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Hügel

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Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem Hügel als topographischem Element. Für weitere Bedeutungen von Hügel siehe unterHügel (Begriffsklärung).
RuineCorfe Castle auf einem natürlichen Hügel der Purbeck Hills (Dorset, England)
Künstlich angelegter Turmhügel in Mecklenburg

EinHügel oder eineAnhöhe ist eine natürlich entstandene oderanthropogen geschaffene, wenig gegliederteLandform, die sich freistehend über ihre Umgebung erhebt und sich durch ihre geringere Höhe und Flächenausdehnung vomBerg unterscheidet. Ein Hügel ist normalerweise nicht wesentlich länger als breit, sonst wird die Erhebung alsHöhenrücken bezeichnet. Solche niedrigen Erhebungen bedingen noch keinGebirgsklima. Eine vom Umland abweichende natürlicheVegetation ist bei freistehenden Hügelnazonal (Wasserhaushalt, Böden, Untergrund) bedingt. Nur beiVorgebirgs-Hügeln derkollinen Höhenstufe sindextrazonal klimabedingte Unterschiede vorhanden.

Es gibt keine allgemeingültige Definition; die Festlegung ist vom jeweiligen Autor abhängig. Gemeinhin wird jedoch meistens einrelativer Höhenunterschied von höchstens 200 m zwischen Gipfel und Umland vorausgesetzt. Die englischsprachige ÜbersetzungHill ist in der Regel auf die Form der Erhebung bezogen und weniger auf die Höhe, sodass etwa zwei amerikanische Autoren die maximale Höhe bei 2000ft (ca. 610 m) angesetzt haben. Ein Bezug zurabsoluten Meereshöhe wird nicht hergestellt.[1]

Eine größere Zahl benachbarter Hügel wirdHügelland genannt.

Entstehung

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Hügel können natürlich entstehen durch:

Daneben können Hügel auchkünstlich, d. h. durch menschliches Eingreifen entstehen, zum Beispiel

Erosion und Geländeform

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Bei Hügeln greift die Erosion ringsum (in alle Richtungen) an, während sie im Bergland in nurzwei Vorzugsrichtungen (talwärts, Ausbildung dendritischer, baumartigerGrat­strukturen) wirkt. Daher sindHügellandschaften meist unregelmäßiger strukturiert als z. B.Gebirgsketten und sanfter gerundet. Zunehmende Erosion von Hochgebirgen hinterlässt Hügelzüge, daher ist Hügelland meist alt (Rumpflandschaft), oder bildet dieVorgebirge am Rande derHochgebirge.

Weitere häufige Bildungsform sindMäander­reste und ehemalige Durchbrüche, die die typischen Siedlungshügel im Alpenraum abgeben,Klippen (vorgelagerte Formationsreste), vulkanische und andere monolithischeHartgesteins­reste, sowie fossile Großmoränen und andere postglaziale Kleinformen (Glaziale Serie).

Hügelformen

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Es lassen sichgeomorphologisch einige Hügelformen unterscheiden. EinDrumlin etwa ist ein langgezogener Hügel, der durch die Bewegung von Gletschern entstanden ist.Butte - einTafelberg (oderMesa) bzw. einHärtling - ist die Bezeichnung für einen hochgradig erodierten Hügel, der zumeist einzeln in einer flachen Gegend vorkommt und steile Flanken (Hänge) sowie einen flachen Gipfel aufweist. EinTor ist eine Felsformation auf dem Gipfel eines flachen Wiesenhügels; regional - etwa imVereinigten Königreich - bezieht sichTor auch auf den ganzen Hügel. EinPuy ist ein vulkanischer Hügel inKegelform. EinPingo ist ein mit Erde bedeckter Eishügel, diese Hügelform findet sich vor allem in derArktis und derAntarktis.[2]

Hügel als Siedlungsstätte

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Der auf einem Drumlin erbaute Ort Raderach

Hügel waren früher bevorzugte Orte zum Bau vonSiedlungen undVerteidigungsanlagen, da man von dort einen Überblick über die umliegende Landschaft hatte und Angreifer größere Schwierigkeiten hatten, sie zu erobern, besonders mit einer schweren Ausrüstung. Mit demWachstum der Städte, der industriellen Verfügbarkeit vonSprengstoffen und der Änderung der Kriegstaktiken zugunsten erhöhter Mobilität haben sich derartige taktische Vorteile allerdings verflüchtigt.

