Hénin-Beaumont[enɛ̃ bomɔ̃] ⓘ ist einefranzösische Stadt mit 25.764 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) imDépartement Pas-de-Calais in derRegionHauts-de-France. Sie gehört zumArrondissement Lens und ist die größte Gemeinde des GemeindeverbandsHénin-Carvin.
Die Stadt Hénin liegt im sehr dicht besiedelten Zentrum des ehemaligenNordfranzösischen Kohlereviers, etwa in der Mitte zwischen den StädtenLens undDouai an der Grenze zumDépartement Nord. Nachbargemeinden von Hénin sindCourrières undOignies im Norden,Dourges im Nprdosten,Noyelles-Godault im Osten,Esquerchin im Südosten,Quiéry-la-Motte undIzel-lès-Équerchin im Süden,Drocourt im Südwesten,Rouvroy undBilly-Montigny im Westen sowieMontigny-en-Gohelle im Nordwesten. An die lange Steinkohle-Bergbautradition erinnern noch heute die BergarbeitersiedlungenCité Maréchal Foch, Cité Darey undCité Promper sowie mehrere Abraumhalden. Unmittelbar nordöstlich des Stadtgebietes von Hénin-Beaumont kreuzen sich die AutobahnenA1 undA21.
Seit etwa 950 war der heutige Ortsteil Hénin-Liétard unter den NamenHennium,Henninium oderHeninium bekannt, später hieß erMartinus Henain. 1274 wurde der befestigte Ort zum ersten MalHanin-le-Liétard genannt; die Reste einer alten Burg sind noch erhalten. Hier wurde seit 1852Steinkohle gefördert, was eine starke Zuwanderung von Arbeitskräften auslöste. 1859 wurde der Ort an die Eisenbahn angeschlossen.
Hénin-Liétards Bevölkerung war starkantiklerikal eingestellt. So erreichte beispielsweise 1911 der Anteil der Zivilen Beerdigungen (funérailles civiles ohne die Anwesenheit von Geistlichen) 40 %[1] aller Beisetzungen. ImErsten Weltkrieg wurde Hénin-Liétard stark betroffen: Im Oktober 1914 wurde er von deutschen Truppen geplündert und verwüstet, im April 1917 bei der Rückeroberung durch die Alliierten stark zerstört.
Die Gemeinde entstand 1971 aus der Fusion der Orte Hénin-Liétard und Beaumont-en-Artois, nachdem derSteinkohlenbergbau in der Region mit der Schließung des letztenMine im Oktober 1970 beendet war.
Die Stadt hate zu Beginn der Nach-Bergbau-Ära eine relativ hohe Arbeitslosigkeit, 2010 waren es 12,3 Prozent,[2] 2015 über 20 Prozent.[3] Bei den Kommunalwahlen im März 2014 wurdeSteeve Briois, der Kandidat desFront National, zum Bürgermeister gewählt.[4]
| Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2016 | 2022 |
|---|
| Einwohner | 25.527 | 26.892 | 26.405 | 26.037 | 26.257 | 25.204 | 25.915 | 25.901 | 25.764 |
| Quellen: Cassini und INSEE |
Die Kirche Saint-Martin, erbaut zwischen 1929 und 1932 in griechisch-byzantinischem Stil nach Plänen des Architekten Maurice Boutterin (1882–1970), ersetzte eine Vorgängerkirche, die 1917, während des Ersten Weltkriegs von den Deutschen bei ihrem Abzug zerstört worden war. Sie ist alsMonument historique klassifiziert.Seit Juni 2014 finden in Hénin-Beaumont jährlichMédiévales (mittelalterliche Ritterfestspiele) statt.
Die Kleinstadt ist ein frühes Zentrum des nordfranzösischenFrauenfußballs. Der örtlicheFootball Club Féminin wurde 1983 und 1988 jeweils französischer Vizemeister. Auch der 1992 eingeführtenersten Liga hat der Verein anderthalb Jahrzehnte lang (zuletzt 2013/14) angehört.
Hénin-Beaumont unterhältStädtepartnerschaften zu folgenden Städten:[5]
Die drei erstgenannten Städte hatten wie Hénin-Beaumont ebenfalls eine Kohlebergbau-Geschichte.
- Fleury Joseph Crépin (1875–1948), Maler und spiritistischer Heiler, geboren in Hénin-Liétard
- Louane (* 1996), Sängerin und Schauspielerin
- ↑Gérard Noiriel:Les ouvriers dans la société française, XIXe–XXe siècle (= Collection Points, Inédit Histoire. H88). Éditions du Seuil, Paris 1986,ISBN 2-02-009309-X,S. 101.
- ↑Angaben des nationalen Statistikamtes Frankreichs, abgerufen am 25. Mai 2014
- ↑Julia Amalia Heyer:Madame Unverzagt. In:Der Spiegel, 28. November 2015, S. 100–105, hier S. 102.
- ↑Birgit Holzer: Ein Rechter im Rathaus. In: Stuttgarter Nachrichten. 17. April 2014, abgerufen am 24. September 2023.
- ↑Website der Stadt (Memento desOriginals vom 13. August 2012 imInternet Archive)
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