Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Zum Inhalt springen
WikipediaDie freie Enzyklopädie
Suche

Stellenwertsystem

Dies ist ein als lesenswert ausgezeichneter Artikel.
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet vonGrundzahl)

EinStellenwertsystem,Positionssystem oderpolyadisches Zahlensystem ist einZahlensystem, dessenZahlzeichen ausZiffern besteht, deren jeweiliger Beitrag zum Gesamtwert der Zahl von ihrer Position innerhalb des Zahlzeichens abhängt. Beispielsweise trägt im weitverbreitetenZehnersystem bei einer Zahl mit dem Zahlzeichen „127“ die Ziffer „1“ den Wert1· 100 zum Zahlenwert bei, dazu addiert sich für die Ziffer „2“ der Wert2· 10 sowie für die Ziffer „7“ der Wert7· 1. Die Ziffern „1“, „2“ und „7“ besitzen jeweils ihrenZiffernwert, tragen aber zum Zahlenwert mit einem Gewicht bei, das davon abhängt, an welcher Position sie im Zahlzeichen stehen.

Wenn der Ziffernvorrat des Stellenwertsystems ausb{\displaystyle b} Schriftzeichen besteht, dann gilt für das Zehnersystem mit dem Ziffernvorrat von „0“ bis „9“ die Anzahlb=10{\displaystyle b=10}. Für Zahlen mit einem Wert größer als die höchstwertige Ziffer (im Beispiel die „9“) werden keine weiteren Ziffern geschaffen, sondern derStelle oder Position, die von einer Ziffer belegt ist, wird eine weitere Stelle vorangestellt. Die Ziffer auf der zusätzlichen Stelle wird aus demselben Vorrat entnommen, wird aber um den Faktorb{\displaystyle b} höher gewichtet. Dadurch bekommt jede Stelle einen Wert, ihrenStellenwert; durch den Faktor wird er größer als eins. Für jede weitere erforderliche Stelle erhöht sich ihr Stellenwert um einen weiteren Faktor b{\displaystyle b}. Damit ergibt sich der Wert Z{\displaystyle Z} einer dreistelligennatürlichen Zahl aus ihren drei Ziffernwertena2{\displaystyle a_{2}},a1{\displaystyle a_{1}} unda0{\displaystyle a_{0}} zu

Z=a2b2+a1b1+a0b0{\displaystyle Z=a_{2}\cdot b^{2}+a_{1}\cdot b^{1}+a_{0}\cdot b^{0}}.

Bei dem systembedingt endlichen Vorrat an Ziffern hängt die Anzahl der für ein Zahlenzeichen erforderlichen Stellenlogarithmisch von der Größe der dargestellten Zahl ab – im Unterschied zuAdditionssystemen, bei denen dieser Zusammenhang (asymptotisch zu großen Zahlen hin, jenseits der höchstwertigen Ziffer)linear ist.

EineZeitangabe mitLeuchtdioden: Jede Diode zeigt den Wert einer Ziffer desDualsystems. Jede Spalte zeigt mit dem Zahl­zeichen einer Dualzahl den Wert einer Ziffer desDezimalsystems. Zusam­men zeigen sie in der Zeit­unter­teilung gemäß demSexagesimalsystem eineUhrzeit.

Geschichte

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Zahlensysteme sind schon vor Jahrtausenden entstanden. Entwicklungen in verschiedenen Kulturkreisen hatten dasselbe Ziel,Zahlen durch eineZahlschrift festhalten zu können. Ein frühes Stellenwertsystem ist ausBabylon bekannt. Diese hatte den Nachteil, dass eine Uneindeutigkeit entstehen konnte, wenn in einem Zahlzeichen eine Stelle leer blieb. Sehr viel später wurde zu deren Kennzeichnung ein Lückenfüller oder Platzhalter in das Zahlzeichen eingefügt, der aber nicht als numerischer Bestandteil galt. Durch die sich in Indien bis ins 7. Jahrhundert n. Chr. hinziehende „Entdeckung“ der Zahl null und durch die Einführung eines Schriftzeichens für diese als vollwertige Ziffer, mit dem auch gerechnet werden konnte, kam die indische Mathematik in die Lage, ein Stellenwertsystem in Form des Dezimalsystems zu schaffen, wie es inzwischen weltweit übernommenen worden ist.[1][2] „Zweifellos ist die Null eine der genialsten Erfindungen der Menschheit.“[3]

Erst mit der Einführung der Null ist das Stellensystem so leistungsfähig geworden, wie es heute als selbstverständlich erachtet wird, mit dem nicht nur Zahlen dargestellt werden können, sondern auch einfach gerechnet werden kann. Über Arabien kam diese Kenntnis im 13. Jahrhundert durchFibonacci nach Europa und erst im 16. Jahrhundert verbreiteteAdam Ries mit seinen Rechenbüchern das Stellenwertsystem und das schriftliche Rechnen im deutschsprachigen Raum.[4] Die Erfindung desDezimalbruchs durchGiovanni Bianchini[5] gegen Mitte des 15. Jahrhunderts und sein Wiederaufgreifen durchSimon Stevin undChristophorus Clavius gegen Ende des 16. Jahrhunderts hat das numerische Rechnen weiter perfektioniert.

Siehe auch:Geschichte der Zahlzeichen

Grundbegriffe

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Zahlen werden durch Wörter oder mittels einerZahlschrift durchZahlzeichen dargestellt. Diese sind ausZiffern und gegebenenfallsVorzeichen oderTrennzeichen zusammengesetzt. Das Besondere an einem Stellenwertsystem liegt in seinem Aufbau auf Stellen, wobei jede Stelle eine Ziffer enthält, und zu jeder Stelle gehört ein eigener Stellenwert. Der Zahlenwert ergibt sich anhand der Anordnung der Ziffern aus deren Ziffernwerten und Stellenwerten.

Basis

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

DieBasis oderGrundzahlb{\displaystyle b} des Stellenwertsystems legt den Faktor fest, um den der Stellenwert von Stelle zu Stelle größer wird, angefangen mit dem Stellenwert eins auf der niederwertigsten Stelle einer natürlichen Zahl. Diese Basis ist also dieselbe wie die Basis derPotenzen vonb{\displaystyle b}, die die Stellenwerte ergeben, und sie stimmt mit dem Umfang des Ziffernvorrats überein. Ein Stellenwertsystem mit der Basisb{\displaystyle b} nennt man auchb{\displaystyle b}-adisches Zahlensystem (nicht zu verwechseln mitp{\displaystyle p}-adischen Zahlen). Jede ganze Zahlb2{\displaystyle b\geq 2} eignet sich als Basis für ein Stellenwertsystem.[6] (Beib=1{\displaystyle b=1} hätten alle Stellen denselben Stellenwert, was dem Prinzip des Stellenwertsystems widerspräche.[7]) Die gängigsten Basen sind:[8]

Weitere in der Praxis verwendeteb{\displaystyle b}-adische Zahlensysteme finden sich im AbschnittGebräuchliche Basen.

Ziffernvorrat

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Bei einem Stellenwertsystem wird ein Ziffernsystem mit genaub{\displaystyle b} verschiedenen Ziffern verwendet. Bei den verbreitetsten Ziffernsystemen steht eine Ziffer der unten angegebenen Art für einen ganzzahligen Ziffernwert{0,1,,b1}{\displaystyle \in \{0,1,\ldots ,b-1\}}.[9][10] Beim Hochzählen (das entspricht der Addition einer Eins) wird in der festgelegten Reihenfolge zur Ziffer mit dem nächsthöheren Wert übergegangen; bei den wenigen vorhandenen Ziffern wären aber nur wenige Zählschritte möglich. Deshalb wird bei der höchstwertigen Ziffer durch Addition einer Eins auf die niedrigstwertige Ziffer übergegangen und auf der nächsthöheren Stelle eine Eins addiert. Bei einem Übertrag auf eine nicht besetzte Stelle wird diese vorab mit einer Null besetzt; bei einer nicht begrenzten Anzahl von Stellen lässt sich dadurch das Zählen unbeschränkt fortsetzen.

