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Hans-Dietrich Genscher

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Genscher ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Weitere Bedeutungen sind unterGenscher (Begriffsklärung) aufgeführt.
Hans-Dietrich Genscher, 2013
Hans-Dietrich Genscher, 1983

Hans-Dietrich Genscher (*21. März1927 inReideburg,Saalkreis; †31. März2016 inWachtberg-Pech,Rhein-Sieg-Kreis)[1][2] war eindeutscherPolitiker (FDP). Von 1969 bis 1974 war erBundesminister des Innern. Von 1974 bis 1992 war er – mit einer Unterbrechung von etwa zweieinhalb Wochen –Bundesminister des Auswärtigen sowieVizekanzler derBundesrepublik Deutschland: von 1974 bis 1982 unter der Kanzlerschaft vonHelmut Schmidt (SPD) und nach dem Regierungswechsel von 1982 bis 1992 unter der KanzlerschaftHelmut Kohls (CDU). Er ist damit der Bundesminister mit der längsten Amtszeit. Darüber hinaus war er von 1974 bis 1985 Bundesvorsitzender der FDP.

Genscher gilt als historische Schlüsselfigur, indem er zeitlebens entschlossen und mit großem diplomatischem Geschick für die Überwindung derTeilung Europas undDeutschlands sowie desKalten Krieges eintrat.[3][4] Berühmt geworden ist seine (unvollendete) Ansprache „Wir sind zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise …“ (die folgenden Worte gingen im allgemeinen Jubel unter, sie sollten lauten „möglich geworden ist“[5][6]), mit der er am 30. September 1989 vom Balkon derPrager Botschaft den Tausenden dorthin geflüchtetenDDR-Bürgern ihre Ausreiseper Sonderzug verkündete, die er in langen Verhandlungen mit dem sowjetischen AußenministerEduard Schewardnadse erreicht hatte.

Leben

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Ausbildung

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Hans-Dietrich Genscher war der Sohn des aus bäuerlicher Familie stammenden Juristen Kurt Genscher (Syndikus des Landwirtschaftsverbandes; † 1937) und der Bauerntochter Hilda Kreime († 1988).[7] Er wuchs in einem bürgerlich-bäuerlichen undnationalkonservativen Milieu auf.[8] InHalle (Saale), wo die Familie seit 1933 wohnte, besuchte er dasStädtische Reformrealgymnasium.

Ab 1943 war GenscherLuftwaffenhelfer, absolvierte denReichsarbeitsdienst (RAD) im Harz und wurde von Oktober bis November 1944 ins Erzgebirge kommandiert. Am 18. Mai 1944 beantragte er die Aufnahme in dieNSDAP und wurde rückwirkend zum 20. April 1944 aufgenommen (Mitgliedsnummer 10.123.636).[9][10] Nach eigener Aussage geschah dies per Sammelantrag ohne seinMitwissen,[11] was laut aktuellem Forschungsstand aber nicht möglich war.[12] Genscher wollteReserveoffizier werden; im Januar 1945 meldete er sich deshalb freiwillig zurWehrmacht, nach eigener Aussage auch, um einerZwangsrekrutierung durch dieWaffen-SS zu entgehen. Er wurde zu einerPioniereinheit inWittenberg eingezogen. Als Angehöriger der„Armee Wenck“, die in derSchlacht um Berlin eingesetzt werden sollte, geriet er kurz vor Kriegsende im Mai 1945 alsGefreiter zunächst inUS-amerikanische und anschließend inbritischeKriegsgefangenschaft.

Nach seiner Entlassung im Juli 1945 arbeitete er als Bauhilfsarbeiter. Ab Dezember 1945 besuchte er wieder die Friedrich-Nietzsche-Oberschule in Halle (Saale) (ab 1946 Friedrich-Engels-Oberschule), an der er im März 1946 dieErgänzungsreifeprüfung ablegte. Im Winter 1946/47 erkrankte er schwer anTuberkulose, weshalb er sich drei Monate in einemSanatorium aufhielt. An der damals nicht heilbaren Krankheit litt Genscher noch die folgenden zehn Jahre und war immer wieder zu längeren Krankenhausaufenthalten gezwungen. Dennoch absolvierte er in den Jahren 1946 bis 1949 ein Studium derRechtswissenschaft undVolkswirtschaftslehre an derUniversität Halle-Wittenberg und derUniversität Leipzig, das er 1949 mit der ersten juristischenStaatsprüfung in Leipzig beendete. Anschließend war er bis 1952Referendar beimAmtsgericht im Oberlandesgerichtsbezirk Halle.

Am 20. August 1952flüchtete Genscher über West-Berlin in die Bundesrepublik Deutschland[13] als Referendar beimHanseatischen Oberlandesgericht im OberlandesgerichtsbezirkBremen und legte 1954 das zweite juristische Staatsexamen inHamburg ab. Danach war er bis 1956 alsAnwaltsassessor undRechtsanwalt in der auf Wirtschafts- und Steuerrecht spezialisierten Anwaltskanzlei Dr. Frick, Büsing, Genscher und Dr. Müffelmann in Bremen tätig.

Parteilaufbahn

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Genscher mit seinen Partei­freundenHildegard Hamm-Brücher,Otto Graf Lambsdorff (stehend) undWolfgang Mischnick, 1974

Genscher war von 1946 bis 1952 Mitglied im LandesverbandSachsen-Anhalt derLDP. Er war Mitbegründer derFDJ in Leipzig.[14] Seit seiner Übersiedlung in die Bundesrepublik war er Mitglied der FDP. 1954 wurde er zum stellvertretenden Landesvorsitzenden derJungdemokraten in Bremen gewählt. Von 1956 bis 1959 war er wissenschaftlicher Assistent derFDP-Bundestagsfraktion inBonn.

Von 1959 bis 1965 war er FDP-Fraktionsgeschäftsführer, von 1962 bis 1964 gleichzeitig auch Bundesgeschäftsführer der FDP. 1968 wurde er zum stellvertretenden Bundesvorsitzenden gewählt. Vom 1. Oktober 1974 bis zum 23. Februar 1985 war er schließlich Bundesvorsitzender der FDP. In seine Amtszeit als Parteivorsitzender fiel 1982 dieWende von dersozialliberalen Koalition zur Koalition mit der CDU/CSU. 1985 verzichtete er auf das Amt des Bundesvorsitzenden. Nach seinem Rücktritt als Bundesaußenminister 1992 wurde Genscher zum Ehrenvorsitzenden der FDP ernannt.

Korrespondenzen und Akten zu Genschers Tätigkeit für die FDP befinden sich imArchiv des Liberalismus derFriedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit inGummersbach.