Namenkunde

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Mugl imPerlacher Forst
Keltischer Grabhügel amGlauberg (Hessen)

Hügel selbst als Wort ist erst seit dem 16. Jahrhundert bezeugt und hat wenig Einfluss auf den Namensschatz genommen.[3]Es findet sich abermhd. houc, welches in FormenHaug,Hauck erhalten ist – hier ist aber in Personennamen eine Ableitung ausHugo als Patronym wahrscheinlicher.[3]

Das alte, im süddeutschen Raum verbreitete Wort für Hügel,Bühel oderPichl, ist seit den frühesten Zeiten reich namensbildend.[3] Wurzel istahd. buhil, zumhd. bühel für ‚Hügel, Anhöhe‘. Im Sprachschatz im Gebrauch ist es noch im Tirolisch/Salzburgischen und im Vorarlbergisch/Westschweizerischen, wo es allgemein im Dialekt das Wort anstelle des nicht heimischen ‚Hügel‘ ist.Die Varianten sind vielfältig:

  • Bühel im Oberdeutschen,Bühl altertümlich,Büel;Pühl
  • Büchl,Büchel,Buhl veraltet
  • Bichl,Bichel,Pichl im Oberdeutschen
  • Biel,Biehl,Bihl,Biele veraltet
  • Beul,Beuel veraltet (Rheingebiet)

Auch als Herkunftsname ist etwaPichler,Bichler,Pichlarn,Büchler,Bühler,Böhler oder Formen wie

  • Zumbühl, Ambiel, Oberbeul – ‚der (oben/unten) am Hügel‘
  • Pichlbauer, Pühlhofer, Buglmeier – ‚Bauer(nhof) am Hügel‘
  • Birkenbihl, Sandbiller, Breitenpöhler, Lindbüchel, Sonnenbichler, Birnbiggl – nähere Beschreibung des Hügels

und Ähnliches weit verbreitet.

Norddeutsch stehtHövel, Hübel, auch diese Form ebenfalls reichhaltig:[3]

Bei Personennamen ist aber immer eine mögliche, ebenfalls sehr wahrscheinliche Ableitung ausHof anzunehmen.

Insgesamt gibt derDeutsche Wortatlas[4] über 50 verschiedene Namen für Hügel, die in Dialekten lebendig sind. Dazu gehören:

Siehe auch

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Weblinks

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Commons: Hügel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Hügel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

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  1. Stefan Rasemann:Geomorphometrische Struktur eines mesoskaligen alpinen Geosystems, Dissertation, Bonn 2003,pdf-Version (Memento desOriginals vom 19. April 2021 imInternet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäßAnleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/tolu.giub.uni-bonn.de, S. 5–9, 16–17.
  2. Vgl.Artikel Hill beiNational Geography (online, Englisch).
  3. abcdKonrad Kunze:dtv-Atlas Namenkunde. 1. Auflage. dtv-Band 2490. dtv, München 2003,ISBN 3-423-03266-9,Oberflächengestalt der Landschaft. Bodenerhebungen,S. 97,Sp. 2 (VerbreitungskarteHövel/Bühler/Pichler S. 96). 
  4. Deutscher Wortatlas.Band 4,S. 10. 
  5. VerbreitungskarteKnopp/Knupp/Knipp/Knapp(en) Kunze S. 96
Normdaten (Sachbegriff):GND:4135744-9 (GND Explorer,lobid,OGND,AKS)
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