Gumpe

AlsGumpen werden überwiegend beckenartigeStrudeltöpfe bezeichnet, die vonSturzbächen in den felsigen Untergrund eines Bachbettserodiert werden. Sie entstehen oft in dichter Folge und gestalten dann das Bachbett stufenförmig. Dadurch bildet der BachKaskaden. Die hiermit verbundene weitere Vergrößerung dieser Strudeltöpfe unterscheidet die Gumpen vonKolken.
Beschreibung
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Je nach Gesamtgefälle des Baches geht der Prozess der Gumpenbildung in die Entstehung einesWasserfalls über. Beispiele sind die beschilderten Gumpen imPfandlgraben („Pfännchen-“) unterhalb derRotwand (siehe Foto), oder dieSieben Bütten (Gumpen), wie dieAllerheiligen-Wasserfälle imNordschwarzwald auch genannt werden (siehe auchListe der Wasserfälle in Deutschland).
In Teilen Süddeutschlands werden auch generell Gewässermulden alsGumpen bezeichnet. Dies gilt zum einen für Kolke, also kesselartige Mulden im Grund flacher Fließgewässer, etwa an Felsbrocken, an Einmündungen von Nebenflüssen, unterhalb von Wehren oder unter Prallufern an den Außenkurven der Flüsse. Zum anderen gilt dies für Seen. Bekannt war dieBlaue Gumpe, ein kleiner Gebirgssee derPartnach imReintal (Wettersteingebirge; 2005 durch einen Bergsturz zerstört). Ein Quelltrichter im GroßenOstersee (südlich desStarnberger Sees) wird ebenfallsBlaue Gumpe genannt.
Ausführliche Worterklärungen zum BegriffGumpe samtEtymologie und Sprachverwandtschaften finden sich imGrimmschen Wörterbuch[1] sowie in derOeconomischen Encyclopädie vonKrünitz alsKumpf oderKumpen.[2]
VonBergwanderern werden Gumpen gern als natürliche „Badewannen“ genutzt.
Namensverwendung in der Trivialliteratur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der fiktiveComic-OrtEntenhausen liegt in dendeutschen Versionen der Erzählungen an einem Fluss namensGumpe.[3]
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Gumpe[n]. In:Schweizerisches Idiotikon. Band II:G–H. Schwabe Verlag, 1887,Sp. 315–317 ([1]).
- Gumpe. In:Jacob Grimm,Wilhelm Grimm (Hrsg.):Deutsches Wörterbuch.Band 9:Greander–Gymnastik – (IV, 1. Abteilung, Teil 6). S. Hirzel, Leipzig 1935,Sp. 1097–1099 (woerterbuchnetz.de).
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Stichwort in der Oeconomischen Encyclopädie (1773–1858) von J. G. Krünitz
- Begriff gumpe im Alemannischen
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Gumpe. In:Jacob Grimm,Wilhelm Grimm (Hrsg.):Deutsches Wörterbuch.Band 9:Greander–Gymnastik – (IV, 1. Abteilung, Teil 6). S. Hirzel, Leipzig 1935,Sp. 1097–1099 (woerterbuchnetz.de).
- ↑2. Kumpf oder Kumpen 1). In:Johann Georg Krünitz (Hrsg.):Oeconomische Encyclopädie, oder allgemeines System der Staats-Stadt-Haus- u. Landwirthschaft: in alphabetischer Ordnung.Band 35:Kum bis Kupfer. Pauli, Berlin 1791,S. 60 (books.google.de).
- ↑Entenhausen − Weltstadt an der Gumpe, fiktiver Reiseführer (egmont-shop.de)