Hans Boner

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Hans Boner auf einer Briefmarke von 1944

Hans Boner (auch Johann Boner oder Johannes Boner, polnischJan Boner; * um1450 inLandau in der Pfalz; †15. Dezember1523 inKrakau[1]) war eindeutscherKaufmann undBankier in Krakau. 1498 wurde erStadtratsmitglied, 1515Burggraf, 1520 in den polnischenAdelsstand erhoben und 1522Magnus Procurator (Gouverneur) von Krakau. Er war außerdemStarost vonRabsztyn undOjców inKleinpolen.

Hans Boner galt zu seiner Zeit als einer der reichsten MännerEuropas (Fugger Polens).

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Boner war Spross einer wohlhabenden Tuchhändlerfamilie mit Handelsbeziehungen zuFrankfurt am Main,Nürnberg,Deutsch-Wagram und zur TuchmacherstadtGent. Früh eröffnete er sein eigenes Handelsgeschäft inBreslau, da es schon damals enge Handelsbeziehungen zwischen Gent und Breslau gab. Im Jahr 1483 gründete er ein neues Unternehmen in Krakau, während sein Bruder Jakob Andreas Boner (1454–1517) die Firma in Breslau weiterführte. Auch Bruder Jakob in Breslau muss ein vermögender Kaufmann gewesen sein, denn er besaß das Haus Ring 7 neben den „Sieben-Kurfürsten“ und betrieb dort seine Handelsgesellschaft. In seinem Haus weilte vom 26. Januar bis 15. April 1511 KönigVladislav II. von Böhmen und Ungarn, der Nachfolger vonMatthias Corvinus, um die Huldigung der Breslauer Bevölkerung entgegenzunehmen.[2]

In Krakau, der damaligenHauptstadt vonPolen, handelte Boner mitGewürzen, Metallen, Bauhölzern und Vieh. Er eröffnete Zweigniederlassungen seines Unternehmens in vielen Städten Polens,Deutschlands,Russlands undUngarns. 1498 wurde ihm in Krakau das polnischeBürgerrecht verliehen und im selben Jahr heiratete er Szczęsna, Tochter des Krakauer RatsherrnStanislaus Morsztyn des Älteren. 1514 wurde ihm von KönigSigismund I. von Polen diepolnische Staatsbürgerschaft bewilligt und 1520 wurde er in den polnischen Adelsstand erhoben. 1522 wurde er königlicher Gouverneur von Krakau.

Als Bankier des Königs und Hauptlieferant des Hofes wurde Boner einer der reichsten Männer in Europa. Unter anderem rettete er das Königshaus vor dem finanziellenKonkurs. Er hatte es mit ungefähr 200.000Roten Złotys unterstützt, was im 16. Jahrhundert eine ungewöhnlich hohe Summe war. Für denKredit bekam er alsPfand Ländereien aus der königlichen Domäne, darunter das ganze Gebiet derZips (polnischSpisz) für 12.000 Rote Złotys von Jordan von Zakliczyn, die StadtOświęcim und die SalzbergwerkeRutheniens (für 14.000 Rote Złotys von Stanisław Kościelski) sowie weitere königliche Städte wieSieradz,Gostynin,Radom,Sochaczew,Piotrków,Drohobycz, Rabsztyn, Głuchów,Tuchola,Nowy Sącz,Inowrocław, zu deren Starost er ernannt wurde.

Im Jahr 1515 sicherte Boner dem Breslauer Gesandten am polnischen Hof ausdrücklich seine Hilfe zu, „denn er habe anfangs seine Nahrung da erworben“.[3] Im selben Jahr wurde Boner Betriebsleiter derSalzmine vonWieliczka, eines der gewinnbringendsten Unternehmen, von dem ein Großteil der Einkünfte des Königreichs Polen stammten. Er erhielt zusätzlich auch die Schlösser von Ojców und Rabsztyn als Privateigentum.

Eine seiner bemerkenswertesten Leistungen war die Teilung des Schatzamtes in ein staatliches und ein königliches Finanzministerium, die bis zu denTeilungen Polens bestehen blieb.

Boner machte sich auch alsMäzen deutscher und italienischer Gelehrter und Künstler einen Namen, von denen er einige seiner Schlösser im Stil derRenaissance „modernisieren“ ließ, und korrespondierte auch mit dem Bischof und DichterJohannes Dantiscus.

Erbe und Nachkommen

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Hans Boner hatte keine leiblichen Nachkommen. ZumUniversalerben über das Vermögen und den Nachlass wurde sein NeffeSeverin erklärt.

Literatur

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Weblinks

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Commons: Hans Boner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Quellen

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  1. So die NDB und die meisten anderen Artikel. In einerpolnischen Chronik von Rabenstein heißt es, er sei auf einer Dienstreise in Breslau verstorben.
  2. Oskar Pusch:Die Breslauer Rats- und Stadtgeschlechter in der Zeit von 1241 bis 1741, Band 1, Seite 174, Veröffentlichungen der Forschungsstelle Ostmitteleuropa an der Universität Dortmund, Reihe B-Nr. 33, Dortmund 1986,ISBN 3-923293-16-X)
  3. Erwin Fuhrmann:Die Bedeutung des oberschlesischen Elements in der Breslauer Bevölkerung des 15. und 16. Jahrhunderts, Dissertation, Breslau 1913
Personendaten
NAMEBoner, Hans
ALTERNATIVNAMENBoner, Jan
KURZBESCHREIBUNGdeutsch-polnischer Kaufmann und Bankier, Gouverneur von Krakau
GEBURTSDATUMum 1450
GEBURTSORTLandau,Kurpfalz
STERBEDATUM15. Dezember 1523
STERBEORTKrakau,Polen
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