In den gängigen Zahlensystemen werden folgende Ziffern verwendet und ihnen einZiffernwert zugewiesen (zur besseren Unterscheidung werden hier Ziffersymbole fett und ihre zugehörigen Werte normal gedruckt):

  • Im Dualsystem werden die beiden Ziffern0 und1 verwendet und ihnen jeweils die Werte der Zahlen 0 und 1 zugeordnet.
  • Im Dezimalsystem werden die zehn Ziffern0,1,2,3,4,5,6,7,8 und9 verwendet und ihnen jeweils die Werte der Zahlen von 0 bis 9 in der konventionellen Reihenfolge zugeordnet.
  • Im Hexadezimalsystem werden die sechzehn Ziffern0,1,2,3,4,5,6,7,8,9,A,B,C,D,E undF verwendet und ihnen jeweils die Werte der Dezimalzahlen von 0 bis 15 zugeordnet.

Ist die Basis noch größer, kann es zu einer Kombination weniger Ziffern in einem weiteren Zahlensystem kommen. So werden im babylonischenSexagesimalsystem mitb=60{\displaystyle b=60} statt 60 verschiedener Ziffern die Dezimalzahlen von 1 bis 59 wie Ziffern benutzt. (Die Ziffer0 war zur Blütezeit des Sexagesimalsystems noch nicht erfunden; für ein „Nichts“ wurde nichts geschrieben.) –IP-Adressen im IPv4-Format umfassen 4 Stellen zur Basisb=256{\displaystyle b=256}; statt Ziffern werden ihrem Wert entsprechende Dezimalzahlen von 0 bis 255 geschrieben und durch einen Punkt getrennt, beispielsweise 192.0.2.42. – Eine andere Art der Zuordnung von Ziffer zu Ziffernwert wurde bei der CodierungBase64 gewählt.

Mitunter werden anstatt Ziffern auch andere Symbole verwendet; beispielsweise werden in derElektronik oft die beiden Zustände eines Dualsystems nicht mit0 und1 beschrieben, sondern es werden stattdessenH undL (für „High“- und „Low“-Logikpegel) verwendet (seltenO undL für „On“ und „Low“ – „Ein“ und „Aus“).

Stelle und Stellenwert

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Der Wert einer Zahl ergibt sich nun durch die Anordnung der Ziffern in einer Ziffernfolge. Jeder Platz, den eine Ziffer in dieser Anordnung einnimmt oder einnehmen soll, ist eineStelle.[9] Jeder Stelle wird einStellenwert zugewiesen, der einerPotenz der Basis entspricht. Die Stelle mit dem niedrigsten Stellenwert steht dabei ganz rechts.[11] Im Dezimalsystem gilt beispielsweise bei der Darstellung natürlicher Zahlen:

Für das Weitere erweist sich als vorteilhaft, die Stellen nicht ab eins, sondern ab null zu nummerieren. Auf diese Weise hat dann diei{\displaystyle i}-te Stelle gerade den Stellenwertbi{\displaystyle b^{i}}. Bei der Darstellung rationaler Zahlen werden auch negative Exponenten zugelassen.

Darstellungen verschiedener Zahlenarten

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Darstellung natürlicher Zahlen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Natürliche Zahlen werden in derb{\displaystyle b}-adischen Darstellung durch eine endliche Folge von Ziffern in der Form

ana2a1a0{\displaystyle \mathbf {a} _{n}\ldots \mathbf {a} _{2}\mathbf {a} _{1}\mathbf {a} _{0}}

dargestellt. Dieser Ziffernfolge wird nun die Zahl mit dem ZahlenwertZ{\displaystyle Z}

Z=i=0naibi=a0b0+a1b1+a2b2++anbn{\displaystyle Z=\sum _{i=0}^{n}a_{i}\cdot b^{i}=a_{0}\cdot b^{0}+a_{1}\cdot b^{1}+a_{2}\cdot b^{2}+\dotsb +a_{n}\cdot b^{n}}

zugeordnet, wobeiai{\displaystyle a_{i}} der der Zifferai{\displaystyle \mathbf {a} _{i}} zugewiesene Ziffernwert ist.

Der Wertn{\displaystyle n} der Ziffernfolge gehört zumLaufindex der höchstwertigen Stelle, auf derai>0{\displaystyle a_{i}>0} ist.

Es lässt sich zeigen, dass zu jeder natürlichen Zahl eine Folge von Ziffern existiert, deren zugeordneter ZahlenwertZ{\displaystyle Z} ist. Im Allgemeinen gibt es sogar mehrere Folgen. Es genügt dazu, beliebig oft die Ziffer0 = 0 auf höherwertigen Stellen voranzustellen. Werden Folgen mit führender0 verboten, so lässt sich zeigen, dass diese Zuordnung sogareineindeutig ist, das heißt zu jeder natürlichen Zahl existiert genau eine Folge, deren zugeordneter WertZ{\displaystyle Z} ist. Als Ausnahme von diesem Verbot wird der Zahl null nicht die leere Folge (also die Folge ohne ein einziges Glied) zugeordnet, sondern die Folge mit genau einer Ziffer, und zwar der, welcher der Wert 0 zugeordnet wird (also0), um diese Zahl typografisch erkennbar zu machen.

Als Beispiel für die angegebene Zahlendarstellung betrachten wir die Ziffernfolge694 im Dezimalsystem (b=10{\displaystyle b=10}). Sie steht für:

4100+9101+6102=694.{\displaystyle 4\cdot 10^{0}+9\cdot 10^{1}+6\cdot 10^{2}=694.}

Die Ziffernfolge2B6 im Hexadezimalsystem (b=16{\displaystyle b=16}) steht füra0+a1b+a2b2{\displaystyle a_{0}+a_{1}\cdot b+a_{2}\cdot b^{2}}. Bei einer Zuordnung der Werte der Hexadezimalziffern auf Werte von Dezimalzahlena0{\displaystyle a_{0}} =6 = 6;a1{\displaystyle a_{1}} =B = 11;a2{\displaystyle a_{2}} =2 = 2 und bei weiterer Rechnung im Dezimalsystem entspricht die Folge2B6 dem Wert der Dezimalzahl

6+1116+2162=6+176+512=694.{\displaystyle 6+11\cdot 16+2\cdot 16^{2}=6+176+512=694.}

Entsprechend entspricht die Ziffernfolge1010110110 im Dualsystem (b=2{\displaystyle b=2}) dem Wert der Dezimalzahl

020+121+122+023+124+125+026+127+028+129=2+4+16+32+128+512=694.{\displaystyle 0\cdot 2^{0}+1\cdot 2^{1}+1\cdot 2^{2}+0\cdot 2^{3}+1\cdot 2^{4}+1\cdot 2^{5}+0\cdot 2^{6}+1\cdot 2^{7}+0\cdot 2^{8}+1\cdot 2^{9}=2+4+16+32+128+512=694.}

Darstellung ganzer Zahlen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

In einem System bestehend aus positiver Basis und rein nicht-negativem Ziffernvorrat lassen sich negative Zahlen nicht darstellen. Solchen Systemen wird einMinuszeichen () beigefügt, das den Zahlzeichen ggf. vorangestellt wird. Dies geht mit einem geringen Verlust an Eineindeutigkeit einher, da die Zahl 0 alsvorzeichenbehaftete Null in der Form +0, −0 oder auch ±0 geschrieben werden kann. Darstellungen von Zahlen verschieden von 0, denen kein Minuszeichen vorangestellt wird, werden als positive Zahlen interpretiert. Manchmal möchte man diese Positivität jedoch besonders hervorheben (bspw., wenn die Zahl alsInkrement kenntlich gemacht werden soll). In solchen Fällen wird in der Darstellung einPluszeichen (+) vorangestellt.

Darstellung rationaler Zahlen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die Notation wird in die negativen Exponenten der Basis erweitert, indem man die entsprechenden Stellen rechts von einem zu diesem Zweck angefügten Trennzeichen in lückenloser Folge anschließt.

