Marktplatz mitMarktkirche, Händel-Denkmal,Rotem Turm und Roland davor. Die Marktkirche und der Rote Turm bilden zusammen das Wahrzeichen derFünf Türme.
Halle (Saale) (etwa vom Ende des 15. bis zum Ende des 17. JahrhundertsHall in Sachsen,[2] bis Anfang des 20. Jahrhunderts offiziellHalle an der Saale,[3][4] von 1965 bis 1995Halle/Saale) ist einekreisfreieGroßstadt im Süden vonSachsen-Anhalt inDeutschland und mit 226.767 Einwohnern[5] (Stand 31. Dezember 2024) die zweitgrößte StadtSachsen-Anhalts, die fünftgrößte Stadt derneuen Bundesländer und stand 2023 auf derListe der Großstädte in Deutschland auf Platz 34. Die Stadt ist Sitz desLandesverwaltungsamtes, derCyberagentur des Bundes und der Nationalen Akademie der WissenschaftenLeopoldina sowie derKulturstiftung des Bundes, die für die Bundesrepublik Deutschland die Aufgaben der offiziellen internationalen Vertretung der nationalen Wissenschaft sowie der deutschen Kultur haben.
Blick zurSaale bei Kröllwitz, mit der aus einem Volkslied bekannten GaststätteKrug zum grünen Kranze
Halle liegt am Nordwestrand derLeipziger Tieflandsbucht, der größere Teil östlich der schiffbarenSaale, die sich hier in mehrere Arme teilt und eine breiteFlussaue bildet, und unterhalb der Mündung derWeißen Elster.
Auf einer Länge von 27 km fließt die Saale durch Halle. Die Stromsaale bewältigt dabei einen Höhenunterschied von 9 m. Um ihreSchiffbarkeit herzustellen, wurden fünfWehre mitSchleusen errichtet. Zusammen mit den Nebenarmen, Hochwasserentlastern, Schleusen und Schleusenkanälen sowie Hafenbecken ergibt sich eine Gesamtlänge von 47 km Wasserläufen in der Stadt. Hinzu treten mit einer Durchflusslänge von 6,3 km die Weiße Elster, dieReide sowie weitere zufließende Bäche. Dazu befinden sich ungefähr 180von Menschen angelegte stehende Gewässer im Stadtgebiet. DerHufeisensee ist mit 73 ha der größte See der Stadt. Weitere größere Seen sind derOsendorfer See mit 21 ha und derHeidesee mit 12,5 ha.
Zur Lagegunst Halles trugen dieBodenschätze im Stadtgebiet bei. Vielfach hat deren Nutzung die wirtschaftliche Entwicklung positiv beeinflusst.Braunkohlevorkommen existieren unter vielen Teilen des Stadtgebietes. Eine wirtschaftliche Nutzung erfuhren sie über mehrere Jahrhunderte sowohl imTage- wie imTiefbau, insbesondere im Westen der Stadt um den OrtNietleben, im Norden (Seeben undFrohe Zukunft) und im Südosten (zwischenOsendorf undBüschdorf).Steinkohle konnte im ehemals königlichen SteinkohlebergwerkDölau und im Bereich des Wittekindtales abgebaut werden.Ton wurde beiAngersdorf,Muschelkalk inNeustadt,Porphyr am Galgenberg,Kies in der Saaleaue undKaolin-Ton nordwestlich der Stadtgrenze beiSalzmünde gewonnen. Überragende Bedeutung hatte die Nutzung vonSole, die infolge derHalleschen Marktplatzverwerfung an einigen Stellen im Stadtgebiet gefördert werden konnte. Heute spielt die Gewinnung von Bodenschätzen aus dem Gebiet der Stadt keine Rolle mehr. Viele Tagebaue bilden nach dem Ende des Abbaus Gewässer.
Das Stadtgebiet ist in die fünfStadtbezirkeMitte, Nord, Ost, Süd undWest gegliedert. Die Stadtbezirke sind in Stadtteile und diese wiederum in Stadtviertel unterteilt.
FolgendeGemeinden undGemarkungen gelangten im Lauf der Jahre in die Stadt Halle (Saale).
12. Mai 1967: Ausgliederung des Neubaugebiets Halle-West nördlich von Passendorf, das unter der BezeichnungHalle-Neustadt eine selbständige Stadt, später eine kreisfreie Stadt wurde
6. Mai 1990: Wiedereingliederung von Halle-Neustadt
Folgende Städte undGemeinden, genannt im Uhrzeigersinn beginnend im Norden, grenzen an die Stadt Halle (Saale). Sie gehören alle zumSaalekreis, der die Stadt ringförmig umgibt:
Der Raum um Halle kann in das Klimagebiet „Binnenbecken und Binnenhügelland im Lee der Mittelgebirge“ eingruppiert werden.[11] DieLeelage zumHarz sorgt dabei für relativ geringe Niederschlagsmengen und eine Minderung des ozeanischen Einflusses durch vorwiegend westliche bis südwestliche Anströmrichtungen. Kennzeichnend für das Klima in Halle sind ebenso erhebliche Schwankungen in den jährlichen Niederschlagsmengen sowie in der Sonnenscheindauer.[12]
In derNormalperiode 1961–1990 der WetterstationHalle-Kröllwitz betrug die durchschnittliche Lufttemperatur 9,1 °C und der jährliche Niederschlag 451 Millimeter. Halle liegt imMitteldeutschen Trockengebiet und ist eine der trockensten Städte Deutschlands.
Die Herkunft des Ortsnamens „Halle“ ist ungeklärt.[14]
Die traditionelle Deutung stellt ihn zualtsächsisch undalthochdeutschhalla „von Säulen getragener Bau“, womit das Siedehaus der Salzwerke gemeint sei. Andere Deutungen sehen in ihmmittelhochdeutschhal „Salzquelle, Salzwerk“ oder schließen ihn alsurgermanisch*hal direkt anindogermanisch*sal „Salz“ an. Daneben wirdniederdeutschhāl „ausgetrocknet, trocken“ erwogen.
Der Leipziger Professor fürOnomastikJürgen Udolph zweifelt für den Namen Halles aus Gründen der Sprachgeographie und der Sprachchronologie an der erstgenannten Darstellung. Er argumentiert, derStamm des Wortes für „Salz“ beginne in allen Sprachen, die bisher für die Erklärung des Namens „Halle“ herangezogen wurden oder zeitlich und geographisch in Frage kämen, mit einem S- und eben keinem H-Laut, der auch lautgesetzlich nicht nachträglich aus einem anfänglichen S-Laut entstanden sein könne. Udolph meint, der Name Halle und manch anderer germanische Ortsname, derhal- enthält, lasse sich auf einen älterenindogermanischen Wortstamm mit der Bedeutung „Schräge, Abhang“ oder „neigen“ zurückführen.[15]
Ähnliche Thesen wurden bereits vonAugust Friedrich Pott im 19. Jahrhundert und, so der JuristHeiner Lück, von halleschen Sprachwissenschaftlern in den 1950er Jahren vertreten. Die Motivierung für die Namensgebung im Falle Halles findet er im Geländeabfall zwischen demMarktplatz der Stadt und dem Ufer der Saale.[16][17]
Historisch wurde Halle auch bei seinemlateinischen Namen genannt:Hala Saxonum.[18]
Übersichtskarte von Halle und Umgebung im Mittelalter (Hertzberg:Geschichte der Stadt Halle an der Saale von den Anfängen bis zur Neuzeit, Band 1, 1889)Karte von Halle (1755)Altes Rathaus Halle (1948 als Ruine abgerissen), mitHändel-Denkmal, Ansicht um 1905. Eine Initiative strebt denRathauswiederaufbau an.Marktplatz anno 1500, mit der Gertraudenkirche und der Marienkirche vor ihrem Abriss – Lithographie ausHertzberg:Geschichte der Stadt Halle an der Saale von den Anfängen bis zur Neuzeit, Band 1, 1889
Salzquellen – entstanden durch eine geologische Besonderheit, die sogenannteHallesche Marktplatzverwerfung – wurden auf dem heutigen Gebiet der Stadt Halle bereits in der Vorzeit genutzt. Neuere Grabungen auf dem Markt belegen die Kontinuität der Bedeutung des Salzes für die Stadt. Der Besiedlung des Stadtgebietes in der Vorgeschichte folgten mutmaßlich dieHermunduren, dieAngeln undWarnen (Thüringer) sowie dieWenden, die den Ort Dobrebora nannten. ImChronicon Moissiacense 806 wird der Ort Halle als „Halla“ erstmals genannt. 968 gründeteOtto I. dasErzbistum Magdeburg, dem Halle bis zum Jahr 1680 angehörte. Um 1120 wurde die Stadt umfassend erweitert. Das war durch den steigendenSalzhandel und den damit verbundenen Reichtum möglich. Zunächst lag dieser in der Hand der Erzbischöfe. Seit Ende des 12. Jahrhunderts bildete sich die Innung derPfänner heraus; es waren freie Unternehmer, die die Lehnsanteile an Solgütern in freies Eigentum überführen konnten. So entstand ein selbstbewusstes Bürgertum, das 1263 mit dem MagdeburgerErzbischof Rupertus einen Vertrag schloss, nach dem der Erzbischof keine Burg im Umkreis einer Meile und keine weiteren Solbrunnen anlegen durfte. Die Pfänner bestimmten über Jahrhunderte die Politik der Stadt. 1281 wurde Halle urkundlich erstmals als Mitglied derHanse erwähnt, 1310 die Selbstverwaltung der Stadt vertraglich festgehalten. 1341 begann der Bau eines starken Turms zwischen Waage und Rathaus (Runden Turm, Leipziger Turm),[19] der bis 1835 zur sicheren Unterbringung der städtischen Privilegien diente.
Bei Ausgrabungen auf dem Marktplatz wurden von Mitte 2004 bis Mitte 2006 unter anderem die Fundamente von St. Marien mit Teilen des dazugehörigen Friedhofs und ein kleiner Bereich des Kirchhofs von St. Gertruden aufgedeckt. Über 300 Gräber des Hoch- und Spätmittelalters wurden untersucht. DieAnthropologinBettina Jungklaus untersuchte 334 Skelette, die meisten von St. Marien und ein kleiner Teil von St. Gertruden. Die Gräber konnten in das 12. bis 16. Jahrhundert datiert werden. Der Sterbegipfel lag im fortgeschrittenen Alter. Der Anteil Hochbetagter war mit 13 % hoch. DieKindersterblichkeit war mit 20 % eher gering. Ein festgestellter erheblicher Männerüberschuss hing vermutlich mit einer verstärkten Zuwanderung aus dem ländlichen Raum zusammen. In Halle könnte die Arbeit in der Salzproduktion eine besondere Anziehungskraft auf männliche Arbeiter ausgeübt haben. Frauen hatten in den ersten Lebensjahren und im fruchtbaren Alter ein erhöhtes Sterberisiko. All dies ließ auf eher günstige Lebensbedingungen schließen. Es wurden eine starke Belastung durchdegenerative Veränderungen an den Wirbeln und großen Körpergelenken und gehäuft Armfrakturen festgestellt, die eventuell mit der Salzwirtschaft zusammenhingen. Zweihistologisch belegteSyphilisfälle sind ein frühes Zeugnis für die Verbreitung dieser Erkrankung in Mitteldeutschland.[20][21][22][23][24]
1418 begann der Bau amRoten Turm, einem Glockenturm „zur Ehre Gottes und der Stadt Halle wie der ganzen Umgebung zur Zierde“. Er wurde später zum Wahrzeichen der Stadt. 1478 endete die etwa 200-jährige städtische Selbständigkeit. 1484 ließ ErzbischofErnst II. (1464–1513) in der Nordwestecke der Stadt dieMoritzburg als befestigtes Wohnschloss erbauen und zog 1503 feierlich ein. Eigentlich sollte sie eineZwingburg gegen Halles selbstbewusste Bürger, die Salzwirker, sein. Bis 1680 war Halle Haupt- und Residenzstadt des Erzbistums Magdeburg.
Halle war die Lieblingsresidenz des KardinalsAlbrecht von Brandenburg. Als die Reformation in Halle einzog, verließ er im Jahr 1541 Halle mitsamt seinem Hofstaat und allen beweglichen Kunstgegenständen des Domes nach Mainz und Aschaffenburg. Sein GünstlingHans von Schönitz, der den„Kühlen Brunnen“ in der Nähe des Marktes bewohnte, initiierte die Zusammenlegung der beiden Kirchen auf demMarktplatz. 1530 bis 1554 wurden die romanischen Basiliken St. Gertraud und St. Marien abgerissen und zwischen den verbliebenen Türmen („Blaue Türme“ und „Hausmannstürme“) die damit viertürmigeMarktkirche errichtet. Diese spiegelt den Übergang von der Gotik zur Renaissance wider. Hans von Schönitz fiel im September 1534 in Ungnade, wurde in derBurg Giebichenstein inhaftiert und im Juni 1535 hingerichtet. Bürger waren darüber empört und auch darüber, dass Albrecht pompös und über seine Verhältnisse lebte. An der Spitze der Proteste standMartin Luther, der Albrechts Verschwendung, Prunksucht und Konkubinate anprangerte.
Neue Residenz um 1735
Durch Albrechts Bautätigkeiten erhielt Halle einige Strukturen derRenaissance. Er baute an der Moritzburg und am Dom und ließ dieNeue Residenz errichten. Die Struktur der Stadt wurde stark verändert. Mehrere Gebäude wurden abgerissen, so dasKloster Neuwerk, die Lambertikapelle und das Cyriakshospital. Albrecht hatte ständig Geldnöte, daher verkaufte er Teile desHalleschen Heiltums und wertvolleReliquien. Sein finanzieller und moralischer Bankrott beschleunigte den Einzug derReformation im Jahr 1541.
„Nach dem Kaffee wird bis 5 Uhr die Stadt und das Innere der Marktkirche besehn. Man ist sehr erbaut von dem Malerischen der verschiedenen Winkel der Stadt, […] besonders eine, wo das Wasser rauschend aus den Mühlen hervorbricht; darüber die Trümmer der Moritzburg, die Moritzburgkirche mit ihren runden Giebeln und darunter viele heimliche Gartenanlagen mit Lauben und dircken Fliederbüchen auf und an den alten Mauern herum“
–Karl Friedrich Schinkel, 1. Juli 1824, Wittenberg, Halle[25]
Wie bei anderenHansestädten hat es bei Halle keine offizielle Beitrittserklärung zumhansischen Städtebund gegeben. Eine erstmalige Erwähnung im Zusammenhang mit der Hanse erfolgte in einem Brief vom 4. März 1281, in dem eine Verlegung desStapels der deutschen Händler vonBrügge nachAardenburg 1280 bis 1282 festgestellt wurde.[26] Vermutlich gab es aber schon einige Jahrzehnte vorher Kontakt mit dem hansischen Handel, da auch eine wichtige Fernhandelsverbindung der Stadt mit dem damals bedeutendsten WirtschaftsraumFlandern bestand. 1294 gehörte Halle, zusammen mit 24 weiteren Hansestädten, zu Fürsprechern einer Übertragung wichtiger Funktionen der Hanse vonVisby, auf der OstseeinselGotland, nachLübeck.