Abgeordnetentätigkeit

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Genscher war von 1965 bis 1998Mitglied des Deutschen Bundestages für denBundestagswahlkreis Wuppertal I. Er zog stets über die LandeslisteNordrhein-Westfalen in den Deutschen Bundestag ein. Von 1965 bis zu seinem Eintritt in dieRegierung Brandt 1969 war erParlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Fraktion.

Öffentliche Ämter

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Übersicht

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Hans-Dietrich Genscher war Mitglied der Bundesregierungen unter den Kanzlern Willy Brandt, Helmut Schmidt und Helmut Kohl.

Bundesinnenminister 1969 bis 1974

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Nach derBundestagswahl 1969 war Genscher maßgeblich an der Bildung der sozialliberalen Koalition beteiligt und wurde am 22. Oktober 1969 alsBundesinnenminister in die von BundeskanzlerWilly Brandt geführteBundesregierung berufen. In seine Amtszeit fiel dieGeiselnahme israelischer Sportler 1972 während derOlympischen Spiele in München. Genscher stellte sich als Austauschgeisel zur Verfügung, dies wurde von denpalästinensischen Geiselnehmern jedoch abgelehnt. Nach dem blutigen Ende der Geiselnahme wies Genscher am 26. September 1972 denBundesgrenzschutz an, die Anti-Terror-EinheitGSG 9 der Bundespolizei aufzustellen. Als Konsenspolitiker hatte er 1970 dieDeutsche Sportkonferenz gegründet, in der wie bei einemRunden Tisch alle Verantwortlichen aus Bund, Ländern und Gemeinden sowie demDeutschen Sportbund und den Landessportbünden paritätisch zusammenwirkten.[15] 2014 bezeichnete er das Scheitern der Geiselbefreiung als den Tiefpunkt seiner Karriere.[16] In Genschers Amtszeit fallen auch die ersten Anfänge einer Umweltpolitik, die er mit dem Ministerialdirektor im InnenministeriumPeter Menke-Glückert auf den Weg brachte.

Bundesaußenminister 1974 bis 1992

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Genscher mit ForschungsministerHans Matthöfer (links) und Bundeskanzler Helmut Schmidt, 1976
Besuch Erich Honeckers in der Bundesrepublik Deutschland 1987, Mittagessen beim Bundespräsidenten am 7. September 1987.
Von links nach rechts:Bangemann, Honecker, v. Weizsäcker,Mittag,Vogel,Bräutigam, Genscher

Nach dem Rücktritt von Willy Brandt und der Wahl vonWalter Scheel zumBundespräsidenten wurde Genscher am 16. Mai 1974 alsAußenminister undVizekanzler in die nun vonHelmut Schmidt geleitete Bundesregierung berufen. In dieser Funktion beteiligte er sich maßgeblich an den Verhandlungen über den Text derKSZE-Schlussakte inHelsinki. Im Dezember 1976 akzeptierte die Vollversammlung der Vereinten Nationen inNew York den Vorschlag von Genscher über eine Anti-Terrorismus-Konvention, worin unter anderem festgelegt wurde, auf Forderungen von Geiselnehmern unter keinen Umständen einzugehen. Im Zusammenhang mit demNATO-Doppelbeschluß vermittelten Bundeskanzler Schmidt und Außenminister Genscher in Moskau, danach war die sowjetische Führung bereit, mit denVereinigten Staaten über Mittelstreckenwaffen (Intermediate Nuclear Forces/INF) zu verhandeln.

Nachdem die sozialliberale Koalition bei derBundestagswahl 1980 erneut bestätigt worden war, wirkte Genscher ab Mitte 1981 auf ein Ende der Koalition zwischenSPD und FDP hin – hierbei vor allem unterstützt durch denBundeswirtschaftsministerOtto Graf Lambsdorff. Grund war die Zunahme der Differenzen zwischen den Koalitionspartnern, nach außen hin insbesondere in der Wirtschafts- und Sozialpolitik. Ausschlaggebend soll jedoch die zunehmende Abkehr der SPD vom NATO-Doppelbeschluss gewesen sein.[17] Am 17. September 1982 trat Genscher gemeinsam mit den übrigen FDP-Bundesministern zurück – als Interimslösung folgten ihm vorübergehend Helmut Schmidt (übernahm das Ministeramt) undEgon Franke (als Vizekanzler) nach.

Am 1. Oktober 1982 wurde in einemkonstruktiven Misstrauensvotum der bisherige OppositionsführerHelmut Kohl auch von dem Großteil der FDP-Bundestagsfraktion zum Bundeskanzler gewählt. Am 4. Oktober 1982 kehrte Genscher als Außenminister und Vizekanzler in die Bundesregierung zurück.

Hans-Dietrich Genscher (r.) überreicht PräsidentGeorge H. W. Bush ein Stück der Berliner Mauer (21. November 1989)

Von 1984 bis 1985 war er Präsident desNATO-Rates und Präsident des Ministerrates derWesteuropäischen Union. Als Außenminister stand er für eine Ausgleichspolitik zwischen Ost und West und entwickelte Strategien für eine aktiveEntspannungspolitik und die Weiterführung des Ost-West-Dialogs mit der UdSSR sowie das Zusammenwachsen derEG. Besonders ab 1987 warb Genscher für eine „aktive Entspannungspolitik“ als Antwort des Westens auf die sowjetischen Bemühungen. Er hatte großen Anteil an der europäischen Einigung und am Gelingen der deutschen Wiedervereinigung, über die er 1990 mit seinem Amtskollegen aus derDDR,Markus Meckel verhandelte. Anfänglich stand er den konsequenten Wiedervereinigungsplänen Bundeskanzler Kohls abwartend gegenüber. Im Spätsommer 1989 erreichte er die Ausreiseerlaubnis für diejenigen Bürger der DDR, die in die bundesdeutschePrager Botschaft geflüchtet waren.[18] Er setzte sich auch für eine wirksame Unterstützung der politischen Reformprozesse vor allemin Polen und inUngarn ein. Dazu traf er im Rahmen eines Polenbesuchs im Januar 1988 den Vorsitzenden derSolidarność,Lech Wałęsa, dem er Unterstützung der polnischen Opposition bei ihrem Eintreten für demokratische Reformen zusicherte. Die dafür eingesetzten Mittel führten dazu, dass seine und Bundeskanzler Helmut Kohls Politik mitunter auch alsScheckbuchdiplomatie bezeichnet wurde. Genscher beteiligte sich an dem ersten (Bonn), zweiten (Berlin) und dritten (Paris) Außenministertreffen der2+4-Gespräche über die äußeren Aspekte der deutschen Einheit.[19] Im November 1990 unterzeichnen Genscher und sein polnischer AmtskollegeKrzysztof Skubiszewski in Warschau dendeutsch-polnischen Grenzvertrag über die Festlegung derOder-Neiße-Linie als polnische Westgrenze.

