| Gymnasium Carolinum | |
|---|---|
| Schulform | Humanistisches,sprachliches undmusischesGymnasium |
| Schulnummer | 0010 |
| Gründung | 1528 |
| Adresse | Reuterstraße 9 91522 Ansbach |
| Ort | Ansbach |
| Land | Bayern |
| Staat | Deutschland |
| Koordinaten | 49° 18′ 4″ N,10° 34′ 11″ O49.30116111111110.5698Koordinaten:49° 18′ 4″ N,10° 34′ 11″ O |
| Träger | Stadt Ansbach[1] |
| Schüler | 430(Schuljahr 2024/25)[2] |
| Lehrkräfte | 40(Schuljahr 2024/25)[2] |
| Leitung | Stefan Exner[3] |
| Website | www.gymnasium-carolinum.de |
DasGymnasium Carolinum (umgangssprachlich bzw. unter Schülern: Caro) ist das kleinste der drei heute bestehendenGymnasien immittelfränkischenAnsbach und nach demMelanchthon-Gymnasium Nürnberg das zweitälteste nichtklösterliche Gymnasium inBayern.[4]
Im Jahr 1528 gründete MarkgrafGeorg der Fromme eineLateinschule inAnsbach, dem damaligen Onolzbach. Sie sollte sich bald zum Bildungszentrum des Ansbacher Unterlandes entwickeln. Im Jahr 1736 zog die Schule in das bis heute bestehende Gebäude. Dieses wurde 1727 als geplantesZuchthaus erbaut, jedoch bereits 1736 zum Gymnasium umkonzipiert. Nach Auflösung derHeilsbronner Fürstenschule wurde dieAnsbacher Lateinschule zumGymnasium Carolinumillustre erhoben (Stiftungsbrief vom 1. Mai 1737). Die Namensgebung erfolgte nach ihrem Gönner, dem MarkgrafenKarl Wilhelm Friedrich.
Die heutige Schule befindet sich in einem barocken Gebäude des frühen 18. Jahrhunderts mit einem dicken Turm, in dem Bibliotheken, das Lehrerzimmer und der „große Musiksaal“ im dritten Stock, untergebracht sind. Bei einer Komplettsanierung in den 1960er Jahren wurde das gesamte Gebäude entkernt und von Grund auf modernisiert. Besonders auffällig ist die rosa Außenfarbe sowie der moderne Aufbau des „dritten Stocks“, der in den 1990er Jahren (Einweihung am 1. März 1996) dem alten Gebäude einem Hut gleich aufgesetzt wurde. Eine Besonderheit waren die beiden vonArkaden gesäumten Innenhöfe, von denen einer wegen Platzmangel umgewandelt wurde. In ihm entstanden zwei aufeinandergesetzte würfelförmige Räume, in denen kleinere Gruppen unterrichtet werden können. Im Erdgeschoss des ehemaligen Hofes wurde auch eine kleine moderne Mensa eingerichtet.
Beim Betreten der Schule fällt der Blick auf eine massive Bronzetafel an der Wand, auf der die Worte des griechischen DichtersPindar die Leser mahnen wollen, dass der Krieg dem Unerfahrenen zwar als süße Herausforderung erscheinen mag, dem aber, der ihn erlebt hat, als Schrecken unvergesslich bleibt.
Neben demsprachlichen/humanistischen Zweig mitLatein ab der 5. Jahrgangsstufe,Englisch als zweiter Sprache und dann wahlweiseAltgriechisch (humanistisch) oderFranzösisch (sprachlich) ist auch der Ausbildungsweg über denmusischen Zweig möglich. Ab dem Schuljahr 2026/27 wird es zudem einennaturwissenschaftlich-technologischen Zweig geben. Die Wahl der Zweige erfolgt in der 8. Jahrgangsstufe. Für den musischen Zweig gibt es bereits ab der 5. Jahrgangsstufe zusätzlichen Musikunterricht.[5]
Die Schule beherbergt eine „historische Bibliothek“, die sich im zweiten Stock des Turmes befindet. Die historische Bibliothek umfasst 7100 Titel in 14.726 Bänden. Im Kernbestand der Bibliothek überwiegt die deutsche Sprache mit 59,3 Prozent. 36,4 Prozent entfallen auf die alten Sprachen (Latein und Griechisch einschließlich eines geringen Anteils Hebräisch). Die neuen Sprachen sind mit nur 4,3 Prozent vertreten.[6]
Gerade von Seiten der „Musen“, wie die Schüler des musischen Zweigs schulintern genannt werden, werden Konzerte angeboten. Großen Erfolg konnte dieRockopernox antea (lat., „die Nacht davor“) in den Jahren 1994/1995 erzielen. Weitere von der Schule organisierte und dargebotene Oratorien warenDer verlorene Sohn (1982) sowieExodus (1987/1988).[7]
Daneben sorgte auch die Theatergruppe durch ihre Aufführungen für Aufmerksamkeit. Höhepunkte waren beispielsweise die Aufführungen der antiken StückeLysistrate vonAristophanes undAntigone vonSophokles.
Zudem finden jährlich ein öffentliches Frühlings- und ein Weihnachtskonzert in derGumbertuskirche statt.Außerdem veranstaltet die Schule einen sogenannten „musikalischen Stadtrundgang“, bei dem die Schüler verschiedene musikalische Darbietungen in kleinen Ensembles, verteilt in der Stadt, zum Besten geben. Im Schuljahr 2024/25 wurde dieses Ereignis zum „musischen Stadtrundgang“ umbenannt. Mit dieser Namensänderung werden neben der Musik auch die anderenKünste gleichberechtigt miteingeschlossen.[8]
Das Gymnasium Carolinum pflegt folgende Beziehungen mit Schulen im Ausland:[9]
Es finden jährlichSchüleraustausche undSprachreisen zwischen dem Carolinum und den oben genannten Schulen statt. Zudem gibt es eine jährlich stattfindende Sprachreise, oft in Kooperation mit anderen Schulen, nachGriechenland.
Die Schule ist für die Teilnahme am „Erasmus+“-Programm akkreditiert. Im Rahmen des Erasmus-Programms findet ein Austausch mit dem Liceo Muratori San Carlo inModena, Norditalien statt.[10]
Die Schule hat eineSchülerzeitung namens „Pennazine“ (von lat. „penna“ = die Feder und dem Wort Magazine).
Am 17. September 2009 ereignete sich an dieser Schule ein Amoklauf, der unter dem NamenAmoklauf von Ansbach bekannt wurde.[11]