Im deutschsprachigen Raum (ausgenommen Schweiz) ist hierfür dasKomma »,«, im englischsprachigen Raum dagegen der Punkt ».« gebräuchlich. Die Werte der Ziffern hinter dem Trennzeichen werden mitbi{\displaystyle b^{-i}} multipliziert, wobeii{\displaystyle i} die Position hinter dem Komma angibt.Zum Beispiel wird die rationale Zahl 1+3/8 = 1,375 im 2-adischen Stellenwertsystem durch die Ziffernfolge1,011 dargestellt. In der Tat ist

120+021+122+123=1+0/2+1/4+1/8=1+3/8.{\displaystyle 1\cdot 2^{0}+0\cdot 2^{-1}+1\cdot 2^{-2}+1\cdot 2^{-3}=1+0/2+1/4+1/8=1+3/8.}

Nach der Hinzufügung des Trennzeichens lassen sich vielerationale Zahlenb{\displaystyle b}-adisch darstellen, jedoch keineswegs alle, denn es kann vorkommen, dass zur Darstellung eine unendliche Folge von Nachkommastellen benötigt wird, die dann aberperiodisch ist. Gewöhnlich wird diesePeriode durch eine über die sich wiederholenden Ziffern gezogene Linie gekennzeichnet und so sie Länge der Periode markiert und eine (endliche) Aufschreibung ohne Pünktchen möglich.

Während die Zahl 1/5 = 0,2 im Dezimalsystem die endliche Ziffernfolge0,2 hat, ist ihre Darstellung im Dualsystem periodisch:

0,00110011…2 =0,00112.

Dagegen bedeutet die Ziffernfolge0,1 im3-adischen (ternären) System die rationale Zahl 1·3−1 = 1/3, die im Dezimalsystem einer unendlichen periodischen Ziffernfolge0,333… =0,3dez entspricht.

Unter der Voraussetzung, dass0 eine Ziffer ist und dass es zu jeder ganzen Zahl eine Ziffer gibt, deren Wert zu ihrmod b{\displaystyle {\text{mod }}b}kongruent ist[10] (was bei Standardziffersystemen stets der Fall ist), gilt allgemein, dass einBruch genau dann eine endlicheb{\displaystyle b}-adische Darstellung hat, wenn nach demKürzen allePrimfaktoren seines Nenners auch Primfaktoren vonb=:p1ν1pkνk{\displaystyle b=:p_{1}^{\nu _{1}}\cdots p_{k}^{\nu _{k}}} (beip1,,pkP{\displaystyle p_{1},\ldots ,p_{k}\in \mathbb {P} } undν1,,νkN{\displaystyle \nu _{1},\ldots ,\nu _{k}\in \mathbb {N} }) sind. (Für eine endliche Darstellung im Dezimalsystem muss dergekürzte Nenner also ein Produkt der Zahlen Zwei und Fünf sein. Genau dann ist der Bruch einDezimalbruch im engeren Sinne oder wird durchErweitern zu einem solchen.)

Die endlichen Darstellungenbilden denRing

ZS:={xQiN0:xbiZ}=ZbZ{\displaystyle \mathbb {Z} _{S}:=\{x\in \mathbb {Q} \mid \exists i\in \mathbb {N} _{0}:xb^{i}\in \mathbb {Z} \}=\mathbb {Z} b^{\mathbb {Z} }},

wobeiS:={p1,,pk}P{\displaystyle S:=\{p_{1},\ldots ,p_{k}\}\subset \mathbb {P} } für die Menge der Primfaktoren vonb{\displaystyle b} steht. Bei diesen rationalen Zahlen hat in einer vollständig gekürzten Bruchdarstellung der Nennernur PrimteilerpiS{\displaystyle p_{i}\in S}. Für jedes nichtleereS{\displaystyle S} liegt der UnterringZS{\displaystyle \mathbb {Z} _{S}} vonQ{\displaystyle \mathbb {Q} } (wieQ{\displaystyle \mathbb {Q} } selbst)dicht sowohl inQ{\displaystyle \mathbb {Q} } wie inR{\displaystyle \mathbb {R} }, d. h. eine jede reelle Zahl lässt sich beliebig genau durch Zahlen ausZS{\displaystyle \mathbb {Z} _{S}} approximieren.[12]

Betrachtet man nur Darstellungen endlicher Länge, dann bezeichnen schon die Ziffernfolgen1,1,0,1,000 im Dezimalsystem allesamt dieselbe rationale Zahl 1 (ganz zu schweigen von den Darstellungen01,0001 mit führenden Nullen). Diese Uneindeutigkeiten lassen sich durch Verbote führender und nachklappender Nullen noch unterdrücken.Gehören jedoch die unendlichen Darstellungen von Anfang an zum System, dann kommen die nicht-abbrechende Darstellung1,000… =1,0 und darüber hinaus die ganz anders aussehende Darstellung0,999… =0,9 (alle mit dem Wert 1) hinzu, siehe dazu den Artikel0,999….[13]

Normalerweise sind Missverständnisse nicht zu befürchten, sodass man beide Darstellungen zulassen kann. Eindeutigkeit ist jedoch z. B. bei derZ-Kurve gefordert, dieZ:R2R1{\displaystyle Z\,\colon \mathbb {R} ^{2}\to \mathbb {R} ^{1}}injektiv abbildet und bei der zweib{\displaystyle b}-Ziffernfolgen alternierend in eine gepresst werden. DieUnstetigkeitsstellen der FunktionZ{\displaystyle Z} sind übrigens genau die Argumente, die eine endlicheb{\displaystyle b}-adische Darstellung haben.[14]

Dieb{\displaystyle b}-adische Darstellung eines gekürzten Bruchsq=:z/(mn){\displaystyle q=:z/(m\cdot n)} mitzZ,m=p1μ1pkμk{\displaystyle z\in \mathbb {Z} ,m=p_{1}^{\mu _{1}}\cdots p_{k}^{\mu _{k}}} undnN{\displaystyle n\in \mathbb {N} }teilerfremd zur Basisb{\displaystyle b} hat fürn=1{\displaystyle n=1} die Periodenlänge 0, ist also endlich. Andernfalls istb{\displaystyle b} ein Element derprimen Restklasse[b]Zn{\displaystyle [b]\in \mathbb {Z} _{n}^{*}}, sodassbφ(n)1 mod n{\displaystyle b^{\varphi (n)}\equiv 1{\text{ mod }}n} ist (mitφ{\displaystyle \varphi } als dereulerschen φ-Funktion). Dieb{\displaystyle b}-adische Periodenlänge des gekürzten Bruchsq{\displaystyle q} ist dann der kleinste Exponentordn(b):=e>0{\displaystyle \operatorname {ord} _{n}(b):=e>0}, für denn{\displaystyle n} ein Teiler vonbe1{\displaystyle b^{e}-1} ist.(S. a. den AbschnittAlgorithmus für rationale Zahlen und den ArtikelRationale Zahl#Dezimalbruchentwicklung.)

Darstellung reeller Zahlen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die Darstellungreeller Zahlen erfolgt prinzipiell genauso wie die von rationalen Zahlen durchb-adische Entwicklung. Bei rationalen Zahlen liefert diese eine abbrechende oder eine unendliche periodische Ziffernfolge.

Dieb-adische Entwicklung einerirrationalen Zahl (wieπ oder2{\displaystyle {\sqrt {2}}}) liefert dagegen stets eine unendliche nichtperiodische Ziffernfolge. Durch Verlängerung des Nachkommaanteils ist eine beliebig genaue Annäherung an die irrationale Zahl möglich.

Wie bei den rationalen Zahlen mit unendlich periodischer Ziffernfolge ist eine endliche Darstellung für irrationale Zahlen durch Einführung neuer Symbole möglich, so wie dies hier für die Beispiele π und2{\displaystyle {\sqrt {2}}} geschehen ist.

Trotzdem kann selbst mit beliebig, aber endlich vielen zusätzlichen Zeichen nicht jede reelle Zahl als endliche Zeichenfolge dargestellt werden. Dies liegt daran, dass die Menge der reellen Zahlenüberabzählbar, die Menge aller endlichen Darstellungen mit endlichem Zeichenvorrat aber nurabzählbar ist.[15]

Wenn aber unter der „Darstellung“ einer reellen Zahl die bei derb-adischen Entwicklung entstehende Ziffernfolge verstanden wird, dann ist jede reelle Zahl als (ggf. unendlicher)b-adischer Bruch darstellbar, auch wenn nicht jeder solche Bruch tatsächlich aufschreibbar ist.

Siehe auch:Liste der Zahlenarten

Formeln

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Berechnung eines Ziffernwertes

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die niederwertigste (letzte) Ziffer derb{\displaystyle b}-adischen Darstellung einer natürlichen ZahlZ=i=0naibi{\displaystyle Z=\sum _{i=0}^{n}a_{i}\cdot b^{i}} ist derRest vonZ{\displaystyle Z} bei Division durchb{\displaystyle b}. Dieser Rest ist auch durch den Ausdruck

a0=ZbZb{\displaystyle a_{0}=Z-b\left\lfloor {\frac {Z}{b}}\right\rfloor }

gegeben; dabei bezeichnet{\displaystyle \lfloor \cdots \rfloor } dieGaußklammer. Allgemeiner ist die durch die letzteni{\displaystyle i} Ziffern vonZ{\displaystyle Z} gebildete Zahl der Rest vonZ{\displaystyle Z} bei Division durchbi{\displaystyle b^{i}}. Die Zifferai{\displaystyle a_{i}} an deri{\displaystyle i}-ten Stelle ergibt sich zu

ai=ZbibZbi+1.{\displaystyle a_{i}=\left\lfloor {\frac {Z}{b^{i}}}\right\rfloor -b\left\lfloor {\frac {Z}{b^{i+1}}}\right\rfloor .}

Nimmt man negative Werte voni{\displaystyle i} hinzu, mit denen sich Nachkommastellen ergeben, dann gilt für positivreelle ZahlenZ=i=naibi{\displaystyle Z=\sum _{i=-\infty }^{n}a_{i}\cdot b^{i}} die vorstehende Gleichung auch hierfür.

Algorithmus für rationale Zahlen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Für rationales0<x=p/q<1{\displaystyle 0<x=p/q<1} (und eine BasisbN>1{\displaystyle b\in \mathbb {N} _{>1}}) lässt sich die obige Formel in den folgendenAlgorithmus einbetten:

functionb_adic(b,p,q)// b ≥ 2; 0 < p < qstaticZiffernvorrat="0123...";// bis zum Zeichen mit dem Wert b–1begins="";// die zu bildende Zeichenkettepos=0;// hier sind alle Stellen rechts vom Kommawhilenotdefined(occurs[p])dooccurs[p]=pos;// die Nummer der Stelle mit dem Rest pbp=b*p;z=floor(bp/q);// Index z der Ziffer im Vorrat: 0 ≤ z ≤ b-1p=bpz*q;// p ganzzahlig: 0 ≤ p < qifp=0thenpl=0;return(s);endifs=s.substring(Ziffernvorrat,z,1);// Ziffer aus dem Ziffernvorrat dranhängen.// substring(s, 0, 1) ist die erste Ziffer nach dem Kommapos+=1;endwhilepl=pos-occurs[p];// die Periodenlänge (0 < pl < q)// Markiere die Ziffern der Periode mit einem Überstrich:forifromoccurs[p]topos-1dosubstring(s,i,1)=overline(substring(s,i,1));endforreturn(s);endfunction

Die erste gelb hervorgehobene Zeile entspricht der Ziffernberechnung des vorigen Abschnitts.

Die darauf folgende Zeile berechnet den neuen Restp{\displaystyle p'} der Divisionmodulo des Nennersq{\displaystyle q}.Die Gaußklammerfloor bewirkt, dass

bp/q1<z=bp/qbp/q.{\displaystyle bp/q-1\;\;<\;\;z=\lfloor bp/q\rfloor \;\;\leq \;\;bp/q.}

Daraus folgtbpq<zqp:=bpzq<q{\displaystyle bp-q<zq\;\implies \;p':=bp-zq<q} undzqbp0bpzq=:p,{\displaystyle zq\leq bp\;\implies \;0\leq bp-zq=:p',} zusammengenommen0p<q.{\displaystyle 0\leq p'<q.}Da somit alle Restep{\displaystyle p} ganzzahlig nicht-negativ und kleiner alsq{\displaystyle q} sind, es also nurq{\displaystyle q} viele verschiedene von ihnen gibt,müssen sie sich in derwhile-Schleife wiederholen.Die Wiederkehr eines Restesp{\displaystyle p} wird über die Existenz desassoziativen Datenfeldesoccurs[p] festgestellt.

Die Periode der Ziffern hat dieselbe Länge wie die Periode der Reste. (Genaueres zur Periodenlängesiehe oben.)

Berechnung der Stellenzahl

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die Anzahlm{\displaystyle m} der Ziffern derb{\displaystyle b}-adischen Darstellung einer natürlichen ZahlZN0{\displaystyle Z\in \mathbb {N} _{0}} ist

m={1wenn Z=0,logbZ+1 wenn Z1.{\displaystyle m={\begin{cases}1&{\text{wenn }}Z=0,\\\lfloor \log _{b}{Z}\rfloor +1\ &{\text{wenn }}Z\geq 1.\end{cases}}}

Hinzufügen einer Ziffer

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Gebräuchliche Basen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
BasisSystemBeschreibung
10DezimalsystemDas bekannteste und verbreitetste Stellenwertsystem ist dasDezimalsystem (Zehner-System) mit Basis 10 und den Ziffern0 bis9. Das Dezimalsystem stammt ursprünglich aus Indien. Der persische MathematikerMuhammad ibn Musa al-Chwarizmi verwendete es in seinem Arithmetikbuch, das er im 8. Jahrhundert schrieb. Bereits im 10. Jahrhundert wurde das System in Europa eingeführt, damals noch ohneNull. Durchsetzen konnte es sich jedoch erst im 12. Jahrhundert mit der Übersetzung des genannten Arithmetikbuchs ins Lateinische. Zur Speicherung von Dezimalziffern im Computer dient derBCD-Code.
2Dualsystem
Binärsystem
Im 17. Jahrhundert führte der MathematikerGottfried Wilhelm Leibniz mit der Dyadik dasDualsystem (binäres Zahlensystem) ein, also das Stellenwertsystem mit der Basis 2 und den Ziffern0 und1. Dieses wird vor allem in derInformationstechnik verwendet, da derenLogik allein aufBits, welche entweder wahr oder falsch bzw. 1 oder 0 sind, ausgerichtet ist.
16Hexadezimalsystem
Sedezimalsystem
Da Binärdarstellungen großer Zahlen unübersichtlich lang sind, wird an ihrer Stelle oft dasHexadezimal- oder Sedezimalsystem verwendet, das mit der Basis 16 (und den Ziffern0,1, …,9,A,B, …,F) arbeitet. Hexadezimale und binäre Darstellung lassen sich leicht ineinander umwandeln, da eine Stelle einer hexadezimalen Zahl genau vier Stellen (= einNibble) einer binären Zahl entspricht.
8OktalsystemDasOktalsystem zur Basis 8 (Ziffern0 bis7) fasst drei Binärstellen zusammen und kommt vorteilhaft ohne zusätzliche Ziffernzeichen aus. Das System findet u. a. Anwendung bei der Notation und Vergabe vonUnix-Dateirechten.
64Base64Ebenfalls Verwendung findet die Basis 64 beiBase64 (mit ungewohnter Symbolreihenfolge); die Basis 62 mit den Ziffern0 bis9,A bisZ unda bisz; sowie gelegentlich die Basis 32 beiBase32 mit den Ziffern0 bis9 unda bisv.
1UnärsystemAb ca. 1100 v. Chr. wurden im indo-chinesischen RaumRechentafeln benutzt, denen einUnärsystem zugrunde liegt. Zur besseren Überschaubarkeit wird gerne zu Fünfer-Blöcken gebündelt. Davon unabhängig liegt hier allerdings einAdditionssystem und kein Stellenwertsystem vor.
20VigesimalsystemDasVigesimalsystem verwendet 20 als Basis. Es dürfte entstanden sein, weil zum Zählen neben den Fingern auch die Zehen benutzt wurden, und war u. a. in fast allen mesoamerikanischen Kulturen gebräuchlich. Das am weitesten entwickelte System dieser Art wurde von denMaya in der Klassischen Periode für astronomische Berechnungen sowie zur Darstellung von Kalenderdaten verwendet. Es handelte sich um ein Stellenwertsystem »mit einem Sprung«, weil an der zweiten Stelle nur die Ziffern von1 bis18 auftreten, um so als dritten Stellenwert 360 (annähernde Länge des Sonnenjahres) zu erreichen. Die Maya kannten dieNull und benutzten sie auch in ihrenKalendern.[16]
4QuaternärsystemMündlicheZahlwortsysteme mit der Basiszahl 4 sind äußerst selten. Bekannt ist eine Papua-Sprache. Sprachliche Spuren eines solchen Systems gibt es auch in anderen Sprachen.
12DuodezimalsystemDasDuodezimalsystem hat als Basis die 12. Sein Vorteil liegt in der großen Anzahl von Teilern.