Wirtschaftskonferenz derKSZE-Staaten, mitHelmut Haussmann, 1990

Seine Popularität in seiner Heimatregion um Halle (Saale) und die Hoffnung auf eine gute Entwicklung nach derWende führten dazu, dass die FDP bei derBundestagswahl 1990 in Sachsen-Anhalt 17,61 % der Wählerstimmen erhielt und das erste Mal seit 1957 (und das bislang letzte Mal) wieder ein FDP-Kandidat (Uwe Lühr) ein Direktmandat für den Bundestag erringen konnte.

Hans-Dietrich Genscher, 2008

Im Juli 1984 besuchte er als erster westeuropäischer Außenminister seit der islamischen Revolution von 1979 dieiranische HauptstadtTeheran.

Kritik rief die von Genscher betriebene frühzeitigeAnerkennung der ehemaligen jugoslawischen TeilrepublikenSlowenien undKroatien durch die Bundesrepublik Deutschland im Dezember 1991 hervor. Diese war ausschließlich mitÖsterreich abgestimmt, lief einemEG-Übereinkommen zuwider und bedeutete die erste flagrante Verletzung der Schlussakte derKSZE.

Vor eventuellen Anerkennungen inJugoslawien sollten die Ergebnisse derBadinter-Kommission ausgewertet werden. Genscher wurde vorgeworfen, damit den Zerfall Jugoslawiens maßgeblich gefördert und die Gräuel des anschließenden Krieges mit verschuldet zu haben. UN-GeneralsekretärPérez de Cuéllar hatte die deutsche Bundesregierung gewarnt, eine Anerkennung von Slowenien und Kroatien würde zu einer Ausweitung der Aggressionen im bisherigen Jugoslawien führen.

Am 18. Mai 1992, einige Wochen nach seinem 65. Geburtstag, schied Genscher auf eigenen Wunsch aus der Bundesregierung aus, der er insgesamt 23 Jahre angehört hatte. Damals war er mit Abstand Europasdienstältester Außenminister.

Seine Entscheidung hatte er am 27. April 1992 bekannt gegeben, auf den Tag genau nach 18 Jahren als Außenminister.[20]

Sonstiges Engagement

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Von 1968 bis 1982 war er Mitglied des Kuratoriums der Friedrich-Naumann-Stiftung.

In den Jahren 1994 und 1995 war GenscherHonorarprofessor amOtto-Suhr-Institut für Politische Wissenschaft derFreien Universität Berlin. 1998 wurde er Aufsichtsratsvorsitzender derWMP Eurocom AG Berlin, einer Kommunikationsberatung in den Bereichen Wirtschaft, Medien und Politik. Von 1999[21] bis Dezember 2010[22] war er als Rechtsanwalt für die SozietätBüsing, Müffelmann & Theye (Büro Berlin) tätig. Seit dem Jahr 2000 war er geschäftsführender Gesellschafter derHans-Dietrich Genscher Consult GmbH.[21]

Von 2001 bis 2003 war Hans-Dietrich Genscher Präsident derDeutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP). Er war Ehrenpräsident derEuropäischen Bewegung Deutschland, deren Präsident er von 1992 bis 1994 war sowie Ehrenbürger der Stadt Halle, in die sein Geburtsort Reideburg 1950 (gehörte zum Saalkreis) eingemeindet wurde und in der er seine Ausbildung erhielt.

Im Jahr 2001 vermittelte er als Schlichter im Tarifkonflikt zwischen der Deutschen Lufthansa AG und derVereinigung Cockpit e. V.[23] Genscher war Mitglied im Kuratorium der InitiativeA Soul for Europe derStiftung Zukunft Berlin.[24]

Im Sommersemester 2002 war er dritter Inhaber derJohannes Gutenberg-Stiftungsprofessur an derJohannes Gutenberg-Universität Mainz.

Im Jahr 2013 nahm Genscher eine wesentliche Vermittlerrolle bei der Freilassung des russischen RegierungskritikersMichail Chodorkowski ein.[25]

Er war Mitglied im Präsidium derDeutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen[26] sowie Mitglied bei der InitiativeGlobal Zero. Zudem war er Ehrenvorsitzender des Kuratoriums desDeutsch-Aserbaidschanischen Forums.

Laut dem Journalisten Johannes Bockenheimer vermittelten Agenturen Genscher als Redner zu Honoraren von 22.000 bis 24.000 Euro, zum Beispiel bei Sparkassen.[27]

Privates

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Barbara Genscher (rechts) imGästehaus Petersberg, 1990

Hans-Dietrich Genscher warprotestantischer Christ, der durch zahlreiche Begegnungen auch ein persönliches Verhältnis zuPapstJohannes Paul II. entwickelte.[28] Von 1958 bis 1966 war er mit Luise Schweitzer verheiratet. Aus dieser Ehe ging die Tochter Martina hervor, die mitReinhardt Zudrop verheiratet ist. Seit Oktober 1969 war Genscher mit seiner früheren Sekretärin Barbara, geb. Schmidt, verheiratet. Er lebte seit 1977 im OrtsteilPech der GemeindeWachtberg nahe Bonn.

Tod

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Grabstätte Genscher auf dem Rheinhöhenfriedhof in Wachtberg-Ließem

Genscher starb am 31. März 2016 im Alter von 89 Jahren in seinem Haus in Wachtberg-Pech an Herz-Kreislauf-Versagen.[2] Am 17. April 2016 wurde er mit einemStaatsakt im ehemaligen Plenarsaal des Bonner Bundestages, jetzt Bestandteil desWorld Conference Centers Bonn, geehrt.[29] Nach einem Trauergottesdienst in der Gnadenkirche zu Pech fand die Beisetzung auf dem Rheinhöhenfriedhof inWachtberg-Ließem statt.[30][31]

Positionen und Kontroversen

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Genscher stützte sich bei politischen Entscheidungen auf denHarmel-Bericht von 1967, „der bei militärischer Stärke und der gleichzeitigen Bereitschaft zu Verhandlungen die Entspannung zwischen Ost und West befördern wollte“.[32]

Die Orientierung der deutschen Außenpolitik in Genschers Amtszeit wird schlagwortartig häufig alsGenscherismus charakterisiert, kritisiert,[33] aber zunehmend auch anerkannt.[34] Dabei würde auf die direkte Vertretung deutscher Interessen weitgehend verzichtet und aufmultilaterale Institutionen Einfluss genommen werden. Zu den wichtigsten Institutionen seiner Amtszeit zählten dieEuropäische Gemeinschaft, dieOrganisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa und derHelsinki-Prozess.[35] Bis zuletzt sprach er sich für eine Zusammenarbeit mit Russland aus,[36] zeigte sich skeptisch gegenüber den gegen Russland verhängten Sanktionen und befürwortete eine Wiederbelebung desNATO-Russland-Rats.[37]

In einem Interview desSpiegel 2013 nannte Genscher alsEhrenvorsitzender der FDP seine Partei als „schuldig“ für Wahlniederlagen und forderte mehr Einfühlungsvermögen, leidenschaftliche Debatten und den Abschied von einer „Ein-Thema-Partei“. Er habe nicht die „thematische Verengung auf Steuersenkungen gutgeheißen“, sondern frühzeitig davor gewarnt. Ebenso kritisierte er die Zweitstimmenkampagne der FDP als „unwürdig“. KlassischerNeoliberalismus müsse – so Genscher – soziale Verantwortung einschließen, die FDP müsse wieder Partei der fortschrittlichen Mitte werden. Zudem sprach er sich für eine programmatische und personelle Erneuerung aus und warb fürChristian Lindner,[38] der dann Bundesvorsitzender der Partei von Dezember 2013 bis Mai 2025 war.

