschließend nahe der Stasi-Dienststelle in Rostock zu etwaigen Fluchtplänen verhört. In der Folge wurde ihm der Status alsReisekader aberkannt, sodass er zur Teilnahme an Spielen im Ausland gesperrt war und die DDR nicht verlassen konnte. Als er 1989 überraschend für dasIntertoto-Cup-Spiel beiB 1903 Kopenhagen nominiert wurde, nutzte er die Gelegenheit zur Flucht überDänemark nach Westdeutschland. Anschließend wurde er in der DDR per Haftbefehl gesucht.[27]
Während der ersten Bundesliga-Saison wurde 1992 bekannt, dass Spieler für die Staatssicherheit als inoffizielle Mitarbeiter aktiv waren. Es offenbarten sichGernot Alms,Stefan Persigehl undFlorian Weichert. Letzterer war unter anderem auf Axel Kruse angesetzt gewesen. Nach einer Aussprache im Kreise der Bundesliga-Mannschaft des FCH kamen die Beteiligten zum Schluss, dass Alms, Persigehl und Weichert keinem Kollegen persönlich geschadet hatten, sodass sie Teil des Teams bleiben durften.[28][29]
Die Verstrickungen des Vereins und seiner Akteure mit der Staatssicherheit sind nur bedingt aufgearbeitet. Auf der Mitgliederversammlung im Jahr 1992 wurde von über 90 Prozent der Anwesenden eine vereinseigene Aufarbeitung der Stasi-Vergangenheit abgelehnt.[30] DasStasi-Unterlagen-Archiv erarbeitete seinerseits die AusstellungEigentor! – Der F. C. Hansa und die Stasi zur Aufklärung.[31] In dieser wird deutlich, dass auch die Fanszene umfangreich überwacht wurde. Bei Spielen auf nationaler Ebene waren etwa 30 Mitarbeiter der Staatssicherheit aktiv, bei brisanten und internationalen Spielen sogar 50 Mitarbeiter im Publikum. Es wurden Fans als inoffizielle Mitarbeiter angeworben. Fanclubs und Ereignisse wurde detailliert dokumentiert.[32] Bei Auffälligkeiten, wie Sprechchören, Banner oder sogenanntes Rowdytum, wurden Fans mit Verhören, Inhaftierungen und zum Teil Abschiebungen nach Westdeutschland verfolgt.[33]
1990 bis 1995 – Zwischen Meisterschaft und Zweitklassigkeit
Die letzte Saison derDDR-Fußball-Oberliga 1990/91 wurde mit dem Beitritt des ostdeutschenFußball-Verbands zum westdeutschenFußball-Bund inNOFV-Oberliga umbenannt und galt als Qualifikation zum gesamtdeutschen Ligasystem. Hierfür verpflichtete Rostock den bislang nur in Westdeutschland aktiven TrainerUwe Reinders und mit dem US-amerikanischen NationalspielerPaul Caligiuri den ersten ausländischen Spieler in Diensten des F. C. Hansa.[34] Am 2. August 1990 wurde der F. C. Hansa offiziell zumgemeinnützigeneingetragenen Verein und versuchte den Wegfall des bisherigen Trägerbetriebs insbesondere mit dem ersten Sponsorenvertrag der Clubchronik zu kompensieren, der mit dem KlebstoffherstellerUhu abgeschlossen wurde. Die Rostocker Mannschaft gewann daraufhin zunächst die Herbstmeisterschaft mit 20 Punkten, so dass weitere 15 Punkte in der Rückrunde im Mai 1991 den Gewinn der letzten ostdeutschen Meisterschaft bedeuteten.[35] Rostock hatte sich damit für denEuropapokal der Landesmeister und nebenDynamo Dresden als zweites ostdeutsches Team für die Bundesliga qualifiziert. In dem am 2. Juni 1991 letztmals ausgetragenen Finale des FDGB-Pokals1990/91, der analog zum Ligasystem in NOFV-Pokal umbenannt worden war, gewann Rostock bei der sechsten Finalteilnahme zudem erstmals den Wettbewerb, indem derEisenhüttenstädter FC mit 1:0 im BerlinerFriedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark besiegt werden konnte. Der Stellenwert beider Titel war seit der Wiedervereinigung jedoch gesunken, so dass das Pokalfinale vor nur rund 4.800 Zuschauern stattfand.
Zu Beginn der Saison1991/92 verließ schließlich mitHenri Fuchs der erste Rostocker Leistungsträger den Verein in Richtung eines westdeutschen Konkurrenten, was Hansa zunächst durch die Verpflichtung osteuropäischer Spieler zu kompensieren versuchte. Als letzter Meister der DDR in der Saisonvorbereitung amDFB-Supercup teilnehmend, schied Rostock im Halbfinale gegen den amtierenden Bundesligameister1. FC Kaiserslautern aus. Die Bundesligasaison hingegen begann für Hansa durch ein 4:0 gegen den1. FC Nürnberg erfolgreich, es folgte ein 2:1-Auswärtssieg beiBayern München.[35] Zwischen dem ersten und dem siebten Spieltag hatte Hansa fünfmal die Tabellenführung inne. Im Anschluss rutschte die Rostocker Mannschaft jedoch immer mehr ab und fand sich zum Saisonende im Abstiegskampf wieder. Der Erfolg in München sollte der einzige Auswärtssieg bleiben. Zwar hatte Trainer Reinders seine Entlassung in der Winterpause trotz Differenzen mit dem VereinspräsidentGerd Kische noch verhindern können, zum März 1992 wurde er aber doch durchErich Rutemöller ersetzt.[36] Am letzten Spieltag besiegte HansaEintracht Frankfurt mit 2:1 und entschied so die deutsche Meisterschaft zu Ungunsten der Frankfurter, der eigene Abstieg in die2. Bundesliga konnte damit jedoch nicht mehr verhindert werden.[37] Im Europapokal der Landesmeister war Rostock bereits in der ersten Runde am späteren PokalsiegerFC Barcelona gescheitert, obgleich Hansa nach der 0:3-Niederlage imCamp Nou das Rückspiel im heimischen Ostseestadion mit 1:0 gewinnen konnte.
Für die Zweitligasaison1992/93 plante die Vereinsführung den sofortigen Wiederaufstieg, musste jedoch den Abgang von vier Leistungsträgern hinnehmen, die aufgrund der angespannten finanziellen Lage durch Bundesliga-unerfahrene Spieler wieTimo Lange undMarco Zallmann ersetzt wurden, von denen insbesondere Lange zum Rekord-Spieler Hansas in der Nachwendezeit werden sollte. In der Hinrunde belegte Hansa zumeist Aufstiegsränge, fiel dann aber auf den sechsten Tabellenplatz zurück.Horst Hrubesch ersetzte deshalb noch in der Winterpause den in Frage gestellten Trainer Rutemöller, rutschte mit der Mannschaft bis zum Saisonende aber noch weiter ab und belegte schließlich nur den elften Platz. Zur Saison1993/94 unter dem zum nunmehr dritten Mal als Trainer engagiertenJürgen Heinsch verfehlte Hansa den Aufstieg mit dem achten Tabellenplatz erneut.
Für die Zweitligasaison1994/95 verpflichtete der VereinFrank Pagelsdorf als Trainer. Während langjährige Leistungsträger wieJuri Schlünz ihre Karrieren beendeten, kam unter anderemStefan Beinlich vom englischen VereinAston Villa nach Rostock. Obwohl die Mannschaft ohne Ambitionen in die Saison gestartet war, erreichte sie den sicheren Aufstieg bereits am drittletzten Spieltag und belegte zum Saisonende den ersten Tabellenplatz. Mit dem gleichzeitigen AbstiegDynamo Dresdens aus der Bundesliga wurde Hansa nun als einziger Vertreter der ehemaligen DDR-Oberliga in der Bundesliga über mehrere Jahre zum „Leuchtturm des Ostens“.[38]
Überraschend belegte der Aufsteiger aus Rostock in der Hinrunde der Bundesligasaison1995/96 zwischenzeitlich den dritten Tabellenrang; er fiel bis zum Saisonende auf den sechsten Rang zurück und verzichtete auf die damit erreichte Teilnahme amUI-Cup. Im Heimspiel gegen denFC St. Pauli war es zu Ausschreitungen gekommen. Infolgedessen wurde Hansa unter anderem mit einerPlatzsperre belegt,[39] sodass das Spiel am 28. Oktober 1995 statt im 25.500 Zuschauer fassenden Ostseestadion imBerliner Olympiastadion vor 58.492 Zuschauern ausgetragen wurde, was für Hansa einen neuen Zuschauerrekord bedeutete.[40][41]Zudem gab es am 21. Spieltag derselben Saison ein weiteres Spiel im Berliner Olympiastadion vor 50.183 Zuschauern.Zum Beginn der Saison1996/97 gab RostockRené Schneider anBorussia Dortmund ab, der als erster Hansa-Spieler 1995 einen Einsatz in der gesamtdeutschenNationalelf absolviert und bei derEuropameisterschaft 1996 zum Kader des Titelträgers gezählt hatte. Die daraus resultierende Defensivschwäche konnte erst zur Winterpause beigelegt werden, in der auch einAufsichtsrat als Kontrollgremium eingerichtet wurde. Schließlich wurde mit dem 15. Platz zum Saisonende der erneute Abstieg vermieden. Für die Saison1997/98 verpflichtete RostockEwald Lienen als neuen Trainer, belegte im gesamten Saisonverlauf durchgehend mindestens den siebten Platz und wurde zum Saisonende erneut Sechster der Bundesliga. In einer von der Fachzeitschriftkicker durchgeführten Umfrage unter 200 Bundesligaspielern belegte Hansa den ersten Platz in der Kategorie „schönster Fußball“.[42] BeimDFB-Hallenpokal im Januar 1998 hatte die Mannschaft unter Lienen mit einem 4:3-Sieg im Endspiel gegen denFC Schalke 04 bereits den ersten gesamtdeutschen Titel des F. C. Hansa gewonnen.
Zu Beginn der Saison1998/99 nahm Rostock dann am UI-Cup teil, scheiterte dort jedoch bereits am ersten Gegner, demVSC Debrecen aus Ungarn. Die Mannschaft hatte erneut mehrere Leistungsträger abgegeben und belegte in der Bundesliga zunächst fast ausnahmslos Abstiegsplätze, bis Lienen im März 1999 von seinen Aufgaben entbunden und durch seinen bisherigen Co-TrainerAndreas Zachhuber ersetzt wurde, unter dessen Regie durch den 3:2-Siegtreffer vonSławomir Majak in der 83. Minute gegen denVfL Bochum am letzten Spieltag der Klassenerhalt gesichert wurde. DasSaisonfinale 1998/99 gilt als eines der dramatischsten in der Geschichte der Bundesliga.[42] Im folgendenDFB-Pokal erreichte der Verein unter Zachhuber mit der Halbfinalteilnahme die beste Platzierung der Vereinsgeschichte in diesem Wettbewerb.
In vier weiteren Spielzeiten mit Abschlussplatzierungen zwischen dem 12. und 15. Rang von1999/2000 bis2002/03 spielte Hansa unter den Trainern Zachhuber,Friedhelm Funkel undArmin Veh gegen den Abstieg in die Zweite Liga. Dabei gab der Verein unter anderem 1999/2000 mitOliver Neuville undMarko Rehmer seine deutschen Nationalspieler ab, um durch Ablösesummen einen Teil der Etats bestreiten zu können.[43] Im Gegenzug verpflichtete Hansa zwischen 1998 und 2004 insgesamt sieben schwedische und drei dänische Spieler, weshalb bei Heimspielen gelegentlich bis zu 2.000 schwedische Fans ins Ostseestadion kamen.[43]
In der Saison2003/04 erreichte Hansa unter TrainerJuri Schlünz den neunten Rang und damit die dritte Qualifikation zum UI-Cup, verzichtete aber zum zweiten Mal auf die Teilnahme.Martin Max hatte in 33 Spielen 20 Tore für Hansa erzielt und damit einen neuen Vereinsrekord in der Bundesliga aufgestellt;[44] er beendete jedoch nach der Saison vorzeitig seine Karriere. Zu Beginn der Saison2004/05 nahm Hansa erstmals amDFB-Ligapokal teil, schied aber bereits in der ersten Runde gegenLeverkusen aus. Anschließend verlor Rostock die ersten acht Heimspiele in der Bundesliga, womit ein seit 1965 bestehender Negativ-Rekord vonTasmania Berlin eingestellt wurde,[45] und erzielte in der gesamten Hinrunde nur elf Punkte. Eine 0:6-Niederlage gegen denHamburger SV im November 2004 hatte den Rücktritt des Trainers Schlünz zur Folge.[46] Unter dessen NachfolgerJörg Berger stieg Hansa mit insgesamt 18 Niederlagen in 34 Spielen nach zehnjähriger Erstligazugehörigkeit als Tabellensiebzehnter in die 2. Bundesliga ab.
Zur Saison2005/06 strebte Hansa den sofortigen Wiederaufstieg an und ersetzte nach zwei Auftaktniederlagen Trainer Berger durch den zum F. C. Hansa zurückkehrendenFrank Pagelsdorf, der mit der Mannschaft schließlich den zehnten Platz in der Abschlusstabelle belegte. In der Saison2006/07 blieb Hansa bis zum 18. Spieltag ohne Niederlage, stellte damit einen neuen Vereinsrekord für die 2. Bundesliga auf und schaffte als Zweitplatzierter den Aufstieg in die höchste Spielklasse.
Rostock stieg2007/08 jedoch umgehend wieder ab, obgleich der Verein durch die Veräußerung der Namensrechte amOstseestadion, nunDKB-Arena, zusätzliche Liquidität gewonnen hatte. Auch in der folgenden Zweitligasaison2008/09 blieb Hansa hinter den Erwartungen zurück, worauf Trainer Pagelsdorf im November 2008 beurlaubt wurde. Unter dessen NachfolgerDieter Eilts geriet Hansa allerdings in Abstiegsgefahr, bis nach erneutem Trainerwechsel zuAndreas Zachhuber im März 2009 am letzten Spieltag der Verbleib in der Zweiten Liga erreicht wurde. In der Spielzeit2009/10 geriet Hansa abermals in Abstiegsgefahr und ersetzte im Februar 2010 Zachhuber durch dessen bisherigen Co-TrainerThomas Finck, auf den wegen Fincks fehlender Trainerlizenz aber bereits im März der vormalige Co- und TorwarttrainerMarco Kostmann folgte. Trotz der Trainerwechsel belegte Hansa am Saisonende den 16. Tabellenplatz und verlor auch die folgendenRelegationsspiele um den Verbleib in der zweithöchsten Spielklasse gegen denFC Ingolstadt 04, wodurch Rostock erstmals in der Vereinsgeschichte drittklassig wurde.
2010 bis 2012 – Wiederaufstieg in Liga 2 und erneuter Absturz
Peter Vollmann führte den F. C. Hansa Rostock 2011 zurück in die 2. Bundesliga.
Für die Spielzeit2010/11 verpflichtete Hansa als neuen TrainerPeter Vollmann, dem von den 27 Spielern der Vorsaison lediglich zehn auch in der3. Liga zur Verfügung standen. Dennoch erreichte die neu formierte Mannschaft dieHerbstmeisterschaft sowie am viertletzten Spieltag auch den sicheren Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga. Da sich Drittligisten nicht automatisch für denDFB-Pokal qualifizieren, nahm die Lizenzmannschaft erstmals auch amLandespokal Mecklenburg-Vorpommern teil,[47] den sie als höchstklassiger Teilnehmer erwartungsgemäß gewann.
In der Zweitligasaison2011/12 erzielte die Rostocker Mannschaft lediglich einen Sieg während der Hinrunde, worauf Trainer Vollmann durchWolfgang Wolf ersetzt wurde. Trotz des Trainerwechsels stand Hansa bereits am vorletzten Spieltag als Absteiger in die 3. Liga fest. Die finanzielle Situation des Vereins hatte sich zum Jahresbeginn 2012 so weit zugespitzt, dass dieInsolvenz drohte. Anfang Mai 2012 stimmte die RostockerBürgerschaft dann für ein Maßnahmenpaket,[48] das in Verbindung mit weiteren Erlässen durch das Finanzamt Rostock und weitere Gläubiger das Fortbestehen des Vereins sicherte.[49]
Zu Beginn der Drittligaspielzeit2012/13 blieb Hansa hinter den eigenen Erwartungen zurück, weshalb Trainer Wolf Anfang September 2012 durchMarc Fascher ersetzt wurde, unter dem die Mannschaft am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt erreichte und die Saison als Tabellenzwölfter beendete. Zugleich wurde über die erneute Teilnahme amLandespokal die Qualifikation zumDFB-Pokal angestrebt; durch eine 0:3-Finalniederlage gegenNeustrelitz[50] misslang das Vorhaben jedoch, so dass Hansa in der Spielzeit 2013/14 erstmals in der Vereinsgeschichte nicht am nationalen Pokalwettbewerb teilnahm.
