Haarkutikula

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Die Oberfläche eines menschlichen Haares unter demMikroskop.
Bei hoher Vergrößerung wird die Schuppenschicht sichtbar.

DieHaarkutikula (Cuticula), auch äußere Schuppenschicht genannt, ist die äußere Rindenschicht desHaares und bestehend aus übereinandergreifendenZellen, die über dem Haarmark (Cortex pilii) liegen. Die 4–5 µm dicke Cuticula ist für den Schutz des Haares vor physikalischen und chemischen Beeinflussungen (Licht, kosmetische Behandlung etc.) verantwortlich. Sie teilt sich in eine starkcysteinhaltige (25–30 %),proteolysestabile Exocuticula und eine proteolyseempfindliche Endocuticula. Sie besteht aus 6–10 solcher Zelllagen und ist mit derScheidenkutikula – eine der drei Lagen der innerenWurzelscheiden – zahnartig verbunden. Während desHaarwachstums gleiten die Haarkutikula und die Scheidenkutikula gemeinsam mit dem inneren Anteil der epithelialen Wurzelscheide an deren äußeren Anteil entlang bis zumHaartrichter.

DurchPilze (z. B.Trichophyton rubrum) bzw. durch Präparate wie Thioglykolsäure-Derivate (in Dauerwellepräparaten) undSulfate (inDepilatoren) kommt es zu einer Auflösung (Einweichung) der Haarkutikula (sog.Keratolyse). Daher wird die Schuppenschicht alsIndikator des Gesundheitszustandes des Haares herangezogen. Beim gesunden Haar liegt die Schuppenschicht flach an und ergibt so eine glatte, durchscheinende Oberfläche. Das Licht wird optimal reflektiert und ergibt so den gesunden Glanz des Haares.

Die Cuticula hat in derRechts- undUmweltmedizin große Bedeutung, zumal bestimmte Stoffe, wie beispielsweiseSchwermetalle, in ihr in höhererKonzentration nachgewiesen werden können als in derHaarrinde (Cortex). Jedoch rufen kosmetische Behandlungenmorphologische, physikalische und chemische Veränderungen am Haar hervor, indem sie die Cuticula und den Cortex schädigen, aber auch zu Konzentrationsverlusten an eingelagerten Substanzen infolge vonInstabilitäten derMoleküle gegen einige chemische Mittel (Wasserstoffperoxid,Ammoniak) und Strukturveränderungen der Haarfasern sowie verringerter Aufnahmefähigkeiten der geschädigten Haarfasern für Substanzen führen. So wurde beispielsweise nachgewiesen, dass nach Bleichen und Dauerwellenbehandlung die Konzentration anMorphin, Monoacetylmorphin undKokain abnimmt.[1] Trotzdem sind die eingelagerten Wirkstoffmengen noch deutlich nachweisbar.[2]

Literatur

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  • Wilfried Meyer, Gregor Hülmann, Helga Seger:REM-Atlas zur Haarkutikulastruktur mitteleuropäischer Säugetiere. M. & H. Schaper Verlag, 2002,ISBN 3-7944-0200-6.
  • S. Berg:Beiträge zur Gewinnung und Bewertung von Befunden in der forensischen Haaruntersuchung. In:International Journal of Legal Medicine.ISSN 0937-9827, S. 531–545.

Einzelnachweise

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  1. L. Pötsch, G. Skopp:Stability of opiates in hair fibers after exposure to cosmetic treatment. In:Forensic Science International. 81, 1996, S. 95–102.
  2. J. Röhrich, S. Zorntlein, L. Pötsch, G. Skopp, J. Becker:Effect of the shampoo Ultra Clean on drug concentrations in human hair. In:Int. J. Legal Medicine. 113, S. 102–106.
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