Mit dem Erlass einer neuen Regimentsordnung durch ErzbischofErnst von Wettin am 18. März 1479 endetede facto die Mitgliedschaft der Stadt in der Hanse. Allerdings wird im Jahr 1506 Halle nochmals als Hansestadt genannt. Erst 1518 wird Halle endgültig, ebenso wie zahlreiche andere Städte, als „abgedankt und abgeschnitten“ bezeichnet.[26]
Halle gehörte nicht zu den bedeutendsten Städten der Hanse. Die Stadt erhielt regelmäßig Einladungen zuHansetagen, denen man aber selten nachkam. Die politischen Entscheidungen überließ manMagdeburg undBraunschweig, den größten Städten desSächsischen Städtebundes. Belege dafür, dass der wichtigste Exportartikel der Stadt, das Salz, auf hansischen Kauffahrtsschiffen vertrieben wurde, existieren nicht. Die seit dem 13. Jahrhundert nachgewiesenen Kontakte zu Flandern verweisen unter anderem auf eine Teilnahme hallescher Kaufleute am hansischen Tuchhandel.
2001 wurde Halle Mitglied des 1980 neu gegründeten StädtebundesNeue Hanse.[27][28]
Von der Reformation bis zur Zeit der Weimarer Republik
Das Erzstift wurde fortan von einem erzbischöflichenAdministrator verwaltet. ImDreißigjährigen Krieg 1625 besetzten Kaiserliche Truppen unterWallenstein die Stadt. 1637 brannte die Moritzburg aus. Nach dem Tod des letzten erzbischöflichen Administrators, HerzogAugust von Sachsen, im Jahr 1680 fiel Halle mit dem gesamten Erzstift Magdeburg an dasKurfürstentum Brandenburg und wurde mit diesem ab 1701 Teil desKönigreichs Preußen. Halle war seit dieser Zeit bis 1714 Hauptstadt des preußischenHerzogtums Magdeburg. Die Stadt lag im damaligenSaalkreis, unterstand jedoch alsImmediatstadt direkt der Regierung des Herzogtums.
Während derNapoleonischen Kriege erstürmte am 17. Oktober 1806 die DivisionDupont des KorpsBernadotte die Stadt und schlug danach die preußische Reservearmee.Preußen hatte Frankreich am 9. Oktober den Krieg (Vierter Koalitionskrieg) erklärt; am 14. Oktober 1806 hatte es dieSchlacht bei Jena und Auerstedt verloren.Wenige Tage später besuchteKaiser Napoleon Halle und ordnete die Auflösung der Universität an. Deren Hauptgebäude, die Ratswaage, wurde Lazarett und danach zeitweise Schlachthaus.
DerFrieden von Tilsit beendete im Juli 1807 den Vierten Koalitionskrieg und Halle wurde im Dezember 1807 Teil des neu gebildetenKönigreichs Westphalen. Nach dem Sieg über Napoleon 1813/14 erfolgte die Wiedergründung der Universität.
Als Ergebnis desWiener Kongresses fiel Halle 1815 wieder anPreußen, das die Stadt in denRegierungsbezirk Merseburg der neu gebildetenProvinz Sachsen eingliederte. Im Rahmen der Kreiseinteilung des Regierungsbezirks Merseburg wurde zum 1. Oktober 1816 derStadtkreis Halle eingerichtet, der die damaligen Städte Halle,Glaucha undNeumarkt sowie eine Reihe von umliegenden Dörfern umfasste.[30][31] Am 13. Oktober 1817 wurden die Städte Glaucha und Neumarkt in die Stadt Halle eingemeindet. Der Stadtkreis Halle wurde 1828 wieder aufgelöst. Die ihm angehörenden Dörfer kamen zumSaalkreis sowie zumLandkreis Merseburg und die Stadt war von da an unmittelbar der Regierung inMerseburg unterstellt.[32][33] Zum 1. Oktober 1833 wurde das Landratsamt des Saalkreises vonWettin nach Halle verlegt. Im Jahr 1837 erhielt die Zuckersiedereifabrik Krüger als erstes Gebäude der Stadt eine Gasbeleuchtung mit 28 verteilten Gasflammen.[34]
1903 gründete sich in Halle derKünstlerverein auf dem Pflug. 1926 hatte er 75 Mitglieder und war der Maler Wilhelm Busse 1. Vorsitzender. Dem Vorstand gehörte u. a. auchAlfred Wessner an.[38] 1919 entstand dieHallesche Künstlergruppe.
Anfang März 1919 rückte dasFreikorps Maercker auf Befehl der Reichsregierung in Halle ein, um den von derUSPD kontrollierten halleschenArbeiterrat zu entmachten und die Streikbewegung niederzuschlagen, die am 24. Februar von Halle ausgegangen war und das gesamte mitteldeutsche Industriegebiet erfasst hatte.[39] Bei Zusammenstößen zwischen Arbeitern und Soldaten kamen in den folgenden Tagen 36 Menschen ums Leben. DerKapp-Putsch zog im März 1920 einen noch weitaus blutigeren Gewaltausbruch nach sich. Städtische Honoratioren begrüßten ebenso wie die Lokalorganisationen vonDNVP undDVP den Staatsstreich offen, auch OberbürgermeisterRichard Robert Rive spielte eine zumindest „undurchsichtige Rolle“.[40] Der Kommandeur der Garnison, Oberst Hermann Czettritz, bekannte sich am 14. März zu den Putschisten und ließ – unterstützt vonEinwohnerwehr und studentischen Zeitfreiwilligen – die Stadt militärisch besetzen. Die mit mehreren Panzerautomobilen, schweren Minenwerfern und Artillerie ausgerüsteten Truppen lieferten sich vom 19. bis 22. März inAmmendorf,Glaucha,Trotha, amGalgenberg, in der Herrenstraße, am Rosengarten und am Rannischen Platz regelrechte Gefechte mit den auf Initiative von USPD undKPD mobilisierten Arbeitermilizen. Letztere erlitten dabei schwere Verluste, die zum Teil auf die systematische Ermordung von Gefangenen insbesondere durch die Zeitfreiwilligen zurückzuführen sind.[41] Am 29. März wurden auf demGertraudenfriedhof unter großer Anteilnahme der Bevölkerung 115 Tote, darunter 12 Frauen, beigesetzt. Die tatsächliche Zahl der Todesopfer lag wahrscheinlich noch bedeutend höher.[42] An 20 bei der Erstürmung des Galgenberges getötete bzw. dort nach der Gefangennahme ermordete Mitglieder derFreien Sozialistischen Jugend erinnert eine im Jahr 1958 angebrachte Gedenktafel. Garnison, Einwohnerwehr und Zeitfreiwillige gaben ihre Verluste mit 27 Toten an. Der lokale Bürgerkrieg vom März 1920 erwies sich als folgenreiche stadtgeschichtliche Zäsur; er vertiefte die Spaltung der städtischen Gesellschaft und beschleunigte die Herausbildung zweier gegeneinander abgeschlossener politischer Lager.[43] Am 11. Januar 1923 wurde in Halle derWehrwolf. Bund deutscher Männer und Frontkrieger gegründet.
Das Gefängnis der Stadt, der Rote Ochse, wurde 1939 von der NS-Verwaltung zu einer Hinrichtungsstätte umgebaut, in der 549 politische Gegner ermordet wurden, darunter 170 Menschen ausländischer Nationalität. Von 1942 bis zum Kriegsende war es offiziellZentrale Hinrichtungsstätte.
Statt der vorgesehenen 600 wurden gegen Ende desZweiten Weltkriegs über 1250 Häftlinge zusammengepfercht, was eine hohe Sterblichkeit zur Folge hatte. Ein Teil der weitläufigen Anlage ist als Gedenkstätte gestaltet,[35] der andere Teil wird bis heute als Gefängnis genutzt. Während des Krieges wurden zudem Häftlinge aus Polen, der Tschechoslowakei, der Sowjetunion, Frankreich, Niederlande und weiteren Nationen imKZ-Außenlager Birkhahn,[44] einemAußenlager desKZ Buchenwald zurZwangsarbeit in dieSiebel Flugzeugwerke gebracht, in denen Kampfflugzeuge gebaut wurden, später wurde das Werk demontiert. In Ammendorf befand sich mit derOrgacid GmbH eine große Fabrik zurSenfgas-Produktion.
Halle war als eine der wenigen deutschen Großstädte kein Ziel vonFlächenbombardements im Zweiten Weltkrieg. Allerdings erfolgten siebenLuftangriffe durch insgesamt 1024 amerikanische Fernbomber mit 2600 Tonnen Bombenlast: der erste am 7. Juli 1944, der letzte am 6. April 1945. Zerstörungen gab es besonders zwischen Hauptbahnhof und Zentrum und in der Stadtmitte selber sowie im südlichen Stadtteil. Es starben über 1284 Menschen. 3600 Gebäude mit 13.600 Wohnungen (von 66.000) und 400 gewerbliche Betriebsstätten, Hotels und Warenhäuser sowie Kulturbauten wurden zerstört.[45][46][47] Schwer beschädigt wurden durch die Bombenangriffe dieMarktkirche Unser Lieben Frauen, dieGeorgenkirche, dasAlte Rathaus, dieRatswaage, dasStadttheater, wertvolle Bürgerhäuser (historische Gebäude in der Brüderstraße und der Großen Steinstraße) und derStadtgottesacker.[48]
Kriegsende
Im April 1945 drohten die US-Amerikaner mit der massiven Bombardierung Halles für den Fall, dass sich die Stadt nicht ergeben würde.DerKampfkommandant von Halle Generalleutnant Anton Rathke wurde durch zahlreiche Militärs und zivile Offizielle dazu gedrängt, seine Truppen zurückzuziehen. Schließlich konnte er durch den Standortältesten der Lazarette Carl Moritz Seeland mit einem Plan zur „Scheinverteidigung Halles“ überzeugt werden, seine Truppen, entgegen einem ausdrücklichenFührerbefehl, die Stadt „bis zum Letzten“ zu verteidigen, zumindest teilweise nach Süden zurückzuziehen.
Noch vor dem Teilrückzug übten der Chef der Schutzpolizei, Oberst Max Baltersee, ein Chemiker der Universität HalleTheodor Lieser, der Chefarzt des Elisabethkrankenhauses Walther Hülse, der Standortältesten der Lazarette Carl Moritz Seeland sowieFelix Graf von Luckner, kurz zuvor am 10. April 1945 zum Chef des städtischen Sicherheitsdienstes ernannt, Druck auf Oberbürgermeister Weidemann aus, Kontakt mit den Amerikanern aufzunehmen, um diese über den Teilrückzug zu unterrichten.
In Begleitung des damaligen MajorsKarl Huhold fuhr Luckner am 16. April 1945 zu GeneralTerry de la Mesa Allen, Kommandeur der104. US-Infanteriedivision, die Halle erstürmen sollte und verhandelte zusammen mit Huhold um eine friedliche Übergabe der Stadt. DieRolle Luckners bei Kriegsende wurde viele Jahre kontrovers diskutiert, eine wissenschaftliche Aufarbeitung begann 2005 mit einem Gutachten, das die Stadt Halle zur Person Luckners anfertigen ließ.
Nachdem Rathke über das Verhandlungsergebnis informiert war, begann er in der Nacht zum 17. April 1945 mit einem Teilrückzug nach Süden und schloss diesen am 19. April 1945 ab, mit dem endgültigen Rückzug seiner etwa 600 Soldaten.Bereits etwa 1000 startbereite alliierte Bomber blieben nach den erfolgreichen Verhandlungen und dem Rückzug der Deutschen Verteidiger am Boden und eine größere Zerstörung der Stadt konnte abgewendet werden.Am 17. April 1945 begann die Besetzung Halles durch US-amerikanische Truppen, davor wurde derRote Turm durchArtillerie in Brand geschossen und weitgehend zerstört. Auch die Marktkirche und die Georgenkirche erhielten Treffer.[49][50]
Anfang Juli 1945 zogen die Amerikaner wieder ab, alsBesatzungsmacht folgte entsprechend der Festlegung der Besatzungszonen dieSowjetunion.
Die wiederhergestellte Giebichenstein-Saalebrücke wurde am 1. Mai 1948 dem Verkehr übergeben.
Halle wurde Hauptstadt der preußischenProvinz Sachsen, die 1947 im Land Sachsen-Anhalt aufging.DieSowjetische Besatzungszone (SBZ) einschließlich der nach Kriegsende wiedergegründeten Länder wurde im Oktober 1949 zum Staatsgebiet derDDR. Die Länder wurden aufgelöst und stattdessenBezirke gegründet; Halle wurde Bezirkshauptstadt desBezirks Halle.
Da Halle nach dem Zweiten Weltkrieg weniger stark großflächig zerstört war als andere Städte in der DDR, wurde zunächst nur wenig in die städtebauliche Entwicklung investiert (Städtebau,Stadtplanung). Das bei dem Luftangriff vom 31. März 1945 schwer beschädigte, aber wiederaufbaufähigeAlte Rathaus und dieRatswaage daneben wurden Ende der 1940er Jahre abgerissen. 1965 folgte die Beseitigung des baulich gerade erneuerten HotelsZur Börse am Marktplatz. Die erste größere Stadterweiterung, die Wohnstadt-Süd, wurde 1959 begonnen. Später folgten die WohnstadtHeide-Nord und dieSilberhöhe – mit insgesamt über 20.000 Wohneinheiten für mehr als 50.000 Menschen. Das größte Baugebiet entstand in den 1960er Jahren mit dem Aufbau derChemiearbeiterstadt Halle-West für zunächst etwa 70.000 Menschen. Das Wohngebiet Halle-West wurde 1967 zur selbständigen StadtHalle-Neustadt, die sie bis zurWiedervereinigung 1990 blieb. Erhebliche Bauressourcen des Bezirks waren über eine lange Zeit in Halle-Neustadt gebunden. Als die Altstadt zunehmend verfiel, wurde der Handlungsdruck groß,Stadterneuerung zu betreiben. In den 1980er Jahren verlor die Altstadt durch flächenhafte Abrisse zum Teil wertvolle historische Bausubstanz. In dieser Zeit entstanden Beispiele der Innenstadterneuerung in industriellerPlattenbauweise.[51] In den 1980er Jahren wurde dieBürgerrechtsbewegung Halle (Saale) gegründet.