Als Nachfolger des scheidenden Marc Fascher[51] wurdeAndreas Bergmann als Trainer für die Saison2013/14 vorgestellt, unter dem sich die Mannschaft am Ende der Hinrunde auf dem dritten Rang wiederfand. Nach der Winterpause fiel Hansa ins Mittelfeld der Tabelle zurück, so dass das Ausscheiden im Halbfinale des Landespokals gegen den Fünftligisten1. FC Neubrandenburg 04 Anfang April 2014 zu Bergmanns Beurlaubung führte.[52][53] Robert Roelofsen übernahm interimistisch das Training, ehe ihm zwei Wochen späterDirk Lottner folgte.[54]
In die Saison2014/15 startete Hansa mit dem nach Rostock zurückgekehrten Peter Vollmann als neuen Cheftrainer. Dieser wurde jedoch im Dezember 2014 wieder entlassen. Zunächst übernahm Co-TrainerUwe Ehlers die Position als Interims-Trainer.[55] Noch im gleichen Monat stellte HansaKarsten Baumann als neuen Cheftrainer vor. Zum Saisonende belegte Hansa mit dem 17. Rang schließlich die schlechteste Platzierung der Vereinsgeschichte.
Nach einer Negativserie von nur einem Sieg in den letzten 15 Spielen wurden Baumann und der SportdirektorUwe Klein am 6. Dezember 2015 beurlaubt.[56] Nur einen Tag später verpflichtete Hansa den zuvor beim RegionalligistenSSV Jahn Regensburg entlassenenChristian Brand als neuen Trainer.[57] Mit ihm wurde der Klassenerhalt mit einem 3:1-Sieg gegen Rot Weiß Erfurt zwei Spieltage vor Ende der Saison gesichert. Am Ende der Saison 2016/17 jedoch wurde Brand am 13. Mai 2017 entlassen.[58] Wenige Tage später, am 25. Mai 2017, gewann Hansa den Landespokal unter Interimstrainer Uwe Ehlers gegen denMSV Pampow mit 3:1 und sicherte sich somit die Teilnahme an der 1. Hauptrunde imDFB-Pokal 2017/18.
Ehemaliger Mannschaftsbus des F. C. Hansa Rostock, einNeoplan Starliner der 2. Generation. Er wurde im Oktober 2008 in Dienst gestellt.[59] Das Vorgängermodell, zugelassen im November 1998, war einMercedes-Benz O 404.[60]
Als neuer Trainer für die kommendeSaison 17/18 wurdePavel Dotchev benannt.[61] Dotchev baute den Kader um und verjüngte die Mannschaft. Nach erfolgreichem Saisonauftakt gegenLotte traf Hansa nach weiteren positiven Leistungen in der Liga im DFB-Pokal auf den Erstligisten Hertha BSC und verlor das Heimspiel, das als Montagabendspiel in derARD übertragen wurde, mit 0:2. Das Spielergebnis geriet aufgrund von Ausschreitungen beider Fangruppierungen jedoch zeitweise in den Hintergrund.[62][63][64][65] Teile des Stadionpublikums distanzierten sich lautstark von den Geschehnissen, die eine etwa zwanzigminütige Spielunterbrechung zur Folge hatten.[66]Zur Winterpause belegte Hansa den 4. Platz in der Tabelle und hielt Anschluss an die Aufstiegsränge, den man allerdings im Laufe der Rückrunde verlor. Zum Ende der Saison belegte die Kogge erstmals nach dem letztmaligen Abstieg aus der 2. Bundesliga einen einstelligen Tabellenplatz – Rang 6.[67] Im Endspiel um denMecklenburg-Vorpommern-Pokal bezwang Rostock denFC Mecklenburg Schwerin mit 2:1 und gewann den Landespokal somit zum vierten Mal hintereinander.[68]Unter dem MottoGemeinsam nach oben startete Hansa mit erneut stark veränderten Kader in die Spielzeit2018/19.[69][70] Die ambitionierte Rostocker Mannschaft erhielt bereits am 1. Spieltag der neuen Saison einen ersten Dämpfer gegen den AufsteigerEnergie Cottbus. Obwohl die Mannschaft imDFB-Pokal gegen denBundeslistenVfB Stuttgart (2:0) ihr Potenzial zeigte, verlor sie in der Folgewoche das Heimspiel gegen den LigakonkurrentenWürzburger Kickers mit 0:4 und stellte somit einen eigenen Negativrekord in der Vereinshistorie innerhalb der 3. Liga ein. Das Aus im DFB-Pokal erfolgte in der 2. Hauptrunde gegen den Erstligisten1. FC Nürnberg nach zweimaliger Führung letztlich erst nachElfmeterschießen. Zur Winterpause fand sich Hansa, mit zwölf Punkten Abstand auf einen direkten Aufstiegsplatz, im sicheren Tabellenmittelfeld der Liga wieder, weshalb Anfang Januar die Trennung von Pavel Dotchev folgte. Nach nur einem Jahr im Amt musste auch Sportvorstand Markus Thiele seinen Platz räumen.[71] Als nachfolgender Coach wurdeJens Härtel verpflichtet und neuer Sportvorstand wurdeMartin Pieckenhagen.[72] Am Ende der Spielzeit konnte Hansa die Platzierung der Vorsaison bestätigen und durch den fünften Landespokalgewinn in Serie auch die Qualifikation für den DFB-Pokal erreichen.[73]
Januar 2019 bis November 2022 Trainer beim F. C. Hansa Rostock:Jens Härtel. Im Jahre 2021 führte er die Kogge zurück in die2. Bundesliga.
Leistungsträger, wieBiankadi,Soukou,Gelios,Hilßner oderHüsing, verließen Hansa zurSaison 2019/20 bis hin in dieBundesliga. Der Verein stellte sich zwangsläufig mit diversen Zugängen neu auf und ging defensiver mit dem Ziel Aufstieg in die nächsthöhere deutsche Liga um.[74] Die Auslosung für die 1. Hauptrunde imDFB-Pokal 2019/20 führte zu einem Déjà-Vu-Erlebnis. Wie bereits in der Vorsaison trafen die Hanseaten erneut auf den VfB Stuttgart.[75] Der VfB revanchierte sich für das Pokal-Aus der Vorsaison und gewann mit 1:0.[76] Am 9. März 2020 bestritt der F. C. Hansa sein letztes Heimspiel vor einer Zuschauerkulisse in der laufenden Saison aufgrund der Einschränkungen infolge derCOVID-19-Pandemie in Deutschland. Den 3:0-Heimsieg gegenEintracht Braunschweig erlebten noch über 12.000 Zuschauer. DerDFB beschloss am 22. Mai 2020 die Fortsetzung der Saison unter strengen hygienischen Bedingungen, weshalb es zu Geisterspielen kam.[77][78] Die Saison beendete man schließlich erneut auf dem sechsten Tabellenplatz. Die Teilnahme am DFB-Pokal konnte abermals über den Gewinn desMecklenburg-Vorpommern-Pokals 2019/20 erreicht werden, der aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie erst am 22. August 2020 zu Ende ausgespielt wurde.[79] Diesmal gewann Hansa Rostock das Finale – wie bereits in der Vorsaison gegen denTorgelower FC Greif – mit 3:0.[80] Das Losglück führte wieder den VfB Stuttgart insOstseestadion.[81] Für das Spiel erfolgte die Zulassung von 7.500 Zuschauern unter der Voraussetzung eines strengen Hygiene-Konzepts, an dem die Verantwortlichen des Vereins, verschiedene Ministerien und Ämter mitwirkten.[82] Die Gäste aus Stuttgart siegten diesmal mit 1:0.[83] Das Kalenderjahr 2020 beendete Hansa nach siebzehn absolvierten Spielen tabellarisch auf Platz fünf und hielt Tuchfühlung zu den Aufstiegsplätzen. Mit dem Heimsieg gegen denSC Verl stellten die Mecklenburger einen neuen Vereinsrekord seit der Wiedervereinigung auf, als der fünfte Sieg in Folge gefeiert werden konnte. Die erfolgreichste Rückrunden-Serie der Vereinsgeschichte (12 Siege, 6 Unentschieden, eine Niederlage) krönte die Mannschaft am 22. Mai 2021 letztlich vor pandemiebedingt nur 7.500 Zuschauern mit dem Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga.[84]
Der Aufstieg in die 2. Bundesliga löste in der Anhängerschaft eine große Euphorie aus, sodass mit 10.000 Dauerkarten ein neuer Verkaufsrekord aufgestellt wurde und die Mitgliederzahl auf über 16.000 Mitglieder deutlich anstieg.[85] DieSaison 2021/22 startete mit einer 1:3-Niederlage gegen denKarlsruher SC und einem 3:0-Auswärtssieg beiHannover 96 ambivalent, sodass sich Hansa im Verlauf der Hinrunde im unteren Mittelfeld einfand. ImDFB-Pokal 2021/22 gelang durch einen 3:2-Heimsieg gegen den Zweitligisten1. FC Heidenheim und einen 7:5-Sieg (n. E.) beimSSV Jahn Regensburg nach 13 Jahren erstmals wieder der Einzug in das Achtelfinale des nationalen Vereinspokals. In diesem traf man aufRasenBallsport Leipzig, gegen die man sich 0:2 geschlagen geben musste. Nach Abschluss der Hinrunde stand der F. C. Hansa mit fünf Siegen und vier Unentschieden auf Platz 14 der Tabelle und hatte auf den Relegationsplatz zur 3. Liga komfortable fünf Punkte Vorsprung. Am 21. Spieltag gelang Hansa mit einem 4:1 bei Dynamo der erste Auswärtssieg in Dresden seit 1983.[86] Nach einer 0:2-Heimniederlage gegen den 1. FC Nürnberg gehörte Hansa schließlich am 24. Spieltag zum einzigen Mal in dieser Spielzeit zu den letzten drei Teams und stand auf dem Relegationsplatz zur 3. Liga.[87] Die folgenden vier Spiele gegen Schalke 04, Holstein Kiel, SV Sandhausen und den FC St. Pauli konnten allerdings gewonnen werden, sodass sich die Mannschaft aus der Abstiegszone befreite. Durch ein 0:0 im Heimspiel gegen denSC Paderborn sicherte man sich bereits am 32. Spieltag den Klassenerhalt. Zugleich stand Hansa damit als bester Aufsteiger der Vorsaison fest. Mit einem 2:3 im Heimspiel gegen denHamburger SV schloss Hansa die Saison als Dreizehnter der Tabelle ab.
Mit nun mehr als 20.000 Mitgliedern startete Hansa in dieSaison 2022/23 und musste am 1. Spieltag eine 0:1-Niederlage gegen den 1. FC Heidenheim hinnehmen. Einen Spieltag später gelang der erste Saisonsieg mit einem 1:0 beim Hamburger SV, dem ersten Sieg bei denRothosen seit 21 Jahren. ImDFB-Pokal schied die Mannschaft bereits in der 1. Runde imOstsee-Derby beimRegionalligistenVfB Lübeck aus. Nach dem 15. Spieltag trennte man sich im November 2022 von Cheftrainer Jens Härtel. Einen Tag später wurdePatrick Glöckner als sein Nachfolger vorgestellt. Mit einem 1:0-Auswärtssieg am 17. Spieltag inBraunschweig schloss Hansa die Hinrunde auf dem 9. Platz mit vier Punkten Vorsprung auf die Abstiegsränge ab, geriet aber im Laufe der Rückrunde in akute Abstiegsgefahr. Nach einer 2:5-Heimniederlage gegenFortuna Düsseldorf am 25. Spieltag stand der Verein – ligaübergreifend – erstmals nach 1303 Tagen (dem 6. Spieltag der Drittligasaison 2019/20) wieder auf einem direkten Abstiegsplatz, weshalb das Stadionpublikum mit Sprechchören die Entlassung von Trainer Glöckner forderte.[88] Einen Tag später gab Hansa bekannt, sich vom Trainer zu trennen.[89] Nachfolgend wurdeAlois Schwartz als neuer Trainer vorgestellt. Auch unter Schwartz verlor Hansa die nächsten zwei Spiele, was die Freistellung des SportvorstandsMartin Pieckenhagen zur Folge hatte. Nach der dritten Niederlage konnte schließlich unter Schwartz am 22. April 2023 der erste Heimsieg nach sieben Monaten gefeiert werden; gegen dieSpVgg Greuther Fürth gelang ein 2:0. Im Saisonendspurt gelang mit weiteren Siegen überRegensburg,Kaiserslautern sowieSandhausen und einem torlosen Remis inNürnberg am 33. Spieltag der vorzeitige Klassenerhalt. Schlussendlich belegte Hansa mit 41 Punkten Platz 13.
Mit zwei Siegen starteten die Rostocker in die Spielzeit2023/24, führten – erstmals seit dem 16. Spieltag der Zweitligasaison 2006/07 – die Tabelle der 2. Liga für einen Spieltag an. Zur Winterpause stand die Mannschaft auf dem Relegationsplatz zur 3. Liga, nachdem in der Hinrunde lediglich fünf Spiele gewonnen wurden. Dieser Negativtrend führte zur Freistellung des Cheftrainers Alois Schwartz nach dem 16. Spieltag. Die Verantwortung für das letzte Pflichtspiel im Kalenderjahr 2023 übernahm der Leiter der Nachwuchsabteilung,Uwe Speidel, eheMersad Selimbegović als neuer Trainer vorgestellt wurde.[90] ImDFB-Pokal scheiterten die Nordostdeutschen in der 2. Hauptrunde am 1. FC Nürnberg. Zum Rückrundenspiel beiHertha BSC, begleiteten über 20.000 Anhänger den Klub insOlympiastadion.[91] Die Partie, die mit 0:4 verloren ging, bildete den Auftakt einer sechs Spiele andauernden Niederlagenserie, die schließlich den erneuten Abstieg in die Drittklassigkeit besiegelte. Der Vertrag mit Trainer Selimbegović wurde nach Saisonende nicht verlängert.[92]
Die Drittligasaison2024/25 brachte mit 23 Abgängen einen personellen Umbruch. Als neuer Trainer wurdeBernd Hollerbach verpflichtet,[93] der im deutschen Fußball für die längste Sieglos-Serie bekannt wurde, als er mit den Würzburger Kickers und dem Hamburger Sportverein zusammen 24 Spiele in Folge nicht gewinnen konnte. Die Rostocker fanden sich nach dem 11. Spieltag mit lediglich 10 Punkten auf Rang 18 wieder, was zur Freistellung des Trainers Bernd Hollerbach führte.Simon Pesch undMarcus Rabenhorst übernahmen interimsweise, ehe ab dem 14. SpieltagDaniel Brinkmann in Verantwortung stand, der sein Debüt gegen den SC Verl knapp mit 1:0 verlor. Folgend setzte eine Trendwende ein, bei der Brinkmann die Rostocker aus den Abstiegskampf mit durchschnittlich 1,76 Punkten pro Spiel in den erweiterten Aufstiegskampf führte. Am Saisonende wurde der 5. Platz erreicht und derLandespokal gewonnen. ImDFB-Pokal verlor Hansa in der 1. Runde gegen Hertha BSC (1:5).
Mit NOL bezeichnete Spielzeiten kennzeichnen die Teilnahme an der Nachwuchs-Oberliga. In den Bezirksliga-Spielzeiten 1964–1967, 1984–1987 und 1988/89 fand der Spielbetrieb in einer eingleisigen Liga statt, in den übrigen Spielzeiten der Bezirksliga und der DDR-Liga nahm Rostock an einer von mehreren Staffeln der jeweiligen Liga teil.
