Stadtteil vonHamburg | |
|---|---|
| Koordinaten | 53° 27′ 33″ N,9° 58′ 58″ O53.4592599.98267279Koordinaten:53° 27′ 33″ N,9° 58′ 58″ O |
| Höhe | 79 m ü. NHN |
| Fläche | 3,9 km² |
| Einwohner | 29.237(31. Dez. 2024) |
| Bevölkerungsdichte | 7497 Einwohner/km² |
| Postleitzahl | 21073, 21075, 21077, 21079 |
| Vorwahl | 040 |
| Bezirk | Harburg |
| Verkehrsanbindung | |
| Bundesstraße | |
| Eisenbahn | Hamburg-Harburg |
| S-Bahn Hamburg | S3 |
| Quelle:Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein | |
Harburg ist ein Stadtteil im SüdenHamburgs und das Zentrum desBezirkes Harburg.
Der an derSüderelbe gelegene Stadtteil ist der Kern der ehemaligen Stadt Harburg (auch als „Harburg an der Elbe“ oder Harburg/Elbe bezeichnet) und der späteren GroßstadtHarburg-Wilhelmsburg sowie ehemaliger Verwaltungssitz desLandkreises Harburg.
Quartiere im Stadtteil sind dasPhoenix-Viertel und der Harburger Binnenhafen.
An Harburg grenzen die StadtteileNeuland,Gut Moor undRönneburg im Osten,Wilstorf im Süden,Eißendorf undHeimfeld im Westen undWilhelmsburg auf der anderen Seite derSüderelbe im Norden.
Funde in der Umgebung lassen auf eine Besiedlung der Gegend seit derJungsteinzeit schließen. Namensgeber und Ausgangspunkt von Harburg war dieHoreburg (Hore = Sumpf/Moor). Diese stand spätestens seit dem Jahr 1000 (Scherbenfunde) auf einer trockenen Talsandinsel in der sumpfigen Niederung derElbe an der Stelle des heutigenHarburger Schlosses und war mit derGeest nur über einen Damm verbunden, der im Verlauf der heutigenHarburger Schloßstraße entsprach. Die 1133–37 erstmals urkundlich erwähnte Burg wurde vermutlich von denGrafen von Stade als Grenzfestung errichtet. 1257 gelangte sie in den Besitz derWelfen. Die Siedlung, die sich zunächst entlang des Dammes vor der Burg entwickelte, erhielt 1288 das Recht einer freien Gemeinde, 1297 schließlich das Stadtrecht. In der Folgezeit wurde Harburg zum wirtschaftlichen Zentrum der Vogtei Harburg. Eine wichtige Existenzgrundlage der Stadt blieb bis in das 19. Jahrhundert hinein der Fährverkehr nach Hamburg und das damit verbundene Speditions- und Logiergewerbe.

Harburg war 1527 bis 1642 Residenz einer Nebenlinie des HausesBraunschweig-Lüneburg. 1528 wurde dieHarburger Schützengilde gegründet. 1642 fiel das Amt Harburg an die Celler Hauptlinie der Welfen zurück und die Burg, die mittlerweile zu einem Residenzschloss ausgebaut war, wurde zu einer von Wasser umschlossenenZitadelle erweitert. Dies erforderte den Abriss des ältesten Teils der Stadt, einschließlich der Marienkirche. Die Siedlung wurde daraufhin nach Süden erweitert und dieDreifaltigkeitskirche als Ersatz errichtet.