Am 17. Juni 1953 beteiligten sich in Halle (Saale) mehr als 90.000 Menschen an Demonstrationen gegen die DDR-Regierung.[52] Damit bildete Halle (Saale) eines der größten Zentren des Volksaufstandes in der DDR.[53] „Nur in Berlin und Magdeburg gingen mehr Menschen auf die Straße!“[52]
Bereits am Morgen des 17. Juni 1953 marschierten circa 9.000 Beschäftigte des Waggonbau (LOWA) Ammendorf zur Demonstration nach Halle. Die Forderungen der Arbeiter lauteten „Sturz der Regierung“, „Sofortige gesamtdeutsche Wahlen“ und „Freilassung der politischen Gefangenen“.[52] Bis Mittag versammelten sich bis zu 40.000 Bürger fröhlich und friedlich auf dem Marktplatz.[52] Bereits um 14:30 Uhr erhielten die DDR-Polizeikräfte in Halle (Saale) den Schießbefehl.[54] In der Stadt Halle (Saale) kam es am Nachmittag zur einzigen, erfolgreichen Gefangenenbefreiung eines DDR-Gefängnisses. In dramatischen Ereignissen gelang den Demonstranten die Befreiung aller 248 inhaftierten Frauen und von drei Männern aus der Haftanstalt an der Kleinen Steinstraße.[52][54] Es konstituierte sich das zentrale Streikkomitee mit verschiedenen Mitgliedern hallischer Betriebe mit dessen Sprecher Herbert Gohlke. Das Komitee rief zur zentralen Kundgebung auf dem Hallmarkt für 18 Uhr auf. Am Abend versammelten sich dort mehr als 60.000 friedlich demonstrierende Menschen. Ab 16 Uhr erfolgten die Gegenmaßnahmen von lokalen SED-Funktionären, Sowjetoffizieren undMfS-Verantwortlichen. Panzer der Sowjetarmee fuhren in der Innenstadt auf und umstellten den Marktplatz. Bei den Demonstrationen vor dem Gefängnis Roter Ochse wurden mindestens vier Demonstranten getötet.[52][54] Ab 21 Uhr wurde von den DDR-Sicherheitskräften mit Waffengewalt und Härte die Ausgangssperre durchgesetzt.
Der KameramannAlbert Ammer dokumentierte mit seiner 35-mm-Filmkamera die historischen Ereignisse in Halle (Saale) und erstellte somit die einzigen professionellen Filmaufnahmen des Volksaufstandes in der DDR vom 17. Juni 1953. Die Einzelbilder seiner Aufnahmen, die nach 40 Jahren im Stasi-Archiv entdeckt wurden, zeigen hunderte glücklicher und fröhlich winkender Demonstranten auf dem Marktplatz.[52][55][56] Albert Ammer erhielt für seine historischen Filmaufnahmen von der DDR-Justiz drei Jahre Gefängnis.[57]
Es kam an diesem Tag zur Besetzung von 33 öffentlichen Gebäuden im Stadtgebiet. Zwischen neun und elf Menschen wurden getötet.[52][58] 728 Menschen wurden festgenommen. Zahlreiche Teilnehmer der Demonstrationen wurden von der DDR-Justiz zu zum Teil mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.[52] Auf dem Hallmarkt befindet sich heute, am östlichen Ende Richtung Marienkirche, auf der rechten Seite des Umspannwerkes, eine Gedenktafel zu den Ereignissen am 17. Juni 1953 in Halle (Saale).
Blick über den Marktplatz auf die Wohntürme von Halle-Neustadt
1990 wurde der Bezirk Halle aufgelöst und Halle (Saale), seit 1990 mit der Stadt Halle-Neustadt vereinigt, gehört seither dem neu gegründeten LandSachsen-Anhalt an.
Am Sonntag, dem 28. Oktober 1990, fand inDessau im Saal der Johann-Philipp-Becker-Bundeswehrkaserne die konstituierende Sitzung des neuenLandtages von Sachsen-Anhalt statt. Die 106 frei gewählten Volksvertreter des wiederentstandenen mitteldeutschen Landes hatten darüber abzustimmen, ob Magdeburg oder Halle (Saale) die Hauptstadt von Sachsen-Anhalt werden sollte. Das Ergebnis fiel mit 57 zu 49 Stimmen zu Magdeburgs Gunsten aus.[59]Magdeburg wurde zurLandeshauptstadt sowie zum Parlamentssitz. Mit dieser Entscheidung wurde ein schwerwiegender und monatelanger Streit beendet, aber dieRivalität zwischen Halle und Magdeburg flammte dadurch neu auf.
Im Mai 1991 kam es zum berühmtenEierwurf von Halle, bei dem der damalige BundeskanzlerHelmut Kohl auf dem Marktplatz von Demonstrierenden unter anderem mit Eiern beworfen wurde.[60]
Zwischen 1990 und 2005 verlor die Stadt etwa 80.000 Bewohner. Diese Entwicklung wurde besonders thematisiert während der Ausstellung der Kulturstiftung des BundesShrinking Cities und zurIBA Stadtumbau 2010.
In seinem 1992 veröffentlichten FilmStau – Jetzt geht’s los[63] porträtierte der DokumentarfilmerThomas HeiseNeonazi-Jugendliche aus Halle.
Das Hochwasser von 2013 an der alten Eissporthalle
Anfang Juni 2013 erlebte Halle das schwersteHochwasser seit 1890. Der höchste Pegel der Saale wurde in Halle-Trotha UP am Morgen des 5. Junis mit 8,10 m gemessen.[64] Der Katastrophenalarm wurde ausgelöst. Besonders gefährdet war der Gimritzer Damm, der zu brechen drohte. Die Räumung von Teilen Halle-Neustadts wurde dringend empfohlen.[65] Stromabschaltungen erfolgten dort sowie in der Klaustorvorstadt.[66] Aufgrund des Katastrophenalarms wurden dieHändelfestspiele 2013 abgesagt. Durch das Hochwasser wurden u. a. dieEissporthalle am Gimritzer Damm und das bekannteRaumflug-Planetarium „Sigmund Jähn“ so stark beschädigt, dass sie danach abgerissen wurden und durch Ersatzneubauten außerhalb der Hochwasserflächen ersetzt wurden.
Im Frühjahr 2023 konnte sich Halle im Wettbewerb zur Errichtung desZukunftszentrums für Deutsche Einheit und Europäische Transformation gegen zahlreiche Mitbewerber durchsetzen. Als Ort ist eine unmittelbar nördlich desRiebeckplatzes liegende Fläche vorgesehen. Diese ist fußläufig vomHauptbahnhof erreichbar. Was mit den dortigen zwei Hochstraßen des Platzes passieren wird, ist noch unklar. Die Fertigstellung ist inzwischen (Stand: September 2024) für das Jahr 2030 geplant.[68]
Aufgrund derCorona-Pandemie konnten ab März 2020 unter anderem zahlreiche Großveranstaltungen nicht stattfinden. So wurden auch dieHändelfestspiele für 2020 abgesagt.
Im September 2023 wurde bei einem tätlichen Angriff auf vier Teilnehmer desChristopher Street Day (CSD) ein Mensch schwer verletzt.[69]
DerZensus des Jahres 2022 bescheinigte der Stadt Halle (Saale) im Jahr 2024 insgesamt 17.000 Einwohner weniger aufzuweisen, als in den geläufigen Einwohnermelderegistern aufgeführt. Als Reaktion darauf zählte die Kommune selbst nach und kam dabei lediglich auf eine Diskrepanz von 5900 nicht auffindbaren Bürgerinnen und Bürgern.[70]
Ehemalige von den Halloren genutzte Saline (heute: Halloren- und Salinemuseum)
Die ironisch gemeinte Kategorisierung der Einwohner Halles in Hallenser,Halloren und Hallunken (nicht zu verwechseln mit dem Spitzbuben, aufgrund dessen doppelt „L“) wird von vielen aufHeinrich Heine zurückgeführt. Zwar fehlt eine entsprechende Stelle in Heines Schriften, was eine mündliche Äußerung jedoch nicht ausschließt. Zu fassen ist diese Einteilung erstmals im dritten Band von Robert Moritz’Halloren-Geschichten, 1904, wo es auf Seite 40 heißt:
„Geliebte! Hier kommen alle die Menschen zusammen, die dem Herrn dienen, Geliebte! Und auch die, die so tun, als ob sie ihm dienen täten. Und alle fühlen sich eins! Aber sie sind nicht eins! Sintemalen es sind Hallenser, Halunken und Halloren.“
Halloren waren die Salzarbeiter, die ursprünglich im „Thale zu Halle“, dem heutigenHallmarkt, lebten und in derSaline das „weiße Gold“ gewannen. Als Hallenser hingegen wurden die Händler und Bürger bezeichnet, die um den höher gelegenen Alten Markt, den heutigen Marktplatz, gelebt und mit Salz gehandelt haben. Hallunken schließlich mussten sich die Bewohner der heruntergekommenen VorstadtGlaucha nennen lassen.
Heutzutage werden Halloren jene genannt, die Mitglieder derSalzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle sind. Hallenser bezeichnet die in Halle geborenen Menschen, während die Zugezogenen scherzhaft „Hallunken“ genannt werden. Ein Hallunke kann niemals ein Hallore werden, ein männlicher Hallenser aber schon, wenn er nachweisen kann, dass ein Mitglied seiner Familie einmal in der Salzgewinnung tätig war.
Die Einwohnerzahl der Stadt Halle stieg 1871 auf über 50.000 und verdoppelte sich bis 1890 auf 100.000, wodurch sie zurGroßstadt wurde. Westlich der Saale entstand in den 1960er Jahren die Wohnvorstadt Halle-Neustadt, die ab 1967 als eigenständiger Stadtkreis geführt wurde, jedoch noch vor derWiedervereinigung Deutschlands mit Halle vereinigt wurde. Kurze Zeit danach hatte die Bevölkerungszahl von Halle mit 316.776 am 30. Juni 1990 ihren historischen Höchststand erreicht. Von 1990 bis 2009 hat die Stadt aufgrund von Abwanderung,Suburbanisierung und Geburtenrückgang etwa ein Viertel der Einwohner verloren. Eine vergleichsweise hohe Arbeitslosigkeit begünstigte dabei die Abwanderung. Nach einer Verlangsamung des Einwohnerschwundes in den 2000er Jahren erreichte die Einwohnerzahl am 31. Dezember 2009 nach Zahlen der Stadt Halle mit etwa 230.000 (nurHauptwohnsitze) ihren vorläufigen Tiefstand seit dem Zweiten Weltkrieg. Seitdem steigt die Bevölkerungszahl der Stadt wieder an, obwohl die Prognosen einen weiteren Rückgang vorhersagen. So veröffentlichte das Statistische Landesamt 2007 die vierte und 2010 die fünfte regionalisierte Bevölkerungsprognose für Sachsen-Anhalt. Darin wurde für Halle zwischen 2005 und 2025 mit einem Rückgang der Bevölkerung um 13,1 Prozent (31.078 Personen) gerechnet. Zum 31. Dezember 2017 hat die 2010 veröffentlichte Prognose die Bevölkerungszahl um etwa 18.000 Personen zu niedrig vorhergesagt. Denn laut des Statistischen Landesamtes sollte die Bevölkerungszahl 2017 bei 222.921 Einwohnern liegen. Jedoch waren zum 31. Dezember 2017 nach Angaben der Stadt Halle 241.093 Menschen mit Hauptwohnsitz in der Stadt gemeldet.[74] Nach demZensus 2022 ist sie zweitgrößte Stadt Sachsen-Anhalts und fünftgrößte in denneuen Bundesländern.
Zentrum von Halle-Neustadt, 2006
Der Bevölkerungszuwachs der Jahre 2013, 2014 und der sprunghafte Anstieg 2015 sind hauptsächlich durch eine Erhöhung des Ausländeranteils zustande gekommen. Der Ausländeranteil, der 2000 bei 3,1 % und seit 2003 relativ konstant bei etwa vier Prozent gelegen hatte, legte 2014 auf 5,2 % und 2015 auf 7,3 % zu und verdoppelte sich damit innerhalb weniger Jahre.[75] Im Jahre 2020 lebten 239.053 Personen in Halle, wovon Ausländer einen Anteil von 9,83 % (in absoluten Zahlen 24.325) haben (ermittelt vom Fachbereich Einwohnerwesen am 30. September 2020).[76]
Dezember 2018 waren von den 241.333 Einwohnern 21.505 (8,9 %) evangelisch, 9.642 (4,0 %) römisch-katholisch und 210.186 (87,1 %) warenkonfessionslos oder gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[80] Die Anzahl der Protestanten und Katholiken ist seitdem gesunken. Mit Stand Dezember 2022 waren von den 244.099 Einwohnern 8,0 % evangelisch, 3,7 % römisch-katholisch und 88,3 % (215.598) waren konfessionslos oder gehörten einer anderenGlaubensgemeinschaft an.[81] Am Stichtag 31. Dezember 2023 waren 7,8 % der Einwohner der Stadt evangelisch, 3,6 % römisch-katholisch und 88,6 % warenkonfessionslos oder gehörten einer sonstigenReligionsgemeinschaft an.[82][83]
Die große Mehrzahl der Stadtbevölkerung ist konfessionslos. Seit den 1970ern hat sich die Zahl der konfessionslosen Einwohner etwa verzehnfacht.[84]
Die Stadt Halle gehörte von Anfang an zumErzstift Magdeburg imBistum Merseburg. Ab 1194 gab es in Halle Erzpriestersitze, doch hatte die Stadt wohl erst seit dem 12. Jahrhundert ihre planmäßige Einordnung im Kirchengefüge des Bistums. Ab 1518 zog dieReformation Zug um Zug in der Bürgerschaft der Stadt ein. 1541 wurde dieser Prozess abgeschlossen, Halle war fortan über mehrere Jahrhunderte eine protestantische Stadt. Vorherrschend war daslutherische Bekenntnis, doch gründete sich im 17. Jahrhundert auch einereformierte Gemeinde.
Durch denWestfälischen Frieden fiel Halle 1680 an Brandenburg. Die Stadt gehörte zum Herzogtum Magdeburg und teilte die kirchlichen Geschicke mit dem ganzen Herzogtum, das heißt 1817 wurden in ganzPreußen lutherische und reformierte Gemeinden zu einer einheitlichen Landeskirche (Unierte Kirche) vereinigt. Alle protestantischen Kirchengemeinden Halles gehörten danach zurEvangelischen Kirche in Preußen beziehungsweise deren Provinzialkirche Sachsen, deren Oberhaupt der jeweilige König von Preußen alssummus episcopus war.
Neben den Gemeinden und Einrichtungen der Landeskirche gibt es noch eine Vielzahl anderer evangelischer Kirchen, die mehrheitlich zu denFreikirchen gezählt werden. Dazu gehört unter anderem eine Baptistengemeinde (Gottesdienste in der Friedenskirche).
Im 19. Jahrhundert stieg die Zahl derKatholiken in Halle wieder an. Sie gehörten ab 1821 zum Bistum beziehungsweise ab 1929Erzbistum Paderborn. Nach demZweiten Weltkrieg wurde es für denErzbischof immer schwerer, seine Amtsgeschäfte im Ostteil seines Erzbistums wahrzunehmen. Daher wurde in Magdeburg 1946 ein Generalvikar eingesetzt, der 1949 zum Weihbischof ernannt wurde und zu dessen Amtsbezirk auch die Pfarrgemeinden in Halle gehörten. Durch die Neuordnung derkatholischen Kirche in derDDR wurden die Gebiete 1972 formell abgetrennt und zumBischöflichen Amt Magdeburg erhoben. Leiter dieses Amtes wurde einApostolischer Administrator mit dem Titel Bischof. Am 8. Juli 1994 wurde das bisherige Bischöfliche Amt Magdeburg zum Bistum erhoben und (wieder) der Erzdiözese Paderborn alsSuffraganbistum unterstellt. Die Pfarrgemeinden Halles gehören somit zumDekanat Halle innerhalb desBistums Magdeburg.
An der Spitze der Stadt Halle stand der vom Erzbischof unter Oberhoheit des Burggrafen eingesetzteSchultheiß beziehungsweiseSalzgraf. 1258 taucht erstmals derRat auf. Doch wurde er vom Landesherrn, demErzbischof von Magdeburg, erst 1310 verfassungsmäßig anerkannt. Danach konnte das Bürgertum auch ein Mitspracherecht in der Stadtverwaltung erlangen. Nach dem Übergang an Preußen setzte der preußische König 1780 einenOberbürgermeister ein. Ab 1807 war Halle Teil desKönigreichs Westphalen und wurde von einemMaire geleitet. Nach dem erneuten Übergang an Preußen 1815 stand wieder einBürgermeister an der Spitze der Stadt und 1831 wurde diepreußische Städteordnung eingeführt. Danach stand an der Spitze der Stadt der Bürger- beziehungsweise Oberbürgermeister.
Während derZeit des Nationalsozialismus wurde der Oberbürgermeister von derNSDAP eingesetzt und nach demZweiten Weltkrieg bildete die sowjetische Besatzungszone den Rat der Stadt mit einem Oberbürgermeister. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde das nunmehr alsStadtverordnetenversammlung, später alsStadtrat bezeichnete Gremium, wieder frei gewählt. Vorsitzender dieses Gremiums ist der Stadtratsvorsitzende. Das Gremium wählte anfangs auch denOberbürgermeister. Seit 1993 wird der Oberbürgermeister direkt von den Bürgern der Stadt gewählt.
Wie an den meisten Orten inOstdeutschland ist dieAfD in Halle verhältnismäßig stark und gewann die Stadtratswahl 2024, wobei die Parteien rechts des politischen Zentrums bei den vergangenen Wahlen und im Stadtrat in der Regel keine Mehrheit erhielten.[85] Bei derBundestagswahl 2021 erhieltKaramba Diaby von derSPD imWahlkreis Halle nach zwei Wahlperioden als erster in Afrika geborener Schwarzer imBundestag erstmals das Direktmandat in Halle.[86] Innerhalb des Stadtgebiets ist das Wahlverhalten regional sehr verschieden. In den PlattenbausiedlungenNeustadt,Silberhöhe undHeide-Nord erhält die AfD ihre besten Ergebnisse; bei der Stadtratswahl 2024 erhielt die AfD im Neustädter Südparkviertel 52,0 % der Urnenstimmen. In den am Stadtrand liegenden Stadtteilen mit Mehrfamilienhäusern oder dörflichem Charakter dominieren dieCDU und AfD. Ähnlich wie in anderen Universitätsstädten wieLeipzig oderJena existieren im innenstadtnahen Gebiet ausgeprägt links und linksliberal wählende Viertel. Insbesondere imPaulusviertel dominierenDie Linke undGrüne; in einem Wahlbezirk dort erhielt die AfD hingegen nur 5,6 % der Urnenstimmen. Auch das benachbarteGiebichenstein und das Gebiet zwischen August-Bebel-Platz und Steintor-Campus, wo bei der Stadtratswahl 2024 28,8 % der Urnenwähler Grüne wählten, sind eine Hochburg der Grünen. Im restlichen Innenstadtbereich wird ähnlich gewählt, wobei in den westlicheren Teilen und derAltstadt die Grünen mehr dominiert haben und im Osten am Steintor und in derSüdlichen Innenstadt auch Die Linke in einzelnen Wahlbezirken bei der Stadtratswahl 2024 mit je knapp 20 % der Urnenstimmen gewinnen konnte.[87]
Nach derBundestagswahl 2025 wirdHalle nur noch mit einer Abgeordneten,Janina Böttger (Die Linke), im Bundestag vertreten sein.[88] Die Erststimmenmehrheit erreichteAlexander Raue, dessen Mandat aber nicht von der Zweitstimme gedeckt war.[88] Karamba Diaby war nicht noch einmal angetreten.[89]
Oberbürgermeister war seit dem 1. Dezember 2012Bernd Wiegand (parteilos). Seit dem 7. April 2021 war Wiegand im Zuge derAffäre um seine vorzeitige Coronaschutzimpfung vorläufig vom Dienst enthoben und durfte die Dienstgeschäfte nicht mehr führen. Außerdem wurde Wiegand am 7. Juni 2021 vorläufig seines Amtes enthoben. Im August 2024 trat Bernd Wiegand zurück.[92] Wiegand konnte sich am 15. Juli 2012 in der Stichwahl knapp gegen seinen Konkurrenten Bönisch von der CDU durchsetzen. Um die Nachfolge der bisherigen OberbürgermeisterinDagmar Szabados (SPD), die aus Altersgründen nicht mehr antrat, hatten sich neun Kandidaten beworben, wobei den Kandidaten von CDU und SPD,Bernhard Bönisch und Kay Senius sowie dem parteilosen Bernd Wiegand die größten Chancen eingeräumt worden waren. Am 27. Oktober 2019 wurde Wiegand mit 61,42 % gegen den Kandidaten der LinkenHendrik Lange für eine weitere Amtszeit gewählt.[93]
Bei der vorhergehenden Wahl zum Oberbürgermeister war in der Stichwahl am 26. November 2006 Dagmar Szabados mit 54,47 % der abgegebenen Stimmen zur neuen Oberbürgermeisterin gewählt worden.
Seit 2021 war Bernd Wiegand suspendiert und wurde durch Bürgermeister Egbert Geier (SPD) vertreten. Wiegand stand wiederholt im Mittelpunkt verschiedener Kontroversen. Seine Amtsenthebung geschah schließlich aufgrund des Verdachts einer widerrechtlichen Einflussnahme auf die städtische Ansiedlungsgesellschaft. Gegen Wiegand und Geier wurde gleichermaßen wegen des Verdachts der Untreue im besonders schweren Fall ermittelt.[94]
Im Juli 2024 reichte Wiegand seinen Rücktritt ein. Dieser wurde in der Stadtratssitzung vom 28. August 2024 angenommen, sodass er zum 31. August in den Ruhestand eintrat.[92] Da Wiegand weiterhin suspendiert war, konnte er gemäß § 61 Abs. 3 Nr. 2 KVG LSA die Geschäfte nicht bis zum Amtsantritt eines neuen Oberbürgermeisters fortführen, sodass BürgermeisterEgbert Geier, welcher bereits seit 2021 die Amtsgeschäfte vertrat, das Amt bis zur Neuwahl eines neuen Oberbürgermeisters geschäftsführend ausübte. Die erste Runde der Neuwahl fand am 2. Februar 2025 statt, welche Geier (SPD) mit 37,1 % gewann.[95] Da er nicht die absolute Mehrheit erreichte, fand am 23. Februar, gleichzeitig zurBundestagswahl 2025, eine Stichwahl der zwei Kandidaten mit den meisten Stimmen statt. Der Gegenbewerber war dabeiAlexander Vogt (Parteilos). Dieser erhielt in der ersten Runde 19,1 % der Stimmen.[96] In der Stichwahl gewann Vogt mit 51,8 % der Stimmen gegen Bürgermeister Geier, der 48,2 % der Stimmen erhielt.[97]
Am 26. März 2025 wurde Alexander Vogt vor dem Stadtrat vereidigt und ist seitdem Oberbürgermeister der Stadt.[98]
Blasonierung: „In Silber ein steigender roterMond zwischen zwei sechsstrahligen rotenSternen, der überhöhte Stern etwas größer dargestellt.“[99]
Wappenbegründung:ThurnierBuch, 16. Jahrhundert Vermutlich stammt das Wappen von dem Propstsiegel des ansässigenAugustiner-Chorherrenstifts.[100] Die älteste überlieferte Abbildung des Wappens stammt aus dem Jahr 1327, auf der es als Zeichen des Talschöffengerichts auf einem Siegelabdruck abgebildet ist. Für die späteren Jahre finden sich mehrfache Darstellungen des Wappens, von denen insbesondere die über dem Moritztor an derMoritzburg als älteste noch erhaltene sowie die Darstellung Lucas Fürttenagels auf demExlibris der Ratsbibliothek zu nennen ist, die das Wappen erstmals in Rot auf weißem Grund zeigt. Wahrscheinlich ist, dass es etwa ab der Mitte des 15. Jahrhunderts als Stadtwappen Verwendung fand. Über die Bedeutung des Wappens gibt es keinerlei Nachweise. Zu vermuten ist allerdings, dass sich die Farben Rot und Silber (Weiß) auf das Erzstift Magdeburg und dieHanse zurückführen lassen. Dagegen ist der Symbolgehalt der Wappenelemente Mond und Sterne wegen ihrer Mehrdeutigkeit umstritten. Eine der ältesten Deutungen gibt an, es handele sich um eine stilisierte Salzpfanne und Salzkristalle. Weitere Vermutungen stellen Bezüge zuByzanz oder dem Vorderen Orient her oder sehen in einem der Sterne eine Sonne und somit das Wappen als Sinnbild für Tag oder Gottesgegenwärtigkeit. Neuere Überlegungen hingegen sehen in den Wappenelementen Gerechtigkeitssymbole. Es wird zumeist eine Verbindung der Symbole mit derMarienverehrung favorisiert, da das Wappen noch im 14. Jahrhundert dem Ratssiegel hinzugefügt wurde, das eine Madonna zeigte.[101][102]
Eine Sage berichtet, dass dieHalloren den Bischof baten, eine Stadt am bewaldeten Ufer der Saale erbauen zu dürfen. Auf ihre ärmlichen Verhältnisse anspielend, fragte der Bischof, ob sie einen guten Käufer für ihre Lumpen gefunden hätten, dass sie davon Städte bauen könnten. Sie aber entgegneten: „Han wir hüte Water und Holt, so han wir morne Silber und Gold.“ Darauf antwortete der Bischof: „So baut mit Wasser und Holz, und es mögen euch Sonne, Mond und Sterne leuchten!“[100]
Die Flagge der Stadt besteht aus zwei gleich großen, horizontalen Streifen – oben rot und unten weiß – mit aufgelegtem Stadtwappen. Das hier verwendete Stadtwappen unterscheidet sich vom offiziellen Hoheitszeichen insofern, als statt eines spitzen Wappens ein halbrundes Wappen verwandt wird. Zudem ist der Rahmen des Wappens schwarz anstatt rot.
Halle bezeichnet sich selbst alsKulturhauptstadt Sachsen-Anhalts und ist als diese auch überregional bekannt.[105] Eine Bewerbung zurKulturhauptstadt Europas 2010 scheiterte bei einem Ausscheid nach der zweiten Runde.
Unter den Bühnen der Stadt sind vor allem dasOpernhaus Halle und dasneue theater mit mehreren Bühnen, gelegen auf der vom früheren IntendantenPeter Sodann entwickeltenKulturinsel, zu nennen. Auf der Kulturinsel befindet sich auch das Puppentheater der Stadt Halle für Erwachsene und Kinder.
Im November 2008 wurden die Oper, die Staatskapelle, die Kulturinsel und das Thalia-Theater unter der DachorganisationTheater, Oper und Orchester GmbH Halle (TOOH) zusammengeschlossen.[106]
Das KabarettDie Kiebitzensteiner spielte lange Zeit in derMoritzburg, in der Ankerstraße und hat inzwischen eine Räumlichkeit im Volkspark bezogen.
Musikalische Institution ist neben derStaatskapelle Halle, einem Orchester mit einer Sollstärke von 152 Musikern (das zweitgrößte in Deutschland), auch derStadtsingechor zu Halle – der älteste Knabenchor Mitteldeutschlands und einer der ältesten Knabenchöre Deutschlands.
Im Jahr 2008 wurde dasKunstmuseum Moritzburg Halle nach mehrjähriger Bauzeit eröffnet. Es ging aus dem 1885 gegründeten Städtischen Museum für Kunst und Kunstgewerbe der Stadt hervor und ist heute Teil der Stiftung Moritzburg – Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt. Der Umbau des jahrhundertelang leerstehenden Westflügels der Moritzburg gehört zu den spektakulärsten Bauten in der Stadt. Heute befindet sich hier mit der Dauerausstellung zuLyonel Feininger einer der bedeutendsten expressionistischen Ausstellungsorte Deutschlands.
Unter den Museen mit naturwissenschaftlichem Bezug sind dasGeiseltalmuseum mit paläontologischen Funden aus dem Braunkohletagebau, darunter das UrpferdPropalaeotherium, und dasMuseum für Haustierkunde Julius Kühn mit der größten Haustierskelettsammlung der Welt hervorzuheben. Darunter befindet sich auch das Skelett des Stempelhengstes der deutschen Vollblutzucht,Dark Ronald. Berühmt ist dieMeckelsche Sammlung, eine Sammlung anatomischer Präparate im Institut für Anatomie und Zellbiologie der Martin-Luther-Universität.
Das privateRechenwerk Computer- & Technikmuseum Halle war bis etwa 2018 aufgebaut. In der umfangreichen Ausstellung werden technische Exponate mit der lokalen Industriegeschichte verbunden. Es ist das einzige Computermuseum in Sachsen-Anhalt.[107]
Zu Halles außergewöhnlichen Merkmalen gehören zwei mächtige Burgen, die beide im bebauten Stadtgebiet liegen, was eine in Deutschland selten anzutreffende Situation darstellt. Es handelt sich um die ältereBurg Giebichenstein, nördlich der Innenstadt am Saaleufer gelegen, und dieMoritzburg am nordwestlichen Rand der Altstadt. Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung ist hingegen nur noch wenig vorhanden, da diese im Zuge der Ausdehnung der Stadt Ende des 19. Jahrhunderts weitgehend abgetragen wurde. Zu den noch sichtbaren Resten gehört derLeipziger Turm, ein frei stehender Wartturm aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Teile der einstigen Stadtmauer sind außerdem erhalten am südwestlichen Rand der Altstadt in der Nähe derMoritzkirche (Ecke Moritzzwinger/Hallorenring) sowie am Waisenhausring, wo noch ein etwa 80 Meter langer und 7 Meter hoher Abschnitt existiert.
Die Kirchen der Altstadt weisen – mit Ausnahme der viertürmigen Marktkirche, die mit dem Roten Turm das bekannte fünftürmige Ensemble desMarktplatzes bildet – eine Besonderheit auf: St. Moritz, St. Ulrich, Dom und die Kapellen der Moritzburg und der Neuen Residenz besitzen keinen oder keinen vollständigen Turm mehr.
Auf dem 1864 angelegten jüdischen Friedhof in der Humboldtstraße befindet sich die von derjüdischen Gemeinde genutzteSynagoge. Sie war ursprünglich Feierhalle des Friedhofes und wurde 1948 zur Synagoge umgebaut. Eine 1870 errichtete und 1884/85 wesentlich erweiterte Synagoge befand sich in der Innenstadt. Sie wurde im Nationalsozialismus zerstört. An die ermordeten jüdischen Mitbürger erinnert ein 1985 errichtetesMahnmal, das in seiner Gestaltung an die Fassade der zerstörten Synagoge erinnert. Am 9. Oktober 2019 ereigneten sich einAnschlag auf die Synagoge und Brandattacken auf den dort befindlichenJüdischen Friedhof.
