Gustav Rose

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Gustav Rose
Nachruf

Gustav Rose (*18. März1798 inBerlin; †15. Juli1873 ebenda) war ein deutscherMineraloge. Er entstammte einermärkischen Kaufmanns- und Gelehrtenfamilie, war Sohn vonValentin Rose dem Jüngeren und Bruder vonHeinrich Rose.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

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Gustav Rose wurde wie sein BruderHeinrich Rose nach dem Tode seines Vaters 1807 von dem ChemikerMartin Heinrich Klaproth erzogen. 1815 kämpfte Rose in den Befreiungskriegen gegen Napoleon und ging dann in die Bergmannslehre in einer Eisenerzgrube inTarnowitz, die er aus Gesundheitsgründen abbrach. Er studierte beiChristian Samuel Weiss in Berlin Mineralogie und wurde in Abwesenheit 1820 in Kiel promoviert mit einer Arbeit überTitanit. 1821 ging er nach Stockholm, um beiBerzelius die Methoden der Mineralanalyse zu erlernen. 1822 wurde er Kustos der Mineraliensammlung der Universität Breslau und 1826 Professor fürMineralogie an derUniversität Berlin als Nachfolger seines Lehrers. 1856 übernahm er zusätzlich die Leitung desMineralogischen Museums.

Am 16. Oktober 1860 erhielt er die medizinische Ehrendoktorwürde der Berliner Universität.

Zusammen mitChristian Gottfried Ehrenberg gehörte Rose zu den BegleiternAlexander von Humboldts bei derRusslandexpedition 1829 bis zum Altai und zum Kaspischen Meer. Spätere Reisen unternahm er mitEilhard Mitscherlich zu den Vulkanen Italiens (1850) und der Liparischen Inseln, danach auch zu den erloschenen Vulkanen Südfrankreichs (1852).

In etwa 125 Veröffentlichungen befasste sich Rose mit allen Gebieten der damaligen Mineralogie. Seine genauengoniometrische Messungen an Kristallen ermöglichten die Entdeckung des Phänomens derIsomorphie durch Mitscherlich. Er entdeckte viele neue Mineralarten wie denAltait,Anorthit,Cancrinit,Hessit,Perowskit undZinkenit.[1] Er untersuchte den Zusammenhang von Kristallform und physikalischen Eigenschaften (Pyro- undThermoelektrizität) und studierte die mineralogische Einordnung desQuarzes.

Durch das Studium der BerlinerMeteoritensammlung und deren Ordnung kam er zu einem neuen System der Meteorite, die vonAristides Brezina undGustav Tschermak ausgebaut und nach allen dreien benannt wurde. Es wird im Wesentlichen noch heute benutzt. Rose benannte die silikatischen Kügelchen in den Steinmeteoriten alsChondren und die sie enthaltenden Meteorite alsChondrite. Für eine Untergruppe führte er den Namenkohlige Chondrite ein. Er unterteilte dieStein-Eisen-Meteorite inPallasite undMesosiderite. Er prägte die BegriffeHowardit undEukrit für Untergruppen der Steinmeteorite.[2] Er war einer der Pioniere derpetrographischen Untersuchung anDünnschliffen und beschrieb als erster das GesteinListwänit.

Gustav Rose war Mitglied derGesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte[3] und 1848 Gründungsmitglied derDeutschen Gesellschaft für Geowissenschaften und nebenHeinrich Ernst Beyrich,Julius Ewald undHeinrich Girard deren erster Schriftführer.

Sein Grab befindet sich auf demSt.-Marien- und St.-Nikolai-Friedhof I im Berliner OrtsteilPrenzlauer Berg.

Sein SohnValentin Rose war Philologe und Bibliothekar, sein SohnEdmund Rose Chirurg.

Zu seinen Schülern zählenCarl Rammelsberg,Gerhard vom Rath,Paul von Groth,Ferdinand von Richthofen,Emanuel Kayser undChristian Friedrich Martin Websky, der 1874 seine Nachfolge als Professor für Mineralogie antrat.

Ehrungen

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Rose war seit 1834 Mitglied derKöniglich-Preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin, auswärtiges Mitglied derAkademie der Wissenschaften zu Göttingen (1856) und derBayerischen Akademie der Wissenschaften (1873), Mitglied derLeopoldina (1860) sowie seit 1825 Fellow derRoyal Society of Edinburgh,[4] seit 1829 korrespondierendes Mitglied derRussischen Akademie der Wissenschaften inSankt Petersburg und seit 1832 derAcadémie des sciences[5] in Paris.

1871 erhielt er den OrdenPour le Mérite für Wissenschaften und Künste und denBayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst.

Ein 1824 vonArmand Lévy beschriebenes, neues Mineral erhielt ihm zu Ehren den NamenRoselith.

Werke

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Grabstein, St. Marien- und St. Nikolai-Friedhof I inBerlin-Prenzlauer Berg

Literatur

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Weblinks

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Commons: Gustav Rose – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Hans-Werner Schütt: Rose, Gustav. In:Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005,ISBN 3-428-11203-2, S. 44 f. (Digitalisat).
  2. J. G. Burke:Cosmic Debris, Meteorites in History. University of California Press, 1986.
  3. Mitglieder der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte 1857
  4. Fellows Directory. Biographical Index: Former RSE Fellows 1783–2002, Part 2, K–Z. (PDF-Datei) Royal Society of Edinburgh, abgerufen am 27. August 2022. 
  5. Verzeichnis der Mitglieder seit 1666: Buchstabe R. Académie des sciences, abgerufen am 23. Februar 2020 (französisch). 
Personendaten
NAMERose, Gustav
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Mineraloge
GEBURTSDATUM18. März 1798
GEBURTSORTBerlin
STERBEDATUM15. Juli 1873
STERBEORTBerlin
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