Seit 1705 gehörte die Stadt zum Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg und späterenKönigreich Hannover. ImSiebenjährigen Krieg wurde Harburg 1757 von französischen Soldaten ohne große Gegenwehr aus der Festung eingenommen. Nach Reorganisation der hannoverschen Truppen bei Stade wurde die Festung (u. a. vom Schwarzenberg aus) dann einige Wochen später unter schweres Kanonenfeuer genommen, unter dem auch die Zivilbevölkerung leiden musste. Nach vierwöchigem Beschuss kapitulierten die Franzosen am 31. Dezember. Von 1803 bis 1805 besetzten erneut französische Truppen Harburg, nachdem Hannover gegenüberNapoleon kapituliert hatte. Aufgrund des Pariser Vertrags vom 15. Februar 1806 zwischenPreußen und Frankreich wurde Hannover gegen Abtretung des Herzogtums Cleve und des Markgraftums Ansbach durch Preußen in Besitz genommen und daraufhin Harburg 1806 von preußischen Truppen besetzt. Im gleichen Jahr begann auch dieBesatzungszeit Hamburgs durch Frankreich zur Durchsetzung derKontinentalsperre. Nach einem kurzen Zwischenspiel als Teil desKönigreichs Westphalen gehörte Harburg von 1811 bis zumBefreiungskrieg unmittelbar zum französischen Kaiserreich als Teil desElbmündungsdepartements. In dieser Zeit wurde die Bremer Straße als Heerstraße angelegt. 1813/1814 wurde eine erste durchgängigeElbquerung durch die Franzosen errichtet, deren hölzernen Brücken durchEisgang bis 1817 wieder zerstört wurde. 1814 nach denBefreiungskriegen gehörte Harburg wieder zum Königreich Hannover.
1829 wurde eine regelmäßigeDampfschiffs-Verbindung zwischen Harburg und Hamburg eingerichtet und zwischen 1845 und 1849 der Binnenhafen (als Dockhafen durch eineSchleuse von der Elbe getrennt) erheblich erweitert. 1847 wurde dieEisenbahnstrecke Lehrte–Harburg eröffnet. DerKopfbahnhof am Hafen östlich der Altstadt ermöglichte den direkten Güterumschlag. Zudem hatte Harburg 1848 dasFreihafen-Privileg bis zum Beitritt Hannovers zumDeutschen Zollverein 1854 (ab 1857 Errichtung eines zollfreien Speichers). Harburg wurde zu einem rasch wachsenden und für Hannover wichtigen Hafen- und Industriestandort, vor allem im Bereich der Verarbeitung von Kautschuk und Ölsaaten. 1856 war das „Explosionsjahr der Industrie“ in Harburg, vor allem mit der Eröffnung der in Europa ersten Fabrik für Hartgummi, der heutigenPhoenix AG.[1] Im Jahr 1908 waren mehr als 70 Fabriken, Werften und großgewerbliche Unternehmen ansässig geworden. Harburg war endgültig vom Ort des Umschlaghandels zum Produktionsort geworden. Im Hafen schlug das Herz der Harburger Industrie.[2] Ab 1866 gehörte Harburg als Teil derProvinz Hannover zuPreußen. Neben der Industrie spielte die Garnison eine wichtige Rolle in der Stadt. Eine feste Verbindung nachWilhelmsburg bzw. Hamburg bestand seit Fertigstellung der Eisenbahn-Elbbrücken 1872.
Die angrenzenden OrtschaftenWilstorf undHeimfeld wurden 1888 in den Stadtkreis eingemeindet, um der Ausweitung der Stadt und der im Rahmen der Industrialisierung stark gewachsenen Bevölkerungszahl gerecht zu werden. Es folgten 1893 Teile vonNeuland, 1906Lauenbruch und 1910Eißendorf. Wohnviertel für Fabrikarbeiter, wie dasPhoenixviertel, entstanden. Während der nördliche Teil der Altstadt an Schloss und Binnenhafen zunehmend gewerblich genutzt wurde, gab sich Harburg mit dem Neubau einesRathauses (1890–92) und anschließender Verwaltungsbauten, einem Stadttheater (Harburger Theater 1894) sowie dem neuenHarburger Hauptbahnhof (1897) ein städtisches Gesicht. Seit 1899 gab es mit derHarburger Elbbrücke eine durchgehende Straßenverbindung nach Hamburg, über die auch die 1902 eingeführteStraßenbahn verkehrte (die letzte Harburger Linie wurde 1971 eingestellt) und 1904 begann der Bau von zunächst drei großen Seehafenbecken an Stelle des dafür abgerissenen Ortes Lauenbruch.