Im Juli 1992 veröffentlichte derSpiegel eine Meldung, wonach dasMfS eine Akte über Genscher geführt habe, in der er alsIM bezeichnet wurde, obwohl er keine Kontakte zur Staatssicherheit hatte. Die Akte soll – so ehemalige Mitarbeitern der Stasi – unter Nutzung von Daten aus dem Lebenslauf eines DDR-Bürgers angelegt worden sein, um ihn, der auch während seiner Partei- und Ministerkarriere regelmäßig privat in die DDR reiste, mittels einer Desinformationskampagne gegebenenfalls politisch unter Druck setzen zu können. Die gefälschte Akte soll Anfang der 1980er Jahre vernichtet worden sein.[39]

Genscher sowie dem ihm unterstehendenAuswärtigen Amt wurde vorgeworfen, zu wenig getan zu haben, um den Mord anElisabeth Käsemann 1977 durch dieargentinische Militärjunta zu verhindern. Schätzungen zufolge teilten rund 100 weitere Deutsche und Deutschstämmige dieses Schicksal in Argentinien.[40]

Siehe auch:Kontroversen im Fall Käsemann

Ehrungen (Auszug)

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Auszeichnungen

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Hans-Dietrich-Genscher-Preis

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Seit dem Jahr 1995 verleiht dieJohanniter-Unfall-Hilfe e. V. alle zwei Jahre den Hans-Dietrich-Genscher-Preis an Menschen, die sich in derNotfallrettung oder der Rettungsmedizin besonders verdient gemacht haben. Der Preis ist mit 2500 Euro dotiert. Der Preis trägt Genschers Namen, weil sein Engagement für die Einführung von Zivilschutz-Hubschraubern den Grundstein dafür legte, dass heute in Deutschland über 30Rettungshubschrauber im Einsatz sind.[56]

Genscher-Häuser

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ImGenscher-Haus, seinem Geburtshaus in Halle-Reideburg, wurde 2012 eine Dauerausstellung u. a. zu Teilung und Einheit Deutschlands eröffnet. 2013 wurde das Haus von der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit alsBegegnungsstätte Deutsche Einheit benannt.

Im März 2017 beschloss die FDP, ihre Parteizentrale in Berlin, das bisherigeThomas-Dehler-Haus, inHans-Dietrich-Genscher-Haus umzubenennen.[57]

Weitere Benennungen zu Genschers Ehren

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Straßen und Plätze

  • In Deutschland wurde Genscher schon zu Lebzeiten mit Straßenbenennungen gewürdigt: Im GewerbeparkStar Park inQueis (unweit seines Geburtsortes Reideburg) gibt es seit 1996 eineHans-Dietrich-Genscher-Straße[58]; ebenso seit 2002 inLoddin auf Usedom.[59]
  • Ebenfalls schon zu Genschers Lebzeiten wurde inWindhoek, der HauptstadtNamibias, eine Straße im StadtteilKatutura nach ihm benannt. Damit wurde sein Beitrag zurUnabhängigkeit Namibias gewürdigt.
  • In der kroatischen HafenstadtTrogir gibt es die Ulica Kohl Genscher („Kohl-Genscher-Straße“), mit deren Benennung die Verdienste von Helmut Kohl und Genscher um die kroatische Unabhängigkeit gewürdigt werden.[60]
  • In der ostkroatischen StadtVinkovci gibt es eine Ulica Hansa Dietricha Genschera („Hans-Dietrich-Genscher-Straße“).
  • Am 31. März 2017 beschloss der Stadtrat in Halle (Saale), denBahnhofsvorplatz feierlich inHans-Dietrich-Genscher-Platz umzubenennen.[61]
  • Im August 2017 wurde die vormalige Walter-Flex-Straße imehemaligen Regierungsviertel in Bonn inGenscherallee umbenannt.[62]
  • Anfang Juli 2018 beschloss der Stadtrat vonWuppertal auf Antrag der FDP-Fraktion die Benennung des Bahnhofsvorplatzes in Barmen zum Hans-Dietrich-Genscher-Platz.[63] Genscher hatte von 1965 bis 1998 seinen Bundestagswahlkreis in Wuppertal.

Schulen

  • Am 30. September 2016 wurde dieSekundarschule Wachtberg inWachtberg-Berkum inHans-Dietrich-Genscher-Schule – Regionale Schule vor Ort – Profilierte Gemeinschaftshauptschule umbenannt.[64]
  • Aufgrund einer Initiative von Schülern und Lehrern des bisherigenJohann-Gottfried-Herder-Gymnasiums in Halle (Saale) und eines entsprechenden Beschlusses des Stadtrats trägt die Schule seit dem 1. August 2017 den NamenHans-Dietrich-Genscher-Gymnasium.[65]

Sonstiges

  • Seit dem 2. Juni 2016 verkehrt in Genschers Geburtsstadt Halle (Saale) ein Bus der städtischen VerkehrsgesellschaftHAVAG mit der BezeichnungHans-Dietrich Genscher. Zusätzlich ist ein Sitzplatz mit gelbem Polster überzogen; in Anlehnung an die gelben Pullunder, welche häufig von Genscher getragen und stark mit ihm assoziiert wurden.[66]
  • Am 28. März 2017 erhielt der bisherigeEuropasaal imHaus am Werderschen Markt, dem ersten Dienstsitz desAuswärtigen Amtes, den NamenHans-Dietrich-Genscher-Forum.[67]
  • Unter dem NamenGenschman[68] existierte seit den 1990er Jahren bis 2022 ein Nachtclub in Halle mit dem Logo der Genschman Karikatur des Satire-Magazins Titanic.

Populäre Rezeption und satirische Darstellungen

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Genscher mit gelbem Pullunder (2014)
  • Genschers modisches Markenzeichen war ein gelberPullunder, dessen Farbe gleichzeitig seine Partei repräsentierte. Mehrfach wurde eines dieser Kleidungsstücke zu wohltätigen Zwecken versteigert.[69]
  • InKarikaturen wurden Genschers große, obenabstehende Ohren hervorgehoben.[70]Herbert Wehner verwendete für Genscher den Spitznamen „der mit den Ohren“.[71] Im höheren Alter sahen Genschers Ohren kaum noch abstehend aus. Spekulationen, er habe sich seineOhren anlegen lassen, wies Genscher zurück.[72] Dass er in Karikaturen oft alsElefant gezeichnet wurde,[73] war zugleich eine Anspielung auf die ihm zugeschriebene Geduld. Genscher wurde als „Mischung aus Fuchs und Elefant“ beschrieben – als listig und zugleich außergewöhnlich geduldig.[74] Auf einer Toilette seines Privathauses hing eine Auswahl von Karikaturen als gerahmte Kopien an den gekachelten Wänden.[75]
  • Der französische IllustratorJean Mulatier zeichnete vor dem Bundestagswahlkampf 1976 für denSpiegel vier Titelbild-Karikaturen von Genscher, Helmut Kohl, Helmut Schmidt und Franz Josef Strauß. Der damalige Bundeskanzler Schmidt bemerkte bei einem Besuch in der Redaktion mit VerlegerRudolf Augstein, Genscher sehe auf dem Bild aus wie eineFledermaus und Kohl wie eineBergamotte-Birne.[76]
  • Im September 1989 wurde Genscher auf dem Titelblatt des Satire-MagazinsTitanic als Comicfigur mit der Schlagzeile „Genschman darf nicht sterben“ dargestellt.[77] Sie spielt auf einen Herzinfarkt an, den Genscher zuvor erlitten hatte. Der Spitzname „Genschman“ spielt auf die Figur des Comic-SuperheldenBatman und sein Fledermauskostüm an. Später erschien der gleichnamige Comic vonAchim Greser,Christian Schmidt undHans Zippert. Der Name fand Eingang in die Umgangssprache.[78]
  • Genschers häufige Auslandsreisen als Bundesaußenminister schlugen sich in Witzen nieder, zum Beispiel: „Treffen sich zwei Flugzeuge. In beiden sitzt Genscher.“[79]
  • Das Verb „genschern“ soll lautJürgen Trittin zum geflügelten Wort beim SpielDoppelkopf geworden sein – eine Anspielung darauf, dass Genscher bei der sogenanntenWende mit seiner Partei den (Koalitions-)Partner wechselte.[80]
  • Wegen seines Rundschreiben an die FDP-Mitglieder vom 20. August 1981, in dem er eine „Wende“ verlangte (später alsWendebrief bezeichnet), und seiner Rolle als Wendeminister bei der Wende 1982 bekam Genscher den Spitznamen „Wendelin“ nach der seit Mitte der 1970er Jahre beliebten FernsehfigurWendelin.[81]

Veröffentlichungen

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  • (Mitarbeit):Der öffentliche Dienst am Scheideweg. Godesberger Taschenbuch-Verlag, Bonn-Bad Godesberg 1972,ISBN 3-17-109041-4.
  • Bundestagsreden. AZ-Studio, Bonn 1972.
  • (Mitarbeit):Bildungsreform. Bilanz und Prognose. Godesberger Taschenbuch-Verlag, Bonn-Bad Godesberg 1973,ISBN 3-87999-000-X.
  • (Mitarbeit):Öffentlicher Dienst und Gesellschaft, eine Leistungsbilanz. Godesberger Taschenbuch-Verlag, Bonn-Bad Godesberg 1974,ISBN 3-87999-004-2.
  • (Mitarbeit):Prominente in der Umweltdiskussion. Beiträge zum III. Internationalen WWF-Kongress. Schmidt, Berlin 1974,ISBN 3-503-01152-8
  • (Hrsg.):Liberale in der Verantwortung. Hanser, München/Wien 1976,ISBN 3-446-12288-5.
  • Außenpolitik im Dienste von Sicherheit und Freiheit. Verlag Bonn Aktuell, Stuttgart 1976,ISBN 3-87959-055-9.
  • Deutsche Außenpolitik. Verlag Bonn Aktuell, Stuttgart 1977,ISBN 3-87959-078-8.
  • Deutsche Außenpolitik. Ausgewählte Grundsatzreden 1975–1980. Verlag Bonn Aktuell, Stuttgart 1981,ISBN 3-87959-159-8; überarbeitete und wesentlich erweiterte Neuausgabe:Deutsche Außenpolitik. Ausgewählte Aufsätze 1974–1984. ebd. 1985,ISBN 3-87959-238-1.
  • (Hrsg.):Heiterkeit und Härte.Walter Scheel in seinen Reden und im Urteil von Zeitgenossen. Festschrift zum 65. Geburtstag. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1984,ISBN 3-421-06218-8.
  • (Hrsg.):Nach vorn gedacht … Perspektiven deutscher Außenpolitik. Bonn Aktuell, Stuttgart 1987,ISBN 3-87959-290-X.
  • Zukunftsverantwortung. Reden. Buchverlag Der Morgen, Berlin 1990,ISBN 3-371-00312-4.
  • Unterwegs zur Einheit. Reden und Dokumente aus bewegter Zeit. Siedler, Berlin 1991,ISBN 3-88680-408-9.
  • Wir wollen ein europäisches Deutschland. Siedler, Berlin 1991, Goldmann, München 1992,ISBN 3-442-12839-0.
  • Politik aus erster Hand. Kolumnen des Bundesaußenministers a. D. Hans-Dietrich Genscher in der Nordsee-Zeitung Bremerhaven. Nordwestdeutsche Verlags-Gesellschaft, Bremerhaven 1992,ISBN 3-927857-36-X.
  • Kommentare. ECON-Taschenbuch-Verlag, Düsseldorf/Wien 1994,ISBN 3-612-26185-1.
  • Erinnerungen. Siedler, Berlin 1995,ISBN 3-88680-453-4; Goldmann, München 1997,ISBN 3-442-12759-9.
  • Sternstunde der Deutschen. Hans-Dietrich Genscher im Gespräch mit Ulrich Wickert. Mit sechs Beiträgen. Hohenheim, Stuttgart/Leipzig 2000,ISBN 3-89850-011-X.
  • mit Ulrich Frank-Planitz (Hrsg.):Nur ein Ortswechsel? Eine Zwischenbilanz der Berliner Republik. Zum 70. Geburtstag von Arnulf Baring. Hohenheim, Stuttgart/Leipzig 2000,ISBN 3-89850-074-8.
  • Die Chance der Deutschen. Ein Gesprächsbuch. Hans-Dietrich Genscher im Gespräch mitGuido Knopp. Pendo, München 2008,ISBN 978-3-86612-190-4.
  • Die Rolle Europas im Kontext der Globalisierung. In:Caroline Y. Robertson-von Trotha (Hrsg.): Herausforderung Demokratie. Demokratisch, parlamentarisch, gut? (=Kulturwissenschaft interdisziplinär/Interdisciplinary Studies on Culture and Society. Band 6), Baden-Baden 2011,ISBN 978-3-8329-5816-9.
  • mitChristian Lindner:Brückenschläge. Zwei Generationen, eine Leidenschaft. Hoffmann und Campe, Hamburg 2013,ISBN 978-3-455-50296-1.
  • Germany’s role in Namibia’s independence. In: Anton Bösl et al. (Hrsg.):Namibia´s Foreign Relations. Historic contexts, current dimensions, and perspectives for the 21st Century, Macmillan Education Namibia, Windhoek 2014, S. 51–58.
  • Zündfunke aus Prag. Wie 1989 der Mut zur Freiheit die Geschichte veränderte, mitKarel Vodička. dtv, München 2014,ISBN 978-3-423-28047-1.
  • Meine Sicht der Dinge. Im Gespräch mit Hans-Dieter Heumann. Propyläen, Berlin 2015,ISBN 978-3-549-07464-0.

