Hanns Theodor Flemming (*15. Dezember1915 inHamburg; †5. August2005 inReinbek) war ein deutscherKunsthistoriker undKunstkritiker.
Flemming wuchs in einem kunstsinnigen Elternhaus auf. Sein Vater, der aus dem Rheinland stammendeMax Leon Flemming, war Kunstmäzen und Kunstsammler. Zu der elterlichen Sammlung gehörten Werke vonPicasso,Chagall,Marc,Macke undKandinsky. Seine Schwester war die spätere FotografinEvelinde Manon.
Er studierte Kunstgeschichte, Archäologie und Anglistik in München, Heidelberg, Hamburg und Oxford. Daneben arbeitete Flemming seit 1945 als Redakteur beimNordwestdeutschen Rundfunk (NWDR) in Hamburg. 1954 wurde er an derFreien Universität Berlin mit einer Arbeit über den englischenPräraffaelitenDante Gabriel Rossetti zum Dr. phil. promoviert.[1][2]
Seit 1946 schrieb er als Kunstkritiker für die TageszeitungDie Welt, der er Jahrzehnte verbunden war und in der er insgesamt über 6000 Artikel veröffentlicht haben soll. Er berichtete unter anderen auch für dieFrankfurter Allgemeine Zeitung und denTagesspiegel, in zahlreichen in- und ausländischen Kunstzeitschriften erschienen seine Ausstellungsberichte. Flemming war 1951 mitBruno E. Werner,Franz Roh,Will Grohmann undCarl Linfert Gründer der deutschen Sektion desInternationalen Kunstkritikerverband (AICA), 1952 wurde er Geschäftsführer, 1958 Vizepräsident der deutschen Sektion.
Neben seiner journalistischen und wissenschaftlichen Tätigkeit war Flemming von 1959 bis 1981 Dozent für Kunstgeschichte, anfangs an derStaatlichen Meisterschule für Mode, später imFachbereich Gestaltung derFachhochschule Hamburg.
Viele junge Künstler hatten Flemming eine frühe publizistische Aufmerksamkeit zu verdanken. Er berichtete als erster überBernard Schultze,Paul Wunderlich undHorst Janssen, führte aber auch Gespräche mit Pablo Picasso,Henri Matisse,Max Beckmann undJoseph Beuys. „Hanns Theodor Flemming war allgegenwärtig in Forschung und Lehre, auf Ausstellungseröffnungen und in allen kunstrelevanten Publikationen […]“.[3] Er veröffentlichte Bücher überEwald Mataré,Henry Moore,Otto Mueller und überBruno Bruni.
2005 starb Flemming 89-jährig in seinem Haus in Reinbek bei Hamburg. Sein schriftlicher Nachlass befindet sich im Deutschen Kunstarchiv imGermanischen Nationalmuseum in Nürnberg.[4] Er ruht auf dem Friedhof Reinbek.
Personendaten | |
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NAME | Flemming, Hanns Theodor |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kunsthistoriker und Kunstkritiker |
GEBURTSDATUM | 15. Dezember 1915 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 5. August 2005 |
STERBEORT | Reinbek |