1920 kam es im Rahmen desKapp-Putsches zu schweren Auseinandersetzungen zwischen regierungstreuen Harburgern und gegen die Demokratie putschenden, aufständischen Truppen aus Kreisen der alten kaiserlichen Armee mit 25 Toten[3] (sieheRudolf Berthold).
In den 1920er Jahren entstanden in Harburg zunehmend gemeinnützige Wohnsiedlungen, derHarburger Stadtpark in Wilstorf, das Stadtbad und eine Stadthalle (Friedrich-Ebert-Halle) mit zwei Schulgebäuden in Heimfeld.
1927 wurden der Stadtkreis Harburg und der StadtkreisWilhelmsburg zur GroßstadtHarburg-Wilhelmsburg vereinigt. 1937 wurde die Stadt im Rahmen desGroß-Hamburg-Gesetzes, ebenso wie einige Orte des umliegenden Landkreises Harburg, vom Land Preußen an Hamburg übertragen. Die Stadt verlor ein Jahr später, am 1. April 1938, ihre Selbstständigkeit.
ImZweiten Weltkrieg blieb die Innenstadt von Harburg bis Ende 1944 nahezu verschont von alliierten Luftangriffen. Das Industrie- und Seehafengebiet war jedoch ab 1940 Ziel schwerer Angriffe und Zerstörungen. Ab Mitte 1944 konzentrierten sich die Angriffe auf die Mineralölindustrie sowie Eisenbahnanlagen und infolgedessen war auch die Innenstadt von Fehlwürfen betroffen.[4]Davon betroffen waren das alte Rathaus von 1722, Teile des neuen Rathauses (vereinfacht aufgebaut), dieDreifaltigkeitskirche, die GarnisonskircheSt. Johannis und auch die in Harburg verbliebene Kreisverwaltung für den Landkreis Harburg, die 1944 dann endgültig nachWinsen (Luhe) verlegt wurde.

Es folgten Jahre des Wiederaufbaus der Stadt, die nochmals erheblich ihr Gesicht durch neue Bauprojekte veränderten. So wurden für den Bau der 1983 eröffnetenS-Bahn durch Harburg ganze Straßen neu geschaffen. Ein Straßenring schließt sich jetzt um die zurFußgängerzone umgestaltete Lüneburger Straße. 1978 wurde dieTechnische Universität Hamburg-Harburg (TUHH) gegründet. Im Juni 2018 wurde mit einer Namensänderung der Universität die Stadtteilbezeichnung fallen gelassen.[5]
Im März 2016 wurde die Harburger Innenstadt in die Liste der Fördergebiete für die soziale Stadtteilentwicklung aufgenommen. Bis Ende 2019 wird das „Rahmenprogramm Integrierte Stadtentwicklung (RISE)“ mit Fördergeldern in Höhe von 5 Mio. Euro, die sich Harburg mitEidelstedt teilt[6][7], wie schon inHamburg-Neugraben-Fischbek von dersteg Stadterneuerungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft Hamburg mbH verwaltet.[8] Mittelfristig soll sich die Wohnsituation und die Attraktivität für Gastronomie steigern. Im Januar 2016 wurde Harburgs Stadtkern im Sozialmonitoring-Bericht für das Jahr 2015 derBehörde für Stadtentwicklung und Wohnen als Schwerpunktraum identifiziert.[9]
Seit den 1980er Jahren wird der Harburger Binnenhafen vermehrt zum attraktiven Standort für Dienstleistungsgewerbe und hochwertige Wohnungen ausgebaut.[10]
Es gab in Harburg eine jüdische Gemeinde. Sie baute 1862/1863 an der Eißendorfer Straßeihre Synagoge mit etwa 100 Plätzen. Die Gemeinde hatte um 1900 etwa 300 Mitglieder.[11] Die Harburger Synagoge wurde am Abend des 10. November 1938 (also einen Tag nach derReichspogromnacht) vollständig geplündert und teilweise angezündet.[12]
Nach dem Jahr der Ernennung:[13]
(1) im Oktober 1945 auf Senatsbeschluss aberkannt
Persönlichkeiten finden sich im Abschnitt Geschichte des Artikels über → denBezirk Harburg.
(Quelle:[14])
Das durchschnittliche Einkommen je Steuerpflichtigem beträgt in Harburg 26.488 Euro jährlich (2020), der Hamburger Gesamtdurchschnitt liegt bei 48.035 Euro.


Das Harburger Rathaus ist Sitzungsort der Bezirksversammlung für denBezirk Harburg. Hier und in den umliegenden Gebäuden sitzt auch das Bezirksamt und die weiteren für den Bezirk zuständigen Verwaltungsbehörden. Im Stadtteil liegen auch dasAmtsgericht Hamburg-Harburg, die Bundesagentur für Arbeit und das Finanzamt Harburg.
Für die Wahl zurHamburgischen Bürgerschaft gehört Harburg zumWahlkreis Harburg, der neben dem namensgebenden Stadtteil auch die übrigen Stadtteile im Osten desBezirks Harburg umfasst.
| Bürgerschaftswahl | SPD | Grüne1) | Linke2) | AfD | CDU | FDP | Übrige |
|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 2020 | 32,9 % | 25,0 % | 14,5 % | 07,8 % | 06,6 % | 03,3 % | 09,9 % |
| 2015 | 42,0 % | 12,4 % | 13,6 % | 09,5 % | 10,2 % | 04,3 % | 08,0 % |
| 2011 | 49,2 % | 11,4 % | 10,5 % | – | 15,2 % | 03,3 % | 10,4 % |
| 2008 | 40,0 % | 09,0 % | 08,9 % | – | 33,3 % | 03,5 % | 05,2 % |
| 2004 | 34,8 % | 10,6 % | – | – | 40,4 % | 02,2 % | 12,0 %3) |
| 2001 | 38,3 % | 07,8 % | 00,6 % | – | 19,7 % | 03,2 % | 30,4 %4) |
| 1997 | 40,9 % | 12,4 % | 00,8 % | – | 24,9 % | 02,0 % | 19,0 %5) |
| 1993 | 47,3 % | 11,6 % | – | – | 20,4 % | 02,4 % | 18,3 %6) |
| 1991 | 57,3 % | 05,3 % | 00,7 % | – | 28,5 % | 02,5 % | 05,7 % |
| 1987 | 53,5 % | 05,9 % | – | – | 35,7 % | 03,4 % | 01,5 % |
| 1986 | 50,0 % | 08,6 % | – | – | 37,0 % | 02,8 % | 01,6 % |
| Dez. 1982 | 60,8 % | 05,4 % | – | – | 31,8 % | 01,2 % | 00,8 % |
| Juni 1982 | 51,9 % | 06,5 % | – | – | 36,3 % | 03,1 % | 02,2 % |
| 1978 | 60,0 % | 03,9 % | – | – | 31,7 % | 02,9 % | 01,5 % |
| 1974 | 53,1 % | – | – | – | 34,5 % | 08,3 % | 04,1 % |
| 1970 | 60,8 % | – | – | – | 29,0 % | 04,5 % | 05,7 % |
| 1966 | 64,8 % | – | – | – | 25,5 % | 05,5 % | 04,2 % |
1) 1978 alsBunte Liste – Wehrt Euch, 1982 bis 2011 als Grüne/GAL
2) 1991 und 1997 alsPDS/Linke Liste, 2001 als PDS
3) darunter 5,9 % fürProDM/Schill
4) darunter 25,9 % für dieSchill-Partei
5) darunter 7,5 % für dieDVU
6) darunter 5,4 % fürDie Republikaner
Für dieBundestagswahl gehört Harburg zumWahlkreis Hamburg-Bergedorf – Harburg. Bei den Bezirksversammlungswahlen zählt der Stadtteil zum Wahlkreis Harburg, Neuland, Gut Moor.