Die Einteilung und die Gruppierung in 12 ist zwar kulturell sehr weit verbreitet und zeigt sich etwa in den 12 Monaten pro Jahr, 12Tierkreiszeichen, 12 Zeichen in der chinesischen Astrologie und der Einteilung alterMaßeinheiten (z. B. beiZoll und Fuß). Trotzdem gibt nur wenige Kulturen, von denen ein Gebrauch des Duodezimalsystems bekannt ist.

60SexagesimalsystemDieBabylonier benutzten ein Zahlensystem mit der Basis 60 (Sexagesimalsystem; siehe auchGeschichte von Maßen und Gewichten).
5QuinärsystemBündelungen mit der Zahl 5 sind in der Umgangskultur weit verbreitet. MündlicheZahlwortsysteme mit der Basiszahl 5 sind selten. Bekannte Vertreter sind Sprachen aus Südamerika und Ozeanien.[17]

Besonders ausgeprägt ist das Quinärsystem bei den südamerikanischen Betoya: 1 = tey, 2 = cayapa, 3 = tozumba, 4 = cajezea, 5 = teente, 10 = caya ente, 15 = tozumba-ente, 20 = caesea ente.[18]

6SenärsystemMündlicheZahlwortsysteme mit der Basiszahl 6 sind äußerst selten. Bekannt sind eine westafrikanische und eine Papua-Sprache. Sprachliche Spuren eines solchen Systems gibt es auch in anderen Sprachen. Vermutlich liegen dem das Zählen mit Fingern und Hand zu Grunde.

Konvertierungen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Manchmal benötigt man Konvertierungen zwischen Stellenwertsystemen. Ist das Dezimalsystem nicht beteiligt, kann man es als Zwischenschritt verwenden. Die nachfolgenden Berechnungen können auch mit Hilfe eines Taschenrechners durchgeführt werden, bei dem in der Regel die Zahlenein- und -ausgabe nur im Dezimalsystem geschieht.

Insbesondere, wenn Zahlen von einem System in ein anderes zu konvertieren sind, ist es üblich und zweckmäßig, die Ziffernfolgen durch ein tiefgestelltes Suffixb{\displaystyle _{b}} der Basisb{\displaystyle b} des verwendeten Zahlensystems zu kennzeichnen. Dabei steht ein fehlendes Suffix und das Suffix10 standardmäßig für die konventionelle dezimale Darstellung, explizit auchdez oderdec. Die Suffixe2 oderb kennzeichnen binär und16 oderh hexadezimal dargestellte Zahlen. Ferner wird als Ziffernvorrat der Standardsatz{0,1,,b1}{\displaystyle \{0,1,\ldots ,b-1\}} angenommen. Gelegentlich wird die gekennzeichnete Ziffernfolge in eckige Klammern gesetzt.

Es gibt zwei wesentliche Varianten

  • die iterierteeuklidische Division, die bei den Stellen niedriger Signifikanz beginnt, und
  • die Auswertung des Ziffern-Polynoms bspw. in einer Art desHorner-Schemas. Die kleinste Anzahl von Multiplikationen wird benötigt, wenn man bei der höchstwertigen Stelle beginnt.

Die Auswahl richtet sich am besten danach, welches Verfahren auf dem vorhandenen Kalkulator am einfachsten durchgeführt werden kann.

Beispiel 1: Umwandlung einer Darstellung zur Basis 10 in eine Darstellung zur Basis 12

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Eine Zahl hat die dezimale Darstellung 4711. Gesucht ist ihre Darstellung imZwölfersystem.

Dazu dividiert man die gegebene Darstellung schrittweise durch die neue Basis 12. Die verbleibenden Reste liefern die Ziffernwerte zur Basis 12. Dabei liefert der erste Rest den Ziffernwert zum niedrigsten Stellenwert der gesuchten neuen Darstellung (in diesem Fall zum Stellenwert 120), der zweite Rest liefert den Ziffernwert zum zweitniedrigsten Stellenwert (hier 121) usw. Die zugehörige Rechnung dazu lautet demnach:

  • 4711 geteilt durch 12 ergibt 392 Rest 7 (das ist die Ziffer zum Stellenwert 120 im Ergebnis)
  • 0392 geteilt durch 12 ergibt032 Rest 8 (das ist die Ziffer zum Stellenwert 121 im Ergebnis)
  • 0032 geteilt durch 12 ergibt002 Rest 8 (das ist die Ziffer zum Stellenwert 122 im Ergebnis)
  • 0002 geteilt durch 12 ergibt000 Rest 2 (das ist die Ziffer zum Stellenwert 123 im Ergebnis)

Alternativ wird mit der Ziffer zum höchsten vorhandenen Stellenwert begonnen:

 *4711geteilt durch 123=1728  ergibt 2 Rest 1255 (die 2 ist die Ziffer zum höchsten Stellenwert des Ergebnisses)
 *1255geteilt durch 122=144ergibt 8 Rest 103
 *103geteilt durch 121=12ergibt 8 Rest 7
 *7geteilt durch 120=1ergibt 7 Rest 0 (die 7 ist die Ziffer zum niedrigsten Stellenwert des Ergebnisses)

Als Duodezimaldarstellung der gegebenen Zahl ergibt sich 288712. Die Umwandlung in andere Stellenwertsysteme erfolgt analog.

Beispiel 2: Umwandlung einer Darstellung zur Basis 16 in eine Darstellung zur Basis 10

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Bezüglich des Hexadezimalsystems mit den Ziffern 0, 1, …, 9, A (Wert 10), B (Wert 11), C (Wert 12), D (Wert 13), E (Wert 14) und F (Wert 15) habe eine Zahl die Darstellung AFFE. Gesucht ist die Darstellung dieser Zahl im Zehnersystem.

Dazu multipliziert man die Ziffern der gegebenen Darstellung mit den jeweiligen Stellenwerten und addiert die Ergebnisse auf. Die zugehörige Rechnung dazu lautet demnach:

Als Dezimaldarstellung der gegebenen Zahl ergibt sich40960+3840+240+14=45054{\displaystyle 40\,960+3840+240+14=45\,054}.

Alternativ wird schrittweise mit der Basis 16 multipliziert und die jeweils nächste Ziffer hinzugenommen:

 *Aergibt10
 *10·16+Fergibt175
 *175·16+Fergibt2815
 *2815·16+Eergibt45 054

Die Umwandlung in andere Stellenwertsysteme erfolgt analog.

Beispiel 3: Nachkommastellen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Bezüglich des Zehnersystems habe eine Zahl die Darstellung 0,1. Gesucht ist die Darstellung dieser Zahl im Dualsystem.

Hierzu wird der Nachkommaanteil wiederholt mit der Basis des Zielsystems multipliziert. Tritt dabei ein Wert größer 1 auf, wird dessen ganzzahliger Anteil der Reihe der Nachkommastellen hinzugefügt, andernfalls wird eine 0 den Nachkommastellen hinzugefügt. Tritt eine ganze Zahl als Multiplikationsergebnis auf, ist der Nachkommabetrag vollständig bestimmt, oft wird jedoch auch eine Periode auftreten.

Die zugehörige Rechnung dazu lautet demnach:

  • 0,1 mal 2 ergibt 0,2 , die erste Nachkommastelle ist also die 0
  • 0,2 mal 2 ergibt 0,4 , die zweite Nachkommastelle ist also die 0
  • 0,4 mal 2 ergibt 0,8 , die dritte Nachkommastelle ist also die 0
  • 0,8 mal 2 ergibt 1,6 , die vierte Nachkommastelle ist also die 1
  • 0,6 mal 2 ergibt 1,2 , die fünfte Nachkommastelle ist also die 1
  • 0,2 mal 2 (muss nicht mehr ausgeführt werden, da eine Periode aufgetreten ist)

Als Ergebnis erhalten wird somit 0,0001100110011…

Balancierte Stellenwertsysteme

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Besondere Stellenwertsysteme sind die balancierten. Sie haben immer eine ungerade BasisbN{\displaystyle b\in \mathbb {N} } und verwenden sowohl natürliche als auch negative Ziffernwerte, nämlich die aus der Menge{b12,,1,0,1,,b12}{\displaystyle \{-{\tfrac {b-1}{2}},\dotsc ,-1,0,1,\dotsc ,{\tfrac {b-1}{2}}\}}. Häufig werden die negativen Ziffern durch einen Unterstrich gekennzeichnet. So wird z. B. imbalancierten Ternärsystem eine Zahl durch die Ziffern1,0, und1 dargestellt, welchen die Werte −1, 0 und 1 zugeordnet sind.