Die Zweitvertretung des SC Empor Rostock wurde 1961 gegründet und stieg innerhalb von zwei Jahren aus der Kreisklasse in die zu diesem Zeitpunkt drittklassigeBezirksliga auf. Nach dem Gewinn der Bezirksmeisterschaft in der Saison 1966/67 profitierte die inzwischen in den F. C. Hansa Rostock ausgegliederte Mannschaft vom Beschluss des DDR-Fußballverbandes, den Reservemannschaften der Oberligateams künftig den Aufstieg in die zweitklassigeDDR-Liga zu ermöglichen. Zusammen mit demFC Carl Zeiss Jena und demFC Rot-Weiß Erfurt gehörte Hansa daraufhin zu den ersten Clubs, deren Reservemannschaften1967/68 an der DDR-Liga teilnahmen. Um dies zu erreichen, hatte die Hansa-Clubleitung extra den TorjägerGerd Kostmann aus der ersten in die zweite Mannschaft beordert, in der dieser mit 24 Toren Torschützenkönig der Bezirksliga geworden war und so maßgeblich zum Aufstieg beigetragen hatte. In der DDR-Liga belegte die Reservemannschaft daraufhin in acht Spielzeiten zumeist einstellige Tabellenplätze, bis sie in der Saison1974/75 wegen des Abstiegs der Oberligamannschaft in die DDR-Liga zwangsweise ebenfalls abstieg. Die folgende Bezirksliga-Spielzeit beendete die Reserve als Meister ihrer Bezirksliga-Staffel, wurde dann aber mehrfach zwischen der Bezirksliga und derNachwuchsoberliga umgruppiert, die zwischen 1976 und 1983 für die Reservemannschaften der Oberligisten existierte. 1986/87 bedeutete die erneute Meisterschaft der nun wieder in einer Staffel ausgespielten Bezirksliga den erneuten Aufstieg der Reservemannschaft in die DDR-Liga. In der Saison1987/88 stieg diese jedoch als Tabellenletzter umgehend wieder ab.
Auch am FDGB-Pokal nahm Hansas zweites Team mehrfach teil und erzielte in 31 Pokalspielen 16 Siege bei zwölf Niederlagen und drei Unentschieden, schied jedoch bei jeder Teilnahme vorzeitig aus dem Wettbewerb aus. Zwischenzeitlich existierte zudem eine dritte Mannschaft, die1969 als Bezirkspokalsieger an der ersten Runde des FDGB-Pokals teilnahm und gegen dieTSG Wismar ausschied.[94]
In den Landesliga- beziehungsweise Verbandsliga-Spielzeiten 1991/92 und 1994–1996 fand der Spielbetrieb in einer eingleisigen Liga statt, in den übrigen Spielzeiten nahm Rostock an einer von mehreren Staffeln der jeweiligen Liga teil.
Durch die deutsche Wiedervereinigung wurde Rostocks zweite Mannschaft1991/92 in dieLandesliga Mecklenburg-Vorpommern eingegliedert und stieg in dieOberliga Nordost auf. Mit dem nicht erreichten Wiederaufstieg der ersten Mannschaft 1993 wurden die Spieler der zweiten Mannschaft jedoch aus finanziellen Gründen entlassen.[95] so dass an ihrer Stelle dieA-Jugendmannschaft des F. C. Hansa an der Oberliga-Spielzeit1993/94 teilnahm und als Tabellenfünfzehnter in die Landesliga abstieg. Zwei Jahre später gelang in der Spielzeit1995/96 der Wiederaufstieg, dem1996/97 der umgehende Aufstieg in dieRegionalliga Nordost als dritthöchster deutscher Spielklasse folgte. Aus dieser stieg die Mannschaft1997/98 jedoch direkt wieder ab, woraufhin aufgrund der für einen Verbleib in der Regionalliga nötigen Aufwendungen auf den mit den Oberliga-Meisterschaften1999/2000 und2004/05 möglichen Aufstieg verzichtet wurde.[96]
In der Saison2007/08 wurde unter TrainerThomas Finck erneut der Aufstieg in die Regionalliga als im Zuge der Ligenreform 2008 vierthöchsten deutschen Spielklasse anvisiert, der schließlich als Tabellenzweiter erreicht wurde. In der Regionalliga-Spielzeit2008/09 belegte die Mannschaft daraufhin zunächst den zehnten Platz der Abschlusstabelle und konnte auch in der Folgesaison2009/10 als Tabellenzwölfter den Klassenerhalt erreichen, wurde im Sommer 2010 aber aufgrund des Abstiegs der Lizenzmannschaft aus finanziellen Gründen in die Oberliga Nordost zurückgezogen.[97] Ein möglicher Wiederaufstieg der Reservemannschaft wurde erst in der Saison2011/12 angestrebt, um an der dann infolge einer Spielklassenreform in fünf Staffeln ausgetragenen Regionalliga teilzunehmen. Durch den gleichzeitigen Abstieg der Lizenzmannschaft in die 3. Liga verlor die Reservemannschaft trotz erreichter Meisterschaft jedoch das Recht zur Teilnahme an der Regionalliga.[98] Seither erreichte die zweite Garnitur der Rostocker bis 2019 Platzierungen zwischen dem 2. und dem 10. Rang in der Oberliga Nordost.
Aufgrund der grassierendenCorona-Pandemie entschloss sich der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) die Spielzeit2019/20 nach dem 19. Spieltag zu beenden. Sowohl nach Punkten als auch bei der angewendeten Quotientenregelung zur Ermittlung der Abschlussplatzierungen belegte Hansa II den dritten Tabellenplatz.[99] Die Hinrunde derFußball-Oberliga Nordost 2020/21 begann für Hansa am 16. August 2020 und endete zunächst mit dem Abbruch des Spielbetriebes ab November 2020 aufgrund behördlichen Anordnungen und Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie.[100] Die ursprünglich nur für November angedachten Einschränkungen wurden jedoch nach vier Wochen bis zum 31. Dezember 2020 verlängert.[101][102] Von den geplanten Oberliga-Spielen der Spielzeit 2020/21 absolvierten die Hanseaten lediglich acht Partien. Am 16. April 2021 gab der ausrichtende NOFV die vorzeitige Beendigung des Spielbetriebs und die, wie in der Vorsaison, erneute Anwendung der Quotientenregelung zur Ermittlung der Tabellenplatzierung bekannt. Hansa erreichte so den siebten Rang und platzierte sich damit im gesicherten Mittelfeld.[103]
Pandemiebedingt musste auch die Oberliga-Spielzeit2021/22 vorzeitig beendet werden. Zur Ermittlung der Platzierungen der teilnehmenden Vereine wurde erneut die Quotientenregel angewandt. Hansas Amateure erreichten den 10. Rang. Ein Jahr später dominierte die Zweitvertretung der Kogge die Oberliga-Nordost2022/23 und sicherte sich vorzeitig die Meisterschaft. Da die 1. Herrenmannschaft den Klassenerhalt in der2. Fußball-Bundesliga erreichte, bedeutete dies für Hansa II den Aufstieg in dieRegionalliga. Ein Jahr später bereits folgte der Abstieg und in der Folgesaison Platz 4 in der Oberliga-Nordost Staffel Nord.
Die Zweitvertretung im Pokal
Die zweite Mannschaft der Rostocker repräsentierte den F. C. Hansa auch imMecklenburg-Vorpommern-Pokal und gewann diesen1997/98,2004/05 und2005/06[104]. Im damit erreichtenDFB-Pokal schied das Team jeweils in der ersten Runde mit insgesamt1:15 Toren gegen den MSV Duisburg(1998/99), den 1. FC Mainz 05(2005/06)[105] und Schalke 04(2006/07)[106] aus. Da die Reservemannschaften der Lizenzvereine ab Sommer 2008 ihre Teilnahmeberechtigung am DFB-Pokal verloren, verzichtet der F. C. Hansa seit 2007 auf weitere Landespokal-Teilnahmen der Reservemannschaft.
Beide Jugend-Bundesligen werden in mehreren Staffeln ausgetragen.
Der F. C. Hansa bezeichnet sich selbst als „Ausbildungsverein“,[107] bei dem Jugendspieler auch über die zweite Mannschaft vermehrt zu Profisportlern gefördert werden sollen.
Nach der Delegierung Empor Lauters nach Rostock wurde zum Aufbau einer Jugendabteilung 1955 zunächst die B-Jugend derBSG Einheit Rostock dem SC Empor Rostock angeschlossen. Weitere Jugendspieler wurden aus Betriebssportgemeinschaften der Region gewonnen sowie 18 von 250 Bewerbern eines Vorspielens im April 1955 in die Jugendmannschaften aufgenommen.[108] In denJugendwettbewerben der DDR konnten daraufhin unter anderem in der AltersklasseSchüler (C-Jugend) 1967, in der AltersklasseJugend (B-Jugend) 1970, 1978 und 1990 sowie in der AltersklasseJunioren (A-Jugend) 1968, 1973 und 1980 die jeweilige Meisterschaft gewonnen werden. Über die Jugendmannschaften gelangten Spieler wieJürgen Decker,Jürgen Heinsch,Rainer Jarohs,Heiko März,Dieter Schneider undAxel Schulz in den Oberligakader Rostocks.
Zu den größten Erfolgen der Jugendabteilung seit der Wiedervereinigung zählt der Gewinn der deutschen Vize-Meisterschaft der B-Jugendlichen2005 und der A-Jugendlichen2013[109] sowie die Meisterschaft der A-Jugendlichen2010.[110] Hierbei gelangten Spieler wieKai Bülow undTim Sebastian aus der Rostocker Jugend zum Profifußball. MitCarsten Jancker undToni Kroos erreichten weitere Rostocker Jugendspieler ihr Bundesliga-Debüt bei anderen Vereinen und wurden Nationalspieler. Der erste Rostocker Spieler, der mit derFritz-Walter-Medaille ausgezeichnet wurde, warFelix Kroos.
Die Jugendarbeit des F. C. Hansa wird durch Kooperationen mit den alsEliteschule des Fußballs ausgezeichnetenCJD Jugenddorf-Christophorusschule undHeinrich-Schütz-Realschule, demOstseegymnasium und derBCAW Bildungscenter GmbH sowie mehreren lokalen Fußballvereinen wie demFC Mecklenburg Schwerin, dem1. FC Neubrandenburg und demRostocker FC unterstützt. Im vereinseigenen Jugendinternat finden 25 Spieler Unterkunft. DasNachwuchsleistungszentrum des F. C. Hansa wurde von DFB und DFL im Jahr 2007 zunächst mit zwei von drei möglichen Sternen ausgezeichnet und erhielt bei einer erneuten Prüfung im Jahr 2011 aufgrund seiner besonderen Effektivität und Durchlässigkeit einen zusätzlichen dritten Stern.[115]
In der Spielzeit 2012/13 unterhielt der F. C. Hansa je zwei Jugendmannschaften der AltersklassenF- bisC-Jugend, von denen jeweils eine am Spielbetrieb der nächsthöheren Altersklasse teilnahm, sowie zwei Mannschaften der AltersklasseB- und eine Mannschaft der AltersklasseA-Jugend.
Sowohl in derB-Junioren-Bundesliga als auch in derA-Junioren-Bundesliga gehörten Hansas Jugendmannschaften zu den Gründungsmitgliedern. Die U-17-Mannschaft stieg in der Saison 2010/11 aus der Bundesliga ab, kehrte zur Saison 2016/17 zurück und musste zum Ende selbiger Saison erneut einen Abstieg aus der höchsten Spielklasse hinnehmen. Die A-Jugend verabschiedete sich nach zwölf Jahren Zugehörigkeit 2015 aus der Bundesliga. Beide Teams stiegen nach der Regionalliga-Spielzeit 2020/21, die pandemiebedingt einen vorzeitigen Abbruch erfuhr und zur Ermittlung der Tabelle die Quotientenregel zur Anwendung kam, wieder in die Bundesliga auf. Da keine Reservemannschaft in die Bundesliga aufsteigen durfte, stand in jener Saison die B-Jugend mit erreichtem zweiten Platz hinterRB Leipzig II als erster Nachrücker als Aufsteiger fest. Mit sechs Siegen und einem Unentschieden aus sieben Spielen wurde die A-Jugend 2021 Tabellenerster.[116] Beide Teams konnten nach Ablauf der erstklassigen Folgesaison den Klassenerhalt sicherstellen. Die vonUwe Ehlers trainierte U-19 platzierte sich hierbei in derA-Junioren-Bundesliga 2021/22 auf dem 11.[117], die von Tobias Sieg trainierte U-17 in derB-Junioren-Bundesliga 2021/22 auf dem 12. Rang.[118] Ein Jahr später mäanderte die A-Jugend, in der mit nur 16 Spieltage dauerndenSaison 2022/23, am letzten Spieltag einem knappen Klassenerhalt entgegen, platzierte sich schließlich unter TrainerChristian Rahn auf Platz 11 und ließ sechs Absteiger hinter sich. Die B-Jugend hingegen musste einen Abstieg hinnehmen.
Nachdem die A-Jugend in Saison2023/24, das letzte Jahr der Austragung derA-Junioren-Bundesliga, Platz 10 erreichte, spielte sie ab 2024 in der neu gegründetenU19-DFB-Nachwuchsliga und platzierte sich im ersten Jahr der Austragung2024/25 nach Beendigung derVorrunde Gruppe B auf Rang 4.[119] Damit qualifizierte sich Hansa unter U19-Trainer Christian Rahn für dieHauptrunde Liga B, Gruppe A und rangierte auf Platz 5, was die Teilnahme an der U19-DFB-Nachwuchsliga zur Folgesaison2025/26 sicherstellte.[120]
Im Januar 2023 wurde bekannt, dass Hansa plant, wieder eine Frauenabteilung einzurichten.[122] Diese trat ab der Saison 2023/24 in der viertklassigen Frauen-Verbandsliga desLandesfußballverbandes Mecklenburg-Vorpommern an.[123] Das erste Pflichtspiel konnte gegen die amtierenden Landesmeisterinnen derHSG Warnemünde imVolksstadion am 10. September 2023 vor 870 Zuschauern mit 4:1 gewonnen werden. Hierbei erzielte die erst 15-Jährige Loretta Kung in der dritten Spielminute das erste Pflichtspieltor für Hansa zum zwischenzeitlichen 1:0. Am Saisonende 2023/24 wurden die Hansa-Frauen sowohl Landespokalsieger als auch Mecklenburg-Vorpommern-Meister, womit sie sich für die Relegation zur Regionalliga und denDFB-Pokal qualifizierten.Nach erfolgreicher Relegation spielten die Frauen in derSaison 2024/25 in der Regionalliga Nordost und konnten den Klassenerhalt sicherstellen.
Am 30. Juni 2016 wurde im Ergebnis der Abstimmung der anwesenden Mitglieder des Vereins F. C. Hansa Rostock e. V. während einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 17. April 2016 dieF. C. Hansa Rostock GmbH & Co. KGaA gegründet.[124] Die Gründung bedeutete die Ausgliederung der Profiabteilung des Vereins zugunsten möglicher und notwendiger Investoren, um die Zukunft des Profifußballs in der Hansestadt Rostock zu ermöglichen.
Die Weichen zur Ausgliederung der Profiabteilung des F. C. Hansa Rostock e. V. in eine Spielbetriebsgesellschaft mit dem TitelF. C. Hansa Rostock GmbH & Co. KGaA wurden am 10. Mai 2015 per Grundsatzbeschluss während einer außerordentlichen Mitgliederversammlung auf der Nordtribüne im Ostseestadion gestellt.[125][126] Diese Zustimmung war notwendig, um die Zulassungsbestimmungen des DFB für die Lizenz der kommenden Drittliga-Saison 2015/16 zu erhalten, den Weg für Investoren zu öffnen und eine drohende Insolvenz des F. C. Hansa Rostock e. V. abzuwenden. Bereits im Vorfeld stimmte der Aufsichtsrat der Neuausrichtung des Vereins zu. Der damalige Vorstandsvorsitzende Michael Dahlmann bezeichnete das Konzept, das auf einer ordentlichen Mitgliederversammlung im November 2015 mit einer nötigen Dreiviertelmehrheit endgültig beschlossen werden sollte, als alternativlos.[127] Zu einem solchen Beschluss kam es im Jahr 2015 aufgrund interner Querelen jedoch nicht mehr.[128][129]
Für den 17. April 2016 schließlich wurde eine außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen, deren Ziele die Umsetzung des Grundsatzbeschlusses vom 10. Mai 2015 beinhalteten. 95 Prozent der anwesenden Mitglieder, die sich auf der Nordtribüne des Ostseestadions zur Mitgliederversammlung zusammenfanden, stimmten für die Ausgliederung der Profiabteilung des F. C. Hansa Rostock e. V. in die zu gründende Kommanditgesellschaft auf Aktien in FirmaF. C. Hansa Rostock GmbH & Co. KGaA zum 30. Juni 2016.[130] Das Grundkapital stellten der Verein Hansa Rostock und dieObotritia Capital KGaA von Investor Rolf Elgeti jeweils als Kommanditaktionäre.[131] Der Verein erhielt 55 und dieObotritia Capital KGaA 45 Prozent der Anteile an der neuen GmbH & Co. KGaA.[132][133] Der Geschäftsbereich umfasste nicht nur die Unterhaltung einer Fußball-Lizenzspielerabteilung, sondern auch die Bereiche Vermarktung, Ticketing, Medien, Personal und Verwaltung.[134]
Die ebenfalls neu gegründeteF. C. Hansa Rostock Verwaltungsgesellschaft mbH wurdepersönlich haftende Gesellschafterin.[131] Sie ist zu 100 % in Besitz des F. C. Hansa Rostock e. V.[135] Geschäftsführer der Verwaltungsgesellschaft kann nur sein, wer Mitglied des Vorstands des Fußballclub Hansa Rostock e. V. und als solches im Vereinsregister eingetragen ist.