Der Harburger Binnenhafen ist durch eine Schleuse von denGezeiten derElbe geschützt. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts war er der Eisenbahn-/Schiffs-Umschlagplatz für eine europaweit bedeutende Pflanzenöl- und Gummi-Industrie.[15] An den alten, durch eine Schleuse von derSüderelbe abgetrennten Hafenbecken im Harburger Binnenhafen entstanden seit Mitte der 1980er Jahre um den Entstehungskern der Stadt Harburg, dasHarburger Schloss, moderne Bürohäuser (Channel Hamburg), zum Teil auch hinter alten Speicher- und Fabrikfassaden.
An der Kaimauer des Veritaskai existierte bis Ende 2015 einBeachclub.[16] Auf dem Gelände soll ein 65 Meter hoher Neubau für ein Vier-Sterne-Hotel entstehen.[17] Im September 2016 gab dieWissenschaftssenatorinKatharina Fegebank (Bündnis 90/Die Grünen) die Pläne für einen Forschungs- und Innovationspark im Harburger Binnenhafen bekannt. Der „Hamburg Innovation Port“, dessen Bau 150 bis 200 Mio. Euro kosten und 2017 beginnen soll,[18] soll 70.000 Quadratmeter neue Nutzfläche schaffen. Den Architekturwettbewerb, in dessen Jury unter anderem Hamburgs OberbaudirektorJörn Walter saß, gewannen das ArchitektenbüroMVRDV aus den Niederlanden undHadi Teherani Architects aus Hamburg.[19]
Laut Immobilienatlas der Landesbausparkasse Schleswig-Holstein ist der Harburger Binnenhafen die einzige Lage südlich der Elbe auf Hamburger Staatsgebiet, in der die Kaufpreise pro Quadratmeter bei über 3000 Euro liegt. DasIBA-Areal auf derSchlossinsel sowie die Flächen bisherigen Hafenbetriebe sollen in den 2010er Jahren mit Wohnungen bebaut werden.[20]
2016 wurde die Klappbrücke über den Östlichen Bahnhofskanal grundsaniert. Ihre Klappfunktion wurde aufgegeben, das Klappwerk wurde im Rahmen des Denkmalschutzes behalten.[21] In den 2010er Jahren führte dasArchäologische Museum Hamburg Grabungen an der Schlossstraße im Binnenhafen durch. Bei der größten Stadtkerngrabung Hamburgs wurden Gebäudeteile sowie Gebrauchsgegenstände aus dem 15. und 16. Jahrhundert konserviert.[22]
Der 1883 errichtetePalmspeicher befindet sich im Zentrum des aufstrebenden und von Neubauten gekennzeichnetenChannel Hamburg. Auf dem Bild ist die während der Sanierung vorgeblendete neue (hellrote) Fassade zu erkennen.
DieSammlung Falckenberg, eine bedeutende Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst, ist in einer alten Fabrikhalle derPhoenix AG untergebracht. Die KulturstiftungPhoenix Art von Harald Falckenberg und der Phoenix AG präsentieren dort auch Wechselausstellungen mit bedeutenden internationalen Kunstsammlungen.DerBahnhof Hamburg-Harburg beherbergt als „Kulturbahnhof“ den „Kunstverein Harburger Bahnhof e. V.“ mit wechselnden Ausstellungen und denJazzclub im Stellwerk.DerRieckhof war ein Kultur- und Veranstaltungszentrum mit einem Veranstaltungssaal und Gruppenräumen.DasHelms-Museum beherbergt neben der archäologischen Sammlung auch dasTheater Harburg im Gebäude am Museumsplatz.
Am Kanalplatz im Binnenhafen steht seit 1876 eine Hafenklappe. Der älteste Kiosk Hamburgs gab erst 2015 den Verkauf der sog. „Hafenlümmel“ auf und wird fortan für kulturelle Zwecke erhalten.[23]
Von Plastiken – beeinflusst von der Berliner Schule Anfang des 20. Jahrhunderts – bis zur Minimal-Concept-Kunst ist bis heute ein Mix von „Kunst im öffentlichen Raum“ realisiert worden.