Literatur

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Filmdokumentation

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Einzelnachweise

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  1. Früherer Außenminister Genscher ist tot. In: welt.de. 1. April 2016, abgerufen am 1. April 2016. 
  2. abEx-Außenminister Genscher in In- und Ausland gewürdigt. In: wz.de. Westdeutsche Zeitung, 2. April 2016, abgerufen am 2. April 2016. 
  3. Zum Tod von Hans-Dietrich Genscher: „Wir sind ihm alle unglaublich dankbar“.Holger Zastrow im Gespräch mit Ann-Kathrin Büüsker. In:deutschlandfunk.de, 1. April 2016, abgerufen am 2. April 2016.
  4. Ehemaliger deutscher Aussenminister Hans-Dietrich Genscher ist gestorben. In:nzz.ch, 1. April 2016, abgerufen am 2. April 2016.
  5. Gerd Appenzeller:13 Worte, die das Ende der DDR einläuteten. In:Der Tagesspiegel, 1. April 2016, abgerufen am 6. Mai 2022.
  6. Interview auf YouTube: Zeugen des Jahrhunderts:Peter Frey im Gespräch mit Hans-Dietrich Genscher am 16. November 2014.
  7. Hanns-Bruno Kammertöns,Stephan Lebert:Hans-Dietrich Genscher: „Es war schwierig, ein normales Leben zu führen“. In:ZEITmagazin. Nr. 20, 12. Mai 2011.
  8. Hans-Dieter Lucas (Hrsg.):Genscher, Deutschland und Europa. Nomos, Baden-Baden 2002,ISBN 3-7890-7816-6, S. 25.
  9. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/10641533.
  10. Hans-Dietrich Genscher und das heikle Kapitel seiner NSDAP-Mitgliedschaft – Deutschland. In: stern.de. 2. April 2016, abgerufen am 12. April 2016. 
  11. Zeitgeschichte: Von Grass bis Genscher – Wer noch in der NSDAP war. In:Die Welt, 1. Juli 2007.
  12. Armin Nolzen: „Vom ‚Jugendgenossen‘ zum ‚Parteigenossen‘. Die Aufnahme von Angehörigen der Hitler-Jugend in die NSDAP“, in: Benz, Wolfgang (Hrsg.): „Wie wurde man Parteigenosse? Die NSDAP und ihre Mitglieder“, Fischer Verlag 2009, S. 123–150
  13. https://wkgeschichte.weser-kurier.de/als-urlauber-getarnt-in-den-westen/, arbeitete
  14. Eberhard Aurich:Der Gründungsmythos der FDJ. In:Zusammenbruch. Erinnerungen, Dokumente, Einsichten. Kopie + Druck Adlershof, Berlin 2019,ISBN 978-3-00-063738-4, S. 239.
  15. Arnd Krüger:Sport und Politik. Vom Turnvater Jahn zum Staatsamateur. Fackelträger, Hannover 1975,ISBN 3-7716-2087-2.
  16. „Er hat mich richtig zur Brust genommen“. In:Zeitmagazin, Nr. 42/2014, 29. Oktober 2014, abgerufen am 22. März 2016 (Interview).
  17. Joachim Scholtyseck:Die FDP in der Wende. In:Historisch-Politische Mitteilungen. 19, 2013,ISSN 0943-691X, S. 197–220, S. 201 f. (PDF; 71,7 kB).
  18. Stefan Locke:Nackte Angst und übergroße Hoffnung. In: FAZ.net, 30. September 2014, abgerufen am 27. Januar 2025.
  19. DDR-Außenministerium: Ein Neuanfang mit großen Plänen. In: Orte der Einheit. Stiftung Haus der Geschichte, 2022, abgerufen am 31. August 2023. 
  20. Denise Dittrich:Die FDP und die deutsche Außenpolitik. Eine Analyse liberaler Außenpolitik seit der Wiedervereinigung. Universitätsverlag Potsdam, Potsdam 2009, S. 47 (Online-Vorschau).
  21. abgenscher.de (PDF).
  22. bmt-law.de (Memento vom 9. Dezember 2012 imInternet Archive).
  23. Lufthansa: Genscher soll Tarifstreit schlichten. In:Spiegel Online, 23. Mai 2001.
  24. Kuratorium vonA Soul for Europe. Stiftung Zukunft Berlin.
  25. Matthias Gebauer, Lisa Schnell:Wie Genscher den Deal mit Putin verhandelte. In:Spiegel Online, 20. Dezember 2013.
  26. DGVN-Präsidium (Memento vom 12. November 2018 imInternet Archive).
  27. Johannes C. Bockenheimer:Bill Clinton, der Absahner. In:Handelsblatt.Nr. 119, 25. Juni 2013,ISSN 0017-7296,S. 10. 
  28. -kna-:„Als Christ bin ich vorbereitet“ – Genscher zu Fragen der Religion und des Lebens auf der Website vonDomradio, abgerufen am 3. April 2016.
  29. BMI:Pressemitteilung vom 5. April 2016 (Memento vom 5. April 2016 imInternet Archive).
  30. Cem Akalin, Maximilian Mühlens:Abschied von Hans-Dietrich Genscher: Erinnerungen an einen Großen. In:General-Anzeiger, 17. April 2016, abgerufen am 18. April 2016.
  31. knerger.de:Das Grab von Hans-Dietrich Genscher.
  32. Richard Kiessler:Er spürte den Wind der Veränderung und nutzte ihn für die deutsche Einheit. In:Hamburger Abendblatt, 2./3. April 2016, S. 2–3. Abgerufen am 2. April 2016.
  33. Richard Herzinger:Deutschland erlebt die Rückkehr des Genscherismus. In:Welt Online vom 4. Dezember 2014, abgerufen am 1. April 2016.
  34. Peter Carstens:Genscherismus – Ausgleichende Vermittlung. In:faz.net, 22. Dezember 2013, abgerufen am 1. April 2016.
  35. Harold James:Geschichte Europas im 20. Jahrhundert. Fall und Aufstieg 1914–2001. C. H. Beck, München 2004,ISBN 3-406-51618-1, S. 402.
  36. Putin ist unser Partner. In:Der Tagesspiegel, 18. Dezember 2012, abgerufen am 10. April 2016.
  37. Genscher fordert Neuanfang mit Putin. In:süddeutsche.de, 20. August 2015, abgerufen am 10. April 2016.
  38. Es kam, wie es kommen musste. In:Der Spiegel 41/2013, 7. Oktober 2013,online im Archiv vonSpiegel Online.
  39. Genscher alias Tulpe. In:Der Spiegel.Nr. 29, 1992 (online). 
  40. Warum rettete Genscher deutsche Studentin nicht? In:welt.de, 5. Juni 2014, abgerufen am 1. April 2016.