Entsprechend der Satzung[137] obliegt dieGeschäftsführung des Vereins demVorstand, der aus einem Vorsitzenden, zwei Stellvertretern und möglicherweise einem weiteren Mitglied besteht. Dabei wird der Vorstand für jeweils zwei Jahre vomAufsichtsrat gewählt, der seinerseits aus einem Vorsitzenden, stellvertretenden Vorsitzenden sowie vier weiteren Mitgliedern und maximal vier Ersatzmitgliedern besteht. Der Aufsichtsrat wird durch dieMitgliederversammlung für eine Amtszeit von vier Jahren gewählt. Des Weiteren bestehen unter anderem zwei Ausschüsse für den Nachwuchsbereich und dasSchiedsrichterwesen, ein Wahlausschuss, der die Mitgliederversammlung organisiert, ein Ältestenrat zur Wahrung und Förderung der Vereinstradition sowie ein Vorstandsgremium für den Amateurbereich.
Mit dem Verein verbunden sind zwei Unternehmen, deren Geschäftsfeld insbesondere im Betrieb desOstseestadions besteht. Dies sind die am 3. November 1998 insHandelsregister des Amtsgerichts Rostock aufgenommene „Ostseestadion GmbH & Co. KG“, die insbesondere den Stadionbetrieb und den Vertrieb von Merchandiseartikeln organisiert, sowie die am 17. August 1998 ins Handelsregister eingetragene „Ostsee-Stadion Verwaltungs GmbH“, der alsKomplementär des erstgenannten Unternehmens auch dessen Geschäftsführung obliegt. Dabei ist der Verein mit einer Einlage in Höhe von (damals) 5 Millionen DM einzigerKommanditist der Ostseestadion GmbH & Co. KG und tritt auch bei der Ostsee-Stadion Verwaltungs GmbH als einzigerGesellschafter auf, so dass Hansa sämtliche Anteile an beiden Unternehmen besitzt.[136]
Im Ergebnis einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 17. April 2016 wurde am 30. Juni desselben Jahres dieF. C. Hansa Rostock GmbH & Co. KGaA gegründet. Die ersten Kommanditaktionäre waren der F. C. Hansa Rostock e. V. mit 55 % und dieObotritia Capital KGaA mit 45 % der Anteile am neuen Unternehmen. AlsKomplementärin fungiert die ebenfalls neu gegründeteF. C. Hansa Rostock Verwaltungsgesellschaft mbH. Beide Firmen sind im Handelsregister des Amtsgerichts Rostock eingetragen.[132][133]
Von 1954 bis 1965 Teil desSC Empor Rostock wurde der heutige F. C. Hansa während dieser Zeit von Rudi Reichmann als Leiter der Sektion Fußball geführt, der als damaligesDTSB-Bezirksvorstandsmitglied[5] ebenso wie die Fußballmannschaft derBSG Empor Lauter aus Sachsen nach Rostock delegiert worden war. Während diesem vereinzelt auch ehrenamtliche Funktionäre unterstellt waren, oblagen einschneidende Entscheidungen jedoch der Führung des Sportclubs, desDFV oder des DTSB, wobei diese politische Einflussnahme im sportlichen System der Deutschen Demokratischen Republik noch bis zur Zeit der politischenWende praktiziert werden sollte.[138]
Mit der Ausgliederung des F. C. Hansa aus dem SC Empor wurde ab 1965Heinz Neukirchen ehrenamtlicher Vorsitzender des nunmehr eigenständigenFußballclubs, was der verbreiteten Praxis entsprach, den Vorsitzenden des jeweiligen Club-Trägerbetriebs auch zum Vorsitzenden des Clubs zu ernennen.[138] 1967 wurde die mittlerweile zwölf Personen umfassende Vereinsführung nochmals umstrukturiert und der bislang unter Neukirchen als Technischer Leiter fungierende Ernst-Moritz Pahnke übernahm den Clubvorsitz; er wurde jedoch 1973 wegen ausgebliebener Titelgewinne von seinen Amtspflichten entbunden. An seiner Stelle setzte der einflussreiche Partei-FunktionärHarry Tisch seinen bis dahin persönlichen Referenten Jochen Timmermann als Vorsitzenden des F. C. Hansa ein und nahm auch in weiteren Bereichen großen Einfluss auf den Fußballclub.[15] Hansa konnte in der Folge jedoch nicht mehr an die Vize-Meisterschaften der Vorjahre anknüpfen, so dass Timmermann als Vorsitzender ohne Rückhalt blieb[139] und 1975 durch Rudi Alms ersetzt wurde, der seinerseits nach zwei Jahren von Ulli Stoll weichen musste. 1986 wurde schließlichRobert Pischke als Vorsitzender der mittlerweile auf 22 Mitglieder angewachsenen Clubführung[17] gemeinsam mit TrainerWerner Voigt vomBFC Dynamo nach Rostock delegiert.
Nachdem Hansa im Zuge der politischen Wende zum eingetragenen Verein geworden war, stand dem Verein zunächst weiterhin Robert Pischke vor; dieser firmierte nun aber als amtierenderVereinspräsident. Als sein Vizepräsident wurde der im Rahmen einer Kooperation mitWerder Bremen[140] an der Ostsee verweilende Dieter Ernst eingesetzt. Auch wegen der massiven Kritik des vormaligen Hansa-SpielersGerd Kische an diesem Kooperationsvertrag und an der Personalie Ernst[141] verzichtete Pischke auf eine offizielle Kandidatur bei der Jahreshauptversammlung im Februar 1991, so dass dort Kische selbst zum Vizepräsidenten und Wolfgang Zöllick, zuvor stellvertretender Oberbürgermeister der Stadt Rostock, zum Vereinspräsidenten gewählt wurden. Bereits für Juni 1991 war allerdings eine Mitgliederversammlung angesetzt worden, bei der schließlich Kische selbst zum Vereinspräsidenten gewählt wurde. Nachdem dieser sich jedoch mit mehreren Vereins-Funktionären und Trainern überworfen und teilweise deren Rücktritt bewirkt hatte, gab er schließlich dem Druck der Vereinsmitglieder nach und trat 1993 seinerseits von seinem Amt zurück.[142] Für Kisches Weiterbeschäftigung im Verein wurde jedoch der Posten einesManagers eingeführt, den er noch bis 1995 wahrnahm.
Nach der Amtszeit des Rostocker Unternehmers Gernot Böttrich als Vereinspräsident zwischen 1993 und 1994 amtierte zum Jahresende 1995 der einstige DDR-InnenministerPeter-Michael Diestel in derselben Funktion. Nachdem dieses Amt formell abgeschafft und die Vereinsführung inVorstand undAufsichtsrat unterteilt wurde, übernahm Diestel den Posten des Vorstandsvorsitzenden –Horst Klinkmann wurde erster Aufsichtsratsvorsitzender in der Geschichte Hansas.[143] Diestels Amtszeit endete 1997 aufgrund interner Querelen.[144][145] Er wurde ehrenamtlich durchEckhardt Rehberg ersetzt. Auf der Mitgliederversammlung im November 2000 wurde beschlossen, den Posten des Vorstandsvorsitzenden hauptamtlich einzurichten. Da der Aufsichtsrat die Umsetzung des Beschlusses verzögerte, erklärte Rehberg Ende Januar 2001, er stehe nur noch bis Saisonende als Vorstandsvorsitzender zur Verfügung.[146] Auf Rehberg folgte Manfred Wimmer, der zunächst eines Zweijahresvertrag bis 30. Juni 2003 als hauptamtlicher Vorstandsvorsitzender erhielt. Der beschlossenen Strukturreform aus November 2000 wurde somit Rechnung getragen.[147] Nach dem sportlichen Abstieg Hansas in die 2. Bundesliga 2005 und dem verpassten sofortigen Wiederaufstieg teilte Wimmer im Mai 2006 zusammen mit ManagerHerbert Maronn dem Aufsichtsrat sein Rücktrittsgesuch mit. Dieser entließ Wimmer einstimmig aus dessen laufenden und bis 2007 gültigen Kontrakt und präsentierteDirk Grabow als folgenden und bis dato jüngsten Vorstandsvorsitzenden der Vereinsgeschichte.[148][149]
Die Amtszeit von Klinkmann als Aufsichtsratsvorsitzender endete im November 2008. Er kandidierte nicht mehr für den Vorsitz und Adalbert Skambraks wurde sein Nachfolger.[150] Nach 12 Jahren im Aufsichtsrat, davon nur wenige Monate als Vorsitzender des Gremiums, trat dieser bereits im März 2009 zurück und nannte als Grund hierfür, Probleme mit den Medien zu haben.[151][152] Einstimmig wurde Hans-Ulrich Gienke als Nachfolger in das Amt gewählt. Da der Zweitligist F. C. Hansa sowohl sportlich als auch finanziell in Schieflage geraten war, wurde Dirk Grabow im März 2010 von seinen Aufgaben als Vorstandsvorsitzender entbunden. Grabow blieb jedoch im Vorstand und wurde Leiter der Finanzabteilung. Kommissarisch übernahm der bisherige Marketingleiter Dirk Hempel den Vorstandsvorsitz bis zum Saisonende.[153][154][155]
Mit dem erstmaligen Abstieg in diedritte Spielklasse kam es 2010 zu einem kompletten Umbruch in Hansas Vorstand undBernd Hofmann wurde neuer Vorsitzender.[156] Der direkte Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga gelang, doch im Laufe der Amtszeit prägten die Spannungen zwischen Fanszene und Hofmann das Vereinsgeschehen. Nach Ausschreitungen im Heimspiel gegen den FC St. Pauli ließ Hofmann die Südtribüne, den Standort der aktiven Fanszene, schließen. Während einerseits seine wirtschaftlichen Weichenstellungen überzeugten, sahen sich andererseits Teile der Fanszene pauschal kriminalisiert.[157] Am Ende derSaison 2011/12 misslang der Klassenerhalt in der 2. Liga. Während Hofmann im Amt blieb, trat der Aufsichtsratsvorsitzende Hans-Ulrich Gienke zurück.[158] Holger Stein trat als 1. Stellvertreter die Nachfolge an.[159] Im Herbst 2012 wurde Thomas Abrokat neuer Aufsichtsratsvorsitzender.[160] Bald darauf traten im Dezember 2012 der Vorstandsvorsitzende Hofmann, FinanzvorstandSigrid Keler und Marketingvorstand Peter Zeggel zurück.[161]Danach fungierte ein Gremium aus dem Vorstand um Juri Schlünz und Uwe Vester sowie dem Aufsichtsratsmitglied Jan-Hendrik Brincker (in der Zeit der ehrenamtlichen Funktion im Vorstand ruhte das Amt im Aufsichtsrat) kommissarisch als Vorstand, um die Geschäfts- und Handlungsfähigkeit des Vereins gewährleisten zu können.[162][163] Ab Januar 2013 wurde Michael Dahlmann durch den Aufsichtsrat zum Vorstandsvorsitzenden berufen.[164] Am 11. Juli 2014 trat Thomas Abrokat als Aufsichtsratsvorsitzender zurück.[165][166][167] Sein Nachfolger wurde im September 2014 Harald Ahrens.[168]
Am 1. Oktober 2015 wurde die Geschäftsstelle des Vereins durch die Polizei und die Staatsanwaltschaft Rostock als ermittelnde Behörde beschlagnahmt. Grund hierfür war eine Anzeige gegen Dahlmann wegen des Verdachts auf Untreue im Zusammenhang mit zu großer Nähe zur Ultrabewegung und ihrer vermuteten Handlungsanweisungen per Mailverkehr an Dahlmann zugunsten des Investors Rolf Elgeti und dem Ziel, Aufsichtsratsmitglieder zu entmachten.[169] Der Vorstandsvorsitzende Dahlmann trat noch am gleichen Tag zurück.[170][171] Auf Proteste der Fanszene reagierte auch Harald Ahrens mit seinem Rücktritt. Für ihn rückte Jörg-Uwe Neumann nach,[172] und blieb bis Anfang November 2015 im Amt. Im neu gewählten Aufsichtsrat erhielt schließlich Rainer Lemmer das Vertrauen und wurde dessen neuer Vorsitzender.[173] Den Vorstandsvorsitz bekleidete nun zunächstChris Müller-von Wrycz Rekowski kommissarisch.[174] Am 17. November 2015 wurde er durch Markus Kompp ersetzt.[175] Dieser erklärte jedoch schon im April 2016 aus persönlichen Gründen seinen Rücktritt zum Saisonende.[176] Die Position des Vereinsvorstands übernahm der bisherige StellvertreterRobert Marien.[177]
Im November 2016 wählte die Mitgliederversammlung einen neuen Aufsichtsrat mit Günter Fett als Vorsitzendem.[178][179] Das Kontrollgremium bestand nun aus sieben Mitgliedern, darunter Rainer Lemmer als ersten Stellvertreter, Martin Ohde, Chris Müller-von Wrycz Rekowski, und mit Sebastian Eggert einen ehemaligen Ultra und Vorsänger der Fanszene.[180][181] Die Mitgliederversammlung definierte ebenso die Kompetenzen des fünfköpfigen Ältestenrats neu, zu dem Ex-SpielerPeter Sykora,Gerd Kostmann,Wolfgang Barthels,Dieter Schneider und Klaus Albrecht gehörten. Daraufhin trat dieser einstimmig und komplett zurück.[182]
Ab Januar 2019 übernahmMartin Pieckenhagen den Sportvorstand des Vereins. Er löste damit den freigestellten Markus Thiele ab.[183] Christian Hüneburg, zuvor sieben Jahre Finanzvorstand des Vereins, wechselte im Sommer 2020 zum Frauen-VolleyballvereinSSC Palmberg Schwerin. Den Finanzvorstand übernahm danach Günter Fett, der damit sein Mandat als Aufsichtsratsvorsitzender abgab.[184] Seitdem ist erneut Rainer Lemmer Vorsitzender des Aufsichtsrates.[185] Bei der Mitgliederversammlung 2020 wurden Sebastian Eggert, Immanuel Fuhrmann, Michael Brügmann, Christian Stapel, Rainer Lemmer, Henryk Bogdanow und Frank Schollenberger in den Aufsichtsrat gewählt. Erstmals in der Geschichte des Vereins kandidierten auch zwei Frauen für das Gremium.[186] Eine deutliche Mehrheit der Mitglieder stimmte außerdem für weitere Gespräche des Vorstandes und der Geschäftsführung derOstseestadion GmbH & Co. KG mit der Hansestadt Rostock, um über den Verkauf des Ostseestadions an die Stadt zu verhandeln. Infolge verschiedener Vorfälle im Umfeld des F.C. Hansa traten am 28. Oktober 2024 die Aufsichtsratsmitglieder Stapel, Bogdanow, Schollenberger, Fuhrmann und der Gremiumsvorsitzende Lemmer von ihren Mandaten zurück.[187] Als neuer Aufsichtsratsvorsitzender wurde am 30. Oktober 2024 der Gründer derUltragruppeSuptras und frühereCapo Sebastian Eggert gewählt.[188]
Das Ostseestadion beim Spiel von Empor Rostock gegen Motor Dessau, 13. Juni 1957Ostseestadion mit Blick auf die Haupttribüne beim Spiel von Hansa Rostock gegen denSC Freiburg am 30. April 1996Osttribüne des Ostseestadions am 20. Juli 2019 etwa eine Stunde vor Spielbeginn
Das Ostseestadion wurde zwischen 1953 und 1956 mit Hilfe desNationalen Aufbauwerks errichtet und am 27. Juli 1954 im noch unfertigen Zustand eröffnet, sodass es Empor Rostock, beziehungsweise später der FC Hansa Rostock, ab dem 14. November 1954 als Spielstätte diente.[189]
Nach mehreren Umbauten fasste das anfänglich für 18.000 Zuschauer ausgelegte Ostseestadion schließlich 25.500 Zuschauer, bis es zwischen April 2000 und Juli 2001 mit finanzieller Unterstützung der Stadt Rostock und des Landes Mecklenburg-Vorpommern komplett erneuert wurde. Dabei entstand durch Aufwendungen in Höhe von 55 Millionen DM (rund 28,1 Millionen Euro)[190] ein reinesFußballstadion mit einer Kapazität von bis zu 29.000 Zuschauern, in dem am 4. August 2001 das erste Heimspiel des F. C. Hansa stattfand.