Ein balanciertes Stellenwertsystem hat folgende Eigenschaften:

  • Das Negative einer Zahl erhält man durch Austausch einer jeden Ziffer mit ihrem inversen Gegenüber.
  • Die erste von 0 verschiedene Stelle zeigt dasVorzeichen an. Das System kommt also ohne ein separates Vorzeichen aus.
  • Eine Rundung zur nächsten ganzen Zahl geschieht durch einfaches Abschneiden beim Komma.

Die Darstellung der ganzen Zahlen ist eindeutig.

Es gibt aber rationale Zahlen, die nicht eindeutig darstellbar sind. Sei dazut:=b12{\displaystyle \mathbf {t} :={\tfrac {b-1}{2}}} die größte Ziffer undt_:=t{\displaystyle {\underline {\!\!\mathbf {t} \!\!}}:=-\mathbf {t} } die kleinste, dann ist bspw.

0,t¯=1,t_¯=12.{\displaystyle 0{,}{\overline {\mathbf {t} }}\;=\;1{,}{\overline {\underline {\!\!\mathbf {t} \!\!}}}\;=\;{\frac {1}{2}}.}

Lexikographische Ordnung

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Bei positiver BasisbN{1}{\displaystyle b\in \mathbb {N} \!\setminus \!\!\{\!1\!\}} hängt dieOrdnungsrelation der reellen Zahlen eng zusammen mit derlexikographischen Ordnung der diese Zahlen darstellendenb{\displaystyle b}-adischenZeichenketten.[19] Genauer:

Herleitung        

Sei dazu2bN{\displaystyle 2\leq b\in \mathbb {N} } undΣ:={z1,z2,,zb}{\displaystyle \Sigma :=\{z_{1},z_{2},\ldots ,z_{b}\}} einstreng totalgeordnetesAlphabet mitzkzk+1,{\displaystyle z_{k}\prec z_{k+1},} dessen Ordnungsrelation mit{\displaystyle \prec } bezeichnet sei. Ferner seienS,TΣ{\displaystyle S,T\in \Sigma } zwei Zeichen mitST{\displaystyle S\prec T}, dann ist lexikographisch

SsTt{\displaystyle Ss\prec Tt}

für alleZeichenkettens,tΣ{\displaystyle s,t\in \Sigma ^{\infty }} mitΣ{\displaystyle \Sigma ^{\infty }} als der Menge der beliebig (auch unendlich) langen Zeichenketten überΣ{\displaystyle \Sigma } (einschließlich derkleeneschen HülleΣ{\displaystyle \Sigma ^{*}} vonΣ{\displaystyle \Sigma }).

Die Zeichenketten können auch alsb{\displaystyle b}-adische Darstellung aufgefasst werden, und zwar seien dazu die Werte

w:ΣZ{\displaystyle w\,\colon \Sigma \to \mathbb {Z} }

der Ziffernzk{\displaystyle z_{k}} lückenlos aufeinanderfolgend festgelegt, also

w(zk+1)=w(zk)+1{\displaystyle w(z_{k+1})=w(z_{k})+1},

sodassΣ{\displaystyle \Sigma } ein minimaler Ziffernvorrat für einb{\displaystyle b}-adisches System undw(zb)=w(z1)+b1{\displaystyle w(z_{b})=w(z_{1})+b-1} ist. Wir beschränken uns auf Ziffernwerte, derenBetrag nicht größer ist als die Basis, alsow:Σ[b,+b]{\displaystyle w\,\colon \Sigma \to [-b,+b]} (womit die wichtigsten in der Praxis vorkommenden Fälle abgedeckt sind).Die ZiffernS,TΣ{\displaystyle S,T\in \Sigma } lassen sich so wählen, dassw(S)=w(T)1{\displaystyle w(S)=w(T)-1} ist. Dies verträgt sich mitST{\displaystyle S\prec T}, und die obige lexikographische Ungleichung bleibt gültig, auch wenn die Kettens:=zbzbzb{\displaystyle s:=z_{b}z_{b}z_{b}\ldots } undt:=z1z1z1{\displaystyle t:=z_{1}z_{1}z_{1}\ldots } ins Unendliche fortgesetzte Perioden haben.

Für die Auswertung der Zeichenketten entsprechend demb{\displaystyle b}-adischen System braucht man eineFortsetzung

ω:Σ[1,1]{\displaystyle \omega \,\colon \Sigma ^{\infty }\to [-1,1]}

der Wertefunktionw{\displaystyle w} mitω(z)=w(z)/b[1,1]{\displaystyle \omega (z)=w(z)/b\;\in [-1,1]} fürzΣ{\displaystyle z\in \Sigma } und mit

ω(x1x2x3)=i=1w(xi)bi{\displaystyle \omega (x_{1}x_{2}x_{3}\ldots )=\sum _{i=1}^{\infty }w(x_{i})b^{-i}} .

In Bezug auf dieMetrik des gewöhnlichenarchimedischen Absolutbetrags konvergieren dieReihen

ω(s)=ω(zbzbzb)=i=1w(zb)bi=w(zb)b1{\displaystyle \omega (s)=\omega (z_{b}z_{b}z_{b}\ldots )=\sum _{i=1}^{\infty }w(z_{b})b^{-i}={\frac {w(z_{b})}{b-1}}}

und

ω(t)=ω(z1z1z1)=i=1w(z1)bi=w(z1)b1{\displaystyle \omega (t)=\omega (z_{1}z_{1}z_{1}\ldots )=\sum _{i=1}^{\infty }w(z_{1})b^{-i}={\frac {w(z_{1})}{b-1}}} ,

und es ist

ω(s)=w(zb)b1=w(z1)+b1b1=w(z1)b1+1=ω(t)+1{\displaystyle \omega (s)={\frac {w(z_{b})}{b-1}}={\frac {w(z_{1})+b-1}{b-1}}={\frac {w(z_{1})}{b-1}}+1=\omega (t)+1} .

Damit gilt zwar lexikographisch

SsTt{\displaystyle Ss\prec Tt}

(und die Zeichenketten sind offensichtlich verschieden inΣ{\displaystyle \Sigma ^{\infty }}), sie werden aber auf dieselbe reelle Zahl

ω(Ss)=(w(S)+ω(s))/b=(w(T)1+ω(t)+1)/b=(w(T)+ω(t))/b=ω(Tt)[1,1]{\displaystyle \omega (Ss)=(w(S)+\omega (s))/b=(w(T)-1+\omega (t)+1)/b=(w(T)+\omega (t))/b=\omega (Tt)\;\in [-1,1]}

abgebildet. Somit istω{\displaystyle \omega } nicht injektiv.

Schließt man bei den Ordnungsrelationen die Gleichheit mit ein, dann gilt

SsTtω(Ss)ω(Tt){\displaystyle Ss\preceq Tt\quad \implies \quad \omega (Ss)\leq \omega (Tt)}

undω{\displaystyle \omega } ist einOrdnungshomomorphismus, der aber nichtbijektiv und also kein Ordnungsisomomorphismus ist.

Im AbschnittDarstellung rationaler Zahlen wurdeZbZ{\displaystyle \mathbb {Z} b^{\mathbb {Z} }} als die Menge der reellen Zahlen mitendlicher Darstellung herausgearbeitet. Die Menge der reellen Zahlen mitmehrfacher Darstellung ist dann

ZbZ+w(z1)b1{\displaystyle \mathbb {Z} b^{\mathbb {Z} }+{\frac {w(z_{1})}{b-1}}} ,

also beiw(z1)=0{\displaystyle w(z_{1})=0} dieselbe wie die der endlichen Darstellungen; so bei vielen gebräuchlichenb{\displaystyle b}-adischen Systemen.