  41. Hans-Dietrich Genscher. In: Berliner Ehrenbürger. Abgeordnetenhaus von Berlin, abgerufen am 7. November 2024. 
  42. Bekanntgabe von Verleihungen des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. In:Bundesanzeiger. Jg. 25, Nr. 43, 9. März 1973.
  43. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF; 6,9 MB).
  44. Bundesverband für den Selbstschutz (Hrsg.):Zivilschutz Magazin 2/80. Köln Februar 1980 (bund.de [PDF]). 
  45. Pressemitteilung zur Verleihung (Memento vom 23. Oktober 2014 imInternet Archive), abgerufen am 20. November 2010 (tschechisch).
  46. web.archive.org.
  47. president.ee.
  48. Mercator-Professur 2009: Dr. Peter Scholl-Latour. Pressemitteilung der Universität Duisburg-Essen, 6. November 2009.
  49. Rede zur Verleihung der Mercator-Professur, 14. Mai 1997, abgerufen am 22. Dezember 2023.
  50. Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit (Hrsg.):Genscher erhält ersten Freiheitspreis der Stiftung. 15. November 2006 (freiheit.org [abgerufen am 23. Dezember 2017]). 
  51. Hans-Dietrich Genscher receives ‚Preis der Deutschen Gesellschaft e. V.‘ Abgerufen am 11. Dezember 2017. 
  52. dapd: Ex-Außenminister Genscher erhält Apollonia-Preis. Panorama. In: www.derwesten.de. WAZ NewMedia GmbH & Co. KG, 29. September 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. Oktober 2012; abgerufen am 17. Juni 2025. 
  53. Europaschulpreisträger Genscher betont die Bedeutung der Jugend für das Zusammenwachsen Europas. Netzwerk Europäische Bewegung Deutschland, abgerufen am 22. Oktober 2012.
  54. Annette Bauer:Hans-Dietrich Genscher erhält Viadrina-Preis. In:idw Informationsdienst Wissenschaft, 4. Februar 2013, abgerufen am 5. Februar 2012.
  55. Bundesaußenminister a. D. Hans Dietrich Genscher. erhält den Ehrenpreis des Deutschen Nachhaltigkeitspreises 2015 für sein politisches Lebenswerk. In: www.nachhaltigkeitspreis.de. Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis, 2015, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. September 2019; abgerufen am 17. Juni 2025. 
  56. Johanniter-Unfall-Hilfe:Hans-Dietrich-Genscher-Preis.
  57. Genschers liberales Vermächtnis ehren. In:Portal Liberal. 15. März 2017, abgerufen am 31. März 2017.
  58. Alexander Schierholz: Queis: Familienbande im Gewerbepark. Mitteldeutsche Zeitung, 23. Juli 2006, abgerufen am 4. November 2017. 
  59. „Die erste Kultfigur“: Empfang für Genscher. n-tv.de, 21. März 2002, abgerufen am 4. November 2017. 
  60. Kroatiens zehn Top-Sehenswürdigkeiten – Trogir: Die Altstadt-Insel. In:Focus.de, abgerufen am 10. April 2016.
  61. Entscheidung im Stadtrat Halle: Ja zum Genscher-Platz, ja zum Genscher-Gymnasium. In:Mitteldeutsche Zeitung. 23. Februar 2017, abgerufen am 31. März 2017.
  62. Straßen in Bonn nach Genscher und Schmidt benannt. In:General-Anzeiger, 28. August 2017.
  63. Besondere Ehre für Hans-Dietrich Genscher. In:Westdeutsche Zeitung, 30. September 2018, abgerufen am 23. Mai 2019.
  64. Sekundarschule Wachtberg Hans-Dietrich-Genscher-Schule (Memento vom 28. November 2016 imInternet Archive).
  65. Detlef Färber: Aus für „Herder“-Gymnasium: Hans-Dietrich Genscher kommt aufs Schild. In: Mitteldeutsche Zeitung. 1. August 2017, abgerufen am 26. August 2017. 
  66. Wieso in einem der neuen Busse ein Platz gelb ist. In:Mitteldeutsche Zeitung. 2. Juni 2016, abgerufen am 26. Juni 2016.
  67. Saal im Auswärtigen Amt trägt jetzt Genschers Namen. In:Welt Online. 28. März 2017, abgerufen am 31. März 2017.
  68. Genschman. Abgerufen am 4. Mai 2023. 
  69. Versteigerung – Rekordsumme für Genschers gelben Pulli. Abgerufen am 6. April 2011. 
  70. Joachim Klinger:Der Mann mit den großen Ohren: Hans Dietrich Genscher † musenblaetter.de, 18. April 2016.
  71. Hans-Dietrich Genscher, „der mit den Ohren“ fr.de, 21. März 2012.
  72. Genscher weist Vermutungen zurück – Genscher legt die Ohren an. In:RP-online, 10. März 2002, abgerufen am 1. April 2016.
  73. Jürgen Frölich:Hans-Dietrich Genscher – Architekt der Einheit freiheit.org.
  74. Begegnung mit Hans-Dietrich Genscher: List und Laune tagesspiegel.de, 10. Februar 2014.
  75. TV-KindersendungWillis VIPs (FolgeWie kalt war der Kalte Krieg? Hans-Dietrich Genscher) vonWilli Weitzel; Bayerischer Rundfunk, 2006; erneut gesendet am 2. April 2016 um 10:10 h in der ARD.
  76. Datum: 20. Sept. 1976 Betr.: Mulatier-Präsentation – Der Spiegel 39/1976. Abgerufen am 28. Juni 2020. 
  77. Hans-Dietrich Genscher als Comic-Held. Als Genschman die Welt rettete. In:Spiegel Online vom 1. April 2016, abgerufen am 2. April 2016.
  78. „Titanic“-Autor zum Superhelden Genschman – Er wird weiter Schurken jagen. Hans Zippert im Gespräch mit Christine Watty. In: Deutschlandradio Kultur vom 1. April 2016, abgerufen am 2. April 2016.
  79. Genschers Geburtstagssause. Retro-Party mit gelben Pullundern. In:Spiegel Online vom 22. März 2013, abgerufen am 2. April 2016.
  80. Jürgen Trittin:Der Genscherismus wird fehlen. In:zeit.online, 2. April 2016, abgerufen am 10. April 2016.
  81. Werner Kany:Inoffizielle Personennamen. Bildung, Bedeutung und Funktion (=Germanistische Linguistik. Band 127). Niemeyer, Tübingen 1992, S. 273 (Online-Vorschau).