Zwischen Juli 2007 und Mai 2015 erfuhr das Stadion eine Namensänderung, da die damaligen Verantwortlichen des Vereins die Namensrechte veräußerten. DasOstseestadion trug in jener Zeit den NamenDKB-Arena.[189]
Vor Errichtung des Ostseestadions war Rostocks größte Sportanlage dasVolksstadion, das zwischen 1923 und 1928 erbaut wurde und vorübergehend bis zu 20.000 Zuschauern Platz geboten haben soll. Mit Ausnahme der Partien in den Regionalliga-Spielzeiten 2008/09 und 2009/10, die in der DKB-Arena bestritten wurden, dient das Volksstadion mit einem Fassungsvermögen von 8.000 Stehplätzen vor allem der zweiten Mannschaft Rostocks als Spielstätte.[191] Auch die Jugend-Bundesligamannschaften des F. C. Hansa tragen ihre Spiele teilweise im Volksstadion aus, weichen gelegentlich aber auf das Rostocker Leichtathletikstadion oder Spielstätten in Orten des Rostocker Umlandes aus.
Das Vereinsgelände des F. C. Hansa besteht im Wesentlichen aus zwei mehrereFlurstücke umfassenden Arealen in Rostock, an denen der VereinErbbaurechte besitzt. Dies sind einerseits ein 36.981 m² umfassendes Gelände in direkter Nähe zum Ostseestadion zwischen Kopernikusstraße und Trotzenburger Weg imHansaviertel sowie andererseits ein 11.324 m² umfassendes Gelände an der Maxim-Gorki-Straße inEvershagen,[136] das 2012 im Rahmen eines Maßnahmenpakets zur Verhinderung der Insolvenz des Vereins an die Stadt Rostock veräußert werden sollte.[48] Während das erstgenannte Gelände die Geschäftsstelle des Vereins, das Jugendinternat sowie zwei Rasenplätze umfasst, besteht das zweitgenannte Areal aus einer Sportanlage mit einem Kunstrasenplatz inklusive Laufbahn sowie einer Kugelstoßanlage. Zusätzliche Trainingsflächen bestehen auf dem Gelände des Ostseestadions, wo der Verein drei Rasen-, einen Kunstrasen- und einen Tennisplatz von der Ostseestadion GmbH & Co. KG angemietet hat.[136]
Im sportlichen System der DDR war Empor Rostock zunächst demFischkombinat Rostock alsTrägerbetrieb unterstellt, während die gleiche Funktion für Hansa Rostock durch dasKombinat Seeverkehr und Hafenwirtschaft wahrgenommen wurde. Im Zuge der Wiedervereinigung entfielen die Trägerbetriebe der Oberliga-Clubs, so dass diese erstmals eigenständig wirtschaften mussten. Hansa schloss daraufhin zur Saison 1990/91 mit dem KlebstoffherstellerUhu den ersten Sponsorenvertrag der Clubchronik ab, im Folgenden sollte sich der Verein im vergleichsweise strukturschwachen Mecklenburg-Vorpommern jedoch mit Schwierigkeiten bei der Sponsorensuche konfrontiert sehen.[192] So wurde der zur Bundesliga-Saison 1991/92 mit dem zeitweise größten ostdeutschen BaukonzernElbo abgeschlossene Sponsorenvertrag über 1,5 Millionen D-Mark[193] durch die Zerschlagung des einstigen DDR-Großkonzerns durch dasBundeskartellamt obsolet und der in der Zweitliga-Saison 1992/93 gültige Vertrag mit dem UnternehmenBioWolf endete mit der InsolvenzBioWolfs.[194] Daraufhin entließ Hansa aus finanziellen Gründen die Spieler der Zweitvertretung, die durch Jugendspieler aufgefüllt wurde, und gliederte die erst zwei Jahre zuvor beigetreteneFrauen-Abteilung aus dem Verein aus, die daraufhin zumPSV Rostock übertrat. Auch mit dem folgenden SponsorTravimpex hatte Hansa kein Glück.„Das Immobilien- und Anlage-Unternehmen wandelte den auf 1,2 Millionen Mark festgeschriebenen Vertrag für die Saison 1993/94 in einen Co-Sponsorkontrakt um“ und zahlte nur rund die Hälfte der vereinbarten Summe.[195] Später meldete das Unternehmen Konkurs an und der Inhaber wurde wegen Anlagebetrugs verurteilt.[196] Während andere ehemalige Oberligisten wieDynamo Dresden undVfB Leipzig aufgrund finanzieller Engpässe bald Punktabzüge und Zwangsabstiege hinnehmen mussten, konnte Hansa sich jedoch nach und nach wirtschaftlich stabilisieren, was erst durch das verstärkte Engagement zahlreicher Nebensponsoren möglich wurde.
Dem sportlichen Aufstieg in die Bundesliga 1994/95 folgte schließlich eine Periode, in der der F. C. Hansa seinen Etat zum Teil auch durch Spieler-Verkäufe bestreiten konnte,[43] wobei vor allemRené Schneider,Oliver Neuville undVictor Agali zu nennen sind. Teils gab der Verein in dieser Zeit jedoch auch selbst Millionenbeträge für Neuverpflichtungen aus, wie beispielsweise fürRade Prica als teuerstem Spieler-Kauf der Vereinsgeschichte.[197]
Ab 2002 blieben ertragreiche Spielerverkäufe jedoch aus, so dass der Abstieg aus der Bundesliga 2004/05 gleichzeitig eine hohe Verschuldung des Vereins über die nächsten Jahre hinweg einläutete. So hatte der Verein nach einem in der Abstiegssaison erwirtschafteten Verlust von 430.000 Euro während der Saison 2005/06 ein Minus von 1,4 Millionen Euro verbucht und im Aufstiegsjahr 2006/07 abermals etwa 1,2 Millionen Euro Verlust bilanziert.[198] Die erneute Teilnahme an der höchsten deutschen Spielklasse 2007/08 nutzte Hansa daraufhin zwar, um bei einem Etat von 27,6 Millionen Euro einen Gewinn 3,2 Millionen Euro zu erwirtschaften,[199] doch schon in der folgenden Zweitliga-Spielzeit 2008/09, die der Verein mit einem Etat von 17 Millionen Euro bestritt,[200] wurde ein erneuter Verlust von 1,46 Millionen Euro verbucht, womit sich das Vereinsvermögen auf 111.585 Euro verringerte.[201] Durch die Saison 2009/10, für die Hansa einen Etat von 15 Millionen Euro einplante,[202] verringerte sich das bilanzielle Vereinsvermögen schließlich weiter auf nun −4,43 Millionen Euro, nachdem Hansa einen Verlust von 4,54 Millionen Euro erzielte. Hiervon entfielen allein 4,25 Millionen Euro auf eineRückstellung, die Hansa im Hinblick auf eine Steuernachzahlung für die Geschäftsjahre 1999 bis 2001 bilanzieren musste, die Anfang 2012 dann auch gerichtlich bestätigt wurde und weitgehende Auswirkungen hatte (siehe unten). Aufgrund einer positiven Fortführungsprognose lag zunächst aber noch keineÜberschuldung vor.[136][201] Insgesamt lasteten zu diesem Zeitpunkt rund 9 Millionen Euro Verbindlichkeiten auf dem Verein, der bis zum Jahr 2025 zusätzliche 20,5 Millionen Euro aus Krediten für den Neubau des Ostseestadions zurückzahlen muss.[203]
Auch deshalb hatte Hansa unterdessen neue Wege zur Sicherung der Liquidität beschritten und bereits am 2. Juli 2007 die Namensrechte am Ostseestadion für 1,5 Millionen Euro jährlich[204] an dieDeutsche Kreditbank veräußert. 2009 kam ein bis 2026 gültiger Vertrag mitInfront Sports & Media hinzu, der weitgehende Werbe- und Vermarktungsrechte an Infront übertrug.[136] 2010 resultierte daraus eine Zusammenarbeit mitVeolia Umweltservice als neuem Hauptsponsor für die Spielzeiten 2010/11 und 2011/12[205] – die aufgrund von andauernden Fanausschreitungen jedoch nicht über das Jahr 2012 hinaus verlängert wurde[206] – sowie 2011 ein Fünf-Jahres-Vertrag mit dem SportartikelherstellerNike als neuemAusrüster des F. C. Hansa.[207] Durch die Verpachtung der Dächer des Ostseestadions zum Zwecke des Betriebs einer Solaranlage generiert Hansa seit Januar 2011 zudem einen zusätzlichen sechsstelligen Betrag im Jahr.[208][209] Dabei bestritt der Verein die Drittliga-Saison 2010/11 mit einem Gesamtetat von 8,9 Millionen Euro[201] und erwirtschaftete einen Verlust von etwa 590.000 Euro.[210]
Zuletzt gab Hansa schließlich im Juli 2011 eineAnleihe heraus, die bei einem Nennbetrag von 5 Millionen Euro bis zu 4,7 Millionen Euro in die Vereinskasse spülen und anschließend mit einer Laufzeit bis 2017 mit fünf bis sieben Prozent verzinst werden sollte.[136] Bis zum November 2011 erbrachte die Anleihe durch rund 500 Zeichnungen aber nur ein Volumen von etwa 300.000 Euro.[210] Dabei plante Hansa die Zweitliga-Saison 2011/12 mit einem Etat von 13,2 Millionen Euro zu bestreiten.[211]
Im Frühjahr 2012 hatte sich die finanzielle Situation des Vereins schließlich so weit zugespitzt, dass dieser unmittelbar vor derInsolvenz stand. Das Fortbestehen des F. C. Hansa sollte daraufhin durch ein vier Punkte umfassendes Maßnahmenpaket gesichert werden, das die Erstellung eines tragfähigen Sanierungskonzeptes, einen Verzicht aller Gläubiger auf rund 39 Prozent ihrer Forderungen sowie die Veräußerung eines Teils des Vereinsgeländes an die Stadt Rostock und eine einmalige Zahlung der Stadt Rostock an den Verein vorsah.[212] Am 9. Mai 2012 stimmte die RostockerBürgerschaft daraufhin für den Teilerlass der Steuerschulden in Höhe von 680.000 Euro, eine einmalige Zuwendung in Höhe von 750.000 Euro sowie für den Ankauf des Sportgeländes in Evershagen für 530.000 Euro.[48] Nachfolgend kündigten auch die weiteren Gläubiger des Vereins an, auf Teile ihrer Forderungen zu verzichten. Für das Finanzamt Rostock bedeutet dies einen Steuererlass von rund 1,2 Millionen Euro sowie für dieDeutsche Kreditbank etwa 2 Millionen Euro und dieOstseeSparkasse rund 343.000 Euro Schuldenerlass.[49] Insgesamt umfasst das Maßnahmenpaket somit ein Volumen von etwa 5,5 Millionen Euro.[49]
Das vorbildliche Wirtschaften, risikobewusste agieren, die Planqualität und das positive Jahresergebnis in Saison 2018/19 honorierte der Deutsche Fußball-Bund im Dezember 2019 mit einem Geldbetrag in Höhe von 100.000 Euro. Dies stellte den Höchstbetrag des neu eingeführten Belohnungssystems „Financial Fairplay“ für die 3. Fußball-Liga dar.[213][214] Seit dem Abstieg in die Drittklassigkeit erwirtschaftete der FC Hansa in dieser Saison ein Umsatzrekord von 19,1 Millionen Euro, ein Zuwachs von zirka 4,6 Millionen Euro gegenüber der Vorsaison, der unter anderem durch das Erreichen der 2. Hauptrunde im DFB-Pokal und durch Spielertransfers erlangt werden konnte. Weiterhin wurden erneut finanzielle Verbesserungen im Bereich Sponsoring, Ticketing, der Mitgliederanzahl und Merchandising erzielt. Die Schuldenlast des Vereins belief sich danach noch auf über 23 Millionen Euro.[215][216]
Trotz derCOVID-19-Pandemie in Deutschland, und der damit verbundenensieben Geisterspiele in Saison 2019/20, verbuchte der Verein am Ende der Spielzeit einen Umsatz von 18,6 Millionen Euro. Investitionsstopps, Kurzarbeit, dem Erlass von Schulden seitens des Investors Rolf Elgeti, dem Verzicht vieler Fans auf eine Rückerstattung von Tages- und Dauerkarten, dem Verkauf von Geistertickets und Fanaktionen trugen zu diesem soliden Ergebnis trotz der pandemiebedingten Krise bei.[217] Dennoch beschrieb der Vorstandsvorsitzende Robert Marien Ende November 2020 die Situation des Vereins, unter bestimmten Bedingungen in der dynamisch verlaufenden Pandemielage, als existenzgefährdend.[218] Zum zweiten Mal in Folge wurde der FC Hansa im Jahr 2020 vom DFB für sein vorbildliches Wirtschaften honoriert. Von allen Drittliga-Mitkonkurrenten erreichten die Rostocker den Bestwert und erhielten eine Prämie in Höhe von 73.000 Euro.[219][220]
Weitere Konsolidierung durch Zweitliga-Aufstieg 2021
Der Verein hielt auch in den folgenden drei Jahren am Kurs der Sanierung und Konsolidierung fest. Ende April 2022 konnte der Abbau der Fremdverschuldung um zirka ein Drittel bekannt gegeben werden. Möglich wurde dies, unter anderem, durch den Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga zur Saison 2021/22 und weitere Umsatz-Verbesserungen im Merchandising und der Vermarktung.[221] Während der Zweitligasaison 2022/23 sanken die Verbindlichkeiten um weitere zwei Millionen Euro.[222]
Für die Zweitligasaison 2023/24 plante der Verein mit einem Gesamtetat von zirka 36,4 Millionen Euro.[223] Nach dem Abstieg in die 3. Liga ging Hansa mit einer Etat-Planung von 27,9 Millionen Euro in die Saison 2024/25.[224] Nach Saisonbeginn wurde öffentlich, dass der Hauptsponsor28 Black seine Zahlungen eingestellt hatte und dies mit wiederholten Zuschauerausschreitungen begründete.[225] Einige Medien stellten die Gründe jedoch in Zweifel.[226] Hansa erklärte, gerichtlich gegen den Vertragsbruch vorzugehen.[227] Im November 2025 bezifferte der Verein einen Jahresumsatz von 38,7 Millionen Euro, davon 7,4 Millionen Euro durch Merchandise-Verkauf und 10,2 Millionen Euro durch Sponsoren.[228]
Finanzierung der Zweiten Mannschaft und Nachwuchs-Abteilung
Die zweite Mannschaft des F. C. Hansa führte mit derw.Holz GmbH lange Zeit einen eigenen Trikotsponsor, der alsCaterer unter anderem im Rostocker Ostseestadion tätig ist; der Nachwuchsbereich wird insbesondere durch dieStadtwerke Rostock AG gesponsert.