Auf dem Gelände derTUHH:
„Der Soldat“ ist ein vonHermann Hosaeus 1932 geschaffenes monumentales Denkmal, das bereits zur Zeit seiner Entstehung umstritten war, die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges aber nur mit geringen Beschädigungen überstand. Unmittelbar neben dem „Soldaten“ ist – erst auf den zweiten Blick sichtbar – die Skulptur „Trauerndes Kind“ von Hendrik-André Schulz als ergänzendes Denkmal 1988 aufgestellt worden.


Der Stadtteil ist das Einzelhandelszentrum des Bezirkes Harburg und der näheren Orte und Städte in Niedersachsen. Neben derFußgängerzone Lüneburger Straße, einem Warenhaus und drei Einkaufszentren (Marktkauf-Center, Harburg Arcaden und Phoenix-Center) findet auf dem „Sand“ ein täglicher Wochenmarkt statt. 2009 wurde der Bereich um die Hauptgeschäftsstraße zumBusiness Improvement District Lüneburger Straße erklärt, um die Straße aufzuwerten und den Einzelhandelstandort zu stärken, der dort in den letzten Jahren an Attraktivität verloren hatte.

DieHarburger Anzeigen und Nachrichten (HAN) mit Sitz in Harburg, war eine von 1844 bis 2013 in Harburg erscheinende Tageszeitung für die Region einschließlich der benachbarten Landkreise in Niedersachsen. Sie war die älteste in Hamburg erscheinende Zeitung. Weiterhin erhältlich sind dasHamburger Abendblatt mit der LokalbeilageHarburger Rundschau und dasHarburger Blatt.
Im Bereich der Neuen Medien gibt es das Online-Magazinbesser-im-blick.de für die Bereiche Szene, Kunst, Kultur und Lifestyle sowieharburg-aktuell.de und aktuelles aus-suederelbe.de.
1836 nahm die Spirituosen und Likörfabrik H. Osterhoff (späterSpirituosen- und Likörfabrik Louis Hilke) am Karnapp 15/16 als eines der ersten fabrikähnlichen Anlagen ihren Betrieb auf. Der Ausbau der Hafenanlagen zu einem modernen,tideunabhängigen Dockhafen (Hamburger Hafen tideabhängig) mit direktemEisenbahnanschluss, die Zugehörigkeit Harburgs zumDeutschen Zollverein (1854) und dem damit verbundenen zollfreien Warenabsatz im Binnenland, sowie das fehlen geeigneter Industrieflächen in Hamburg zog Unternehmer von Hamburg nach Harburg. 1854 verlegteH. C. Meyer jr. (Stockmeyer) einen Teil der Produktion nach Hamburg.
In Harburg waren traditionellÖlmühlen, Kautschuk verarbeitende Betriebe und die Hersteller der Maschinen für die vorgenannten Industriezweige ansässig. Bereits 1855 gründete German Julius Koeber in Harburg eineEisenhütte. Das heutige Werksgelände der 2005 entstandenen FirmaHarburg-Freudenberger geht zurück auf die Harburger Eisen- und Bronzewerke, die später an Krupp übergingen. 1856 entstand die Kautschukverarbeitung in Form der Harburger Gummi-Kamm Compagnie (als Teil von H. C. Meyer jr.), die 1930 von derNew-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie übernommen wurde. Die Firma produzierte bis zum Umzug nach Lüneburg 2009 im Harburger Binnenhafen (darunter immer noch Kämme für den Friseur-Bedarf, z. B. traditionsreiche Modelle unter dem Namen „Hercules Sägemann“).
Ebenfalls 1856 entstand die Albert & Louis Cohen, Harburg – Schuhfabrik, eine Weichgummifabrik der Brüder Albert und Louis Cohen, aus der die späterePhoenix AG hervorging, einem der größten Arbeitgeber der Stadt. Seit 2004 gehört der Betrieb zurContiTech, einem Tochterunternehmen derContinental AG. 2006 wurde ein Teil, die Autozulieferer-SparteStankiewicz ausgegliedert, verblieb jedoch in Harburg. Neben der Gummiindustrie siedelte sich der heute noch wichtige Bereich derÖlsaatenverarbeitung an. Auf die erste Dampfmühle 1838 folgte 1857 die Kohleöl- und GasfabrikNoblee & Thoerl.
1912 wurde das erste Geschäft der heutigen DrogerieketteBudnikowsky in der Mühlenstraße 33 (heute: Schloßmühlendamm) eröffnet.
Die im Harburger Binnenhafen entstehenden Büros werden unter anderem vonAirbus, Firmen aus dem IT-Bereich und der TuTech Innovation GmbH derTUHH genutzt. Die KlassifikationsgesellschaftBureau Veritas hat ihren Deutschland-Sitz hier. Daneben prägen die Schiffbau- und Reparaturbetriebe derJöhnk Werft, die QualifizierungsgesellschaftJugend in Arbeit Hamburg e. V. und der Technische Betrieb Harburg (TBH) derHPA die Schlossinsel.

DerBahnhof Harburg ist ein wichtiger Verzweigungspunkt der Strecken von Hamburgnach Lehrte (bei Hannover) undnach Bremen sowie weiter insRuhrgebiet, derNiederelbebahn und ein Knotenpunkt im Hamburger Nahverkehr. Von 1872 bis 1995 hatte Harburg ein Eisenbahn-Ausbesserungswerk, das nach dem Umbau andere Unternehmen beherbergt.
1949 wurde in Harburg von derHamburger Hochbahn (HHA) einOberleitungsbusbetrieb als Ersatz für zwei stillgelegteStraßenbahnlinien eingerichtet, der bis 1958 bestand. Im Mai 1971 verlor Harburg seine letzte Straßenbahn, die Linie 11 nach Hamburg. Im Jahr 1983 wurde derS-Bahn-Tunnel unter der Harburger Innenstadt mit den StationenHarburg undHarburg Rathaus in Betrieb genommen.
Im Zuge des Baus derU-Bahn-Linie U4 der Hamburger Hochbahn wird auch eine Verlängerung über Wilhelmsburg nach Harburg diskutiert.
In Harburg befindet sich dieTechnische Universität Hamburg und derenUniversitätsbibliothek. Auf dem Campus der Hochschule ist auch dasNorthern Institute of Technology Management (NIT) ansässig. Von 2004 bis 2010 war dieKühne School of Logistics and Management ein integrierter Teil der TUHH. 2010 wurde sie als staatlich anerkannte Hochschule ausgegliedert und bezog 2013 als „Kühne Logistics University“ (KLU) ihr eigenes Gebäude in derHafenCity.[24]
Die allgemeinbildenden Schulen des Stadtteils sind die öffentlichen SchulenGoethe-Schule Harburg, Grund- und Stadtteilschule Maretstraße, Georg-Kerschensteiner-Grundschule, Förderschule Schwarzenbergstraße und die Schulen in freier Trägerschaft, dasNiels-Stensen-Gymnasium, Katholische Schule Harburg und Handelsschule Weber.
Im Stadtteil befindet sich außerdem die HamburgerVolkshochschule Region Harburg/Finkenwerder und dieBücherhalle Harburg als öffentliche Stadtteilbibliothek.
In seiner ersten im Winter 1963/64 geschriebenen ErzählungKalte Zeiten. Erzählung, nicht frei erfunden vermittelt der Hamburger SchriftstellerChristian Geissler (1928–2008) einen die Erzählung selbst einrahmenden Eindruck des proletarischen Stadtteils Harburg. Im 2002 erschienenen RomanMorbus fonticuli oder Die Sehnsucht des Laien des SchriftstellersFrank Schulz (* 1957) bildet Harburg vielfach den Ort der Handlung. Dasselbe gilt für den autobiographisch grundierten RomanFleisch ist mein Gemüse des SchriftstellersHeinz Strunk (* 1962) aus dem Jahr 2004, der2008 verfilmt wurde.