Franz Blücher(FDP/FVP, 1949–1957) |Ludwig Erhard(CDU, 1957–1963) |Erich Mende(FDP, 1963–1966) |Hans-Christoph Seebohm(CDU, 1966) |Willy Brandt(SPD, 1966–1969) |Walter Scheel(FDP, 1969–1974) |Hans-Dietrich Genscher(FDP, 1974–1982) |Egon Franke(SPD, 1982) |Hans-Dietrich Genscher(FDP, 1982–1992) |Jürgen Möllemann(FDP, 1992–1993) |Klaus Kinkel(FDP, 1993–1998) |Joschka Fischer(Grüne, 1998–2005) |Franz Müntefering(SPD, 2005–2007) |Frank-Walter Steinmeier(SPD, 2007–2009) |Guido Westerwelle(FDP, 2009–2011) |Philipp Rösler(FDP, 2011–2013) |Sigmar Gabriel(SPD, 2013–2018) |Olaf Scholz(SPD, 2018–2021) |Robert Habeck(Grüne, 2021–2025) |Lars Klingbeil(SPD, seit 2025)

Konrad Adenauer(CDU, 1951–1955) |Heinrich von Brentano(CDU, 1955–1961) |Gerhard Schröder(CDU, 1961–1966) |Willy Brandt(SPD, 1966–1969) |Walter Scheel(FDP, 1969–1974) |Hans-Dietrich Genscher(FDP, 1974–1982) |Helmut Schmidt(SPD, 1982) |Hans-Dietrich Genscher(FDP, 1982–1992) |Klaus Kinkel(FDP, 1992–1998) |Joschka Fischer(B90/Grüne, 1998–2005) |Frank-Walter Steinmeier(SPD, 2005–2009) |Guido Westerwelle(FDP, 2009–2013) |Frank-Walter Steinmeier(SPD, 2013–2017) |Sigmar Gabriel(SPD, 2017–2018) |Heiko Maas(SPD, 2018–2021) |Annalena Baerbock(B90/Grüne, 2021-2025)Johann Wadephul(CDU, seit 2025)

Siehe auch:Auswärtiges Amt
Innenminister der Bundesrepublik Deutschland

Gustav Heinemann(CDU, 1949–1950) |Robert Lehr(CDU, 1950–1953) |Gerhard Schröder(CDU, 1953–1961) |Hermann Höcherl(CSU, 1961–1965) |Paul Lücke(CDU, 1965–1968) |Ernst Benda(CDU, 1968–1969) |Hans-Dietrich Genscher(FDP, 1969–1974) |Werner Maihofer(FDP, 1974–1978) |Gerhart Baum(FDP, 1978–1982) |Jürgen Schmude(SPD, 1982) |Friedrich Zimmermann(CSU, 1982–1989) |Wolfgang Schäuble(CDU, 1989–1991) |Rudolf Seiters(CDU, 1991–1993) |Manfred Kanther(CDU, 1993–1998) |Otto Schily(SPD, 1998–2005) |Wolfgang Schäuble(CDU, 2005–2009) |Thomas de Maizière(CDU, 2009–2011) |Hans-Peter Friedrich(CSU, 2011–2013) |Thomas de Maizière(CDU, 2013–2018) |Horst Seehofer(CSU, 2018–2021) |Nancy Faeser(SPD, 2021-2025)Alexander Dobrindt(CSU, seit 2025)

Bundesvorsitzende der Freien Demokratischen Partei
Bundesgeschäftsführer derFDP

Lothar Weirauch (1950–1954) |Werner Stephan (1955–1959) |Karl-Hermann Flach (1959–1962) |Hans-Dietrich Genscher (1962–1964) |Hans Friderichs (1964–1969) |Volrad Deneke (1969–1971) |Joachim Stancke (1971–1973) |Harald Hofmann (1973–1976) |Günter Verheugen (1977–1978) |Fritz Fliszar (1979–1983) |Rolf Berndt (1983–1995) |Hans-Jürgen Beerfeltz (1995–2009) |Gabriele Renatus (2009–2013) |Jörg Paschedag (2013–2014) |Marco Buschmann (2014–2017) |Marco Mendorf (2017–2019) |Michael Zimmermann (2020–2023) |Carsten Reymann (2024) |Maria Wandel (seit 2024)

Kabinett Brandt I, 22. Oktober 1969 bis 15. Dezember 1972
Kabinett Brandt II, 15. Dezember 1972 bis 7. Mai 1974
Kabinett Schmidt I – 16. Mai 1974 bis 14. Dezember 1976
Kabinett Schmidt II – 16. Dezember 1976 bis 4. November 1980
Kabinett Schmidt III – 6. November 1980 bis 1. Oktober 1982
Kabinett Kohl I – 4. Oktober 1982 bis 29. März 1983
Kabinett Kohl II – 30. März 1983 bis 11. März 1987
Kabinett Kohl III – 12. März 1987 bis 18. Januar 1991
Kabinett Kohl IV – 18. Januar 1991 bis 17. November 1994

Paul Löbe (1949–1951) |Eugen Kogon (1951–1953) |Ernst Friedlaender (1954–1958) |Hans Furler (1958–1966) |Ernst Majonica (1966–1976) |Horst Seefeld (1976–1980) |Walter Scheel (1980–1985) |Philipp Jenninger (1985–1990) |Annemarie Renger (1990–1992) |Hans-Dietrich Genscher (1992–1994) |Rita Süssmuth (1994–1998) |Wolfgang Thierse (1998–2000) |Monika Wulf-Mathies (2000–2006) |Dieter Spöri (2006–2012) |Rainer Wend (2012–2018) |Linn Selle (2018–2024) |Anna-Maija Mertens (seit 2024)

Personendaten
NAMEGenscher, Hans-Dietrich
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Politiker (FDP), MdB, 1969–1974 Innenminister, 1974–1992 Außenminister der BRD
GEBURTSDATUM21. März 1927
GEBURTSORTReideburg
STERBEDATUM31. März 2016
STERBEORTPech
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