Im Dezember 2024 gab der Verein die Gründung derF.C. Hansa Rostock-Stiftung bekannt, mit der der Verein soziale Projekte in Mecklenburg-Vorpommern, wie den Rostocker Tierschutzverein und die Kinderkrebshilfe Rostock, unterstützt. Der Stiftungsvorsitzende ist Arvid Langschwager.[229][230][231]
Als Teil des SC Empor Rostock führte die Fußballmannschaft zunächst das Emblem der Sportvereinigung Empor, das bald durch auf Rostock verweisende Schriftzüge erweitert und schließlich durch auf demRostocker Stadtwappen basierende Embleme abgelöst wurde. Mit der Ausgliederung der Fußballabteilung aus dem SC Empor suchte die Sportführung 1965 nach den zukünftigen Symbolen des neuen Fußballclubs, woraufhin in 126 Einsendungen die Namens- und Emblem-VorschlägeHansa undKogge, die auf die Geschichte Rostocks alsHansestadt verweisen, am häufigsten genannt und schließlich umgesetzt wurden.[11] Dabei wurde das Vereinswappen im Januar 1966 als Auftragsarbeit vom Rostocker KünstlerKarl-Heinz Kuhn entworfen, der für die Ausgestaltung der stilisiertenKogge auf die Farben und denGreif des Rostocker Stadtwappens zurückgriff. Die Bedeutung der Punkte in der Abkürzung „F. C.“ im Vereinsnamen ist unklar. Möglicherweise soll damit an den TraditionsclubRostocker F. C. von 1895 erinnert werden,[11][232] der 1996 neu gegründet wurde. Bis in die 1990er Jahre war für den F. C. Hansa allerdings die Schreibweise ohne Punkte üblich.
Emblem des SC Empor Rostock von 1954 bis 1956
Modifiziertes Emblem von 1956 bis 1958 – mit den SchriftzügenSportclub im oberen undRostock im unteren Teil des BuchstabensE
Emblem von 1964 bis zum 28. Dezember 1965. Es ähnelt dem Vorgängeremblem. Im Logo ist erneut derRostocker Greif zu sehen.
Logo vom 28. Dezember 1965 bis 2000
Modifizierte Version von 2000 bis 2008
Aktuelles Vereinslogo (seit 2008)
Neben der zum Sinnbild des Vereins gewordenen Kogge existiert kein offiziellesVereinsmaskottchen. Als Identifikationsmaßnahme führte Hansa Rostock zwar 1993 eine Umfrage nach dem zukünftigen Maskottchen des Vereins durch, wobei sich ein„Rollo“ genannterWikinger unter anderem gegen denMecklenburgischen Stier durchsetzte und aufeinanderfolgend von zwei Hansa-Anhängern verkörpert wurde. Nachdem beide durch einen Schlaganfall beziehungsweise einen Verkehrsunfall ums Leben gekommen waren, wurde Rollo als Vereinsmaskottchen jedoch wieder abgeschafft.[233]
Vereinshymne war seit 1995 das LiedFC Hansa, Wir lieben Dich total der RockbandPuhdys, das dieOberliga-Hymne Klaus Leschinskis ablöste.[234][235] Ab etwa 2000 setzte sich der von Gunnar Günther komponierte und 1996 von Mathias Watzek 1996 produzierte SongHansa Forever als Vereinslied durch, das heute bei jedem Heimspiel von den Fans im Ostseestadion lautstark mitgesungen wird:[236]
Im Jahr 1997 erschienHansa Forever auf „Compact Disc“ (CD).
„Hier spielt man noch Fußball mit Herz, und nicht nur mit den Beinen. Ob in Freude oder im Schmerz, wir woll'n Hansa und sonst keinen. Hier spielt man den Ball noch mit Spaß, hier steht man noch richtig zusammen. Hier fegt noch ein richtiger Sturm über's Gras und es verbindet uns was.
(Refrain): Hansa Forever für alle Zeit, Hansa Forever und für die Ewigkeit. Wir lassen Hansa niemals im Stich, Hansa für immer und unendlich.
Hier kommt keiner am Fußball vorbei, hier drücken noch alle die Daumen. Hier sind Fans mit dem Herzen dabei, da können andere Vereine nur staunen. Hier spielt man den Ball noch mit Spaß, hier steht man noch richtig zusammen. Hier fegt noch ein richtiger Sturm über's Gras und es verbindet uns was.
(Refrain 1x)
Für immer und ewig, und auch bei Windstärke 10. Wir halten zusammen, wir werden nicht untergehn.
(Refrain 2x)“
Während die Zuschauer die Vereinshymne singen, erheben sie sich von den Sitzen und halten ihre Schals in die Höhe.
Einer 2007 veröffentlichten repräsentativen Umfrage des SportpromotorsSportfive zufolge besaß Hansa Rostock mit 1,97 Millionen Fans deutschlandweit die siebtgrößte Fanbasis der deutschen Profivereine.[237] In denNeuen Bundesländern war Hansa einer 2008 veröffentlichten repräsentativen Umfrage derAllensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse nach der beliebteste Profiverein noch vor demFC Bayern München und in Gesamtdeutschland beliebtester ostdeutscher Profiverein vorEnergie Cottbus.[238] 2009 lag derBekanntheitsgrad des Vereins einer weiteren Studie Sportfives zufolge deutschlandweit bei 79 Prozent.[239]
Zu prominenten Unterstützern des Vereins gehören die BandFeine Sahne Fischfilet und der RapperMarteria. Letzterer spielte in der Jugend für den Verein und organisierte 2015 mit Stefan Beinlich das BenefizspielPaule and friends versus Marteria and friends, als der Verein in finanzielle Not geraten war.[240] Hierfür gewann er auch befreundete Musiker, wieCampino,Paul Kalkbrenner,Sido oderMax Herre. Auch derLinken-Spitzenkandidat zurBundestagswahl 2017,Dietmar Bartsch, gilt als Anhänger des Vereins. Im PodcastBall you need is love – aus Liebe zum Fußball vonArnd Zeigler erklärte auch die ModeratorinJessy Wellmer, Anhängerin des F. C. Hansa zu sein.[241]
Obwohl erst wenige Tage zuvor nach Rostock delegiert, besuchten das erste Heimspiel der Fußballmannschaft im damit ausverkauftenOstseestadion am 14. November 1954 bereits 17.000 Zuschauer.[7] In der Folge etablierte sich, auch mit dem Fehlen anderer Oberligisten in der näheren Umgebung und den anfänglichen Erfolgen des SC Empor begründet, eine größere Anhängerschaft, die sich zum Teil in Fangruppen organisierte, die zunächst jedoch nur geduldet wurden,[242] so dassFanartikel erst ab der Saison1974/75 verkauft wurden.[233] Bis zu 5.000 Anhänger[243] begleiteten die Rostocker Oberliga-Mannschaft zu Auswärtsspielen, obgleich diese die weitesten Anfahrten der überwiegend im Süden der Deutschen Demokratischen Republik angesiedelten Oberligisten in Kauf nehmen mussten.[244]
Mit der sich abzeichnendendeutschen Wiedervereinigung wurde auch die Anhängerschaft des F. C. Hansa zunehmend politisch und sie wandte sich im Stadion teils in Sprechchören gegen die DDR-Regierung.[245] Zu einem Auswärtsspiel im UEFA-Pokal im September 1989 fuhren daraufhin zwar 4.000 Rostocker Fans mit Sonderzügen nachOstrava, einzelne Waggons wurden aber noch in Prag kontrolliert und der gesamte Zug am Zielort schließlich zur direkten Umkehr gezwungen.[245]
Nach erfolgter Wiedervereinigung richtete der Verein 1991 den ersten Fan-Treffpunkt des F. C. Hansa ein und stellte zu diesem Zweck ein Gebäude amVolksstadion Rostock zur Verfügung,[242] in dem sich nachfolgend dasHansa Fanprojekt etablierte, das seit 1995 Vereinsstatus besitzt und als Dachverband der Hansa-Fanclubs fungieren sollte.[246] Dabei wurden auch regionale Unterteilungen des Projektes vorgenommen, um die Aktivitäten der über 170 Fanclubs zu koordinieren, die nebenDeutschland insbesondere inSkandinavien undPolen, aber beispielsweise auch inChina oder denUSA,[247] existierten.[242] Neben der Organisation von Fanturnieren und Auswärtsfahrten gehörte der Vertrieb vereinzelter Merchandise-Artikel zum Aufgabengebiet des Fanprojekt, das auch das periodisch erscheinende MagazinFanprojekt live herausgab. 2009 beendete der Verein jedoch die Zusammenarbeit mit demHansa Fanprojekt, dessen Aufgaben zum Zwecke der engeren Bindung an den Verein zukünftig von der 2006 gegründeten Abteilung Fanbetreuung wahrgenommen werden sollten.[248]
Bereits ab 1993 geriet Rostocks Fanszene insbesondere im Zusammenhang mit Ausschreitungen bei Spielen gegen den späteren RivalenFC St. Pauli in negative Schlagzeilen, die zum Ende der 1990er Jahre zwar nachließen, doch unter anderem durch Ausschreitungen am Bahnhof von Stendal im Februar 2006, beim Auswärtsspiel in Essen im Februar 2007 sowie bei der Aufstiegsfeier in Rostock im selben Jahr geriet der F. C. Hansa erneut in den Fokus der Medien.[249] Der Verein bezifferte den ihm dadurch entstandenen Schaden auf 400.000 Euro.[250] Im selben Jahr gingen Schätzungen von rund 500 gewaltbereiten Personen innerhalb der Anhängerschaft Rostocks aus.[251] Daraufhin stellte der F. C. Hansa unter anderem im Februar 2007 die Zusammenarbeit mit dem FanclubSuptras Rostock ein[252] und begrüßte die im Herbst 2007 erfolgte Gründung des unabhängigen VereinsFanszene Rostock,[249] der präventiv auf die eigenen Fans einwirken sollte.
Trotz dieser und anderer Maßnahmen kam es zu weiteren Ausschreitungen, so etwa in der Saison 2009/10 in den Heimspielen gegen Ahlen und St. Pauli sowie am letzten Spieltag in Düsseldorf, wo es zudem zum illegalen Einsatz vonPyrotechnik kam.[253] Bei Auswärtsspielen während der Spielzeit 2010/11 wurde wiederholt verbotene Pyrotechnik von Rostocker Anhängern eingesetzt, wobei insbesondere das Auswärtsspiel in Dresden im Oktober 2010 den Verein dazu veranlasste, noch vor einem gleichlautenden Urteil des DFB-Sportgerichts den Verzicht auf Gästefans in den nächsten beiden Auswärtsspielen zu erklären.[254] Im Vorfeld der Zweitliga-Spielzeit 2011/12 wurden daraufhin 16 der bevorstehenden 34 Spiele alsRisikospiele eingestuft, darunter insbesondere die Duelle gegen ostdeutsche Mannschaften sowie den FC St. Pauli. Dabei gingen Schätzungen vor der Saison von nur noch 150 gewaltbereiten Personen in Hansas Fanszene aus,[255] was im Vergleich zu 2007 einen Rückgang der gewaltbereiten Anhänger um 70 Prozent bedeutete. Dennoch geriet Rostocks Fanszene weiterhin durch den Einsatz von Pyrotechnik in Negativschlagzeilen, die im November 2011 ihren vorläufigen Höhepunkt fanden, als im Heimspiel gegen den FC St. Pauli Feuerwerkskörper in den Block der Hamburger Fans geschossen wurden. Daraufhin wurde Hansa Rostock vom DFB-Sportgericht dazu verteilt, das bevorstehende Heimspiel gegen Dynamo Dresden im Dezember 2011 alsGeisterspiel auszutragen.[256][257] Hansa selbst beschloss aus Gründen der Sicherheit die Sperrung der Südtribüne.[258] Aufgrund der Ausschreitungen der Fans vom FC Hansa im Spiel gegen den FC St. Pauli entschloss sich der HauptsponsorVeolia, den laufenden Vertrag nicht über 2012 hinaus zu verlängern, und erwog bei weiteren Vorfällen sogar einen vorzeitigen Rückzug des Sponsorings.[259]
Ebenfalls im Zusammenhang mit den Ausschreitungen bei Spielen gegen den FC St. Pauli, aber auch beispielsweise durch die rassistische BeschimpfungGerald Asamoahs beimDFB-Pokalspiel der zweiten Mannschaft Rostocks gegen denFC Schalke 04 2006, was mit einem Geisterspiel geahndet wurde,[260] wurden Teilen der Rostocker Fanszene auchrechtsradikale Tendenzen nachgesagt.[249] Im Sommer 2010 verweigerten jedoch rund 150 Rostocker FansUdo Pastörs, dem Fraktionsvorsitzenden derNPD im Landtag Mecklenburg-Vorpommerns, sowie seinen 15 Begleitern den Zugang zum Fanblock, als diese dem Heimspiel gegen dieTuS Koblenz beiwohnen wollten.[261] Auch der Verein selbst engagiert sich inzwischen verstärkt gegenRechtsextremismus. Seit dem Jahr 2010 ist er Unterstützer der KampagneKein Ort für Neonazis, um sich gegen die NPD in Mecklenburg-Vorpommern starkzumachen.[262]
Fans des F. C. Hansa Rostock auf der Südtribüne des Ostseestadions am 5. August 2017
Auch das Geisterspiel am 18. Dezember 2011 gegen Dynamo Dresden hinderte einige Teile der Fanszene Rostocks nicht daran, weiterhin für Negativschlagzeilen zu sorgen und die Reputation des Vereins in Schieflage zu bringen. Regelmäßig kam es zu Einsätzen von Pyrotechnik, gewalttätigen Übergriffen, Sachbeschädigungen und Diebstahlshandlungen.[263] Auch Spielansetzungen im Juniorenbereich waren betroffen, was mitunter zu Austragungen der Partien unter Ausschluss der Öffentlichkeit führte.[264][265] Nach dem verlorenen Landespokalfinale gegen dieTSG Neustrelitz im Mai 2013 attackierten Hansa-Fans gar Spieler der eigenen Mannschaft und stürmten den Fußballplatz.[50]
Aufgrund mehrerer Fehltritte der Fans an diversen Spieltagen und im DFB-Pokal verurteilte der DFB-Kontrollausschuss den Verein zu einem zweiten Geisterspiel in seiner Historie. Die Spielansetzung am 28. Januar 2017 gegenSSV Jahn Regensburg musste unter vollständigem Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen werden. Zudem wurden in den folgenden fünf Heimspielen maximal 2000 Zuschauer auf der Südtribüne, der Heimat der aktiven Fanszene Rostocks, zugelassen.[266] Nur wenige Monate später, am 14. August 2017, sorgte selbige Fanszene für bundesweites Aufsehen. Während des DFB-Pokalspiels gegen Hertha BSC kam es zu einem Pyro-Eklat, der das eigentliche Spiel überschattete und dem Verein erneut einen erheblichen Imageverlust zufügte.[62][63][64][65]
Auf Antrag der Fanszene Rostock e. V. beim zuständigen Ortsamt im Jahr 2016 erhielt die Bushaltestelle vor dem Stadion nach der Rückbenennung der Arena vonDKB-Arena inOstseestadion den NamenOstseestadion zurück.[267]
Zugunsten der traditionsreichen, aber renovierungsbedürftigen Flutlichtmasten des Ostseestadions organisierte die Fanszene in Zusammenarbeit mit dem Club die größte T-Shirt-Choreo der Vereinsgeschichte. Für das DFB-Pokalspiel am 12. August 2019 gegen denVfB Stuttgart wurden 20.000 Shirts für die Zuschauer bereitgestellt und zum Kauf angeboten.[268][269]
Da der Spielbetrieb in der3. Fußball-Liga 2019/20 aufgrund derCOVID-19-Pandemie ab dem 28. Spieltag ausgesetzt wurde und dem Verein somit ein finanzieller Schaden in Millionenhöhe drohte, riefen die Fans der Kogge die Hilfsaktion„Hamstern für Hansa“ ins Leben, mit dem Ziel, bis Ostern 2020 den Online-Fanshop leerzukaufen, um den Verein zu unterstützen. Auch auf die Rückerstattung bereits bezahlter Tickets sollte bestenfalls verzichtet werden. Weiterhin erfolgte ein Aufruf, der über die Geschehnisse des Fußballs hinausging, nämlich der Aufforderung zum Blutspenden, um Leben zu retten.[270] Bereits nach weniger als einer Woche hatte sich der Bestand an Artikeln im Online-Fanshop halbiert.[271][272] Anderthalb Wochen vor Ostern wurde das Ziel bereits erreicht- der Fan-Shop warleergehamstert. Die Sympathisanten und Fans des Vereins kauften online insgesamt 15.500 Artikel.[273] Hierbei konnte der Verein einen Umsatz in Höhe von 250.000 Euro verbuchen. Die Initiative der Fans wurde somit zum vollen Erfolg.[274][275] Der Verzicht vieler Fans auf Rückerstattungen von Tages- und Dauerkarten während der Rückrunde 2019/20 bedeutete für den Verein Einnahmen von etwa 400.000 Euro.[217]
Mitte der 1980er Jahre bestand für einige Zeit eine Freundschaft mit den Fans vonDynamo Dresden. In historischen Videoaufnahmen kann man bei Spielen beider Mannschaften und bei direkten Aufeinandertreffen sehen, dass die Banner des jeweils anderen Vereins die Fanblöcke schmückten. Diese Freundschaft bestand etwa von 1983 bis 1987.[276]
Mit denStuttgarter Kickers bestand nach der einzigen gemeinsamen Bundesligasaison1991/92 eine ArtFanfreundschaft zwischen einzelnen Fangruppen, die allerdings von der aktiven Fanszene Rostocks heute nicht mehr getragen wird.[277]
Rivalitäten aus der Zeit der Deutschen Demokratischen Republik, wie zum DDR-RekordmeisterBFC Dynamo oder zu Lokalrivalen wieSchiffahrt/Hafen Rostock, verloren spätestens seit der Wiedervereinigung wegen der niedrigeren Spielklassen dieser Vereine stetig an Bedeutung. Dagegen wurden insbesondere zu Erstligazeiten trotz teilweise großer Entfernungen zwischen den jeweiligen Städten Spiele gegen denHamburger SV oder demFC St. Pauli gelegentlich alsNordderby, gegenHertha BSC alsNordostderby und Spiele gegen ehemalige DDR-Mannschaften, wie etwaDynamo Dresden oderEnergie Cottbus, alsOstderby bezeichnet.
Etwa ein halbes Jahr nach den rechtsradikalenAusschreitungen in Rostock-Lichtenhagen traten am 13. März 1993 Hansa Rostock und der FC St. Pauli zur damaligen Zweitliga-Partie im Ostseestadion an. Auf dem Parkplatz hinter dem Gästeblock versuchte ein Mob von zirka 400Neonazis undHooligans Mitte der zweiten Halbzeit, den Block mit Bierbänken, Messern, Schlagketten, Bierflaschen und Steinen zu stürmen, wobei ein Dutzend Gästefans verletzt wurden. Es kam zum Einsatz von Wasserwerfern und 37 Festnahmen durch Ordnungskräfte. Spielansetzungen gegeneinander gelten bis heute als risikoträchtig und ziehen gewaltbereite Personen an.[249][278][279][280][281][256][282]Eine mediale Umsetzung der Ereignisse erfolgte im FernsehfilmSchicksalsspiel.[283]
Obgleich Hansa Rostock und Energie Cottbus bereits zu Zeiten derDDR-Oberliga vereinzelt gegeneinander angetreten waren, entwickelte sich die Rivalität beider Vereine mit dem erstmaligen Aufstieg Cottbus’ in die Bundesliga zur Spielzeit2000/01. Da Hansa ab 1995 bis zu diesem Zeitpunkt einziger Vertreter der Vereine aus der ehemaligen DDR in der Bundesliga war und nun erstmals wieder Ost-Derbys in der höchsten deutschen Spielklasse stattfanden, stellte sich die Frage, welcher Verein denn nun die „Nummer Eins im Osten“ sei. Cottbus’ Abstieg in die 2. Bundesliga im Jahr 2003 entschied diese Frage vorläufig und Hansa blieb weiterhin erfolgreichster Verein der Nachwendezeit. Bei Aufeinandertreffen beider Vereine kam es vereinzelt zu gewalttätigen Auseinandersetzungen der Fanlager und die Partien wurden als Risiko-Spiele eingestuft.[284][251] Wechselhafte Auf- und Abstiege Cottbus’ und Rostocks verlagerten diese Ost-Derbys bis hin in die Drittklassigkeit und die Abneigung zueinander verlor angesichts der Aufstiege von anderen Ost-Vereinen, wieUnion Berlin,Erzgebirge Aue, Dynamo Dresden oder dem1. FC Magdeburg, in höhere Spielklassen an Brisanz.
Dies ist eine Aufzählung von Spielern, die beim F. C. Hansa oder dessen Vorgänger SC Empor herausragende Leistungen vollbrachten und teilweise Nationalspieler ihrer jeweiligen Heimatländer waren. Angegeben sind zusätzlich der Zeitraum sowie die Anzahl der Einsätze und Tore für die erste Mannschaft im Ligabetrieb bis inklusive 2024/25.[286]
Der schwedische Nationalspieler ist mit 27 Bundesliga-Toren der erfolgreichste Stürmer des F. C. Hansa in der höchsten deutschen Spielklasse und mit 181 Einsätzen der meisteingesetzte ausländische Spieler des F. C. Hansa.
Der gebürtige Marienburger kam noch als Jugendlicher zum F. C. Hansa und absolvierte in dessen Diensten 221 Einsätze in der Oberliga sowie zwei Länderspiele für die DDR, wobei er das 100. Tor in der Geschichte der DDR-Auswahl erzielte.
Arthur Bialas kam mit seinem Bruder Franz aus Lauter nach Rostock, wo er mit 93 Toren Zweitplatzierter der ewigen Torschützenliste des Vereins sowie 1962 Torschützenkönig der DDR-Oberliga wurde. 1961 absolvierte er sein einziges Länderspiel für die DDR.
Jürgen Decker erreichte mit Hansa 1967 das FDGB-Pokalfinale und wurde 1968 DDR-Vizemeister. In den Jahren 1976 und 1978 wurde der Aufstieg in die DDR-Oberliga jeweils als Erster der DDR-Liga erreicht. Mit einem Jahr Unterbrechung spielte Decker 15 Jahre für Rostock, absolvierte 211 Einsätze und war nach seiner aktiven Karriere Co-Trainer von Uwe Reinders in der Meisterschafts- und Pokalsiegersaison 1990/91.
Der gebürtige Rostocker gewann mit Hansa das Double 1990/91 und absolvierte in zehn Jahren Vereinszugehörigkeit 197 Einsätze für Rostock, mit denen er auch Anteil am Aufstieg aus der DDR-Liga 1986/87 hatte.
Der zweifache DDR-Nationalspieler Drews steht mit 268 Einsätzen auf Rang neun der Spieler mit den meisten Einsätzen und mit 58 Toren auf Rang fünf der Spieler mit den meisten Toren für Rostock.
Als Torhüter absolvierte Heinsch 176 Einsätze für Rostock sowie sieben Einsätze in der Nationalmannschaft der DDR. Nach seiner aktiven Karriere war er mehrfach als (Interims-)Trainer für Hansa tätig.
Hergesell absolvierte in zehn Jahren Vereinszugehörigkeit 200 Einsätze für Rostock und war nach seiner aktiven Karriere zunächst als Jugend-Trainer, dann als Cheftrainer der ersten Mannschaft und zuletzt als stellvertretender Vorstandsvorsitzender beim F. C. Hansa tätig.
Jarohs ist mit 166 erzielten Toren der erfolgreichste Torschütze der Vereinsgeschichte und absolvierte mit 362 Einsätzen die zweitmeisten Spiele der Vereinschronik. Dreifach lief Jarohs auch für die Auswahl der DDR auf, bevor er nach seiner aktiven Karriere zwischenzeitlich als Vizepräsident des F. C. Hansa tätig war.
Der Rechtsverteidiger Kische absolvierte 248 Einsätze für Hansa und erhielt mit 63 Länderspielen die meisten Berufungen zur DDR-Auswahl aller Hansa-Spieler. Mit der Nationalmannschaft der DDR nahm er 1974 an der WM in der BRD teil und gewann 1976 die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Montreal. Gerd Kische erreichte mit dem F. C. Hansa drei Aufstiege in die DDR-Oberliga in den Jahren 1976, 1978 und 1980 jeweils als Meister der DDR-Liga. Nach seiner aktiven Karriere war Kische erst als Vizepräsident, dann als Präsident und später als Manager des F. C. Hansa tätig.
Heino Kleiminger wurde mit Hansa sowie dessen Vorgängerverein Empor Rostock viermal Vizemeister in der DDR und erreichte dreimal das Finale im FDGB-Pokal. Im Jahr 1957 gelang der Aufstieg in die DDR-Oberliga. Der vierfache DDR-Auswahlspieler Kleiminger erzielte in 191 Einsätzen mit 62 Toren die viertmeisten Tore der Rostocker Vereinschronik.
Kostmann wurde in Diensten des F. C. Hansa 1967/68 und 1968/69 Torschützenkönig der DDR-Oberliga. Mit seiner Mannschaft erreichte er 1967 das Finale im FDGB-Pokal und wurde 1968 DDR-Vizemeister. Er war nach seiner aktiven Karriere als Amateur- und Nachwuchskoordinator im Verein tätig.
In zwölf Jahren Vereinszugehörigkeit absolvierte Lange 165 Einsätze in der Bundesliga und ist damit Rekordspieler Hansas in dieser. Nach seiner aktiven Karriere wurde Lange zunächst Trainer der Hansa-Amateure und im Anschluss Co-Trainer der ersten Mannschaft.
Der schwedische Nationalspieler Lantz absolvierte in Diensten des F. C. Hansa 164 Spiele in der Bundesliga und ist damit der Hansa-Spieler mit den zweitmeisten Einsätzen in der höchsten deutschen Spielklasse.
Max wechselte zum Ende seiner Fußballkarriere zum Bundesligisten Hansa Rostock und wurde in der Saison 2003/04 bester deutscher Torschütze. Ihm gelangen in 33 Bundesligaspielen für Rostock 20 Tore. Ein bislang ungebrochener Rekord in der Vereinshistorie des FC Hansa in der höchsten deutschen Spielklasse.
Mit 344 Einsätzen belegt März den fünften Platz der Spieler mit den meisten Einsätzen für Hansa und gewann mit dem Verein des Double 1990/91. 1989 kam er zu seinem einzigen Einsatz im Dress der DDR-Auswahlmannschaft.
Mischinger absolvierte in 13 Jahren beim F. C. Hansa 258 Einsätze. Obwohl nie in der Nationalmannschaft der DDR eingesetzt, spielte er elfmal für deren Olympiaauswahl.
Mit 30 Toren in 257 Einsätzen während seiner elf Jahre beim F. C. Hansa empfahl sich Pankau auch für die Auswahl der DDR, für die er von 1962 bis 1967 24-mal auflief.
Rydlewicz absolvierte in Diensten des F. C. Hansa 199 Einsätze und war in der Saison 2007/08 der letzte aktive Fußballspieler der Bundesliga, der auch schon in der DDR-Oberliga gespielt hatte.
Mit 77 Toren in 356 Einsätzen ist Schlünz der Spieler mit den drittmeisten Toren und den drittmeisten Einsätzen für Hansa. In der Meisterschaftssaison 1990/91 war Schlünz auch Mannschaftskapitän, bevor er nach seiner aktiven Karriere als Jugend-, Co- und Cheftrainer sowie schließlich als Manager des F. C. Hansa tätig war.
Mit 349 Einsätzen in 18 Jahren Vereinszugehörigkeit absolvierte Torhüter Schneider die viertmeisten Einsätze der Vereinschronik und empfahl sich auch für die Auswahl der DDR, für die er drei Einsätze absolvierte.
Schober ist mit 123 Bundesligaeinsätzen der Torhüter mit den meisten Spielen in Diensten des F. C. Hansa in der höchsten deutschen Spielklasse. Mit nur 30 Gegentreffern innert 34 Zweitliga-Spielen in Saison 2006/07 war Schober ein Garant im Tor und maßgeblich am Wiederaufstieg in die Bundesliga beteiligt.
Mit 321 Einsätzen und 51 Toren gilt Schulz als der Spieler mit den siebtmeisten Toren und den sechstmeisten Einsätzen für Hansa. 1990/91 gewann er mit Rostock das Double und arbeitete nach seiner aktiven Karriere als Pressesprecher weiter im Verein.
Mit 58 Toren in 141 Einsätzen belegt Streich Rang fünf der vereinsinternen Torjägerliste des F. C. Hansa. Nach dem Abstieg Rostocks 1974/75 wechselte Streich zum 1. FC Magdeburg, in dessen Diensten er zum Rekordspieler der DDR-Oberliga und der DDR-Nationalmannschaft wurde.
Mit 265 Einsätzen belegt Uteß den zehnten Rang der Spieler mit den meisten Einsätzen für Rostock und absolvierte 1982 sein einziges Länderspiel für die DDR-Auswahl.
Mit 365 Spielen ist Weilandt der Spieler mit den meisten Einsätzen für den F. C. Hansa und hatte Anteil am Aufstieg aus der DDR-Liga 1986/87 und aus der 2. Bundesliga 1994/95; jeweils als Erster. 1990/91 gewann er mit Hansa das Double und absolvierte zwei Einsätze für die Nationalmannschaft der DDR. Hilmar Weilandt erreichte 1995/96 und 1997/98 mit Hansa den sechsten Platz in der 1. Bundesliga, sowie 1999/2000 das Halbfinale im DFB-Pokal.
Mit 242 Einsätzen für Rostock empfahl sich Zapf auch für vier Einsätze im Dress der DDR-Nationalmannschaft. Nach seiner aktiven Karriere war Zapf unter anderem Cheftrainer in Rostock.
Dies ist eine Aufzählung jener Trainer, die seit 1954 beim F. C. Hansa oder dessen Vorgänger SC Empor tätig waren. Angegeben ist zusätzlich der Zeitraum ihrer Tätigkeit für Rostock sowie ihre Bilanz mit Rostockin allen Pflichtspielen (Siege – Remis – Niederlagen) bis Anfang November 2024.[287]
Am 9. Dezember 2014 übernahm Baumann den Trainerposten beim abstiegsbedrohten Drittligisten F. C. Hansa. Knapp erreichte er den Klassenerhalt der Saison 2014/15. Unter Baumanns Leitung wurde der Landespokal 2014/15 gewonnen, der zur Teilnahme an der ersten Runde im DFB-Pokal der Saison 2015/16 führte. Nach nur drei Siegen in achtzehn Ligaspielen der Folgesaison, und der damit akut verbundenen Abstiegsgefahr, wurde Baumann am 5. Dezember 2015 vom Verein beurlaubt.
Den bereits unter seinem Vorgänger Schlünz abgezeichneten Abstieg in die 2. Bundesliga konnte Berger 2005 nicht mehr verhindern. Nach zwei Niederlagen zu Beginn der folgenden Zweitliga-Saison wurde er vom Traineramt entbunden.
Als Nachfolger Faschers führte Bergmann die Mannschaft in der Hinrunde der Saison 2013/14 auf die Aufstiegsplätze der 3. Liga. Als Hansa in der Rückrunde ins Mittelfeld der Tabelle zurückfiel, wurde er im April 2014 unmittelbar nach dem Ausscheiden aus dem Landespokal von seinen Aufgaben entbunden.
Christian Brand, ehemaliger Bundesligaspieler der Rostocker, übernahm ab dem 20. Spieltag der Drittligasaison 2015/16 den Posten als Trainer bei Hansa. Unter ihm gelang in selbiger Saison nicht nur der Klassenerhalt, sondern auch der Landespokalsieg. Dieser führte zur Teilnahme an der ersten Runde des DFB-Pokals der Folgesaison.
Dietel vermochte die Rostocker Mannschaft binnen fünf Monaten Tätigkeit nicht aus der Abstiegszone der Oberliga zu führen, woraufhin er vorzeitig ersetzt wurde.
Unter der Ägide Dotchevs errang Hansa 2018 nach sieben Jahren einen einstelligen Tabellenplatz in der 3. Liga und qualifizierte sich durch den Gewinn des Landespokals für den DFB-Pokal der folgenden Spielzeit. Dort führte er die Mannschaft nach einer Dekade wieder in die 2. Hauptrunde. Vom KursGemeinsam nach oben abgekommen, fanden sich die ambitionierten Rostocker zur Winterpause 2018/19 lediglich im Mittelfeld der Tabelle wieder. Dieser Umstand führte zu getrennten Wegen Dotchevs und den Ostseestädtern.
Der einst ehemalige Bundesligaspieler der Kogge wurde Interimstrainer am 19. Spieltag der Drittligasaison 2015/16 und am 38. Spieltag der Saison 2016/17. Unter Ehlers gewann Hansa den Landespokal 2016/17.
Als Nachfolger Pagelsdorfs sollte Eilts den F. C. Hansa in die Spitzengruppe der 2. Bundesliga führen. Wenige Monate später wurde er im Frühjahr 2009 bereits wieder entlassen, da Rostock stattdessen in Abstiegsgefahr geraten war.
Fascher übernahm das Traineramt von Wolfgang Wolf in der 3. Liga, spielte dort jedoch gegen den Abstieg und verfehlte auch im Landespokal die Qualifikation zum DFB-Pokal. Sein Vertrag wurde daraufhin nicht verlängert.
Finck übernahm das Traineramt im Februar 2010, nachdem er zuvor bereits Trainer verschiedener Jugendmannschaften und der zweiten Mannschaft, sowie seit 2009 Co-Trainer der Lizenzmannschaft unter Andreas Zachhuber gewesen war. Da er allerdings erst im Besitz derA-Lizenz war, wurde ihm nur eine Interimstätigkeit bis zum 15. März 2010 gestattet, weshalb das Amt des Cheftrainers an Marco Kostmann überging.
Unter Fritzsch entwickelte sich Rostock zu einer Spitzenmannschaft der DDR, erreichte 1960 das FDGB-Pokalfinale und wurde von 1962 bis 1964 dreifach in Folge Vize-Meister. Die vergleichsweise erfolglose Spielzeit 1964/65 beendete Fritzschs Engagement in Rostock; mit Dynamo Dresden gewann er später zahlreiche Titel.
Bei Funkels Amtsantritt lag Rostock auf einem Abstiegsplatz der Bundesliga, bereits drei Spieltage vor Saisonende wurde jedoch der Klassenerhalt sichergestellt. Wenige Monate später wurde Funkel nach enttäuschenden Ergebnissen zu Beginn der Spielzeit 2001/02 wieder entlassen.
Gläser, kurz zuvor noch als DFV-Auswahltrainer tätig gewesen, konnte mit der Rostocker Mannschaft zunächst nicht an die Ergebnisse der Vorjahre anknüpfen, woraufhin Mannschaft und Trainer als „elf Flaschen und Gläser“ verspottet wurden. Dennoch gelang 1967 der Einzug ins FDGB-Pokalfinale und 1968 der Gewinn der Vize-Meisterschaft der DDR. In der Folgesaison 1968/69 wurde Gläser ersetzt, als sich das erneute Verfehlen des Meistertitels abzeichnete.
Unter Glöckner, der im November 2022 Jens Härtel beerbte, holte Hansa während der Zweitligasaison 2022/23 lediglich 8 Punkte und stürzte in der Rückrunde auf einen Abstiegsplatz. Der glücklose Übungsleiter der Kogge wurde nach nur 10 Spielen im März 2023 vom Verein freigestellt.
Mit Härtel gelang 2021 die Rückkehr Hansas in die 2. Bundesliga. Zudem gewann er mit seinem Team in den Jahren 2019 und 2020 den Landespokal und qualifizierte sich somit jeweils für den überregionalen Pokalwettbewerb, den DFB-Pokal. In selbigem erreichte er 2022 das Achtelfinale. Nach 159 Spielen an der Seitenlinie wurde er im November 2022 vom Verein beurlaubt.
Zuvor selbst Spieler und Co-Trainer in Rostock, konnte Heinsch den sich bereits unter Hergesell abzeichnenden Abstieg aus der Oberliga 1979 nicht mehr abwenden. Nachdem er in der Folge als Assistenztrainer unter Nippert fungierte, kehrte er 1981 auf den Trainerstuhl zurück und etablierte die Mannschaft im Mittelfeld der Oberliga. 1984/85 geriet Rostock erneut in Abstiegsgefahr, weshalb Heinsch abgelöst wurde. Seine dritte Trainerstation ab 1993 endete nach dem Verfehlen des Wiederaufstiegs in die Bundesliga nach einem Jahr.
Hergesell, zuvor als Spieler und Jugendtrainer für Hansa aktiv gewesen, folge Werner im Amt nach, konnte den Abstieg aus der Oberliga jedoch nicht mehr verhindern. Rostock wurde daraufhin zur Fahrstuhlmannschaft: Dem umgehenden Wiederaufstieg 1976 folge der erneute Abstieg in der Saison 1976/77 und der abermalige Aufstieg 1978. Der erfolglose Saisonbeginn 1978/79 hatte jedoch die Ablösung Hergesells zur Folge.
Nach dem Abstieg Hansas aus der 2. Bundesliga 2023/24 übernahm Hollerbach das Amt des Cheftrainers der Rostocker, mit dem Ziel, dieKogge wieder auf Kurs zu bringen. Nach dem 11. Spieltag der Drittliga-Saison 2024/25 fand er sich mit der Mannschaft jedoch auf einem Abstiegsplatz wieder. Dieser Umstand führte zu seiner Freistellung Ende Oktober 2024.
Als Nachfolger Rutemöllers sollte Hrubesch Rostock zum Aufstieg in die Bundesliga führen, seine Bilanz fiel jedoch noch enttäuschender aus als die seines Vorgängers, weshalb er nach sechsmonatiger Amtszeit zurücktrat.
Zuvor Torwarttrainer unter Zachhuber und Co-Trainer unter Finck, übernahm Kostmann das Traineramt am 15. März 2010, da Finck nicht die erforderliche Trainerlizenz besaß, über die Kostmann dagegen verfügte. Unter Kostmann stieg Rostock schließlich in die 3. Liga ab.
Unter Kreul, zuvor beim 1. FC Magdeburg FDGB-Pokal-Sieger, stieg die Rostocker Mannschaft erneut aus der Oberliga ab, was das Ende seines Engagements in Rostock nach einem Jahr bedeutete.
Unter Krügel gelang Rostock der Wiederaufstieg 1957, die Finalteilnahme im FDGB-Pokal im gleichen Jahr und die Etablierung in der Oberliga 1958, woraufhin Krügel zum DFV-Auswahltrainer berufen wurde.
Als Nachfolger Pagelsdorfs führte Lienen Rostock 1998 auf den sechsten Platz der Bundesliga und erreichte mit dem DFB-Hallenpokal-Sieg den ersten gesamtdeutschen Titel des Vereins. In der Folgesaison geriet Hansa in Abstiegsgefahr, weshalb Lienen im Frühjahr 1999 durch seinen bisherigen Co-Trainer ersetzt wurde.
Da Interimstrainer Roelofsen keine A-Lizenz besaß, betreute Lottner nach der Entlassung Bergmanns die letzten vier Saisonspiele, um sich für eine Weiteranstellung zu empfehlen. Nach der Saison wurde er durch den zurückgekehrten Peter Vollmann ersetzt.
Möhring übernahm das Traineramt nach Pfaus Berufung zum DFV, wurde seinerseits aber schon nach wenigen Monaten ersetzt, nachdem Rostock in der Oberliga in Abstiegsgefahr geraten war.
Unter Nippert gelang Rostock nach dem Wiederaufstieg 1980 auch der Klassenerhalt in der Oberliga 1981. Im Anschluss kehrte er nach Berlin zurück, um den 1. FC Union zu trainieren.
1994 für den Neuaufbau der in der 2. Bundesliga spielenden Mannschaft verpflichtet, erreichte Pagelsdorf bereits 1995 den Aufstieg in die Bundesliga und belegte dort 1996 mit Rostock den sechsten Rang. 1997 verließ er den Verein, nachdem er als bis heute einziger Hansa-Trainer seit der Wiedervereinigung seinen Vertrag erfüllt hatte. Im Jahre 2005 kehrte er zum nun wieder in der 2. Bundesliga spielenden F. C. Hansa zurück und führte diesen 2007 erneut in die Bundesliga. Nach dem umgehenden Wiederabstieg 2008 und den enttäuschenden Ergebnissen zu Beginn der Spielzeit 2008/09 wurde er jedoch von seinem Amt entbunden.
Zusammen mit Marcus Rabenhorst übernahm Pesch nach der Freistellung Bernd Hollerbachs im Oktober 2024 interimsweise die Leitung der Profimannschaft des FC Hansa.
Gemeinsam mit der Oberligamannschaft wurde Pfau 1954 aus Lauter nach Rostock delegiert. Nach Erreichen des zweiten Platzes mit Rostock in der Übergangsrunde 1955 wurde Pfau DFV-Auswahltrainer, flüchtete jedoch kurz darauf nach West-Deutschland.
Zusammen mit Simon Pesch übernahm Rabenhorst nach der Freistellung Bernd Hollerbachs im Oktober 2024 interimsweise die Leitung der Profimannschaft des FC Hansa.
Der zuvor ausschließlich in West-Deutschland tätige Reinders sollte Rostocks Eingliederung in die zukünftig gesamtdeutsche Bundesliga sicherstellen. Schließlich gelang der Rostocker Mannschaft unter Reinders nicht nur die Qualifikation zur Bundesliga, sondern auch der Gewinn der Meisterschaft sowie des Pokalfinals 1991. In der folgenden Bundesliga-Spielzeit geriet Rostock aber in Abstiegsgefahr, so dass Reinders noch während der Saison beurlaubt wurde.
Den sich bereits unter Reinders abzeichnenden Abstieg 1992 konnte Rutemöller nicht mehr verhindern. Als Rostock in der Folgesaison auch den anvisierten Wiederaufstieg zu verfehlen drohte, wurde Rutemöller seinerseits nach nur neunmonatiger Amtszeit vom Traineramt entbunden.
Als studierter Sportpädagoge sollte Saß nicht nur wissenschaftliche Methodik in Rostock etablieren, sondern auch die Mannschaft verjüngen, deren Leistungsträger fast ausschließlich ältere Spieler darstellten. Bis zu Saß’ Ablösung 1973 konnte Rostock jedoch nicht mehr an die Erfolge der Vorjahre anknüpfen und spielte teils sogar gegen den Abstieg aus der Oberliga.
Als langjähriger Co-Trainer des Vereins war Schlünz nach den Demissionen seiner Cheftrainer mehrfach als Interimstrainer der Hanseaten tätig, bevor er 2003 selbst Cheftrainer wurde und den anfangs abstiegsbedrohten Verein bis auf den neunten Tabellenrang der Bundesliga führte. In der Folgesaison bedeutete eine Serie von sechs Heimniederlagen jedoch das vorläufige Ende seiner Trainertätigkeit in Rostock. 2008 fungierte er erneut als Interimstrainer des Vereins.
Im März 2023 übernahm Schwartz die Rostocker Mannschaft auf einem direkten Abstiegsplatz, konnte den Klassenerhalt jedoch schaffen. Nachdem Hansa in der Folgesaison erneut bis auf den Relegationsplatz fiel, wurde er entlassen.
Selimbegović übernahm zum Jahreswechsel 2024 den Verein auf dem Relegationsplatz, scheiterte allerdings mit 14 Punkten aus den 17 Spielen der Rückrunde am Klassenerhalt. Da der Vertrag keine Gültigkeit für die 3. Liga besaß, trennten sich die Wege bereits nach nur einem halben Jahr.
Als Nachfolger Funkels stellte Veh den Klassenerhalt Rostocks in der Bundesliga sowohl 2002 als auch 2003 sicher, trat nach einer Niederlagenserie zu Beginn der folgenden Saison aber zurück.
Vollmann übernahm das Traineramt nach Rostocks Abstieg in die dritte Spielklasse im Sommer 2010 und führte den Verein zum direkten Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga. In dieser wurde er nach lediglich einem Sieg während der Hinrunde im Dezember 2011 beurlaubt. Im Sommer 2014 kehrte Vollmann nach Rostock zurück, musste jedoch aufgrund Erfolglosigkeit und drohender Abstiegsgefahr der Kogge in die Viertklassigkeit den Verein erneut verlassen.
Unter Voigt gelang 1987 nicht nur der Wiederaufstieg, sondern auch der Einzug ins FDGB-Pokalfinale sowie der Klassenerhalt in der Oberliga 1988. 1989 führte Voigt die Mannschaft erstmals seit 1974 wieder in die obere Hälfte der Oberliga-Tabelle, mit der sich abzeichnenden deutschen Wiedervereinigung genügte er den Ansprüchen der Vereinsführung jedoch nicht mehr und wurde durch den westdeutschen Trainer Reinders ersetzt.
Unter Werner, zuvor als Assistenztrainer unter Saß für Rostock tätig gewesen, etablierte sich Rostock 1974 zwar im Mittelfeld der Oberliga, geriet 1975 aber erneut in Abstiegsgefahr. Bei der sich abzeichnenden Heimniederlage gegen Carl Zeiss Jena am 8. März 1975 wurde Werner deshalb noch während des Spiels vom Traineramt entbunden.
Unter Wiesner, unterstützt durch den Spielertrainer Zapf, erfolgte 1956 der bereits unter ihren Vorgängern abgezeichnete Abstieg aus der Oberliga. Nach Gläsers Weggang im Mai 1969 fungierte Wiesner kurzzeitig erneut als Trainer in Rostock.
Als Nachfolger Vollmanns sollte Wolf den Verein vor dem Wiederabstieg in die 3. Liga bewahren, was ihm aber nicht gelang. Als die Mannschaft zu Beginn der folgenden Drittligasaison hinter den Erwartungen zurückblieb, wurde Wolf nach nur neun Monaten Tätigkeit vom Traineramt entbunden.
Zuvor Co-Trainer unter Lienen übernahm Zachhuber die abstiegsbedrohte Mannschaft im Frühjahr 1999 und stellte den Klassenverbleib in der Bundesliga am letzten Spieltag sicher. Dies gelang auch in der Folgesaison, doch bedeuteten drei Auftaktniederlagen in der Saison 2000/01 das vorläufige Ende seiner Trainertätigkeit in Rostock. 2009 kehrte er zum nun in der 2. Bundesliga abstiegsbedrohten Verein zurück und hielt mit diesem erneut die Klasse. Als Hansa in der Folgesaison erneut in Abstiegsgefahr geriet, wurde Zachhuber durch seinen bisherigen Co-Trainer Finck ersetzt.
Nach Fritzschs Weggang im April 1965 fungierte Zapf, der 1956 schon Wiesner als Spielertrainer assistiert hatte, bis zum Saisonende als Interimstrainer.
Holger Schmidtke:Stadt- und Regionalentwicklung in strukturschwachem Raum: Welche Bedeutung nimmt der Fußballbundesligist FC Hansa Rostock e. V. ein? AV Akademikerverlag, Saarbrücken 2012,ISBN 3-639-42330-5.
Björn Achenbach:Hansa ist mein Leben: 50 Jahre F. C. Hansa Rostock. Hinstorff, Rostock 2014,ISBN 978-3-356-01867-7.
Heiko Neubert:Fankogge: Mit Hansa durch die DDR-Oberliga. nofb-shop.de, Berlin 2014,ISBN 978-3-00-044931-4.
Kieran Brown:111 Gründe, Hansa Rostock zu lieben. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2014,ISBN 978-3-86265-416-1.
Andreas Schwinkendorf:Fußball und Gewalt. Die Sicht von Zuschauern und Akteuren am Beispiel des F. C. Hansa Rostock. Verlag für Polizeiwissenschaft, Rostock/Bochum 2014,ISBN 978-3-86676-377-7.
↑Infolge derCOVID-19-Pandemie mussten die letzten fünf Heimspiele ohne Zuschauer ausgetragen werden. Der Zuschauerschnitt ist für die restlichen 14 Heimspiele berechnet.
↑Wegen des Fortbestandes der Pandemie mussten 13 Heimspiele ohne Zuschauer ausgetragen werden. Für die restlichen sechs Heimspiele waren unterschiedliche Teilauslastungen erlaubt. Der Zuschauerschnitt ist nur aus diesen sechs Heimspielen berechnet.
↑Erneut mussten zwei Heimspiele ohne Zuschauer ausgetragen. Bei einem Teil der restlichen Heimspiele waren nur unterschiedliche Teilauslastungen erlaubt. Der Zuschauerschnitt ist nur aus diesen 15 Heimspielen berechnet.
↑Die neue Fußballwoche (Fuwo), 1954, Nr. 46, S. 5:In die Herzen der Rostocker hineingespielt! Empor-Elf kampfstark wie nie zuvor, aber diesmal noch keine Tore / 17000 Zuschauer feierten Zapf-Elf, 16. November 1954, abgerufen am 26. Dezember 2020