Verallgemeinerungen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Zahlensysteme mit gemischten Basen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Eine naheliegende Verallgemeinerung ist, verschiedene Basen für die verschiedenen Ziffernpositionen zu wählen. Man spricht dann von Zahlensystemen mit gemischten Basen. Ein paar interessante Beispiele sind:

  • alternierenda oderb, wobeia undb zwei verschiedene natürliche Zahlen > 1 sind[22]
  • 2 oder 3, aber in der Reihenfolge, sodassek{\displaystyle e^{k}} am „relativ engsten“ approximiert wird mit dem Produkt der erstenk Basen
  • als Basis werden die natürlichen Zahlen > 1 der Reihe nach genutzt („Fakultätsbasis“)

In den beiden letzten Fällen hat man im Prinzip unendlich viele verschiedene Ziffernsymbole bereitzustellen.[23]

Datumsformat als Zahlensystem mit gemischten Basen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Hauptartikel:Datumsformat

Auch die Darstellung von Datum und Uhrzeit hat traditionell mehrere Basen und Ziffernsysteme. Im hiesigen Kontext sei als einziges Exempel die folgende im angelsächsischen Sprachraum gebräuchliche Darstellung

[1-12] [1–31] [0–9][2,4,*] [1-12] [am,pm] [0–59] [0–59] [0–9]*

angeführt, bei der zudem die Reihenfolge von Jahr-, Monat- und Tagangaben einerseits sowie Halbtag und Stunde andererseits entgegen der Rangfolge vertauscht sind.[24] Hier finden also die Basen 2, 10, 12, 28–31 und 60 Verwendung. Insbesondere ist bemerkenswert, dass sich die Basis der Tagesstelle nach dem Wert der Monatsstelle richtet.

Nicht-natürliche Zahlen als Basis

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Die Basisb{\displaystyle b} muss nicht notwendigerweise eine natürliche Zahl sein. Sämtliche (auch komplexe) Zahlen mit Betrag größer 1 können als Basis eines Stellenwertsystems verwendet werden.

Negative Basen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Stellenwertsysteme mit negativen BasenbZ{\displaystyle b\in \mathbb {Z} } mitb2{\displaystyle b\leq -2} kooperieren mit denselben Ziffernvorräten wie ihre positiven EntsprechungenbN{\displaystyle -b\in \mathbb {N} } undr:=|b|{\displaystyle r:=|b|} wird oft alsRadix bezeichnet.Sie werden häufig mit der Vorsilbenega- gekennzeichnet, bspw. dasnegadezimale,negabinäre,negaternäre usw. Stellenwertsystem.

Diese Stellenwertsysteme kommen ohne ein extra Vorzeichen aus. Andererseits benötigen die Darstellungen häufig eine, in manchen Fällen sogar zwei Stellen mehr, als im entsprechenden System mit positiver Basis, wie das Beispiel99910=1901910{\displaystyle 999_{10}=19019_{-10}} zeigt. Ferner sind die arithmetischen Operationen, insbesondere der arithmetische Vergleich und die Bildung des Absolutbetrags, etwas komplexer.

Ist der Ziffernvorrat minimal, bspw.{0,1,,b1}{\displaystyle \{0,1,\ldots ,-b\!-\!\!1\}}, dann sind alle ganzen Zahlen eindeutig darstellbar. Wie bei denpositiven Basen gibt es rationale Zahlen, die nicht eindeutig darstellbar sind. Sei dazu

T:=0,01¯b=i=1b2i=1b21{\displaystyle T:=0{,}{\overline {01}}_{b}=\sum _{i=1}^{\infty }b^{-2i}={\frac {1}{b^{2}-1}}}

undt:=b1{\displaystyle \mathbf {t} :=-b\!-\!\!1} die größte Ziffer,dann ist sowohl

0,0t¯b=tT=b1b21=1b+1{\displaystyle 0{,}{\overline {0\mathbf {t} }}_{b}=\mathbf {t} T={\frac {-b\!-\!\!1}{b^{2}-1}}={\frac {1}{-b+1}}}

als auch

1,t0¯b=1+tbT=(b21)+(b1)bb21=1b+1.{\displaystyle 1{,}{\overline {\mathbf {t} 0}}_{b}=1+\mathbf {t} bT={\frac {(b^{2}-1)+(-b\!-\!\!1)b}{b^{2}-1}}={\frac {1}{-b+1}}.}

Irrationale Basen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Will man alle reellen Zahlen darstellen, dann muss bei nicht-ganzzahliger oder irrationaler BasisbRZ{\displaystyle b\in \mathbb {R} \setminus \mathbb {Z} } die Minimalgröße des Ziffernsystems|b|{\displaystyle \lceil |b|\rceil } (Betragsstriche undGaußklammern) sein.Für solche verallgemeinerten Stellenwertsysteme gelten einige der hier gemachten Aussagen über die endliche Darstellbarkeit rationaler Zahlen nicht.

Wird zum Beispiel derGoldene SchnittΦ=1+52{\displaystyle \Phi ={\frac {1+{\sqrt {5}}}{2}}} als Basis und{0,1}{\displaystyle \left\{0,1\right\}} als Ziffernvorrat verwendet, dann stellt eine endliche Ziffernfolge stets eine ganze Zahl oder eine irrationale Zahl der Forms+t5{\displaystyle s+t\cdot {\sqrt {5}}} mit rationalens,t{\displaystyle s,t} dar. Trotzdem hat nicht jede solche Zahl eine endliche Darstellung.

Eine ebenfalls auf dem Goldenen Schnitt basierende Darstellung ist dieZeckendorf-Darstellung, bei der allerdings nicht die Potenzen vonΦ{\displaystyle \Phi }, sondern die Fibonacci-Zahlen als Stellenwerte genommen werden.

Nicht-reelle Basen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Das erste Zahlsystem, das einekomplexe Zahlnicht als zwei separate Ziffernfolgen – je eine für Real- und eine für Imaginärteil – darstellt, sondern eine komplexe Zahl alseine einzige Ziffernfolge, war das vonD. Knuth 1955 vorgeschlagene „quater-imaginäre“ System.[25] Es hat2i{\displaystyle 2\mathrm {i} } als Basis und0,1,2,3 als Ziffern. Dort ist bspw.1=1032i{\displaystyle -1=103_{2\mathrm {i} }} undi=10,22i{\displaystyle \mathrm {i} =10{,}2_{2\mathrm {i} }}.

Ein anderes System wurde 1964 von S. Khmelnik vorgeschlagen und für Digitalmaschinerie ausgearbeitet.[26] Es hati1{\displaystyle \mathrm {i} -1} als Basis und0,1 als Ziffern. Bspw. ist1=11101i1{\displaystyle -1=11101_{\mathrm {i} -1}} undi=11i1{\displaystyle \mathrm {i} =11_{\mathrm {i} -1}}.

p-adische Zahlen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Hauptartikel:p-adische Zahl

Die hier vorgestellten Stellenwertsysteme beruhen auf derKonvergenz in Bezug auf dieMetrik des gewöhnlichenarchimedischen Absolutbetrags. Dieunendlichen Reihen – die hier immer, und zwar „rechts“ bei den kleinen Potenzen der Basis (Exponenten{\displaystyle \searrow -\!\infty }), konvergieren – sind dann reelle (oder komplexe) Zahlen. Es gibt aber für dierationalen Zahlen auch Metriken, die aufnichtarchimedischen Betragsfunktionen basieren und eine ganz ähnliche Notation mit Basis und Ziffernvorrat gestatten. Die unendlichen Reihen – die auch dort immer, und zwar der Konvention nach „links“ bei den großen Potenzen (Exponenten+{\displaystyle \nearrow +\!\infty }), konvergieren – sindp-adische Zahlen.

