Hans von Tettau

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Hans Bernhard Karl Otto von Tettau (*30. November1888 inBautzen; †30. Januar1956 inMönchengladbach) war ein deutscherGeneral der Infanterie während desZweiten Weltkriegs.

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Herkunft

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Hans entstammte demAdelsgeschlechtvon Tettau. Er war der Sohn desköniglich sächsischenMajors Max von Tettau (1854–1909) und dessen Ehefrau Elisabeth, geborene Grädener (* 1862). Der sächsischeGeneralleutnantBernhard von Tettau (1818–1898) war sein Großvater.

Militärkarriere

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Nach dem Besuch derKadettenanstalt inDresden wurde Tettau zum 1. März 1909 alsFähnrich dem6. Infanterie-Regiment Nr. 105 „König Wilhelm II. von Württemberg“ derSächsischen Armee überwiesen und avancierte Ende Januar 1910 zumLeutnant.

Bei Ausbruch desErsten Weltkriegs nahm er zunächst an den Kämpfen im Elsass und in den Vogesen teil. Dort wurde er Mitte August 1914 verwundet und war nach seiner Gesundung ab Mitte September 1914Adjutant des I. Bataillons. In dieser Eigenschaft zeichnete er sich während derSchlacht bei Ypern durch besondere Umsicht aus und wurde am 30. November 1914 mit demRitterkreuz desMilitär-St. Heinrichs-Ordens beliehen.[1] Im weiteren Kriegsverlauf stieg Tettau bis Mitte August 1917 zumHauptmann auf und erhielt für sein Wirken neben beiden Klassen desEisernen Kreuzes, das Ritterkreuz II. Klasse desVerdienstordens und das Ritterkreuz I. Klasse desAlbrechts-Ordens mit Schwertern sowie das Ritterkreuz II. Klasse desFriedrichs-Orden mit Schwertern und dasVerwundetenabzeichen in Schwarz.[2]

Nach der Übernahme in dieReichswehr war er im10. (Sächsisches) Infanterie-Regiment alsChef der 4.MG-Kompanie tätig, rückte in den Regimentsstab auf und avancierte Ende November 1930 zum Major. Ab 1931 wurde er als Kommandeur des Ausbildungs-Bataillons dieses Regiments verwendet und zwei Jahre später zumOberstleutnant befördert. 1935 folgte seine Ernennung zum Kommandeur des Infanterie-Regiments 101 und ein Jahr später die Beförderung zumOberst.

In dieser Eigenschaft führte Tetteu sein Regiment zu Beginn des Zweiten Weltkriegs beimÜberfall auf Polen. Am 1. März 1940 erfolgte seine Beförderung zumGeneralmajor. Noch als Kommandeur des Infanterie-Regiments 101 nahm er amWestfeldzug teil. Die deutsche24. Infanterie-Division derWehrmacht stand vom 14. Juni 1940 bis zum 23. Februar 1943 unter seinem Kommando. Mit dieser Division nahm er, als Teil derHeeresgruppe Süd, am Angriff auf dieSowjetunion teil. Er wurde am 1. März 1942 zumGeneralleutnant befördert. Am 5. Mai 1942 wurde er mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet.[3] Für die Leistungen seiner Division bei der Eroberung derFestungSewastopol erhielt Tettau am 3. September 1942 dasRitterkreuz des Eisernen Kreuzes.[3] Am 24. Februar 1943 wurde er in dieFührerreserve desOKH versetzt. Am 1. September 1943 wurde er zum Ausbildungsleiter und Führer des Ausbildungsstabes z. b. V. in denNiederlanden ernannt. Von September 1943 bis Ende 1944 war er auch Leiter derSS-Schule inArnheim. Als die alliierteOperation Market Garden begann, formte er aus Ausbildungseinheiten die Kampfgruppe von Tettau, die dieBriten in und umOosterbeek von Westen aus angriffen.[4] Obwohl in den Einheiten fast nur junge, unerfahrene Soldaten dienten, gelang es ihnen teilweise, die Landezonen zu besetzen und den Kessel bei Oosterbeek von der West- und Nordwestseite zu halten.

InHinterpommern war er von Januar bis Mitte März 1945 Führer der „Korpsgruppe von Tettau“, die aus denInfanterie-Divisionen Köslin undBärwalde bestand. Mit dieser Korpsgruppe wurde er beiKolberg eingeschlossen. Mit Teilen seiner Einheit gelang ein Durchbruch nach Westen. Am 16. März 1945 erfolgte die Beförderung zumGeneral der Infanterie. Am gleichen Tag wurde Tettau in die Führerreserve versetzt und am 5. April 1945 für seine Führungsleistung mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes (821. Verleihung) ausgezeichnet.[3]

Bei derKapitulation der Wehrmacht wurde er durch alliierte Besatzungstruppen verhaftet und Mitte 1947 aus der Kriegsgefangenschaft entlassen.

Familie

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Tettau war mit Ilse Nitzsche (* 1892) verheiratet. Aus der Ehe ging die Tochter Gabriele (* 1921) hervor.

Literatur

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Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. Der Königlich Sächsische Militär-St. Heinrichs-Orden 1736–1918. Ein Ehrenblatt der Sächsischen Armee. Wilhelm und Bertha von Baensch-Stiftung, Dresden 1937, S. 654.
  2. Reichswehrministerium (Hrsg.):Rangliste des Deutschen Reichsheeres. Mittler & Sohn, Berlin, S. 130.
  3. abcVeit Scherzer:Ritterkreuzträger 1939–1945. Die Inhaber des Eisernen Kreuzes von Heer, Luftwaffe, Kriegsmarine, Waffen-SS, Volkssturm sowie mit Deutschland verbündete Streitkräfte nach den Unterlagen des Bundesarchivs. 2. Auflage, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007,ISBN 978-3-938845-17-2, S. 740.
  4. Stephen Badsey:The Hutchinson Atlas of World War II Battle Plans. S. 205, abgerufen am 23. November 2012.
Personendaten
NAMETettau, Hans von
ALTERNATIVNAMENTettau, Hans Bernhard Karl Otto von (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNGdeutscher General der Infanterie im Zweiten Weltkrieg
GEBURTSDATUM30. November 1888
GEBURTSORTBautzen
STERBEDATUM30. Januar 1956
STERBEORTMönchengladbach
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