Neben der Vielzahl sakraler Bauwerke besitzt Halle einige bedeutendeProfanbauten aus unterschiedlichen Epochen.
Ein historisch bedeutender Profanbau hierunter ist die ab 1531 erbauteNeue Residenz, die im Stil derFrührenaissance errichtet wurde. Das Gebäude schließt direkt an den halleschen Dom an und diente als Residenz der Erzbischöfe des Magdeburger Erzbistums.
Als Sitz der „Deutschen Akademie der Naturforscher – Leopoldina“ (seit 2008 die Nationale Akademie der Wissenschaften) genießt dasLogenhaus Zu den drei Degen, auch bekannt als Tschernyschewskij-Haus, eine gewisse bundesweite Bekanntheit. Das Gebäude wurde 1822–1824 errichtet und mehrfach erweitert und umgebaut.
DasStadthaus, errichtet 1891–1894, am Marktplatz ist einer der repräsentativsten Bauten der Stadt. Es wird als städtisches Versammlungs-, Sitzungs- und Festgebäude genutzt.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurden zahlreiche weitere Gebäude errichtet, die bis heute mit verschiedenen architektonischen Stilen der Stadt ein Gesicht verleihen. Hierzu zählt unter anderem das im Stil wilhelminischer Justizbauten errichteteLandgericht (1903–1905) am Hansering, das ein bemerkenswertes Treppenhaus mit doppelter Wendeltreppe besitzt. Der stark vomJugendstil beeinflussteVolkspark, errichtet 1906–1907 als ehemaliges Vereinshaus der SPD, ist architektonisch ein Beispiel für die Idee des Gebäudes als „Stadtkrone“ und spielte in der Geschichte der halleschen Arbeiterbewegung eine große Rolle. ImStadtbad sind die Farben und Formen des Jugendstils noch fast vollständig erhalten. Es wurde 1912 bis 1914 errichtet und galt als eine der größten und modernsten Einrichtungen der Gesundheitsfürsorge seiner Zeit.
Die sozialistische PlanstadtHalle-Neustadt wurde ab 1964 errichtet und war von 1967 bis zur Eingemeindung in die Stadt Halle (Saale) 1990 eine kreisfreie Stadt.
Zu den sehenswerten historischen technischen Bauwerken der Stadt gehören die beiden großen Wassertürme, derWasserturm Nord an der Paracelsusstraße (B 6) und derWasserturm Süd am Lutherplatz sowie das historische Straßenbahndepot derHalleschen Verkehrs AG in der Seebener Straße, das als Museum für alte Straßenbahnen und Busse (sieheStraßenbahnmuseum Halle) dient. Halle verfügt mit derGroßgarage Süd in der Liebenauer Straße über das älteste noch erhaltene Parkhaus in Deutschland. Darüber hinaus kommt derSternwarte Halle im Botanischen Garten der Martin-Luther-Universität Bedeutung zu. DieAstronomische Station Johannes Kepler mitPlanetarium undSternwarte ist ein weiteres erwähnenswertes technisches Bauwerk, das als architektonisches Vorbild für weitere Schulplanetarien in Ostdeutschland diente. Die ehemalige RennstreckeHalle-Saale-Schleife befindet sich zwischen dem westlichen Saaleufer und dem Stadtteil Neustadt.
Die Saale, die streckenweise in mehreren Armen Halle durchfließt, ermöglichte die Nutzung von Wasserkraft inMühlen. Daher erhielt auch der Mühlgraben, ein natürlicher Seitenarm, seinen Namen. Es sind noch einige Bauwerke vorhanden, jedoch überwiegend ruiniert. Dazu gehören dieSteinmühle, die Kröllwitzer Papiermühle und dieNeumühle.
Der Verlauf der Saale im Stadtgebiet sowie die geographische Lage und die geologischen Bedingungen schaffen durch die Bildung von innerstädtischen Flussinseln eine für Großstädte in Deutschland fast einmalige Situation. Der Fluss durchfließt die Stadt zum Teil in vier Armen parallel. Dadurch entstehen sechs größere Inseln, zu denen von Süden nach Norden dieRabeninsel, die Saline-Insel (mitPulverweiden undSophienhafen), diePeißnitzinsel (mit Gut Gimritz), die Insel der Klaustorvorstadt mit Ratswerder und Würfelwiese, die Ziegelwieseninsel und die InselForstwerder gehören. Mehrere Inseln, darunter Strohhof und Sandanger, wurden mittlerweile verlandet.
Forstwerder, Rabeninsel und dieNordspitze der Peißnitz sind Naturschutzgebiete mit Auenwaldbeständen. Die Saline-Insel, Ziegelwieseninsel, der südliche Teil der Peißnitz und dieWürfelwiese sind Freizeit, Erholung und Sport vorbehalten. Der südliche Teil der Insel mit Ratswerder und Würfelwiese sind mit gründerzeitlichen Wohngebäuden bebaut.
Seit Gründung der Stadt habenBrücken eine besondere Bedeutung, und es gibt 132 davon.[108] Maßgeblich dafür ist die Saale, die die Stadt von Süden nach Norden in zwei Hälften teilt und die oben genannte „Inselwelt“ bildet. Der Fluss benötigt dadurch verhältnismäßig viel Raum. Die beiden Stadthälften sind für den Straßenverkehr heute im Wesentlichen an drei Stellen über Brücken miteinander verbunden: dieGiebichensteinbrücke im Norden, die die Stadtteile Giebichenstein und Kröllwitz verbindet, die 2023 durch einen Neubau ersetzteElisabethbrücke mit den Magistralenbrücken der Bundesstraße 80 in der Mitte, die sich zwischen Altstadt und Neustadt befinden, und die Röpziger Brücke zwischen Halle und der südlichen Nachbargemeinde Schkopau. Hinzu kommen zwei Dutzend weitere Brücken, die vor allem Fußgängern und Fahrrädern vorbehalten sind, von denen diePeißnitzbrücke, dieForstwerderbrücke und dieRabeninselbrücke erwähnenswert sind. Durch Hochwasserereignisse wie dasHochwasser 2013 waren immer wieder Neubauten von Brücken notwendig, so dass es keine mittelalterlichen Brücken mehr gibt. Im Süden wird Halle von der Weißen Elster begrenzt – auch hier bestehen daher einige Flussbrücken, darunter dieSchafbrücke. Zudem durchlaufen die Hauptverkehrsgleise der Bahn die Stadt östlich der Saale ebenfalls in Nord-Süd-Richtung und trennen ein weiteres Mal in gleicher Richtung. Um diese Teilung zu überwinden, existieren weitere Brücken, von denen dieBerliner Brücke von besonderer Bedeutung ist. Sie ersetzt eine 1913–1916 erbaute Brücke, die auf über 200 m den halleschen Güterbahnhof überspannte. Der Neubau wurde am 11. Januar 2006 eröffnet. Aufgrund ihres 74 m hohen Stahlpylons ist sie ein weithin sichtbarer Punkt in der Stadt. Der Abriss des historischen Bauwerks fand 2006 statt. Im Süden von Halle befindet sich zudem mit derSaale-Elster-Talbrücke die längste Brücke Deutschlands.
Blick zum Torturm des Halleschen Stadtgottesackers, 2007
Überregional herausragende Bedeutung hat der von RatsbaumeisterNickel Hoffmann 1557–1594 errichteteStadtgottesacker. Der Friedhof ist eine – nördlich der Alpen einzigartige –Camposanto-Anlage. Seit 1989 wird der teilweise bombenzerstörte und dann verwahrloste Stadtgottesacker Schritt für Schritt durch Steinbildhauer und Restauratoren wieder restauriert und zum Teil wieder als Friedhof benutzt. Hervorzuheben sind daneben der 1869 geweihtejüdische Friedhof und die zugehörige, heute als Synagoge genutzte Trauerhalle, die von den Zerstörungen der sogenanntenReichskristallnacht verschont blieben.
Zu den Friedhöfen der Stadt gehören auch derGertraudenfriedhof im Norden der Stadt mit seinem repräsentativen Zentralbau von StadtbauratWilhelm Jost und dem auf dem Gelände befindlichen 1929 geweihtenNeuen Jüdischen Friedhof mit einem historischen jüdischen Denkmalfeld (Grabmale des Mittelalters) sowie derSüdfriedhof von 1887 mit seinen Bauten im Stil der Neo-Renaissance. Daneben bestehen die erwähnenswerten BestattungsplätzeNordfriedhof undLaurentiusfriedhof.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde in derDölauer Heide derHeidefriedhof angelegt. Er diente zur Bestattung von namenlosen Personen, vor allem Selbstmörder und Opfer von Gewaltverbrechen, die in der Heide den Tod fanden. 1929 wurde die Dölauer Heide Eigentum der Stadt Halle, und der Friedhof verlor seine Funktion.
Die Stadt verfügt über einige Denkmale und Skulpturen aus unterschiedlichen Epochen, ein über die Jahrhunderte gewachsenes Gut vonKunst im öffentlichen Raum. An erster Stelle ist hier die plastische Ausstattung der Moritzkirche durchConrad von Einbeck (Meister Conrad) aus dem 14. Jahrhundert zu nennen. Seiner Zeit voraus, schuf er dort auch ein Selbstbildnis aus Sandstein im nördlichen Nebenchor.
Zu den Besonderheiten gehört dieBetsäule von Halle, ein gotischer Bildstock aus vorreformatorischer Zeit (1455) am Universitätsring, sowie derHallesche Roland, eine Sandsteinfigur aus dem Jahr 1854, deren Geschichte bis ins Jahr 1245 zurückreicht. Hervorzuheben sind weiterhin dasHändel-Denkmal vonHermann Heidel (1859) auf dem Marktplatz und ein Denkmal zu Ehren vonAugust Hermann Francke, zweier der berühmtesten in Halle wirkenden Persönlichkeiten. Gestalterisch bedeutsam sind die Figuren am Rathaus vonGustav Weidanz, die Mitte der 1970er Jahre von Johannes Baumgärtner nachgeschaffen wurden, da sie durch den Zweiten Weltkrieg zerstört wurden.
Aus der Zeit der DDR haben sich einige Plastiken erhalten, wie dasFahnenmonument „Flamme der Revolution“ am Hansering und eine überlebensgroße BüsteErnst Thälmanns an der Franckestraße. Es gibt auch zwei Lenindenkmäler, die noch erhalten sind: Eine Skulptur imPestalozzipark und ein Wandbild von Erich Enge in Halle-Neustadt.[109] Aber nicht nur solche ideologisch gewünschten Skulpturen entstanden zu DDR-Zeiten; so erinnert an den in Halle gestorbenen MalerMatthias Grünewald eine Bronzeplastik vonGerhard Geyer, der auch inBronze für Halle-Neustadt den sogenannten „Wissenschaftswürfel“ schuf. Vor der Moritzburg wird eine andere Variante Hallescher Bildhauerkunst gezeigt, die StahlplastikMaureske vonIrmtraud Ohme.
Vor der Ulrichskirche befindet sich ein Brunnen des Hallischen Bildhauers und Burg-ProfessorsGerhard Lichtenfeld, der auch in Halle-Neustadt einen großen Brunnen geschaffen hat. In jüngerer Zeit sind neben einer großen Brunnen-Gestaltung amHallmarkt vonBernd Göbel[110] auch drei lebensnahe Figuren seiner SchülerinMaya Graber am Universitätsring dazugekommen. Das von dem Weimarer ArchitektenSigbert Fliegel geschaffene und 1970 eingeweihteMonument der siegreichen Arbeiterklasse, von Anwohnern wegen seiner Form kurz „Die Fäuste“ genannt, prägte 35 Jahre den Eingang zur Stadt und wurde 2005 zerstört.[111]
Insgesamt gibt es an die 150 Skulpturen und Plastiken, zirka 190 Denkmäler und Gedenkstätten, über 50 öffentliche Brunnen sowie dutzende Wandgestaltungen und Reliefs.[112] Zudem hat sich Halle dem ProjektStolpersteine angeschlossen. Bislang wurden 288 Gedenksteine an 131 Orten der Stadt gesetzt (Stand: Juni 2024). Zusammen sind das weit über 600 Denkmäler und Kunstwerke.
HallesBergzoo zeichnet sich durch seine Lage auf dem 130 Meter hohenReilsberg aus, die vielfach schöne Aussichten gewährt. Unter den Gärten und Parks der Stadt ist der als „Herberge der Romantik“ bekanntgewordeneReichardts Garten bemerkenswert. Er wurde vonJohann Friedrich Reichardt ab 1794 angelegt. Hier trafen sich seinerzeit Dichter der Romantik wie Novalis, Tieck, Eichendorff, Brentano, Goethe und Jean Paul. Hinzu kommt Lehmanns Garten, ein vom Bankier Lehmann angelegter Park, nahe dessen Stadtvilla.
ImBotanischen Garten der Martin-Luther-Universität befindet sich die historischeSternwarte Halle von 1788. Der Botanische Garten gehört zum NetzwerkGartenträume Sachsen-Anhalt. Weiterhin besteht der Amtsgarten, als Teil des NetzwerksGartenträume, in unmittelbarer Nähe der heutigenBurg Giebichenstein. Archäologen vermuten, dass auf diesem ca. 5,5 Hektar großen Areal dieAlte Burg, die Vorgängerin der Giebichensteinburg, gestanden habe. Hinzu kommt derGeologische Garten am Institut für Geowissenschaften und Geographie der Martin-Luther-Universität.
Seit Oktober 2019 gibt es am Hansering denPark der Olympiasieger mit 15 Tafeln zu Ehren derjenigen halleschen Sportler, die bisher mit einer Goldmedaille vonOlympischen Spielen zurückgekehrt sind. Diese Leistungen sollen gewürdigt und stärker in das öffentliche Bewusstsein gerückt werden.[113]
Daneben bestehen derAlte Markt mit dem an eine hallische Sage erinnerndenEselsbrunnen, derHallmarkt, einst Zentrum der städtischen Salzgewinnung, und seine gründerzeitliche Bebauung sowie derDomplatz mit dem Ensemble aus Dom, Neuer Residenz und Neuer Kanzlei. Besondere Aufmerksamkeit erhielt der von Gernot Schulz umgestalteteUniversitätsplatz, der aufgrund des neugeschaffenen Ensembles von historischem Campus, Juridicum und Audimax mit dem Deutschen Architekturpreis 2003 ausgezeichnet wurde.
Historische Fahrt durch Halle (Saale) am 7. Juli 1930
Aktuelle Medien werden in derStadtbibliothek angeboten. Die größteöffentliche Bibliothek Sachsen-Anhalts gliedert sich in die Zentralbibliothek amHallmarkt, Stadtteilbibliotheken im Süden, Westen (Halle-Neustadt) und Norden der Stadt und eine Musikbibliothek. Ein Bücherbus versorgt die Bevölkerung in den Randgebieten.
Für Halle typische Spezialitäten gibt es kaum. Ursprünglich war die Küche der Saale-Stadt wohl durch Fischgerichte geprägt, wovon jedoch kaum noch etwas bemerkt wird. Als Besonderheiten könnenSolei,Schlackwurst und hallorisches Salz gelten, die bei Neujahrempfängen dem jeweiligen Landesherrn von denHalloren übergeben werden. Zur traditionellen Hausmannskost gehören in Halle Bauernkäse, Sülze, Bratwurst mit Sauerkraut, Rinderbrust in Meerrettichsoße und die hallesche Fettbemme mit Schmalz und manchmal Pflaumenmus.[117]
DerFußballvereinHallescher FC trägt seine Heimspiele im 15.057 Zuschauer fassendenLeuna-Chemie-Stadion aus. Der zu DDR-Zeiten 24 Jahre lang erstklassige Verein spielt in derRegionalliga Nordost. Der heutige Verein steht in der Nachfolge der Mannschaften, die 1948 und 1952 Ostzonenmeister bzw. DDR-Meister wurden sowie 1958 und 1962 denFDGB-Pokal gewannen. Der älteste noch bestehende Verein der Stadt,VfL Halle 1896, ist ebenfalls vorrangig für seine Fußballabteilung bekannt. Im Frauenfußball gewann dieSG Motor Halle 1984 dieinoffizielle Meisterschaft der DDR.
ImHandball wurde die 1990 aufgelösteSG Dynamo Halle-Neustadt Deutscher Meister 1951 im Hallenhandball 1951 und 1952 im Feldhandball (jeweils unter dem NamenSV Deutsche Volkspolizei Halle) sowie Sieger desFDGB-Pokals 1974.
DerSV Halle (zu DDR-ZeitenChemie Halle) ist mit rund 4000 Mitgliedern der größte Sportverein der Stadt und der zweitgrößte in Sachsen-Anhalt.[118] Die zahlreichen Abteilungen des Vereins brachten mehrere Olympiasieger und Weltmeister hervor. Die Fußballabteilung ist heute als Hallescher FC eigenständig. Die Basketballmannschaft des Vereins gewann zu DDR-Zeiten bei den Herren zwei nationale Titel, bei den Frauen fünf. Unter dem NamenSyntainics MBC ist die Frauenmannschaft heute in der1. Damen-Basketball-Bundesliga vertreten. Die ehemaligenGISA Lions SV Halle fusionierten 2022 mit demMitteldeutschen BC ausWeißenfels, tragen ihre Heimspiele aber weiterhin in Halle aus.
Der 3000 Mitglieder zählendeUniversitätssportverein Halle mit zahlreichen Abteilungen setzt die Tradition der zu DDR-Zeiten bestehendenHSG Wissenschaft Halle fort. DieSchachabteilung des USV Halle brachte mehrere DDR-Meister der Frauen und Männer hervor und errang auch mehrere Mannschaftsmeisterschaft der Frauen und der Männer in der DDR. Im wiedervereinten Deutschland war der Verein1991/92 in derSchachbundesliga der Männer sowie von 1991 bis 2015 in der Schachbundesliga der Frauen vertreten.
Im Jahre 2022 erbrachte Halle (Saale) einBruttoinlandsprodukt (BIP) von 8,572 Milliarden €. Das war eine Steigerung 24,39 % seit 2016. Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 40.347 € (Sachsen-Anhalt: 34.206 €/ Deutschland 46.264 €). In der Stadt gab es 2022 ca. 126.900 erwerbstätige Personen.[119]
Im Jahr 2022 lag der Median des Bruttogehalts in Halle bei 3.271 €.[120]
DerZukunftsatlas 2019 zeigte Halles regionale Bedeutung als Wirtschaftsstandort auf. Im Ranking belegte die Saalestadt Platz 310, innerhalb Sachsen-Anhalts nur übertroffen von Magdeburg auf Rang 290.[121]
Halle ist Netzwerk-Region und Mitglied in der EuropäischenMetropolregion Mitteldeutschland. Der Fokus liegt auf erneuerbaren Energien, (Elektro-)Mobilität, (Spezial-)Maschinenbau, Sensorik, Biotechnologie sowie der Medien- und Kreativbranche. Unternehmen der Dienstleistungsbranche, der Nahrungs- und Genussmittelindustrie, der Logistik und aus Design und IT sind in Halle ebenfalls angesiedelt. Mit dem TechnologieparkWeinberg Campus und demIndustriegebiet Star Park gibt es in Halle zwei große erschlossene Investitionsareale.
Das Industriegebiet Star Park, mit einer Größe von 230 Hektar, liegt gleichermaßen auf dem Gebiet der Stadt Halle (Saale) sowie auf zu der GemeindeKabelsketal und der StadtLandsberg gehörenden Flächen nahe der Autobahnabfahrt Halle-Ost derBundesautobahn 14 und etwa 12 Kilometer entfernt vomFlughafen Leipzig/Halle. Internationale Unternehmen wie Relaxdays, Greatview, eBay enterprise und die Deutsche Post sind hier angesiedelt.
Halle hatte zeitweise eine überdurchschnittlich hohe Arbeitslosenquote. Beispielsweise im Januar 2016 lag sie mit 11,6 % sowohl über dem Landesdurchschnitt von Sachsen-Anhalt (10,9 %), als auch dem der östlichen Bundesländer (9,6 %) und über dem Gesamtdeutschlands (6,7 %), und nicht zuletzt auch höher als im die Stadt umgebenden Saalekreis (9,5 %).[122] Gleichwohl ist die Arbeitslosenquote in Halle, wie auch im Rest des Landes, rückläufig. So lag sie im Januar 2013 noch bei 12,8 %. Bis Oktober 2021 sank sie auf 8,3 %.[123]
Täglich pendeln 39.750 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte aus der Umgebung nach Halle und 26.542 aus Halle in das Umland, wodurch ein Pendlersaldo von 13.208 entsteht (Stand: 30. Juni 2012).[124]
Eine erste Station wurde – initiiert vom damaligen StadtratMatthäus Ludwig Wucherer – Mitte 1840 gebaut. Mit dem Anschluss an den seit 1841 betriebenenThüringer Bahnhof erfolgte wenige Jahre später eine erste Erweiterung. Durch weitere Streckenanschlüsse und den damit verbundenen zunehmenden Personenverkehr geriet der Bahnhof schnell an seine Kapazitätsgrenze. Zwar wurde ein Neubau beschlossen, doch die Umsetzung scheiterte jahrelang an auseinandergehenden Vorstellungen der verschiedenen Bahngesellschaften, deren Strecken von Halle ausgingen. So dauerte es bis Oktober 1890, bisder Hauptbahnhof als „Centralpersonenbahnhof“ in Betrieb genommen werden konnte.
Der Hauptbahnhof ist ein Inselbahnhof mit 13 Bahnsteigen. Der Bahnhofsvorbau erfuhr in den letzten Jahrzehnten mehrfache Veränderungen. Bei der Sanierung im Jahr 2002 wurde er leicht vergrößert; Glas statt Metall und hellen Steinen prägt seither sein Aussehen. Im Oktober 2005 erfolgte die Anbindung an das städtischeStraßenbahnnetz. Neben dem Hauptbahnhof gibt es im Stadtgebiet die StationenTrotha, Wohnstadt Nord, Zoo, Dessauer Brücke, Steintorbrücke, Messe, Ammendorf, Rosengarten, Silberhöhe, Südstadt, Zscherbener Straße, Neustadt und Nietleben.
Halle besitzt seit der Eröffnung desS-Bahn-Tunnels Halle-Neustadt im September 1969 eineS-Bahn. Lange Zeit gab es eine einzige Linie, die von Trotha nach Nietleben bzw. Dölau verkehrte und die Stadtteile im Norden, Süden und Westen verband. Seit der Fertigstellung desCity-Tunnels Leipzig im Dezember 2013 ist die Stadt an das Netz derS-Bahn Mitteldeutschland angeschlossen. Richtung Leipzig verkehren die Linien S3 (Halle-Nietleben – Halle Hbf – Schkeuditz – Leipzig – Wurzen) und S5/S5X (Halle Hbf – Flughafen Halle/Leipzig – Leipzig – Zwickau). Im Dezember 2017 wurde die neue S-Bahn-Linie S8 (Halle Hbf – Landsberg – Bitterfeld – Dessau / Wittenberg) in das Netz integriert, im Dezember 2021 kamen die Linie S7 (Halle Hbf – Teutschenthal – Eisleben) und S47 (Halle Hbf – Halle-Trotha) hinzu.
Halle wird auf drei Seiten von einem Autobahnring umgeben, der Teil derMitteldeutschen Schleife ist, die auch Leipzig umschließt. DieBundesautobahnenA 14 und dieA 9 stellen dabei den weitaus am stärksten befahrenen Teil des Ringes dar. Dies zeigt sich auch darin, dass die A 9 durchgängig und die A 14 ab der Anschlussstelle Halle/Peißen dreispurig ausgeführt sind. Die A 14 führt von Magdeburg an Halle und Leipzig vorbei Richtung Dresden. Die A 9 verbindetBerlin und München. Die im Zuge desVerkehrsprojektes Deutsche Einheit gebauteBundesautobahn A 38 stellt den südlichen Teil der Mitteldeutschen Schleife dar. Als „Südharzautobahn“ bezeichnet, bildet sie eine Ost-West-Verbindung zwischenGöttingen und Halle-Leipzig. Die Fertigstellung derBundesautobahn A 143, im Teilstück durch das Saaletal westlich von Halle, ruhte durch eine Sammelklage unter Leitung des Naturschutzbundes (NABU) Halle, die am 17. Januar 2007 vom Bundesverwaltungsgericht bestätigt wurde. Nach einem neuen Planfeststellungsbeschluss 2019 erfolgte der Baustart für diesen Abschnitt am 3. Dezember 2019. Die Fertigstellung dieses Abschnitts und der A 143 ist für 2025 geplant.
Durch das hallesche Stadtgebiet führt dieBundesstraße
Aufgrund der geringen Zerstörung während des Zweiten Weltkrieges besitzt Halle noch immer ein kleinteiligesStraßennetz, das den heutigen Anforderungen oft nicht gerecht wird. Im Zuge der Errichtung von Halle-Neustadt entschied man sich daher, neue Schnellstraßen in die gewachsene Altstadt zu schlagen. So baute man eine vierspurige Hochstraße von Halle-Neustadt Richtung Hauptbahnhof. Sie zerteilt dabei die Stadt südlich des historischen Zentrums entlang den Franckeschen Stiftungen und mündet in denRiebeckplatz, einen der größten städtischenKreisverkehre in Deutschland. Dieser wurde in den Jahren 2005 und 2006 aufwendig saniert, so dass Straßenbahn und Autoverkehr auf zwei Ebenen getrennt voneinander den Platz befahren können. Neben dieser großen Ost-West-Verbindung besteht eine ebenso vierspurig ausgeführte Nord-Süd-Tangente östlich der Innenstadt, die als Hochstraße ebenfalls über den Riebeckplatz führt und im Norden an den Autobahnzubringer Richtung Bitterfeld zurA 14 angebunden ist. Diese beiden Straßen bilden einerseits das Rückgrat der täglichen Verkehrsbewältigung Halles, stellen aber gleichzeitig ein Korsett dar, das die Stadt unvorteilhaft zergliedert.
Im Dezember 2018 wurde dieOsttangente nach 20 Jahren Bauzeit dem Verkehr übergeben. Sie verbindet dieBundesstraße B 91 inAmmendorf mit derB 6 und derB 100 im Osten bzw. Nordosten der Stadt, wo sie an letzterer Bundesstraße schließlich endet. Von der neuen Umgehungsstraße verspricht sich die Stadt Halle eine Entlastung des Stadtzentrums und eine bessere Umweltqualität.[128]
Die neue Berliner Brücke und Reste der historischen Brücke.
Halle besitzt mehrere Brücken über die Saale, wobei jedoch nur die 1928/1929 erbauteKröllwitzer Brücke im Norden und die Brücke der Magistrale im Stadtzentrum eine vollständig für den Autoverkehr nutzbare Saalequerung innerhalb der Stadt darstellen.[129] Zwar ist es möglich, über die Schiefer- und Elisabethbrücke ans westliche Ufer der Saale zu gelangen, da von dort aus aber keine PKW-taugliche Verbindung Richtung Halle-Neustadt besteht, bleibt die Errichtung einer dritten Saalequerung seit Jahrzehnten ein vieldiskutiertes Thema.
DerÖPNV wird in Halle von derHAVAG (1918 bis 1951 Städtische Straßenbahn Halle, 1951 bis 1990 Verkehrsbetriebe Halle, Außenauftritt heute SWH.HAVAG) erbracht. Sie betreibt einschließlich von vier Nachtlinien (zwei Bus- und zwei Straßenbahnlinien) insgesamt 14Straßenbahn- und 20 Buslinien. Zudem ist Halle in das Netz derS-Bahn Mitteldeutschland, einem regional übergreifenden Verkehrssystem, eingebunden.
Die wichtigste Rolle spielen im ÖPNV von Halle (Saale) die Straßenbahnen. Sie verbinden alle bevölkerungsreichen Stadtteile. Das hallesche Straßenbahnnetz ist eines der umfangreichsten Streckennetze Deutschlands. Ab 1891 fuhren die ersten kommerziell genutzten elektrischen Straßenbahnen Deutschlands. Nach dem Zweiten Weltkrieg blieben große Teile des Straßenbahnnetzes, welches bereits überdurchschnittlich ausgebaut war, erhalten. Nach der Wiedervereinigung wurde es durch die Erschließung des Stadtteils Neustadt und dessen direkte Verbindung mit dem Hauptbahnhof, die Verbindung Kröllwitz–Heide sowie die Erschließung des Stadtteils Büschdorf erweitert. Eine Besonderheit stellt dieÜberlandstraßenbahn Halle–Bad Dürrenberg dar. Diese Straßenbahn verbindet Halle (ab Kröllwitz) über Schkopau, Merseburg und Leuna mit Bad Dürrenberg. Die darauf verkehrende Linie 5 ist mit über 30 Kilometern eine der längsten Straßenbahnlinien Europas.
Busse spielen im Stadtverkehr eine untergeordnete Rolle. Die HAVAG setzt Busse nur für die Erschließung von Stadtteilen ein, die keine Straßenbahnanbindung besitzen.
Seit 2001 ist Halle und die städtische HAVAG (Gründungs-)Mitglied imMitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV).[130] Der Verbund schafft ein einheitliches Tarifgebiet und abgestimmte Verkehre für eine länderübergreifende mitteldeutsche Region (in den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) aus den beiden kreisfreien Städten Halle und Leipzig sowie derzeit fünf Landkreisen.
Das VerkehrsunternehmenOmnibusbetrieb Saalekreis betreibt weitere Überlandbusverbindungen zu umliegenden Städten und Dörfern. Diese Busse halten auch an wichtigeren Haltestellen innerhalb des Stadtgebiets.
DerFlughafen Leipzig/Halle fungiert als internationaler Verkehrsflughafen für die gleichnamige Region. Er befindet sich am Schkeuditzer Kreuz südöstlich von Halle auf halber Strecke zwischen den beiden Großstädten und verfügt über eine direkte Autobahnanbindung. Durch den östlichsten Abschnitt der im Bau befindlichen Neubaustrecke Erfurt–Leipzig/Halle erhielt der Flughafen einen Fernbahnhof, der mit Fertigstellung der Eisenbahnstrecke im Jahr 2015 in das ICE-Netz eingebunden wird. Zusätzlich befinden sich im Südbereich des Flughafens zwei Haltepunkte der S-Bahn sowie ein Güterbahnhof amDHL Hub Leipzig.
Innenansicht des Flughafens Leipzig-Halle
Angeflogen werden im Passagierbereich die großen deutschen Drehkreuzflughäfen, europäische Metropolen, Ferienziele vor allem im Mittelmeerraum und Nordafrika sowie einige Interkontinentalziele.
Nördlich von Halle befindet sich der für verkehrliche und sportliche Zwecke genutzteFlugplatz Halle-Oppin beiOppin im Saalekreis. Er wurde zwischen 1968 und 1971 erbaut, um den inHalle-Nietleben weggefallenen Flugplatz zu ersetzen. Zu DDR-Zeiten lag die Konzentration vor allem auf der Fallschirmspringerausbildung. Nach der Wende konnte der Flugplatz seine Bedeutung als Sportflugplatz weiter ausbauen. Er besitzt eine 1100 m lange Start- und Landebahn und verzeichnet knapp 30.000 Flugbewegungen im Jahr.
Die Saale ist für Sportboote und Ausflugsschiffe flussabwärts bis zur Mündung beiBarby und flussaufwärts bisBad Kösen schiffbar. Für Sportboote existieren in Halle vier Anlegepunkte zwischen den Flusskilometern 88,5 und 97 zum Teil mit Bootsvermietungen. Ausflugsschiffe verkehren vom Anleger an der Giebichensteinbrücke im Stadtgebiet und bisWettin. Die Saale wird in Halle durch fünf Wehre mit Schleusen reguliert.
Halle hat zwei Hafenbecken: Der nördlicheHafen Halle-Trotha verfügt über Kaianlagen, Wiegeeinrichtungen und Verladetechnik für multimodale Güterverkehre Bahn/Straße/Schiff sowie mit derHafenbahn Halle-Trotha über moderne Gleisanschlüsse. Der ältereSophienhafen ist ungenutzt. Seine Anlagen sind weitgehend verfallen. Die Stadt verfolgt derzeit Konzepte zur Nutzung als Sportboothafen. In einem ersten Schritt eröffnete im April 2010 unweit vom Hafenbecken am anderen Ufer derSalineinsel der Stadthafen mit Liegeplätzen für Sportboote. Die Erneuerung des Sophienhafen ist eines von sieben halleschen Projekten der Internationalen Bauausstellung.[131]
FürFrachtschiffe ist die Saale wegen niedriger Wasserstände nicht ganzjährig schiffbar. Die Flussregulierung im Mündungsbereich in dieElbe wurde noch vor dem Zweiten Weltkrieg begonnen, aber nie abgeschlossen. Zu Beginn der 2010er Jahre wurde der Bau einesSaalekanals beiKlein Rosenburg undTornitz (naheBarby)[132] diskutiert. Obwohl der Verkehrsminister des Landes den Kanal befürwortete, stellte das Bundesverkehrsministerium klar, dass ein solcher Kanal wegen des geringen zu erwartenden Verkehrsaufkommens nicht rentabel sei. Der Ausbau der Saale hängt zudem von einem weiteren Ausbau der Elbe ab. Wegen eines zu geringen Kosten-Nutzen-Verhältnisses ist mit einem Ausbau der Saale für den Schiffsgüterverkehr mittel- bis langfristig nicht zu rechnen.[133] Der durch die Stadt Halle in Erwartung eines Saaleausbaues errichtete Hafen Halle-Trotha dient seit seinem Bau Ende der 1990er Jahre mangels einer Erreichbarkeit für Frachtschiffe lediglich dem Umschlag zwischen LKW und Güterzügen.[134]
Die folgenden Bauwerke für den Wasserverkehr befinden sich an der Saale in Halle.
In Halle befindet sich dasMitteldeutsche Multimediazentrum (MMZ), in dem sich Firmen mit dem Schwerpunkt der audiovisuellen Produktion angesiedelt haben. Der Lokalfernsehsender „TV Halle“ sowie das internetbasierte „Bürgerforum HalleForum“ haben einen rein lokalen Fokus.
In Halle werden mehrere Radioprogramme produziert. DerMDR produziert abgesehen von den jeweiligen Regionalprogrammen alle im Sendegebiet ausgestrahlten MDR-Programme im Hörfunkzentrum in Halle. Neben dem MassenprogrammMDR Jump handelt es sich hierbei um das InformationsprogrammMDR Aktuell sowie die SpartenprogrammeMDR Sputnik,MDR Kultur undMDR Klassik. Zusätzlich zu diesen überregionalen Sendern befindet sich ein Regionalstudio vonMDR Sachsen-Anhalt in Halle.
Neben den öffentlich-rechtlichen Sendern befinden sich mehrere private Radiostationen in Halle. Dies sind die privaten Programme89.0 RTL undRadio Brocken, die beide teilweise im Besitz der RTL Gruppe sind. Wobei sich 89.0 RTL auf ein sehr junges Publikum beschränkt, setzt Radio Brocken mehr auf ein regional ausgerichtetes Programm für eine Zielgruppe bis 49 Jahren. Außerdem gibt es in Halle das freie und nicht kommerzielle LokalradioRadio Corax, das sich vor allem durch seinen alternativen Programminhalt auszeichnet, der von ehrenamtlichen Redakteuren erstellt wird und dadurch eine große Vielfalt an Themen aufweist. Der Radiosenderradio SAW betreibt in Halle ein Regionalstudio.
Darüber hinaus gibt es verschiedene private Webseiten, die lokale Nachrichtenmeldungen verbreiten, unter anderem dubisthalle, hallelife oder HalleSpektrum (Verein Halle Transparenz e. V.).
Die Mitteldeutsches Druck- und Verlagshaus GmbH & Co. KG, die als wichtigstes Printmedium dieTageszeitungMitteldeutsche Zeitung hat, betreibt im Stadtbezirk Ost eine Zeitungsdruckerei. Die Mitteldeutsche Zeitung besitzt mehrere Lokalausgaben für das südliche Sachsen-Anhalt.
Halle ist Sitz vomMitteldeutschen Verlag, vom Universitätsverlag Halle-Wittenberg, vom HörbuchverlagHörbuch.com, vomGeoquest-Verlag oder auch vomHasenverlag. Diese veröffentlichen zahlreiche Buchreihen von regionaler Bedeutung sowieAllmende – Zeitschrift für Literatur, dieZeitschrift für Rehabilitations-, Teilhabe- und Schwerbehindertenrecht oder auch dieStudien des Forschungsverbundes SED-Staat an der Freien Universität Berlin, die darüber hinaus reichen.
Printmedien, die für Halle erscheinen sind die Regionalausgaben der MagazineFrizz,Top Magazin undBlitz! sowie derDeutschen Handwerks Zeitung. Zudem werden auf Sachsen-Anhalt fokussierte Zeitschriften wieArchäologie in Sachsen-Anhalt,Hallesche Beiträge zur Kunstgeschichte oder dasSachsen-Anhalt-Journal in Halle publiziert.
DieDeutsche Bahn betreibt in Halle eine Werkstatt für Strecken- und Rangierlokomotiven. Bereits seit 1915 werden in Halle Lokomotiven repariert und gewartet.[136] Darüber hinaus war die Stadt durch dieGottfried Lindner AG in Halle-Ammendorf lange Zeit für seinen Schienenfahrzeugbau bekannt. Der Waggonbau-Betrieb wurde 2005 abgewickelt, die Tradition des Standortes wird jedoch durch die 2006 neugegründete Maschinenbau und Service GmbH Ammendorf (MSG Ammendorf) fortgeführt. MSG Ammendorf ist auf die Reparatur vonTriebzügen spezialisiert.
Im Bereich der Nahrungs- und Genussgüterindustrie ist unter anderem dieHalloren Schokoladenfabrik nennenswert. Sie ist die älteste noch produzierende Schokoladenfabrik Deutschlands. DieKATHI Rainer Thiele GmbH ist ein großer Produzent von Fertigbackmischungen.Coca-Cola Europacific Partners betreibt in Halle eine Abfüllanlage für Softgetränke. Der größte Teil der kohlensäurefreien Getränke des Coca-Cola-Konzerns für den deutschen Markt wird in Halle hergestellt.[137]
Im Industriegebiet Star Park betreibt dieSchaeffler-Gruppe ein großes Logistikzentrum für die Ersatzteillogistik. Darüber hinaus betreiben im Star Park unter anderem die UnternehmenRadial (bis 2016eBay Enterprise),Enka Technica undGreatview – ein Verpackungsmittelproduzent mit Hauptsitz in China – Standorte.
Weitere Unternehmen mit Standort in Halle sind dieHallesche Lackfabrik novatic GmbH, der EnergietechnikproduzentHitachi Energy, der ein Werk für die Reparatur von Transformatoren betreibt (bis 2020 betrieben vonABB), Sonotec ein Hersteller von Ultraschallmesstechnik,Dell Technologies mit einem Service- und Vertriebszentrum sowie zahlreicheCallcenter, beispielsweise fürADAC, Transcom undregiocom und die aus einem Callcenter hervorgegangene Sparkassen-MarketingagenturS Direkt.
Bis zum Ende der DDR war Halle ein bedeutender Standort des Maschinen- und Fahrzeugbaus. Zu den wichtigsten Betrieben der Stadt zählten unter anderem derVEB Maschinenfabrik Halle, derVEB Karosseriewerke Halle, derVEB Waggonbau Ammendorf und der VEB Pumpenwerke Halle, der gleichzeitig Stammbetrieb desVEB Kombinat Pumpen und Verdichter Halle war. Die beiden letztgenannten unterhalten noch in Form der MSG Ammendorf und der KSB SE & Co. KGaA Werke in Halle. Die Halloren Schokoladenfabrik fungierte unter der Firmierung VEB „Halloren“ Schokoladenfabrik Halle zwischen 1988 und 1990 als Stammbetrieb desVEB Kombinat Süßwaren Halle.
Nach einer kurzzeitigen Schließung durch Napoleon wurde die Universität Halle mit der Universität Wittenberg vereinigt. Seit 1933 trägt sie ihren heutigen NamenMartin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. 1993 wurden diePädagogische Hochschule Halle-Köthen und Teile derTechnischen Hochschule Leuna-Merseburg in die Universität integriert. Nach 1989 wurden viele Gebäude neu errichtet. So konzentriert sich die Universität auf den innerstädtischen Campus um den Universitätsplatz (mit Hauptgebäude, AudiMax, Melanchtonianum und Juridicum) und denTechnologiepark Weinberg Campus. Im WS 2012/2013 waren ca. 20.700 Studenten immatrikuliert.
Logo der Evangelischen Hochschule für Kirchenmusik Halle
Die zweite wichtige Hochschule in Halle ist dieBurg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. In ihrer heutigen Form existiert sie seit 1915. Sie geht auf eine gewerbliche Zeichen- und Handwerkerschule aus dem Jahr 1879 zurück. Der für Halle sehr wichtige Bürgermeister Rive berief 1915Paul Thiersch zum neuen Direktor, was als Gründungsjahr der Kunstschule Burg Giebichenstein angesehen wird. Thiersch versuchte mit anderen Lehrern, die wieGerhard Marcks undMarguerite Friedlaender zum Teil vomBauhaus kamen, die Themen des Deutschen Werkbundes in dieser Schule umzusetzen. Die heutige Struktur der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein wurde damals festgelegt. Die Kunstschule verlor 1933 wichtige Lehrer, sie konnte sich aber durch die Zeit des Nationalsozialismus retten. Das Bestehen war im Zuge des „Formalismusstreits“ in derDDR in den 1950er Jahren gefährdet. Von 1963 bis 1970 gab es nur Ausbildung im Kunsthandwerk und in der Formgestaltung (heute Design). Nach 1970 konnte die Hochschule wieder die Struktur der 1920er Jahre aufnehmen und es werden sowohl Design, Kunst und Kunsthandwerk gelehrt. Die Hochschule hat etwa 1000 Studenten. Jedes Jahr öffnet sie im Juli ihre Werkstätten und Ateliers für drei Tage, so dass die Arbeiten von Studenten und Lehrern betrachtet werden können; eine Modenschau führt in diese Tage ein.
In Halle sind einige der ältestenStudentenverbindungen Deutschlands ansässig. Während der Großteil der Verbindungen nach der politischen Wende nach Halle zurückkehrte, gab es einige wenige Verbindungen, die bereits in den letzten Jahren derDDR in Halle aktiv waren (vgl.Rudelsburger Allianz). Die Studentenverbindungen gehören zur langen universitären Tradition der Saalestadt. DasFarbenlied vieler Hallenser Studentenverbindungen istIn den Kronen alter Linden, dessen Melodie vom Glockenspiel desRoten Turmes immer zur Dreiviertelstunde gespielt wird. Die letzte Strophe lautet: „Hieltest trotzig aus die Stürme, warst der Wissenschaft ein Hort. Laut verkünden’s deine Tore, tragen’s fort von Ort zu Ort: Halle, alte Musenstadt.Vivat, crescat, floreat!“
Neben den Hochschulen bildet dieNationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina ein wichtiges Standbein der halleschen Forschungslandschaft. Als älteste deutsche wissenschaftliche Akademie (gegründet 1652 inSchweinfurt) zog und zieht sie wichtige Forscher an. Während der Zeit der deutschen Teilung war die Leopoldina die einzige Wissenschaftlerorganisation, die ungeteilt weiter bestand. Ihr gehören mehrere Nobelpreisträger an. Mit derJungen Akademie engagiert sie sich im aktuellen interdisziplinären Diskurs.
DasDeutsche Jugendinstitut ist mit einer Außenstelle in Halle vertreten. Die Universität Halle unterhält das Institut für Musik, Medien- und Sprechwissenschaften.
Institut für Strukturpolitik und Wirtschaftsförderung (ISW),
Zentrum für Angewandte Medizinische und Humanbiologische Forschung (ZAMED).
International Max Planck Research School for Science and Technology of Nanostructures
Einen wichtigen strukturellen Knotenpunkt bildet der TechnologieparkWeinberg Campus. Er ist nebenBerlin-Adlershof der zweitgrößte Wissenschafts- und Technologiepark in Ostdeutschland. Auf dem Campus befinden sich acht Fachbereiche der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und sechs der außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Das Technologie- und Gründerzentrum (TGZ) und das BioZentrum bieten in insgesamt sieben Gebäuden hochwertige Labor- und Forschungseinrichtungen. Über 100 Unternehmen und Institute sind zurzeit hier vertreten und beschäftigen rund 6000 Menschen.[138] Der „weinberg campus e. V.“ wurde am 5. März 2004 gegründet und bildet ein Netzwerk für Beratung, Entwicklung und Realisierung innovativer marktfähiger Vorhaben.
Der Weinberg Campus ist der zweitgrößte Technologiepark Ostdeutschlands. Bis heute wurde hier eine Milliarde Euro investiert. In den Universitätsinstituten des Campus studieren 7600 angehende Naturwissenschaftler.
Alle somatischen Krankenhäuser der Stadt stehen alsakademische Lehrkrankenhäuser der Medizinischen Fakultät der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zur Verfügung.
In Halle existiert eine reiche Anzahl von Sportstätten für den Leistungs- und Breitensport.
Stadien mit unterschiedlichen Nutzungsarten sind das frühereKurt-Wabbel-Stadion – heute:Leuna-Chemie-Stadion – (reines Fußballstadion, Heimstätte desHalleschen FC), dasStadion im Bildungszentrum (traditionelles Mehrzweckstadion), das Stadion der Waggonbauer in Ammendorf (BSV Halle-Ammendorf), das Leichtathletikstadion Robert Koch und das Stadion am Zoo (Fußball,VfL Halle 1896).
Sparkassen-Eisdom in Halle-Neustadt als Sachsen-Anhalts einzige Einrichtung dieser Art. Er stellt den Nachfolger der wegen Hochwasserschäden abgerissenenEissporthalle am Gimritzer Damm dar. Eine gewisse Tradition hat in der Stadt daher Eishockey (ESC Halle 04).
Hallen-, Frei- und Naturbäder: Die Bäderlandschaft in Halle ist vielfältig. Neben dem FreizeitbadMaya Mare existieren die Bäder Saline-Bad mit Schwimmhalle und Freibad, die Schwimmhalle Neustadt mit einer wettkampftauglichen separaten Sprunghalle (10-m-Sprunganlage), das im Jugendstil errichteteStadtbad (Hallenbad). Das Nordbad (Freibad mit 10-m-Sprunganlage) und die bewirtschafteten NaturbäderAngersdorfer Teiche undHeidesee komplettieren die Bade- und Schwimmmöglichkeiten. Insbesondere dem Schwimmleistungssport vorbehalten ist die 2011 neugebaute wettkampftaugliche Robert-Koch-Schwimmhalle.
Kanu- undRudersport wird auf den Wettkampfanlagen amOsendorfer See (Kanuregattastrecke), auf dem Kanal zwischen Neustadt und der Saale (Ruderregattastrecke) und auf der Saale (Kanuslalom, Kanuwandern, Wildwasserkanu) betrieben.
Halle verfügt über die moderne, wettkampftauglicheLeichtathletikhalle, dieSporthalle Brandberge, mit ebenfalls wettkampftauglichen Außenanlagen. Sie bildet mit weiteren Anlagen (Kampfsportzentrum Ringen, Boxen, Judo) den Sportkomplex Brandberge/Kreuzvorwerk, einen von drei lokal konzentrierten Sportinfrastrukturstandorten in der Stadt.
Der zweite von drei lokal konzentrierten Sportinfrastrukturstandorten ist der Sportkomplex Bildungszentrum in Neustadt. Dazu gehören die Sporthalle Bildungszentrum (Handball u. a.), die Schwimmhalle Neustadt (siehe Hallen-, Frei- und Naturbäder), das Mehrzweck-Stadion im Bildungszentrum und einige weitere Anlagen.
Der dritte zentrale Sportinfrastrukturstandort wird vomSportgymnasium Halle, demLeichtathletikstadion Robert Koch, der Robert-Koch-Schwimmhalle und dem Erdgas-Sportpark gebildet.
(Vereins-)Fußballplätze im gesamten Stadtgebiet zur Verfügung.
Ein moderner Skate-Park wurde 2011 im Zentrum von Halle-Neustadt eröffnet.
Ab 1886 existierten in Halle nacheinander dreiRadrennbahnen: eine offene Zementbahn im Olympiapark Merseburger Straße (1886–1919), eine offene Holzbahn am Böllberger Weg (1930–1938) sowie von 1951 bis in die 1970er/80er Jahre hinein die offene ZementbahnAlbert-Richter-Kampfbahn.[140]
Die beliebtesten Naherholungsgebiete, die mit Ausnahme derDölauer Heide mit der Saale in Verbindung stehen, haben zugleich einige Sehenswürdigkeiten oder andere Freizeiteinrichtungen zu bieten. Dazu gehören dieSaaleaue mitGalopprennbahn, die aneinandergrenzenden Inseln bzw. HalbinselnWürfelwiese,Ziegelwiese undPeißnitzinsel sowie dieRabeninsel. DieFontäne auf der Ziegelwiese zählt mit einer Höhe von 80 Metern zu den höchsten in Europa. Auf einem zwei Kilometer langen Rundkurs auf der Peißnitzinsel verkehrt dieParkeisenbahn Peißnitzexpress Halle (Saale), die 1960 alsPioniereisenbahn eröffnet wurde.
Entlang des Flusslaufes der Saale sind dazu dieKlausberge, Riveufer und Trothaer Ufer bis zur InselForstwerder zu erwähnen. In den Klausbergen befindet sich zudem dieJahnhöhle, die durch Verwitterungsprozesse und Sickerwasserwirkung entstand. Zu Spaziergängen laden außerdem der große und kleineGalgenberg sowie Lehmanns und Reichardts Garten ein. Eine größere Fläche bietet das Waldgebiet der Dölauer Heide mitBischofswiese (darauf Befestigungsanlagen und Hügelgräber aus der Jungsteinzeit). Im Süden der Stadt ist dieSaale-Elster-Aue das größte Naherholungsgebiet. In diesen Gebieten und der Stadt selbst bestehen mehrere Naturlehrpfade (Dölauer Heide, Geologischer Lehrpfad, Trinkwasserlehrpfad).
Medizingeschichte: Mit seiner fünfbändigen Universalgeschichte der Medizin giltKurt Sprengel (* 1766; † 1833) als einer der Väter der medizinischen Geschichtsschreibung.
Robert Franz, eigentlich Robert Knauth (* 28. Juni 1815 in Halle; † 24. Oktober 1892 in Halle), Komponist
Marianne Witte (* 1923 in Marburg/Lahn; † 25. Juni 2012 in Mülheim an der Ruhr), Tochter des NobelpreisträgersKarl Ziegler, finanzierte die Sanierung desStadtgottesackers
Frank Betker:Einsicht in die Notwendigkeit! Kommunale Stadtplanung in der DDR und nach der Wende (1945–1994), Beiträge zur Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung Bd. 3, Steiner-Verlag, Stuttgart 2005,ISBN 3-515-08734-6 (Fallstudienstädte Halle und Rostock).
Thomas Bienert:Halle an der Saale. Sutton, Erfurt 2002,ISBN 3-89702-459-4.
Ernst-Ludwig Bock:Halle im Luftkrieg 1939–1945. Projekte-Verlag 188. Halle 2002,ISBN 978-3-931950-62-0.
Friedrich August Eckstein:Chronik der Stadt Halle. Eine Fortsetzung der Dreyhauptschen Beschreibung des Saal-Kreises. 6 Bände, Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle 1842/43.
Werner Freitag,Mathias Tullner:Halle 806 bis 1806. Salz, Residenz und Universität – Halle 1806 bis 2008. Industriezentrum, Regierungssitz, Bezirksstadt. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2006,ISBN 978-3-89812-500-0.
Werner Freitag, Katrin Minner,Andreas Ranft (Hrsg.):Geschichte der Stadt Halle. 2 Bände + Registerband. Mitteldeutscher Verlag, Halle 2006,ISBN 978-3-89812-512-3.
Hans Joachim Kessler, Conrad Kessler:Zeitreise durch Halle – Ausflüge in die Vergangenheit. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 2006,ISBN 3-8313-1584-1.
Wolfgang Michaelis:Nicht ganz vollständige Notizen zur Geschichte der Stadt Halle von Oktober 1949 bis Oktober 1990. Halle 2005.
Manfred Orlick:Von Trotha nach Ammendorf, BroschürenreiheSaale, Salz und Siedlungsorte Bd. 1 und 3, Hrsg. Verein und Förderer des Stadtmuseums Halle, Dr. Berthold Halle 2006.
Hans-Walter Schmuhl:Halle in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus (= Studien zur Landesgeschichte, Bd. 15), Mitteldeutscher Verlag, Halle 2007,ISBN 978-3-89812-443-0.
Dieter Dolgner:Historische Rechtsorte, Richtstätten und Gerichtsgebäude in Halle an der Saale. Hrsg. von den Freunden der Bau- und Kunstdenkmale Sachsen-Anhalt e. V. Mitteldeutscher Verlag. Halle 2018,ISBN 978-3-95462-986-2.
↑Eine Übersicht der Erklärungsvorschläge findet sich in:Deutsches Ortsnamenbuch. Hrsg. von Manfred Niemeyer. De Gruyter, Berlin/Boston 2012,ISBN 978-3-11-018908-7, S. 240. Eine ausführlichere Zusammenstellung der verschiedenen Deutungsvorschläge fürHall- in Ortsnamen enthält Jürgen Udolph:Hallstadt. In:Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Band XIII:Greifvögel – Hardeknut. De Gruyter, Berlin 1999,ISBN 3-11-016315-2, S. 433–442.
↑Bettina Jungklaus:Anthropologische Untersuchungen an den Skeletten vom Kirchhof bei St. Marien. In:Harald Meller (Hrsg.):Der Marktplatz von Halle. Archäologie und Geschichte. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Halle 2008,ISBN 978-3-939414-25-4,S.186–188.
↑Bettina Jungklaus:Halles Geschichte unterm Markt – Anthropologische Untersuchungen an den mittelalterlichen Skeletten vom St. Marien- und St. Gertrudenkirchhof. In:Ralf Jacob (Hrsg.):Jahrbuch für hallische Stadtgeschichte 2010.Band8. Verlag Janos Stekovics,ISBN 978-3-89923-260-8,S.157–169.
↑Bettina Jungklaus, Caroline Schulz, Michael Schultz:Histologischer Nachweis von Syphilis an Skeletten des 15./16. Jhd. aus Halle. In:Harald Meller, Kurt W. Alt (Hrsg.):Anthropologie, Isotopie und DNA – biografische Annäherung an namenlose vorgeschichtliche Skelette? : 2. Mitteldeutscher Archäologentag vom 08. bis 10. Oktober 2009 in Halle (Saale) / Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Landesmuseum für Vorgeschichte. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Halle (Saale) 2010,ISBN 978-3-939414-53-7,S.131–139.
↑Karl Friedrich Schinkel:Reisen nach Italien. Zweite Reise 1824. Hrsg.: Gottfried Riemann. Aufbau-Verlag, Berlin/Weimar 1994,ISBN 3-351-02269-7,S.8.
↑Handbuch des Kunstmarkts. Kunstadressbuch für das Deutsche Reich, Danzig und Deutsch-Österreich. Antiqua Verl.-Ges. Kalkoff, Berlin, 1926, S. 392
↑Siehe Hans-Walter Schmuhl:Halle in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus. Halle (Saale) 2007, S. 33 ff.
↑Detlef Schmiechen-Ackermann, Steffi Kaltenborn (Hrsg.):Stadtgeschichte in der NS-Zeit. Fallstudien aus Sachsen-Anhalt und vergleichende Perspektiven. Münster 2005, S. 17 (Fußnote 35).
↑Siehe Dirk Schumann:Politische Gewalt in der Weimarer Republik 1918–1933. Kampf um die Straße und Furcht vor dem Bürgerkrieg. Essen 2001, S. 92 (Fußnote 185).
↑Siehe Schmuhl, Halle, S. 50 sowie Erwin Könnemann, Hans-Joachim Krusch:Aktionseinheit contra Kapp-Putsch. Berlin 1972, S. 407.
↑Siehe Werner Freitag, Katrin Minner (Hrsg.):Geschichte der Stadt Halle. Band 2.Halle im 19. und 20. Jahrhundert. Halle (Saale) 2006, S. 252 f.
↑Udo Grashoff:Das vergessene Lager. Eine Dokumentation zum Außenkommando des KZ Buchenwald in Halle/Saale 1944/45. Hasenverlag, Halle (Saale) 2010,ISBN 978-3-939468-33-2.
↑Ernst-Ludwig Bock:Halle im Luftkrieg 1939–1945. Halle, 2002. S. 5 ff.
↑Matthias J. Maurer:Our Way to Halle. Der Marsch der „Timberwölfe“ nach Halle. Fliegenkopf-Verlag, Halle (Saale) 2001,ISBN 3-930195-44-5,S.14.
↑Andreas Rühl, Kuratorium Altes Rathaus Halle (Saale) (Hrsg.):Schicksalsjahre – die Zerstörung des Alten Rathauses 1945 bis 1950. In: Das Alte Rathaus in Halle (Saale). Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2008. S. 169.
↑Renate Kroll:Halle (Saale). In: Schicksale deutscher Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg. Hrsg. Götz Eckardt. Henschel-Verlag, Berlin 1978. Band 2, S. 325–328.
↑Alexander Sperk, Daniel Bohse:Legende, Opportunist, Selbstdarsteller. Felix Graf Luckner und seine Zeit in Halle (Saale) 1919–1945. Halle (Saale) 2016, S. 61–83
↑Zu den Konflikten um die Stadterneuerung in Halle in den 1980er Jahren siehe Frank Betker:Einsicht in die Notwendigkeit!. Kommunale Stadtplanung in der DDR und nach der Wende (1945–1994). Stuttgart 2005, S. 311–340; ein kurzer Abriss zur Stadtgeschichte von Halle und Rostock findet sich auf S. 68–80, zur Organisation und zu den Institutionen der Stadtplanung in der DDR am Beispiel Halle und Rostock siehe Teil III (S. 153–216); zu den Erfahrungen der Stadtplaner und Stadtplanerinnen in der Wendezeit siehe auch S. 218–264.
↑abcdefghiHubertus Knabe:17. Juni 1953 – Ein deutscher Aufstand. Propyläen, München 2003,ISBN 3-549-07182-5,S.201ff.
↑Ekkehard Böhm:Der vergessene Kampf – (…) eine Rückblende nach Halle. Hrsg.: Hannoversche Allgemeine. Hannover 14. Juni 2003.
↑Horst Becker, Gunter Bergmann: Sächsische Mundartenkunde. Entstehung, Geschichte und Lautstand der Mundarten des obersächsischen Gebietes. 1969.
↑Helmut Schönfeld: Sprache – Heimatgeschichte : Mundart, Gruppensprachen, Umgangssprache, Namengut als Gegenstand von Forschung und Pflege. Berlin 1983.
↑Bernd Göbel, Hans-Georg Sehrt:Der Göbel-Brunnen. Ursprung, Zeitlauf, Turbulenzen. Mit Vorwort vom damaligen Oberbürgermeister Klaus Rauen. Halle (Saale) 1998, ohne ISBN, imBestand der DNB.
↑Peter Michel:Ankunft in der Freiheit. Essays gegen den Werteverlust der Zeit. Berlin 2011, S. 177.
↑Willkommen. Halle im Bild, abgerufen am 7. März 2021 (eine exakte Angabe ist nicht möglich, da die Seite keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt und dort auch Werke aufgeführt werden, die nicht mehr existieren oder zurzeit nicht öffentlich zugänglich sind (aktuell sind z. B. Taubenbrunnen und Eichendorffbank für die Sanierung abgebaut)).