Zwar stimmenendlichep{\displaystyle p}-adische Ausdrücke mit derselben Ziffernfolge in (dann ebenfalls endlicher)p=:b{\displaystyle p=:b}-adischer Darstellung überein, es gibt aber gravierende Unterschiede zu den ansonsten hier vorgestellten (archimedischen) Systemen. Die wichtigsten sind:

  1. Diep{\displaystyle p}-adischen Darstellungen sindimmer (umkehrbar) eindeutig.
  2. EinVorzeichen wird nicht benötigt. Die Darstellung von1{\displaystyle -1} als unendliche Summe ist1=i=0(p1)pi{\textstyle -1=\sum _{i=0}^{\infty }(p-1)\cdot p^{i}}.
  3. Einp{\displaystyle p}-adischerRing kann nichtangeordnet werden.
  4. Istp{\displaystyle p} zerlegbar, also keine Primzahl, dann enthält derp{\displaystyle p}-adische RingZp{\displaystyle \mathbb {Z} _{p}}Nullteiler (die allesamtnicht-abbrechende Darstellungen haben). Einzelheiten inProendliche Zahl#10-adische Zahlen.
  5. Dienicht-abbrechenden Reihen stellen in beiden Systemen Zahlobjekte mit völlig verschiedenen arithmetischen Eigenschaften dar. Die periodischen unter ihnen stellen in beiden Systemen rationale Zahlen dar.
  6. AlleAlgorithmen für dieGrundrechenarten beginnen rechts bei den kleinen Exponenten (möglicherweise negativ, aber>{\displaystyle >-\!\infty }) und laufen wie die Potenzen undÜberträge in die gleiche Richtung nach links zu den großen Exponenten. Wenn die Rechnung abgebrochen wird, kann sofort die Größe des Fehlers angegeben werden.

Weiterführende Texte

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Der ArtikelTeilbarkeit erläutert, wie in der Darstellung von Stellenwertsystemen in bestimmten Fällen erkannt werden kann, ob eine Zahl Teiler einer anderen ist. DieCantorsche Normalform verallgemeinert die Darstellung von Zahlen im Stellenwertsystem aufOrdinalzahlen.

Ein Beispiel zur Anwendung zeigt dieBerlin-Uhr.

Literatur

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Wiktionary: Stellenwertsystem – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise und Anmerkungen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. Thomas Westermann:Mathematik für Ingenieure: Ein anwendungsorientiertes Lehrbuch. 7. Auflage. Springer Vieweg, 2015, S. 5.
  2. Hadwig Dorsch, Ehrhard Behrends:Wie die Ausstellung Mathema entstand inIst Mathematik die Sprache der Natur? Von der Keilschrift bis zu den Grenzen der Erkenntnis. Spektrum der Wissenschaft, 2013.
  3. Albrecht Beutelspacher:Kleines Mathematikum. 3. Auflage. Verlag C. H. Beck, 2010, S. 38.
  4. Friedhelm Padberg, Andreas Büchter:Einführung Mathematik Primarstufe – Arithmetik. 2. Auflage. Springer, 2015, S. 24.
  5. Glen Van Brummelen:Decimal fractional numeration and the decimal point in 15th-century Italy. In:Historia Mathematica. 17. Februar 2024,ISSN 0315-0860,doi:10.1016/j.hm.2024.01.001 (sciencedirect.com [abgerufen am 11. März 2024]). 
  6. Guido Walz: Stellenwertsystem. In: Lexikon der Mathematik. Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH, 2017, abgerufen am 3. August 2023. 
  7. Der Fallb=1{\displaystyle b=1} bedeutet einen nur aus einem einzigen Element bestehenden Ziffernvorrat, sodass als Unterscheidungsmerkmal zwischen zwei Darstellungen nur ihre Länge in Frage kommt. Das führt im besten Fall zumUnärsystem, einem nicht so mächtigen Darstellungssystem, welches nicht als Stellenwertsystem gilt, da der Stellenwert einer Ziffer unabhängig von ihrer Position immer gleich ist.
  8. DIN 1333,Zahlenangaben, 1992, Kap. 8.
  9. abDIN 1333,Zahlenangaben, 1992, Kap. 10.1
  10. abInteressant sind auch Ziffernsysteme mit negativen Ziffernwerten, insbesondere diebalancierten Stellenwertsysteme. Eher exotisch sind die Systeme von David W. Matula (zitiert nach#Knuth1S. 210f).
    Alle enthalten jedoch die Null, da sonst die Null selbst nicht darstellbar ist und eine abgebrochene Darstellung sich um mehr als den kleinsten Stellenwert von der genauen Zahl unterscheidet.
  11. Eine solche Notation mit von links nach rechts absteigender Wertigkeit ist in der Datenverarbeitung im FormatBig-Endian beibehalten worden.
  12. Im FallS={p}{\displaystyle S=\{p\}} für einpP{\displaystyle p\in \mathbb {P} } istZ{p}{\displaystyle \mathbb {Z} _{\{p\}}} nicht mit demdiskreten BewertungsringZ(p)=ZS{\displaystyle \mathbb {Z} _{(p)}=\mathbb {Z} _{S'}} mitS:=P{p}{\displaystyle S':=\mathbb {P} \setminus \{p\}} zu verwechseln, der auch dicht liegt inQ{\displaystyle \mathbb {Q} }, dessen eingeprägte Bewertung aber zur völlig anderenVervollständigung, nämlich denp-adischen ZahlenZp{\displaystyle \mathbb {Z} _{p}} führt.
  13. Dieses Phänomen tritt bei jeder BasisbZ{1,0,1}{\displaystyle b\in \;\mathbb {Z} \setminus \{-1,0,1\}} und jedem „vernünftigen“ Ziffernsystem auf. Fürb>0{\displaystyle b>0} siehe den Abschnitt#Lexikographische Ordnung, fürb<0{\displaystyle b<0} den Abschnitt#Negative Basen, jeweils mit Beispielen für Zahlen mit mehrfacher Darstellung.
  14. Ganz ähnlich verhält es sich bei derHilbert-Kurve.
  15. IhrMaß ist 0 und damit auch der Zahlen mit mehrfacher Darstellung.
  16. Hans Wußing:6000 Jahre Mathematik – Eine kulturgeschichtliche Zeitreise. 1.Von den Anfängen bis Leibniz und Newton. Springer, Berlin/Heidelberg 2008,ISBN 978-3-540-77189-0,S. 26 ff., 30. 
  17. Gisa Eysen: „Untersuchungen zu Strukturen von Zahlwortsystemen.“ Verlag Dr. Kovač, Hamburg 2008,ISBN 978-3-8300-4062-0, S. 174.
  18. Levi Leonard Conant:The Number Concept. Etext,Project Gutenberg (englisch)
  19. Bei vor dem Trennzeichen gleich langen Zeichenketten entsprechen sich die Ordnungen exakt – auch bei gemischt negativen Ziffern; nicht jedoch bei einer Darstellung imkleinendigen (little-endian) Format und auch nicht bei negativen Basen.
  20. Gleichwohl injektiv, wenneingeschränkt auf diekleenesche HülleΣ{\displaystyle \Sigma ^{*}} (Zeichenketten endlicher Länge).
  21. Petkovšek p. 408
  22. Wie oben bei den Zweierpotenzen kann eine solche Darstellung als „Sonderfall“ einerab-adischen aufgefasst werden.
  23. Ist jeder Position eine eigene Ziffer (oder mehrere) zugeordnet, hat man im Ergebnis einAdditionssystem.
  24. An Zyklen der realen Welt angelehnt sind dabei nur Tag, Monat und Jahr (derenInkommensurabilität mit einem beträchtlichen organisatorischen Aufwand (z. B. durch Einführung einesSchaltjahres) aufgefangen wird). Alle anderen Eigenwilligkeiten der Darstellung sind menschliche, mit einer außerordentlichen Beständigkeit behaftete Artefakte.
  25. Donald Knuth:An imaginary number system. In:Communications of the ACM. 3. Jahrgang,Nr. 4, April 1960. 
  26. S.I. Khmelnik:Specialized digital computer for operations with complex numbers. In:Questions of Radio Electronics (in Russian). XII. Jahrgang,Nr. 2, 1964. 
Stellenwertsysteme (Basis/Grundzahl)

Unärsystem (1) •Dualsystem (2) •Ternärsystem (3) •Quaternärsystem (4) •Quinärsystem (5) •Senärsystem (6) •Septenärsystem (7) •Oktalsystem (8) •Dezimalsystem (10) •Duodezimalsystem (12) •Hexadezimalsystem (16) •Vigesimalsystem (20) •Base32 (32) •Base58 (58) •Sexagesimalsystem (60) •Base64 (64) •Base85 (85)

Dieser Artikel wurde am 23. Januar 2006 indieser Version in die Liste derlesenswerten Artikel aufgenommen.
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Stellenwertsystem&oldid=257600374#Basis
Kategorien:
Versteckte Kategorie:

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp