Hanns Blaschke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springenZur Suche springen

Hanns Blaschke, auchJohann Blaschke (*1. April1896 inWien; †25. Oktober1971 inSalzburg), war ein österreichischer Patentanwalt und Politiker derNSDAP. Er war von 1943 bis 1945Bürgermeister der Stadt Wien sowieSS-Brigadeführer.

Inhaltsverzeichnis

Biographie

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Hanns Blaschke war der Sohn eines Steuerbeamten. Er absolvierte seine Schullaufbahn an der Volksschule und dem Gymnasium. Er begann 1914 an derTechnischen Hochschule Wien ein Studium der Elektrotechnik, das er nach Ausbruch desErsten Weltkrieges unterbrach. Als Soldat derk.u.k. Armee nahm er durchgehend am Ersten Weltkrieg teil und wurde mehrfach ausgezeichnet als Leutnant der Reserve aus der Armee entlassen. Danach nahm er sein Studium wieder auf, das er 1922 abschloss.[1]

Ab 1926 war er als niedergelassener Patentanwalt tätig. Bereits zum 16. November 1931 trat er der österreichischenNSDAP bei (Mitgliedsnummer 614.686).[2][3] Nach seiner Beteiligung amJuliputsch 1934 wurde er zu lebenslangem Kerker verurteilt, doch nach zwei Jahren (aufgrund der Bestimmungen desJuliabkommens) wieder begnadigt. 1938 nahm er am Sturm auf das Gebäude derVaterländischen Front amPlatz am Hof teil. Nach demAnschluss Österreichs trat er zum 12. März 1938 derSS bei (SS-Nummer 292.790).[4] Er wurdeBeigeordneter undRatsherr in Wien sowie Leiter der Betreuungsstelle fürAlte Kämpfer des „Gaues Wien“. Zunächst als dritter, dann als erster Vizebürgermeister war er für das Kulturamt verantwortlich. Am 30. Dezember 1943 übernahm er schließlich das Amt des Bürgermeisters von Wien vonPhilipp Wilhelm Jung, das er bis zum 6. April 1945 behielt. Im April 1944 wurde er zumSS-Brigadeführer befördert.[3]

1948 wurde Blaschke in Wien wegenHochverrats zu sechs Jahren Haft und Vermögensentzug verurteilt.[5] Er verlor die Staatsbürgerschaft und ihm wurden sämtliche akademische Titel aberkannt.[3] Dieses Urteil wurde jedoch auf sein Betreiben im März 1958 aufgehoben.[5]

Blaschkes Tochter,Gerti Barna, war Schauspielerin amDeutschen Volkstheater in Wien.[6]

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  • Wolfgang Graf:Österreichische SS-Generäle. Himmlers verlässliche Vasallen, Hermagoras-Verlag, Klagenfurt / Ljubljana / Wien 2012,ISBN 978-3-7086-0578-4.

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. Wolfgang Graf:Österreichische SS-Generäle. Himmlers verlässliche Vasallen, Klagenfurt / Ljubljana / Wien 2012, S. 150 f.
  2. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/3160735
  3. abcErnst Klee:Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007,ISBN 978-3-10-039326-5, S. 56.
  4. Bundesarchiv R 9361-III/517485
  5. abWolfgang Graf:Österreichische SS-Generäle. Himmlers verlässliche Vasallen, Klagenfurt / Ljubljana / Wien 2012, S. 154
  6. Paulus Manker:Der TheatermannGustav Manker. Spurensuche. Amalthea, Wien 2010ISBN 978-3-85002-738-0
VorgängerAmtNachfolger
Philipp Wilhelm JungBürgermeister von Wien
1943–1945
Rudolf Prikryl
Personendaten
NAMEBlaschke, Hanns
ALTERNATIVNAMENBlaschke, Johann
KURZBESCHREIBUNGösterreichischer Politiker (parteilos), MdR, Bürgermeister von Wien
GEBURTSDATUM1. April 1896
GEBURTSORTWien
STERBEDATUM25. Oktober 1971
STERBEORTSalzburg
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hanns_Blaschke&oldid=251514818
Kategorien: